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Darf ich was erzählen ? Ratschläge erwünscht :)

Andrea11

Mitglied
Hallo Ihr Lieben, voraus schon mal danke das ihr mir zuhört.
Es ist so .... ich 44 Jahre bin mit meinem Mann 52 Jahre schon 25 Jahre zusammen. Heute haben wir 16. Hochzeitstag. Wir haben eine 8jährige Tochter die sehr lange auf sich warten ließ. (12 Jahre Wartezeit mit Hormonbehandlung und und und). Mein Mann und ich hatten schon immer so unsere Schwierigkeiten. Er hat immer viel mit seinen Kumpels gemacht, viel getrunken (Wochenende), manchmal Karten gespielt und viel verloren und immer wieder Führerscheinentzug weg. Alkohol am Steuer. Wir arbeiten beide, er hart und körperlich auf dem Bau und ich im Büro halbtags. Früher als unsere Kleine noch nicht da war haben wir meist sowieso jeder für sich was gemacht. Ich war meist daheim oder mal mit Freundinnen weg und er beim "Saufen". Hab oft nächtelang gewartet und geheult bis er endlich nach Hause kam. Aber bevor ich was sagen konnte (schimpfen oder so) hat er gleich einen Angriff gestartet mit dem Satz "Weißt was ich trenn mich von Dir" und "Ich lieb Dich nicht mehr" und "Wenn Dir irgendwas nicht passt, dann verpiss Dich" ! Damals war ich noch jung und dumm und war immer total erschrocken und hab dann eben nix gesagt aus Angst ihn zu verlieren. Dann war wieder ein paar Wochen Ruhe und dann ging es wieder los. Manchmal über nacht weg und ich habe Ängste ausgestanden und ihn überall gesucht. Oft habe ich ihn dann gefunden mitten auf der Strasse im Nirvana von ner Party oder Wirtschaft und ihn dann heim gebracht. Ich war völlig verzweifelt aber ich konnte ihn einfach nicht verlassen. Mit den Jahren gewöhnte ich mich dran. Es gab natürlich viel Streit. Als dann endlich unser Wunschkind geboren wurde, dachte ich jetzt ist alles anders. Hat er ja auch immer wieder gesagt das alles anders wird wenn wir ein Kind haben. Am Anfang war es auch so. Aber irgendwie verloren wir uns immer mehr. Meine Eltern waren oft da und mischten noch mehr wie vorher mit und putzten meine Wohnung und halfen mir mit dem Kind. Für mich war es super aber meinem Mann gefiel das gar nicht. Auch als Paar funktionierten wir nicht mehr. Ich hatte einfach keine Lust auf S...! Auch entwickelte ich eine überaus massive Ängstlichkeit und ließ unser Kind keine Sekunde mehr aus den Augen. Immer hatte ich Angst das etwas passierte. Ganz schlimm wurde es als sie mit 4 Jahren Keuchhusten bekam. Das war so schlimm mit ihren Hustenattacken das sie ab diesem Zeitpunkt bei uns im Bett schlief. Aber auch nach dem überstanden Keuchhusten ist es so geblieben. Ich war wie eine Glucke. Übermutter. Keinen Plan mehr für irgendwas. Ich ging halbtags arbeiten, sie in den Kindergarten. Jetzt ist sie in der 2. Klasse und es geht uns supergut. Meine Angst ist dank Tabletten und Therapie auch nicht mehr sooooooo schlimm aber für meinen Mann gab es nichts mehr. Er nervte mich nur noch. Er kümmerte sich mittlerweile fast um nichts mehr, machte nichts mehr mit uns, ist nur mit seinen Kumpels weg, kam besoffen nach Hause usw. Das geht nun schon seit 3 Jahren. Ich arbeite, mache Wäsche, kaufe ein, Haushalt, Schule, lernen usw. ! Er mäht zwar den Rasen, aber er macht nur was wenn ich sage das er was machen soll. Er sieht nix. Nicht das der Müll raus muss oder staubgesaugt gehört und so und wenn ich sage mach es dann heisst es "Immer muß ich was machen" ! Dann nerv ich so lang rum bis er genervt abhaut. Natürlich verstehe ich auch das er müde ist, aber er ist ja auch nicht müde wenn er mit seinen blöden kumpels weg ist. Dann ist er Freitag, Samstag weg und kommt Sonntag und dann schläft er den ganzen Tag. Mit uns macht er so gut wie nicht. Wenn wir was sagen, sagt er "wir wollen ihn ja sowieso nicht dabei haben" ! Ja wie auch wenn er dann nur rumstreitet. 'Wir gehen im zu langsam, bleiben überall stehen, stehen im Weg und bla bla bla. Auch daheim meckert er nur rum. Alles stört ihn. Die Katzenhaar, die Vogelfedern, wenn wir zu laut sind, wenn ich was mach und ich bin zu laut immer gemecker. Jetzt hat er eine eigene Wohnung. Nicht weit weg, nur eine Ortschaft weiter. Ich habe ihm den Vorschlag schon vor längerer Zeit gemacht und gesagt wenn er nix ändert gehen wir auseinander. Ich habe ihm Briefe geschrieben und und und. Er hat mich nie Ernst genommen. Letztes Jahr an unserem Hochzeitstag war ja ausgerechnet Vatertag. Wir hatten es beide vergessen und irgendwie war es total lustig als er mich anrief und mir zum Hochzeitstag gratulierte. Ich bin kurz hingefahren wo er mit seinen Kumpels zusammen saß und habe mit ihm einen Schnaps getrunken. War total nett. Aber was war dann.?.... 'Er kam 2 Tage nicht heim ! Super ! Ich war wieder total sauer und er tat so als ob das alles nicht so schlimm wäre.
Das blöde ist jetzt seit er weg ist trauere ich ihm nach. Ich möchte irgendwie das er wieder zurück kommt. Er ist jetzt 1 Woche weg. Ihm gehts anscheinend gut. Finde es kraß das wir ihm nicht mal abgehen. Besonders die Kleine. Ich würde hohldrehen wenn ich mein Kind tagelang nicht sehen könnte. Aber er ? Nulll '! Kämpft irgendwie gar nicht so um uns.
Ich mach mir Vorwürfe das ich vielleicht an allem Schuld bin weil ich natürlich die Letzte Zeit auch nicht gerade nett zu ihm war.
Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich glaub er will gar ned zurück ! Aber ich kanns es ned verstehen !
Früher war ich jung und dumm, jetzt bin ich nur noch dumm !
 
