D
dkblub
Gast
Ich weiß nicht wohin. In welches Forum. Ich muss endlich mal darüber reden.
Ichbin 20 (m).
Hab die Fresse so dick.
Ich kann es mit Worten kaum beschreiben und doch will ich es versuchen.
Bin wieder in das Loch gefallen. Das schwarze Loch. Das emotionale Loch.
Es gibt soviel, was ich gerne sagen würde. Wenn mir jemand zuhört, für einen Moment.
Ich weiß nicht wer oder was ich bin. Seit vielleicht 2 Jahren habe ich ein Gedächtnis. Ich weiß nicht, was ich davor gemacht habe. Ich verfüge über episodische Sequenzen und Abschnitte von Erinnerung,ich weiss, was ich auf meinen Lebenslauf schreiben würde. Aber ich weiß nicht, was ich getan habe. Wie habe ich meine Zeit verbracht?Was macht mich aus, wer bin ich, warum bin ich hier, warum lebe ich noch?
Ich wollte vor eben den beiden Jahren für eine lange Weile die Notausstiegsluke benutzen. Auf der anderen Seite ist aber leidernichts...
Habe mich nur deswegen entschieden, das nicht zu machen, weil ich mir dachte, es geht vorbei. Wenn ich mit schwerem Fieber im Bett liege würde ich vielleicht auch manchmal lieber einfach sterben, aber ich tue es nicht, denn ich weiß ja, dass das vorbei geht. Selber Gedanke, andere, globalere Situation, ergo selber Lösungsansatz.
Ich dachte mir es kann besser werden. Ist es auch. Und seit ich mit der Schule fertig bin, habe ich radikale Fortschritte gemacht. Wäre ich sitzen geblieben und hätte das Abi nicht geschafft, wäre ich mit 90% Sicherheit doch ausgestiegen.
Ich stelle es mir vor, der Dreck hört einfach auf, ich muss nicht mehr sein, gehe über die Regenbogenbrücke und es hört auf.
Aber ich habe mir für das Leben entschieden. Ich weiß, was ich will und wonach ich mich sehne. Und ich weiß auch genausogut, dass ich das nicht sofort und auch nicht sehr bald haben kann, ich muss also geduldig mit mir selbst sein. Ich weiß, dass Selbstakzeptanz und eine gewisse Selbstliebe wichtig sind für ein gesundes Selbst, damit ich wirklich für mich selbst und nicht für Andere leben kann. Damit ich Glück empfinden kann.
Ich bin emotional abgestumpft, habe Empfindungen nach außen hinvorgespielt und imitiert, weil ich ungefähr weiß, wie sich diese oder jene Emotion wiederspiegeln müsste. Ich habe nichts mehrgefühlt, nur diese Leere und der Druck wird immer größer. Das Vakuum dehnt sich aus und sprengt mich von Innen her. Doch ich habe mich zurückgenommen, habe Abstand genommen und seitdem geht es bergauf. So kommt es mir vor.
Ich bin 3 mal umgezogen, wohne aufgrund meiner teuren Ausbildung noch bei meiner Mutter, einen Vater habe ich nicht und nie gehabt, die Familie per se ist klein und wir stehen uns alle nicht nahe. Kein bisschen.Ich hatte nie einen Freundeskreis.
Ich war quasi in einer Clique während der Unter- und Mittelstufe, haben uns dann auseinandergelebt. Aber privat...nichts. Ich bin immer umgezogen, wenn ich mir gerade ein Herz gefasst hatte und meine Schüchternheit überwinden wollte und mit Jemandem reden. Anfangs bin ich noch mit dem Fahrrad raus, hauptsache raus. Habe mich rumgetrieben aber nie Jemanden getroffen. Und auf dem Heimweg laufen alle nur
in Gruppen rum. Wohne jetzt seit 4 Jahren hier und bin merklich konditioniert auf dieses Zimmer.
