hatte sich dein Vater das Leben genommen oder denkst du daran?
Bei Depressionen sprich offen darüber mit Vertrauten und auch einem Facharzt!
In ERinnerung bleiben an sich stets Menschen die eine gewisse Liebe und Güte ausstrahlen...Erinnerung heißt für mich gelebte Erinnerung.
Eine Erinnerung im Sinne von trauerndem Anhaften dass nix ewig ist und der Tod einem dazwischenpfuscht in Bezug auf eigene BEdürfnislagen und so was ist oft nicht so gut...
Es ist ganz gut einen Toten auch irgendwann gehen zu lassen...
Eindrücke dass anderen deinen Vater nicht vermissen können übrigens täuschen..oft reden Familienangehörige nicht über ihr Vermissen um sich oder andere vor zu großem Schmerz zu schonen. Hier hilft an sich einfach mal ein offenes Gespräch mit anderen Mitbetroffenen.
Auf die Frage wer dich vermissen würde wäre die Antwort: falls du dich selbst nicht vermissen würdest würde dich aus deiner Sicht niemand vermissen denn wie anders könnte es sein: wer sich unsichtbar verhält bleibt unsichtbar....Gesetz des Kosmos. Jemand der Selbstliebe und Liebe für andere ausstrahlt, aktiv am Leben teilnimmt und viele Kontakte pflegt etc. fällt da an sich mehr auf und wird eher vermisst. Jemand der offen und selbstbewusst über seine Gefühle redet wird wahrgenommen und man kann auf diese Gefühle auch reagieren. Offen gezeigte Gefühle öffnen oft die Gefühlswelten der Mitmenschen und man erkennt schnell dass man nicht allein ist....du wahrscheinlich auch nicht mit deiner Trauer...es sei denn du isolierst dich weiter damit ab und nährst damit Depressionen oder sowas.
Was ist mit deiner Liebe zu dir selbst und zum Verstorbenen? Ist sie stark genug Veränderung zu akzeptieren und eindeutig JA zum Leben zu sagen?
Trauer ist gut. Selbstmitleid weniger gut und führt zu Depressionen. Übe dich in Achtsamkeit (also pass auch dich auf, auch gesundheitlich in dieser emotionalen Stressphase etc.) und such dir ggf Hilfe dazu.
Mein Vater hatte sich nicht das Leben genommen. Es ist alles total verzwickt irgendwie. Wie man bei mir aus vorigern Beiträgen erkennen kann, ist es so gewesen, dass ich mit meinem Vater die letzte Zeit nicht klargekommen bin.
Ich bin ja zuhause abgehauen, war ein gutes dreivierteljahr "anonym" also wussten meine Eltern nicht, wo ich mich aufhalte, was mit mir ist usw. Über andere Familienmitglieder habe ich erfahren, dass mein Vater krank ist.
Ja, ich hatte in denen ihren Augen die Schuld an der Krankheit, aufgrund des Stress, den ich gemacht habe.
Nun weiß ich ja, dass es nicht so ist, also so eine Krankheit nicht NUR durch Stress entsteht (vor allem war ich doch noch nicht mal da, die wussten nichts von mir, es war kein Kontakt) und trotzdem hängt es immer wieder bei mir in den Gedanken, dass ich schuld bin, dass er so krank geworden ist...
Sein Tod war schnell aber schlimm, auch da begünstigt Stress die art des Sterbens. (Sorry, ich weiß nicht wer es liest, will deswegen auch nicht näher auf den Hergang eingehen. Ausserdem schaffe ich es auch nicht, das zu schreiben). Auch da wieder das gleiche: Vorwürfe, ich sei schuld... Ich denke immer, ich habe den Stress gemacht, dadurch kamen Zusatzsymptome wie Bluthochdruck, die denn letztenendes ein Auslöser für so einen Tod geworden sind...
Ich brauche kein Hehl daraus machen, ich habe Depressionen, war in einer Klinik letztes Jahr, überlege, ob ich es wieder mache, nur eine ambulante Therapie, die mache ich nicht... Ich habe ne ganze Zeit versucht, eine Therapie zu finden. Ich hatte auch die ersten Gespräche, immer wieder war es aber so, dass die Therapien nicht möglich waren, entweder weil die Therapeutin nicht mehr Klienten aufnehmen durfte oder die Therapeuten mich nicht Therapieren wollten/dürften, weil Ihr Arzt es untersagt hat, da sie einen kaputten Rücken hatten (Sorry aber was hat ein Rücken mit einer Therapie zutun? Naja...)... Manche würden jetzt vielleicht sagen, 'naja shit happens' aber es ist ein sch*** Gefühl, wenn man gerade etwas Vertrauen gefunden hat und denn wird es hingeschmissen und drauf rumgetrampelt.
Ich denke manchmal daran, allem ein Ende zu setzen, manchmal kann ich mich ganz gut fangen, andere male weniger, nur nach der ganzen Sache mit den Therapeuten habe ich in solche Leute kein vertrauen mehr...