V

Vegas

Gast
Meinst du nicht, du hättest jetzt, so mit 44, endlich auch mal was besseres, ein schöneres Leben mit Harmonie und Ruhe...und ohne Suff...verdient? Was tust du dir an?
 
P

Panthi

Gast
25 Jahre so ein Fiasko???
Wie kann man mit so was leben?
Das ist so selbst schädigend irgendwie :wein:

Kam dir nie der Sinn, dem ein Ende zu setzen?

:eek:
 
J

Jun

Gast
Hallo Andrea,

was erwartest Du für dich von deinem Leben? Bis jetzt hast Du einen Großteil deines Lebens aufgeschoben. Deine Lebenskraft ist schwer gebunden und auch angeschlagen. Gebunden in Verlustangst, im Aushalten der ständigen Einzelgänge deines Mannes, in Streitigkeiten, in der Verzweiflung er möge sich ändern und ein Traum von Gemeinsamkeit wahr werden. Habe ich das richtig gelesen? Das geht jetzt seit 25 Jahren so?

Wenn ich deine Zeilen lese, dann spüre ich Hoffnungslosigkeit, ein Stück weit aufgeben und verharren. Wovor hast Du Angst? Angst davor nicht zu genügen? Würdest Du einfach nur in deiner Größe gerade stehen, was hättest Du für ein Leben. Ich verrate dir etwas :), selbst wenn Du nur anfängst für dich einzustehen, für dich da zu sein, dir selbst Halt zu geben so gut es gerade eben geht. Und das einfach immer und immer wieder aufs Neue tust, wird sich dein Leben ändern.

Das ist ein Weg, der nicht einfach wird. Du würdest dir selbst begegnen. Das kann Angst machen. Mir zumindest hat es das. Du kannst jetzt 45 werden, bist dann einfach ein Jahr älter und träumst immer noch von der Veränderung deines Mannes. Oder Du wirst ein Jahr älter und gehst seit x Monaten deinen eigenen Ängsten, Hoffnungen und Potentialen entgegen.