Wenn ich mich länger als eine Stunde hier aufhalte, werde ich depressiv,mein Selbstbewusstsein nimmt ab, die Leere breitet sich wieder aus, egal was ich hier mache ich muss mich nur räumlich hier befinden. In ein anderes Zimmer gehen hilft geringfügig. Ich hätte gern eine eigene Wohnung, von mir aus auch eine WG. Ich lege wert auf Autonomie. Meine Mutter nervt, hat keine Beziehung und nix laufen gehabt seit ich auf der Welt bin, praktisch keine soziale Aktivität,hängt meistens zuhause und tut nicht mehr als zu kochen (was ich wertschätze) und im Bett vor dem Fernseher
zuhängen. So kann ich nichtmal machen was ich will ohne auf sie Rücksicht nehmen zu müssen, keine Musik hören, Gitarre spielen,mich lauthals beschweren wenn mir danach ist, andere Leute herholen.Ich hasse mein Zimmer. Es ist vollgehangen mit Bildern undZeichnungen von mir die jeweils einen Teil von mir wiedergeben. Von meiner Gedankenwelt. Ein Kopf, dessen Gehirn man durch den Schädel sehen kann, das Gehirn
ist in sich verdreht. Erinnert mich an meine hypnagogen Halluzinationen,die ich früher hatte, zu der Zeit, als es am schlimmsten war. Allsowas. Ich habe die Symptome gegooglet und bin auf diese Begrifflichkeit gestoßen, ärztlich attestiert ist dies aber nicht .Aber es passt alles und wirkt plausibel, deswegen lasse ich es so stehen.
Ich bin Standart Einsachtzig, wiege 70kg, bin ziemlich sportlich und hebe mich rein äußerlich wie ich vermute nicht sonderlich hervor. Ich habe Interessen und will etwas von der Welt sehen. Aber es hat keine Bedeutung. Ich kann mich auch in eine Holzkiste legen und das Licht ausknipsen und jemanden bitten, die Erde auf den Deckel der Kiste zuschaufeln. Es ist irrelevant. Ich fühle etwas und gestern noch dachte ich, es wird was. Ich könnte was draus machen. Bullshit.
Soweit.
Bin im Loch. Jetzt gerade. Erwähnte ich schon.
Ich habe vor Jahren aufgehört, irgendeine ernsthafte Zuneigung zu meiner Mutter zu empfinden. Wir haben uns nichts zu sagen außer "Guten Morgen", "Gute Nacht", "Schönen Tag". Sonstrein garnichts, keine Kleinigkeit, die ich für selbstverständlich halte und daher nicht erwähne, nein garnichts. Ich erhalte keine Wertschätzung, keine Zuneigung, keine Form von Liebe in irgendeinerWeise. Habe ich seit Jahren nicht. Ich hatte nie eine Freundin, kein erster Kuss, keinerlei intime Erfahrungen, nichts. Ich weiß, dass es das ist, was mir fehlt. Egal was ich mache, solange ich das nicht habe, werde ich nicht die Möglichkeit haben, mich jemals ausgefüllt zu fühlen, gleichzeitig habe ich das Gefühl, mit meinemErfahrungsschatz mittlerweile derart weit hinterher zu sein, dass ich gar keine Chance mehr habe, überhaupt irgendwo anzukommen, wohin ich auch gehe.
Kein positives Feedback. Nur Negatives, Kritik, neutrale Verhaltensmuster von Anderen, allenfalls Toleranz, Akzeptanz. Oberflächliche Freundschaft.
Niemand mit dem ich reden kann, keiner der mir zuhört. Ich weiß, ich vergehe in Selbstmitleid, ach ich bin ja so arm dran. Gottverdammte Scheiße nochmal, genau so empfinde ich. Ich arme Leberwurst! Dreck! Ich habe keinen Bock so zu tun, als obs mich nicht tangieren würde. Dreckscheiße, denn das tut es.
