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Welpe - Verzweiflung

Status
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G

Gelöscht 79650

Gast
Es ist ja kein Wettstreit.
Der Welpe zeigt, was innerhalb der Beziehung nicht stimmt.
 

Werwiewas

Sehr aktives Mitglied
Die TE stellt sich an als ob der Hund Satan höchst selbst ist.
Sie war mit dem einverstanden also soll sie auch mit ihrer Entscheidung leben.
Und den Hund abgeben nur weil sie mit ihm ein Problem hat ist auch keine Lösung.
Hast du dir noch nie eingestehen müssen, dass du eine falsche Entscheidung getroffen hast?

Natürlich wäre abgeben eine Lösung, wenn man erkennt, dass es nicht funktioniert. Seine Eltern würden den Hund ja nehmen und hätten wahrscheinlich auch mehr Zeit für ihn.

Der Freund könnte den Hund allein gar nicht halten, da er viel arbeitet und verreist. Ohne Freundin wäre der Hund also sowieso die meiste Zeit bei den Eltern.

Sie soll ihn ja mit ins Büro nehmen und sich den ganzen Tag um ihn kümmern.
 

Sonnenblume4407

Aktives Mitglied
Freund könnte den Hund allein gar nicht halten, da er viel arbeitet und verreist. Ohne Freundin wäre der Hund also sowieso die meiste Zeit bei den Eltern.
Es gibt hundezitter die könnte man bezahlen damit die auf den Hund aufpassen.
Die TE wollte den Hund auch alle tun so als ob der Freund sie dazu gezwungen hätte.
Hat er aber nicht sie war mit dem anschaffen einverstanden und jetzt soll sie auch mit der Situation fertig werden.
 

Frau_Holle

Aktives Mitglied
Liebe Frau Holle,

Warum reißt Du Dich denn seit 4 Wochen zusammen und unterdrückst Deine Gefühle? Versuchst stark zu sein und etwas auszuhalten? Was sagt Dir denn, daß es verboten ist, einen Welpen nicht zu mögen?

Und wieso zwingst Du Dich, mit ihm zu spielen? Oder ihm etwas beizubringen?

Wo steht geschrieben, daß Du alles richtig machen mußt und nicht versagen darfst?

Hast Du das in anderen Lebensbereichen auch, daß Du Dich so unter Druck setzt und alles 100% und mehr richtig machen und es allen recht machen möchtest?

Das ist sehr sehr anstrengend und wird dich auf Dauer in einen Zusammenbruch führen, wenn Du so hohe Ansprüche an Dich hast.

Und warum unterdrückt Du Deine Gefühle, um Deinen Freund nicht zu enttäuschen? Kann so eine liebevolle authentische Partnerschaft funktionieren?

Vielleicht ist der kleine Welpe in Dein Leben gekommen, damit Du genau das mal spürst?

Ein erster Schritt wäre zuzugeben, daß Du den Hund nicht magst, dich in seiner Gegenwart unwohl fühlst und Du traurig und überfordert bist.

Der zweite Schritt wäre zu schauen, was genau der Auslöser ist.

Mir kommen da einige Ideen:
Schmutz, Haare, Geruch, Unordnung...
Ist Dir Sauberkeit und Ordnung sehr wichtig oder kannst du gut 5e gerade sein lassen?

Zeit, Mühe, Aufwand der Betreuung
Ist es anstrengend? Braucht es zu viel Zeit, die für anderes fehlt?

Das typische muntere und unbekümmerte Verhalten eines Welpen
Wie findest Du das? Du schreibst, Du bist sehr verkopft. Wie empfindest Du das, daß Du den Welpen auf der rationalen Ebene nicht erreichen kannst, sondern er vorrangig auf der Gefühlsebene agiert?
Wie ist das sonst bei Dir im Leben? Magst Du das, wenn der Kopf keine große Rolle spielt und es vorwiegend ums gefühlsmäßige Miteinander geht?
Kannst Du Dich gut auf diese Ebene einlassen?

Wie ist das für Dich, daß der Welpe eben so gar keinen Anspruch an sich hat und einfach nur da ist?

Eure Partnerschaft: wie ist das für Dich, zu erleben daß Dein Freund den Welpen so liebt und mit ihm Freude auslebt und kuschelt? Ist das die Art, wie Ihr Eure Partnerschaft auch lebt. Fröhlich, unbekümmert, zärtlich, voller Hingabe?

Möglich ist auch, daß ein Babytier ähnlich wie ein Menschenbaby die eigenen Kindheitsgefühle und alten Kinderschmerz triggert. Wie war denn deine kindliche Bindung? Kennst Du das, so voll Vertrauen und Unbekümmertheit zu sein und so liebevoll umsorgt zu werden?

Das sind jetzt alles nur so meine spontanen Ideen und Assoziationen. Spür mal rein, vielleicht löst irgendeiner der Gedanken was aus bei Dir. Und wenn nicht, dann schau weiter und spür nach. Es ist doch ganz interessant herauszufinden, warum man genau so tickt und reagiert und fühlt, wie man es nun mal tut. Ganz ohne Bewertung.
Wenn Du Dich erstmal frei machst von dem Druck, der aktuell alles blockiert,, funktionieren und den kleinen Welpen lieben zu müssen, kannst Du bewertungsfrei und interessiert nachspüren, was los ist, was getriggert wird und wo deine Reaktion herkommt. Ich finde Deine Reaktion nämlich schon heftig, immer weinen zu wollen, zumal Du das ja sonst nicht von Dir kennst. Daher denke ich schon, daß es Gründe für die Reaktion gibt.

Der dritte Schritt wäre dann zu schauen, wie gehst Du und wie geht Ihr als Partner jetzt und zukünftig mit der Situation um.