Mit 44 ist man nicht alt :). Alt wird man, wenn man sich selbst aufgibt und sei es nur aus der Angst heraus einfach mal los zu gehen, ohne zu wissen, wo Du ankommst.
 

Andrea11

Mitglied
Der Gedanke dem ein Ende zu setzen kam immer öfter. Aber ich habe es nie geschafft es auch durchzuziehen.
Ich bin ein Mensch, der "leider" überhaupt nicht nachtragend ist und ich verzeihe sehr schnell. Ich kann zwar nix vergessen aber ich verzeihe zu schnell. Manchmal denke ich, mit mir kann doch jeder machen was er will !
Ich tue mir nicht selber leid, ich bin nur stocksauer auf mich selber warum ich mir das alles gefallen lasse.
Heute sage ich ... ich hätte vor 20 Jahren schon gehen sollen, aber wenn ich es nicht mal jetzt schaffe. Ich denke immer man kann ja 25 jahre nicht einfach so wegwerfen. Das es so nicht weitergehen kann war mir klar. Es ist nur so komisch und ich suche meistens die Schuld dann bei mir.
Dann habe ich auch immer wie die Entschuldigung das er ja gaaaanz anders ist wenn er nüchtern ist. Da täusch ich mich aber selbst, weil es nicht stimmt.
Weiß auch nicht, ob es noch Liebe ist oder doch nur Gewohnheit oder sogar Mitleid ?
Weiß z.B. das er keine schöne Kindheit hatte. Das er irgendwie Orientierungslos ist, das er nicht sehr viele gute Freunde hat nur so falsche Kumpels die mit ihm nur saufen wollen.
Ich denke mir dann ich darf doch nicht so mit einem Menschen umgehen mit dem man verheiratet ist.
 
J

Jun

Gast
Eine Freundin hat ihrem Mann mal folgendes gesagt: "An erster Stelle stehe ich. Damit ich genügend Kräfte und Freiräume habe. Dann kommt unser Kind für welches ich die Kräfte und Freiräume auch brauche. Und dann kommst Du.". Das waren klare Worte.

Die Frage ist, warum hältst Du soviel aus? Warum findest Du Entschuldigungen für ihn. Was tust Du morgen für dich? Was übermorgen und die nächste Woche?

Mmh, ich stelle mal das Wort Coabhängigkeit in den Raum. Ausführliches findest Du hier:
BTonline: Coabhängigkeit, Koabhängigkeit, Alkoholismus, Alkoholsucht | www.btonline.de
 

Andrea11

Mitglied
Mmh, ich stelle mal das Wort Coabhängigkeit in den Raum. Ausführliches findest Du hier:
BTonline: Coabhängigkeit, Koabhängigkeit, Alkoholismus, Alkoholsucht | www.btonline.de

Danke, habe es mir angeschaut. Ist sehr interessant. Eine Bekannte die von meinen Problemen weiß (hat selber Alkoholiker zuhause) wollte mich mal zu einem Treffen der Coabhängigen mitnehmen ! Das werden wir demnächst machen.

Jetzt hätte ich schon wieder eine Entschuldigung für ihn. Obwohl ich mich sehr darüber aufrege das er oft total betrunken heim kommt, meine ich das er ja "nur" ein Gesellschaftstrinker ist. Wenn wir daheim sind oder unterwegs trinkt er nie Alkohol. Höchstens mal ein Radler. Wenn er in der Arbeit ist auch nicht. Nur wenn er z.B. nach der Arbeit noch ein oder zwei Feierabendbiere trinkt mit den Kollegen oder wenn er eben Wochenende weggeht.

Ich meine auch der er seinen Alkoholkonsum oder die Abhängigkeit unterschätzt und nicht für ernst nimmt.
Anderseits tue ich das ja auch !

Ich habe z.B. mit unseren 2 Hausärzten über das alles gesprochen und die waren alle beide der meinung "na ja so schlimm kann das doch nicht sein, ein Mann trinkt halt mal ein Bier wenn er nervlich angespannt ist oder Sorgen hat. Und die haben mir die Schuld gegeben das er trinkt weil halt ein mann mal trinkt wenn die Frau so ne grantige Tussi ist.
 

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