Keiner kann in meinen Kopf reinsehen! Niemand kann die Bilder und Phantasien sehen, die Träume, die Halluzinationen! Und nach außen immer nett und vernünftig, immer deeskalieren, ich weiß mich durchzusetzen, bin kein Jasager oder so. Nach Außen.
Und innen, Ströme von Blut, der Bordstein ist mit menschlicher Haut überzogen, die glatte Oberfläche wird von abgebrochenen Knochen durchstoßen, mein Gehirn dreht sich, Schläuche rotieren im Kreis, der Flug durch endlose rote Tunnel, Innereien.
Die beiden Chefmesser, das große und das kleinere, der alte Viehspalter mit Holzgriff. Das Kunstblut.
Die Tränen sind längst versiegt.
Vor Jahren schon. Ich kenne mich nicht mit positiven Gefühlen aus, nicht mit normalen menschlichen Verhaltensweisen, bin ein Alien auf einem Planeten voll lüsterner, oberflächlicher, egoistischer Humanoider,die mir äußerlich zu entsprechen scheinen.
Aber mir schlechten Gefühlen. Ja, Aggression, Haß, Vergeltungswünsche.
Traurigkeit,Einsamkeit, Nostalgie, Sehnsucht, Melancholie. Nicht unbedingt schlecht, aber in meiner Position auch nicht hilfreich.
Ich könnte besser mit der Situation umgehen, dass ich angepöbelt werde,nachts um 3 Samstagmorgen, im Durchgang einer Bahnhaltestelle, keiner der mir hilft, ich gegen Mehrere. Kein Problem für mich, emotional. Keine Hürde.
Aber mich mit Menschen befassen, die mich interessieren, für die ich eventuell ernsthafte Gefühle entwickeln könnte... Ist schwieriger als jede körperliche Auseinandersetzung.
Vor wenigen Wochen ist mein Interesse für eine Kursteilnehmerin von mir entfacht. Wir haben ein wenig gechattet. Locker sein, über allesMögliche reden, lustig sein, Witze machen, sympathie gewinnen. Sie wirkt teils verunsichert, kürzlichst haben wir uns unterhalten und hatten dabei langen und intensiven Blickkontakt. Schönes Gefühl, hatte eine scheinbar aussagekräftige Wirkung auf mich. Erwähnte ich meinen nicht vorhandenen Erfahrungschatz? Bei mir lief natürlich Kopfkino, Gehirnwichsen, nennt es wir ihr wollt. Ich scheine der ultimative Idiot zu sein. Nein, ich würde nicht am Liebsten im Boden versinken. Ich neige nicht dazu mich zu schämen, so ist es nicht. Aber ich habe von ihr geträumt. So schöne Gefühle, nur ihre Handzu halten und zu streicheln. Ich schwebe 10cm über dem Boden. In ihre Augen zu sehen, Puls 300, genießen, genießen, genießen. Hoffnung machen? Es drauf ankommen lassen?
Bitte, wir sind im selben Kurs, sehen uns jeden Tag. Wie soll das denn klappen? Ich habe mir alles nur eingebildet. Vermutlich hat sie sich nur auf einer freundlich-neutralen Ebene auf mich eingelassen und mir zugehört. Auch wenn sie selbst recht unsicher scheint, aber eine Weile lang schien sie selbstsicherer zu sein, als wir gut auskamen. Nun das Loch. In dem ich bin. Nein das ist nicht zweideutig gemeint,denn dieses Loch würde mir gefallen. Ich meine das emotionale Loch.Ich werde es sein lassen, was für eine absurde Idee, ich weiß garnichts über sie. Muss nur noch den morgigen Tag überstehen, dann ist Wochenende. Ich sollte nicht hier herumsitzen, in diesem Raum,auf den ich konditioniert bin. Ich muss hier
raus,weiss aber nicht wohin. Kann mir nicht geben, was ich momentan brauche, weil ich weiß, dass ich aufgrund zu hoher Erwartungen nichterfühlen kann, was ich mir geben muss, damit es mir besser geht.
