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Tabuthema

Schattenkind

Aktives Mitglied
Ich kenne es eher umgekehrt. Dass manche viel zu neugierig sind.
Möchtest du denn darüber sprechen? Und wichtiger noch, kannst du es?
Therapeuten gehen da unterschiedlich mit um. Sie glauben vielleicht, dass dich das überfordern kann, andere wiederum fallen gleich mit der Tür ins Haus. Daher: suche dir einen Therapeuten, der/die deinen Bedürfnissen entspricht und sie ernst nimmt.
 
Hallo Schattenkind,

schau mal hier: Tabuthema. Hier findest du was du suchst.

littleNina

Aktives Mitglied
@windowseat

zunächst mal ich fühle ehrlich und aufrichtig mit Dir mit dass Dir keiner zuhört. Es tut mir schrecklich leid!

Dein Schicksal teilen viele Menschen mit psychisch diagnostizierten Erkrankungen. Denn auch diese Menschen werden oft in den Kliniken nicht für voll genommen oder von Psychotherapeuten erstmal abgelehnt oder wenn nicht dann doch übergangen.

Ich kenne sexuelle Gewalt (ausser Vergewaltigung). Aber am schlimmsten empfand ich als mich eine Sekte verfolgte (was mir bis heute, es ist 15 Jahre her keiner glaubt, weshalb ich mir schon überlege mich diesesr elitären Sekte anzuschließen weil die ja recht haben dass die Menschheit doof ist) und ich in die Klinik kam und dort von den Ärzten schwer misshandelt wurde.

Vielleicht helfen Dir die Tipps auf meiner Webseite für Menschen mit traumatischen Klinikerfahrungen.
www.nichtvondieserwelt.com
Vielleicht ist da ein kleines Bischen auch für Dich was dabei was Du mitnehmen kannst. Trauma ist trauma.

Du kannst mir gerne auch privat schreiben und Dich auskotzen. Ich werde Dir so gut es geht zu hören mit einem kleinen Haken, ich bin chronisch krank und antworte nicht immer schnell.

Ich bin 40 Jahre alt und komme aus Bayern, weiblich.

lg
 
Ich kann mit einigen über (meine) traumatische Erlebnisse reden.

Das sind aber vorwiegend Menschen, die leider auch selber betroffen sind oder sich aufgrund ihrer Arbeit mit diesem sensiblen Thema auskennen.

Natürlich gibt es auch welche, mit denen ich nicht darüber reden kann. Das liegt aber daran, weil es auch Menschen gibt, die sich mit dem Thema "Traumatisierungen" nicht auskennen oder mit Schlimmem nicht umgehen können.

Wenn ich in der Therapie bin, entscheide ich ganz alleine, worüber wir reden. In der Therapie geht es schließlich um mich.

Ich bin auch der Meinung, dass man nicht allen etwas von seinen Traumata erzählen sollte. Ich finde es wichtiger, vielleicht zwei//drei Bezugspersonen hierfür zu haben. Eben um sich selber nicht zu belasten und (zu) überfordern.

Man kann auch nicht "einfach so" über ein Trauma reden wie vielleicht über das Wetter. Vor allem wenn es sich bei dem jeweiligen Trauma um Gewalt handelt. Wenn man sich mit seinem jeweiligen Trauma beschäftigt, erfolgen gerne schwere Belastungen und Retraumatisierungen können auch ein Thema sein. Bevor man seine Traumata aufarbeitet, sollte man stabil sein. Hierbei könnte eine Traumatherapie mit der Stabilisierungsphase hilfreich sein.

Aber das muss jeder für sich entscheiden.
 
Zuletzt bearbeitet:

tork

Aktives Mitglied
Ja, ich kenne das nur zu gut. Man bleibt häufig alleine. Auch bei Psychologen oder Psychiatern. Diese schieben traumatisches auch gerne in den Bereich einer inneren Verarbeitungsstörung oder gar Geisteskrankheit. Es ist insbesondere dann schlimm, wenn es einem selbst sehr wichtig erscheint, anderen aber eher als unwichtig.

