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Gibt es wirklich so etwas, wie "Traumaenergie?

Bingenervt

Aktives Mitglied
Ich finde weinen, oft als sehr befreiend. Ich bin nur bedingt esoterisch angehaucht, aber da muss was raus. Und Tränen spülen auch immer etwas heraus. Der Schmerz und die Trauer werden irgendwie heraus gespült. Für mich ist es auch ein Zeichen, dass ich Dinge verarbeite und los lassen kann. Derzeit weine ich sehr viel. Aber was raus muss, muss raus.
 

Schattenkind

Aktives Mitglied
Hallo,
ja, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Mich stört das schon, das ich das nicht so richtig im Griff habe zur Zeit. Und bisher hatte ich auch immer Hoffnung, dass es dann endlich aufhört innerlich so weh zu tun, aber egal wie viel oder wie oft ich solche Phasen bisher hatte, die Trauer darüber erneut an einen so schrecklichen, unaufrichtigen Menschen geraten zu sein und schon wieder nicht auf mein anfangliches Bauchgefühl gehört zu haben, gehofft zu haben, dass wirklich etwas Gutes entsteht, Versprechen gehalten und Grenzen respektiert werden, die bleibt... Egal was ich tue, wie viel ich tue. Ich möchte mit dieser Verletzung nicht leben müssen, habe aber keine andere Wahl. Ich komme aber nicht darüber hinweg.
Und genau darüber spreche ich auch mit meiner Therapeutin. Sie stimmte mir zu, dass solche Verletzungen "für immer in uns bleiben", wie eine Erfahrung auf die heisse Herdplatte zu fassen. Man vergisst das nicht, sondern lernt im besten Fall einen Weg, mit dieser Verletzung zu leben ..
Könnt ihr euch vorstellen, wie traurig mich das macht? Ich hätte es verhindern können, wenn ich nur nicht vertraut hätte.
Meine Freundin sagte mir damals: schau her, bei mir sagt er anderes, er widerruft bei mir seine Versprechen an dich, er sagt, er bereut sein Investment, er ist unecht. Aber ich glaubte ihm und nicht ihr, weil ich es glauben wollte und weil ich offen bleiben wollte für die Menschen.
Und ich warte auf den Tag, an dem doch alles wieder gut sein wird und habe zugleich nur noch so wenig Hoffnung.
 
Y

YM~

Gast
Alles was wir sind und wie wir uns verhalten basiert auf unserer Kindheit, unserer Erziehung. Gute und schlechte Erfahrungen die wir einst in dieser prägenden Zeit gesammelt haben, arbeiten unbewusst in uns und zeigen sich immer wieder in verschiedenen Konstellationen in unserem Außen. Sprich in unserem Leben.

So lange wir dem nicht auf den Grund gehen und den Ursprung des ersten "Schmerzes" finden, wird uns unser Leben immer wieder ähnliche Situationen kreieren. Am Punkt der ersten Erfahrung liegt ein Teil der Lösung. Diesen gilt es aufzulösen.
 

Schattenkind

Aktives Mitglied
Alles was wir sind und wie wir uns verhalten basiert auf unserer Kindheit, unserer Erziehung. Gute und schlechte Erfahrungen die wir einst in dieser prägenden Zeit gesammelt haben, arbeiten unbewusst in uns und zeigen sich immer wieder in verschiedenen Konstellationen in unserem Außen. Sprich in unserem Leben.

So lange wir dem nicht auf den Grund gehen und den Ursprung des ersten "Schmerzes" finden, wird uns unser Leben immer wieder ähnliche Situationen kreieren. Am Punkt der ersten Erfahrung liegt ein Teil der Lösung. Diesen gilt es aufzulösen.
Ja, ich stimme dir zu.
Ich habe das auch alles bereits durchleuchtet und weiß auch sehr genau, wie es dazu kommen konnte, dass ich nicht fähig war, mich ausreichend zu schützen. Nichtsdestotrotz macht es mich bis heute wahnsinnig traurig.