Jedesmal, wenn ich durch eine kleine oder große Erkenntnis wieder auf denBoden der Tatsachen komme, ist plötzlich alles so hart, alle wissenes besser als ich, ich weiß nichts, bin klein und dumm und unerfahren. Alle können auf mir rumtrampeln, weil ich es unwillkürlich zulasse. Wie konnte mich ich dieses und jenes nur trauen? Wie konnte ich vergangenen Samstag in dieser Disko tanzen? Wie konnte ich mich das trauen? Eigentlich möchte ich doch öfter dorthin gehen und das werde ich auch, aber in diesem Moment verstehe ich es nicht. Wie konnte ich es wagen, mich auf Andere einzulassen,auch nur einen Moment annehmen, ich wäre mit Anderen möglicherweise auf Augenhöhe, wie konnte ich mich selbst ernst nehmen. Bullshit,ich weiß. Ich weiß eigentlich alles was nötig ist um alles in den Griff zu kriegen.
Das absolut, wirklich absolut EINZIGSTE was ich nicht weiss. Ist wie lange ich noch warten muss. Mich akzeptieren, mich erfühlen, mir geben was ich brauche, bis ich an den Punkt komme, an dem ich Zuneigung und Liebe empfinden und mit Jemandem teilen kann? Wie lange? Wann? Wann?
Denn mein Leben macht keinen Sinn, wenn ich das nicht bekomme. Eher sterbe ich. Ich stecke bereits in dem Lernen-Arbeiten-Verschimmeln-Verrecken-Schema drin. Auch bekannt unter Schule-Studium-Arbeit-Rente-Tod-Schema. Weil ich einer gewissen Sicherheit bedarf, ich bin keiner, der so derart im Moment lebt, wie manch Einer, der vielleicht momentan glücklicher ist als ich, aber dafür keine Zukunft hat.
Ich wollte irgendwann auch mal Leben. Wann gleich nochmal? Wie lange noch? Worauf warte ich noch? Wann kann ich mein Leben in meineeigenen Hände nehmen und zwar gänzlich und völlig?
Ichbin 20 (m).
Hab die Fresse so dick.
Ich kann es mit Worten kaum beschreiben und doch will ich es versuchen.
Bin wieder in das Loch gefallen. Das schwarze Loch. Das emotionale Loch.
Es gibt soviel, was ich gerne sagen würde. Wenn mir jemand zuhört, für einen Moment.
Ich weiß nicht wer oder was ich bin. Seit vielleicht 2 Jahren habe ich ein Gedächtnis. Ich weiß nicht, was ich davor gemacht habe. Ich verfüge über episodische Sequenzen und Abschnitte von Erinnerung,ich weiss, was ich auf meinen Lebenslauf schreiben würde. Aber ich weiß nicht, was ich getan habe. Wie habe ich meine Zeit verbracht?Was macht mich aus, wer bin ich, warum bin ich hier, warum lebe ich noch?
Ich wollte vor eben den beiden Jahren für eine lange Weile die Notausstiegsluke benutzen. Auf der anderen Seite ist aber leidernichts...
Habe mich nur deswegen entschieden, das nicht zu machen, weil ich mir dachte, es geht vorbei. Wenn ich mit schwerem Fieber im Bett liege würde ich vielleicht auch manchmal lieber einfach sterben, aber ich tue es nicht, denn ich weiß ja, dass das vorbei geht. Selber Gedanke, andere, globalere Situation, ergo selber Lösungsansatz.
Ich dachte mir es kann besser werden. Ist es auch. Und seit ich mit der Schule fertig bin, habe ich radikale Fortschritte gemacht. Wäre ich sitzen geblieben und hätte das Abi nicht geschafft, wäre ich mit 90% Sicherheit doch ausgestiegen.
Ich stelle es mir vor, der Dreck hört einfach auf, ich muss nicht mehr sein, gehe über die Regenbogenbrücke und es hört auf.