Zum Thema Akzeptanz der Außenwelt schreibt Jan Pilipp Reemtsma 1998:

"Immer prekär wird schließlich das Verhältnis des Traumatisierten zu seiner Außenwelt bleiben. Tatsächlich kann der Traumatisierte mit seiner Erfahrung nichts anfangen, dennoch macht sie eine Teil seines emotionellen Lebens aus. Tatsächlich können die anderen mit seiner Erfahrung nichts oder wenigstens kaum etwas anfangen. sie ist zu ungefüge, meist ist sie inkommunikabel, sie stört, bringt das Gespräch zum Erliegen. Sie rührt an viele Ängste, darum meiden manche Menschen Traumatisisierte, als wären sie ansteckend oder wenigstens ein peinlicher Anblick [...] Das ist in die Normalität entlassene traumatisierte Individuum sollte sich klarmachen, dass es für einige seiner Affekte keine sinvollen Ort in der ihn umgebenden Realität gibt,..."

Gerade dieses Klarmachen, dass es eben keinen sinnvollen Ort gibt, in der ein traumatisiertes Individuum scheint mir sehr wichtig zu sein, damit man wieder ein halbwegs normales Leben führen kann. Es ist dann eben nicht nur die innere Verarbeitungsstörung, sondern es sind vor allem auch die äußeren Zwänge, die dazu führen, dass man sich alleine fühlt. Und wenn es nicht immer nur an einem selbst liegt, mag dies entlastend sein...
 
G

Gelöscht 126721

Gast
Hey,
ich weiß selber gerade nicht wie ich so einen Thread beginnen soll.
Ich versuche es mal mit einer Frage.
Kennt jemand das Gefühl, mit niemanden über eigene traumatische Erlebnisse reden zu können (ob Psychologen, ob enge Vertraute o.ä.), weil Gegenüber abblockt, Gehörtes ignoriert oder übergeht?
ja kenne ich. leider gibt es mangel an guten therapeuten.
 

Silan

Aktives Mitglied
Naja, ich kann verstehen, wenn es in Kliniken klare Regeln gibt und sogar in Selbsthilfegruppen das Trauma kein Thema sein soll um eben andere Traumatisierte vor Retraumatisierung zu schützen.
Wo mein Verständnis mittlerweile aufhört, ist die Therapie. Klar, auch da geht es erst einmal um Stabilität. Und um noch mehr Stabilität. Diese Stabilisierung kann schon mal ein oder auch zwei Jahre dauert.
Bei uns hat sie 28 Jahre gedauert und 5 Therapeutinnen. In dieser Zeit wurde die Traumathrrapie überhaupt erst entwickelt.

Wir sind tatsächlich noch in einer Zeit in Therapie gekommen, wo man davon ausging, dass man immer wieder den Finger in die Wunde legen muss, damit es irgendwann mal besser wird. Das hat schonmal nicht funktioniert... hat uns 2 Jahre Geschlossene eingebracht, weil wir hoch suizidal waren.

Dann fing das irgendwann mit der Stabilisierung an. Fanden und finden wir immer noch absolut logisch. Also Imagination, Skillstraining, noch mehr Stabilisation... über viele, viele Jahre. Mehr als 20. Das war irgendwann äußerst unbefriedigend.

Joa, dann kam unsere jetztige Therapeutin weil unsere letzte in Rente ging... machte artig ihre Anamnese und fragte darauf hin, ob wir nicht denken, mittlerweile genug Stabilisation gemacht zu haben. Jep, da sind wir Profies...

Und dann gings ins Eingemachte. Da sind wir bis heute bei, seit 4 Jahren. Und unsere Therapeutin sagte schon mehrfach, sie wüsste jetzt, warum sich andere, teilweise viel erfahrenere Therapeutinnen davor gedrückt haben. Es ist auch für die Therapeuten absolut hart, da mit einem durch zu gehen. Sie sagt, sie hat durch uns gelernt, dass es eine wirklich dunkle ''Nebenwelt'' gibt, von der sie vorher nichts gewusst hat. Hart, damit umzugehen, auch als Außenstehende. Und sie sagt auch ganz klar, solange wir zu ihr kommen, wird sie keine weitere Vielemenschen in Therapie nehmen.

Natürlich kommt es immer darauf an, was man erlebt hat, aber letztendlich ist man als Therapeutin ebenfalls vor der Wucht der Gefühle nicht gefeit. Auch als TherapeutIn ist es schwer, das auszuhalten. Darum verweilen viele in der Therapie in der Stabilisierung.... Irgendwann kommt normalerweise die Therapiepause und damach gehts von vorne los. Zum Nachteil der Hilfesuchenden. Aber ich bin zwiegespalten, ob ich das gut finde oder nicht. Auf jeden Fall verständlich bzw nachvollziebar, aber gut?...
 

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