Es ist schwer zu beschreiben, was das mit mir macht und wie tief diese Enttäuschung sitzt. Dieses Gefühl, als Mensch gar nicht wahrgenommen und so, wie ich bin, gemocht zu werden, sondern nur das Gefühl, das ich den Menschen gegeben habe und die sich daran satt gefressen haben, bis sie genug hatten. Ich werde gemocht, weil ich "nett" bin, harmoniesüchtig, und den Menschen nicht verletzen möchte, dabei aber meine eigenen Grenzen verschiebe... Weil ich schüchtern bin, mich für die Bedürfnisse der anderen zurück nehme. Nicht aber um meiner selbst. Ich werde gemocht, weil ich den Menschen etwas gebe, das sie nicht in sich tragen und gebe ich es nicht mehr, bin auch ich nicht mehr von Bedeutung. Ich begreife nicht, wie Menschen so sein können. So selbstsüchtig und manipulativ. Und ja, ich geriet immer wieder an solche Menschen, vielleicht weil ich jedes Mal hoffte, dieses Mal wird es gut werden. Eine kindliche, naive Hoffnung in mir, die ihre Wurzeln in meiner Mutter - Kindbeziehung hat. Der Kopf weiß das, mein Herz noch immer nicht.
Ich kann es nur ab jetzt besser machen, das aber, was mich so verletzt hat, wird bleiben. Ich kann es ja schlecht rückgängig machen, auch wenn ich es so gerne täte. Ich bereue es sehr.
 

dafnarodger

Mitglied
hallo, dass du sagst, es fühle sich befreiend an und nicht vernichtend, ist ein gutes Zeichen. Es deutet darauf hin, dass dein Körper und Geist beginnen, mit den Erlebnissen der Vergangenheit umzugehen und sie zu verarbeiten. Dass dieser Prozess Jahre dauern kann, ist ebenfalls nicht ungewöhnlich. Jeder Mensch verarbeitet Traumata in seinem eigenen Tempo.
 

Schattenkind

Aktives Mitglied
Mein Kopf hat längst begriffen, was passiert ist, warum es so vernichtend war. Man sucht immer das, was man kennt. Dann erst fühlt es sich vertraut an. Das es eine Falle ist, das sieht man nicht, denn es ist das, was man kennt. Wer Missbrauch von Kindheit kennt, dem ist dies vertraut, es lässt einen glauben, sicher zu sein. Dann fühlt es sich vertraut an. Ich kann damit leben, das nicht erkannt zu haben. Ich kann so schwer damit leben, dass es Menschen waren, denen ich das niemals zugetraut hätte. Dieser Widerspruch dieser Menschen, in dem, was ich glaubte in ihnen zu sehen und in dem, wer sie wirklich sind, das ist es, was mich so traurig macht.
Wann immer ich meinen Elfenbeinturm verlasse, gehen die Menschen auf mich zu, sie suchen den Kontakt zu mir. Ich weiß nicht warum, was sie glauben in mir zu sehen und zu finden... Wie ein Warenhaus komme ich mir manchmal vor, in dem Menschen sich aus dem Regal heraus nehmen, was sie brauchen... Und sind die Regale leer und ihre Bedürfnisse gestillt, gehen sie. Aber ich bin ihnen heute voraus, lasse sie gar nicht erst eintreten. Ich sage ihnen, dass ich keinen nahen Kontakt will, dass ich sie enttäuschen werde, wenn sie glauben, sie könnten diejenigen sein, die ich in mein Herz lasse.

Ich bin mir unsicher, ob mich das Weinen jetzt auf den richtigen Weg führt oder ob es alles nur schlimmer macht, weil ich wieder nicht einfach einen Haken setze. Ich wäre in dieser Sache gerne rationaler. Es heißt doch immer, die Gedanken steuern die Gefühle... Aber egal wie viel ich investiere in nette Momente und schöne Gedanken, ein einziger "Trigger" reißt das Kartenhaus immer wieder ein. Und dann ist sie da, die Realität, die Enttäuschung, die Verletzungen darüber, so mies getäuscht worden zu sein.
Ich dachte, diese Tränen beim Laufen wären anders, aber sie sind es wahrscheinlich doch nicht.
 

Schattenwölfin

Aktives Mitglied
Ich denke schon, dass Traumata und Dinge die man noch nicht bzw nicht richtig verarbeitet hat, sich früher oder später ein Ventil suchen und an die Oberfläche kommen wollen. Das kenne ich auch. Etwas kann dich 20 Jahre belasten und du findest keinen Weg damit abzuschliessen und plötzlich reicht irgendein Trigger oder eine Phase in der sich die aktuellen Probleme mal wieder überschlagen aus, dann heulst du tagelang durch weil du dein ganzes Leben unglaublich schwierig empfindest. Später merkst du dann, dass dich die alten Sachen die dich immer so sehr belastet haben, plötzlich nicht mehr so verzweifeln lassen und sich ein gewisser Abstand dazu eingestellt hat.
 

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