Aber ich habe mir für das Leben entschieden. Ich weiß, was ich will und wonach ich mich sehne. Und ich weiß auch genausogut, dass ich das nicht sofort und auch nicht sehr bald haben kann, ich muss also geduldig mit mir selbst sein. Ich weiß, dass Selbstakzeptanz und eine gewisse Selbstliebe wichtig sind für ein gesundes Selbst, damit ich wirklich für mich selbst und nicht für Andere leben kann. Damit ich Glück empfinden kann.
Ich bin emotional abgestumpft, habe Empfindungen nach außen hinvorgespielt und imitiert, weil ich ungefähr weiß, wie sich diese oder jene Emotion wiederspiegeln müsste. Ich habe nichts mehrgefühlt, nur diese Leere und der Druck wird immer größer. Das Vakuum dehnt sich aus und sprengt mich von Innen her. Doch ich habe mich zurückgenommen, habe Abstand genommen und seitdem geht es bergauf. So kommt es mir vor.
Ich bin 3 mal umgezogen, wohne aufgrund meiner teuren Ausbildung noch bei meiner Mutter, einen Vater habe ich nicht und nie gehabt, die Familie per se ist klein und wir stehen uns alle nicht nahe. Kein bisschen.Ich hatte nie einen Freundeskreis.
Ich war quasi in einer Clique während der Unter- und Mittelstufe, haben uns dann auseinandergelebt. Aber privat...nichts. Ich bin immer umgezogen, wenn ich mir gerade ein Herz gefasst hatte und meine Schüchternheit überwinden wollte und mit Jemandem reden. Anfangs bin ich noch mit dem Fahrrad raus, hauptsache raus. Habe mich rumgetrieben aber nie Jemanden getroffen. Und auf dem Heimweg laufen alle nur
in Gruppen rum. Wohne jetzt seit 4 Jahren hier und bin merklich konditioniert auf dieses Zimmer.
Wenn ich mich länger als eine Stunde hier aufhalte, werde ich depressiv,mein Selbstbewusstsein nimmt ab, die Leere breitet sich wieder aus, egal was ich hier mache ich muss mich nur räumlich hier befinden. In ein anderes Zimmer gehen hilft geringfügig. Ich hätte gern eine eigene Wohnung, von mir aus auch eine WG. Ich lege wert auf Autonomie. Meine Mutter nervt, hat keine Beziehung und nix laufen gehabt seit ich auf der Welt bin, praktisch keine soziale Aktivität,hängt meistens zuhause und tut nicht mehr als zu kochen (was ich wertschätze) und im Bett vor dem Fernseher
zuhängen. So kann ich nichtmal machen was ich will ohne auf sie Rücksicht nehmen zu müssen, keine Musik hören, Gitarre spielen,mich lauthals beschweren wenn mir danach ist, andere Leute herholen.Ich hasse mein Zimmer. Es ist vollgehangen mit Bildern undZeichnungen von mir die jeweils einen Teil von mir wiedergeben. Von meiner Gedankenwelt. Ein Kopf, dessen Gehirn man durch den Schädel sehen kann, das Gehirn
ist in sich verdreht. Erinnert mich an meine hypnagogen Halluzinationen,die ich früher hatte, zu der Zeit, als es am schlimmsten war. Allsowas. Ich habe die Symptome gegooglet und bin auf diese Begrifflichkeit gestoßen, ärztlich attestiert ist dies aber nicht .Aber es passt alles und wirkt plausibel, deswegen lasse ich es so stehen.
Ich bin Standart Einsachtzig, wiege 70kg, bin ziemlich sportlich und hebe mich rein äußerlich wie ich vermute nicht sonderlich hervor. Ich habe Interessen und will etwas von der Welt sehen. Aber es hat keine Bedeutung. Ich kann mich auch in eine Holzkiste legen und das Licht ausknipsen und jemanden bitten, die Erde auf den Deckel der Kiste zuschaufeln. Es ist irrelevant. Ich fühle etwas und gestern noch dachte ich, es wird was. Ich könnte was draus machen. Bullshit.
Soweit.
Bin im Loch. Jetzt gerade. Erwähnte ich schon.
Ich habe vor Jahren aufgehört, irgendeine ernsthafte Zuneigung zu meiner Mutter zu empfinden. Wir haben uns nichts zu sagen außer "Guten Morgen", "Gute Nacht", "Schönen Tag". Sonstrein garnichts, keine Kleinigkeit, die ich für selbstverständlich halte und daher nicht erwähne, nein garnichts. Ich erhalte keine Wertschätzung, keine Zuneigung, keine Form von Liebe in irgendeinerWeise. Habe ich seit Jahren nicht. Ich hatte nie eine Freundin, kein erster Kuss, keinerlei intime Erfahrungen, nichts. Ich weiß, dass es das ist, was mir fehlt. Egal was ich mache, solange ich das nicht habe, werde ich nicht die Möglichkeit haben, mich jemals ausgefüllt zu fühlen, gleichzeitig habe ich das Gefühl, mit meinemErfahrungsschatz mittlerweile derart weit hinterher zu sein, dass ich gar keine Chance mehr habe, überhaupt irgendwo anzukommen, wohin ich auch gehe.
Kein positives Feedback. Nur Negatives, Kritik, neutrale Verhaltensmuster von Anderen, allenfalls Toleranz, Akzeptanz. Oberflächliche Freundschaft.
Niemand mit dem ich reden kann, keiner der mir zuhört. Ich weiß, ich vergehe in Selbstmitleid, ach ich bin ja so arm dran. Gottverdammte Scheiße nochmal, genau so empfinde ich. Ich arme Leberwurst! Dreck! Ich habe keinen Bock so zu tun, als obs mich nicht tangieren würde. Dreckscheiße, denn das tut es.
Keiner kann in meinen Kopf reinsehen! Niemand kann die Bilder und Phantasien sehen, die Träume, die Halluzinationen! Und nach außen immer nett und vernünftig, immer deeskalieren, ich weiß mich durchzusetzen, bin kein Jasager oder so. Nach Außen.
Und innen, Ströme von Blut, der Bordstein ist mit menschlicher Haut überzogen, die glatte Oberfläche wird von abgebrochenen Knochen durchstoßen, mein Gehirn dreht sich, Schläuche rotieren im Kreis, der Flug durch endlose rote Tunnel, Innereien.
Die beiden Chefmesser, das große und das kleinere, der alte Viehspalter mit Holzgriff. Das Kunstblut.
Die Tränen sind längst versiegt.
Vor Jahren schon. Ich kenne mich nicht mit positiven Gefühlen aus, nicht mit normalen menschlichen Verhaltensweisen, bin ein Alien auf einem Planeten voll lüsterner, oberflächlicher, egoistischer Humanoider,die mir äußerlich zu entsprechen scheinen.
Aber mir schlechten Gefühlen. Ja, Aggression, Haß, Vergeltungswünsche.
Traurigkeit,Einsamkeit, Nostalgie, Sehnsucht, Melancholie. Nicht unbedingt schlecht, aber in meiner Position auch nicht hilfreich.
Ich könnte besser mit der Situation umgehen, dass ich angepöbelt werde,nachts um 3 Samstagmorgen, im Durchgang einer Bahnhaltestelle, keiner der mir hilft, ich gegen Mehrere. Kein Problem für mich, emotional. Keine Hürde.
Aber mich mit Menschen befassen, die mich interessieren, für die ich eventuell ernsthafte Gefühle entwickeln könnte... Ist schwieriger als jede körperliche Auseinandersetzung.
Vor wenigen Wochen ist mein Interesse für eine Kursteilnehmerin von mir entfacht. Wir haben ein wenig gechattet. Locker sein, über allesMögliche reden, lustig sein, Witze machen, sympathie gewinnen. Sie wirkt teils verunsichert, kürzlichst haben wir uns unterhalten und hatten dabei langen und intensiven Blickkontakt. Schönes Gefühl, hatte eine scheinbar aussagekräftige Wirkung auf mich. Erwähnte ich meinen nicht vorhandenen Erfahrungschatz? Bei mir lief natürlich Kopfkino, Gehirnwichsen, nennt es wir ihr wollt. Ich scheine der ultimative Idiot zu sein. Nein, ich würde nicht am Liebsten im Boden versinken. Ich neige nicht dazu mich zu schämen, so ist es nicht. Aber ich habe von ihr geträumt. So schöne Gefühle, nur ihre Handzu halten und zu streicheln. Ich schwebe 10cm über dem Boden. In ihre Augen zu sehen, Puls 300, genießen, genießen, genießen. Hoffnung machen? Es drauf ankommen lassen?
Bitte, wir sind im selben Kurs, sehen uns jeden Tag. Wie soll das denn klappen? Ich habe mir alles nur eingebildet. Vermutlich hat sie sich nur auf einer freundlich-neutralen Ebene auf mich eingelassen und mir zugehört. Auch wenn sie selbst recht unsicher scheint, aber eine Weile lang schien sie selbstsicherer zu sein, als wir gut auskamen. Nun das Loch. In dem ich bin. Nein das ist nicht zweideutig gemeint,denn dieses Loch würde mir gefallen. Ich meine das emotionale Loch.Ich werde es sein lassen, was für eine absurde Idee, ich weiß garnichts über sie. Muss nur noch den morgigen Tag überstehen, dann ist Wochenende. Ich sollte nicht hier herumsitzen, in diesem Raum,auf den ich konditioniert bin. Ich muss hier
raus,weiss aber nicht wohin. Kann mir nicht geben, was ich momentan brauche, weil ich weiß, dass ich aufgrund zu hoher Erwartungen nichterfühlen kann, was ich mir geben muss, damit es mir besser geht.
Jedesmal, wenn ich durch eine kleine oder große Erkenntnis wieder auf denBoden der Tatsachen komme, ist plötzlich alles so hart, alle wissenes besser als ich, ich weiß nichts, bin klein und dumm und unerfahren. Alle können auf mir rumtrampeln, weil ich es unwillkürlich zulasse. Wie konnte mich ich dieses und jenes nur trauen? Wie konnte ich vergangenen Samstag in dieser Disko tanzen? Wie konnte ich mich das trauen? Eigentlich möchte ich doch öfter dorthin gehen und das werde ich auch, aber in diesem Moment verstehe ich es nicht. Wie konnte ich es wagen, mich auf Andere einzulassen,auch nur einen Moment annehmen, ich wäre mit Anderen möglicherweise auf Augenhöhe, wie konnte ich mich selbst ernst nehmen. Bullshit,ich weiß. Ich weiß eigentlich alles was nötig ist um alles in den Griff zu kriegen.
Das absolut, wirklich absolut EINZIGSTE was ich nicht weiss. Ist wie lange ich noch warten muss. Mich akzeptieren, mich erfühlen, mir geben was ich brauche, bis ich an den Punkt komme, an dem ich Zuneigung und Liebe empfinden und mit Jemandem teilen kann? Wie lange? Wann? Wann?
Denn mein Leben macht keinen Sinn, wenn ich das nicht bekomme. Eher sterbe ich. Ich stecke bereits in dem Lernen-Arbeiten-Verschimmeln-Verrecken-Schema drin. Auch bekannt unter Schule-Studium-Arbeit-Rente-Tod-Schema. Weil ich einer gewissen Sicherheit bedarf, ich bin keiner, der so derart im Moment lebt, wie manch Einer, der vielleicht momentan glücklicher ist als ich, aber dafür keine Zukunft hat.
Ich wollte irgendwann auch mal Leben. Wann gleich nochmal? Wie lange noch? Worauf warte ich noch? Wann kann ich mein Leben in meineeigenen Hände nehmen und zwar gänzlich und völlig?
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