Ich finde, es wäre durchaus eine legitime Möglichkeit, den Hund nicht mehr als Euren Hund anzusehen, sondern in erster Linie als den Hund Deines Freundes, der bei Euch wohnt. Und um den Du Dich in dem Rahmen mitkümmerst, wenn Dein Freund mal nicht da ist. Das würde Dir jetzt erstmal den Druck nehmen, den Hund bekuscheln, bespielen, erziehen und liebhaben zu müssen. Wenn Dein Freund eine gute Bindung zu dem Hund aufbaut und den Hauptpart übernimmt und sich konsequent und ausreichend kümmert, dann ist das aus Sicht des Hundes ok. Meist reicht es für einen Hund im Rudel einfach dabei zu sein. Da muß nicht so viel Brimboroum gemacht werden. Hunde müssen auch nicht ständig von allen Familienmitgliedern bespaßt und gekuschelt werden. Aus Hundesicht ist es völlig ok, wenn er von jemandem in Ruhe gelassen wird, der nicht seine vorrangige Bezugsperson ist, solange es eben eine andere vorrangige Bezugsperson gibt, die sich liebevoll kümmert.
Wäre das ein Weg für Dich und Euch als Paar?

Ansonsten wird es echt schwierig für Euch als Paar. Der Hund ist da und er gehört jetzt dazu. Ihn nach 4 Wochen wieder abzugeben ist nicht schön und offenbar ja auch keine Option für Deinen Freund.

Liebe Frau Holle, ich hoffe sehr und wünsche Dir sehr, daß das Zusammenleben zukünftig gut funktioniert und sogar Freude macht und sich vielleicht zukünftig irgendwann eine harmonische Akzeptanz oder sogar Bindung zu dem Hund entsteht, wenn Du jetzt liebevoller mit Dir selbst bist, Dir Deine Gefühle bewertungsfrei zugestehst, Dir Deinen Freiraum nimmst und Dich nicht weiter unter Druck setzt, funktionieren zu wollen, unbedingt positive Gefühle haben zu wollen. Laß Deinen Anspruch wie Du Deiner Meinung nach zu sein und zu fühlen hättest, los. Es macht doch keinen Sinn, was vorzuspielen. Das ist doch erst recht eine Belastung. Und blockiert innerlich alles.
Der Welpe spürt sowieso wie du fühlst, eben weil er auf der Gefühlsebene lebt. Und er ist übrigens der letzte, der Dich bewerten und deswegen verurteilen würde. Er nimmt dich so wie Du bist. Er kennt dich ja nicht anders. Solange Dein Freund das ausgleicht, wird er es gut verkraften, wenn Du Dich zurückhälst.
Aber erstmal ist doch wichtig, daß es Dir besser geht und Du den Druck losläßt und Dich nicht mehr so verurteilst. Ich wünsche Dir sehr, daß Entspannung und Leichtigkeit Raum findet und es dadurch für Euch 3 weniger belastend wird.

Und wenn Du ihn nicht zur Arbeit mitnehmen kannst oder möchtest, dann gibt es Hundebetreuungen. Lange alleinbleiben kann und sollte der kleine Hund nicht.
Vielen lieben Dank für deine ausführliche Nachricht. Ich versuche mal auf alles irgendwie einzugehen. Danke, dass du alles hinterfragst - das gibt mir vielleicht einen neuen Denkanstoß.

Dein erster Punkt, warum ich unbedingt will, dass es klappt: zum einen der enorme Erwartungsdruck von Familie, Freunden und Arbeitgeber. Zudem viele auch hier, die sagen "reiß dich zusammen". Ich zweifle dann immer wieder an mir selber und denke, dass sie recht haben - es schaffen schließlich auch viele andere Leute einen Hund groß zuziehen. Ich möchte unbedingt für meinen Partner, dass es klappt. Es ist ein absoluter Lebenswunsch von ihm. Nun enttäusche ich ihn da auf voller Linie.

Ich zwinge mich mit ihm etwas zu tun damit sich vielleicht doch etwas wie eine Bindung aufbaut. Zwischendurch muss ich ja zwangsläufig auf ihn aufpassen. Doch bisher passiert dabei emotional nichts. Viele hier sagen ja, dass ich ihm Tricks und Co beibringen soll, da es dann besser werden könnte.

Vor meinem Partner kann ich meine Gefühle natürlich zulassen. Ich reiße mich für ihn zusammen. Die Situation ist für ihn natürlich auch super hart. Dort weine ich schon immer mal wieder, aber ich versuche es wirklich nicht durchgehend zu sein.
Unsere Beziehung ist schon innig. Wir reden viel und haben ganz viele gemeinsame Ansichten, Themen. Wir verstehen uns auch ohne Worte. Oftmals bin ich was Nähe angeht, etwas zurückweisender. Da braucht er tendenziell viel mehr als ich. Bisher haben wir jede kleine Krise gemeistert und uns in jedem Lebensbereich geholfen, unterstützt. Wir hängen aber nicht permanent aufeinander rum, denn wir haben sowohl gemeinsame Freundeskreise als auch getrennt. Das finde ich total schön, dass jeder in der Beziehungen seine kleinen persönlichen Freiheiten hat.

Zu meiner Kindheit: ich kenne sorglos zu sein und auch unbekümmert zu sein. Da bin ich wirklich in einer ganz tollen Familie aufgewachsen. Das einzige "Problem" was ich quasi habe ist, dass ich manchmal Angst vor neuen Dingen habe (Übervorsicht).

In anderen Lebensbereichen lasse ich mich nicht unter Druck setzen. Auf der Arbeit bin ich schon sehr zielstrebig und weiß genau was ich will. Allerdings bin ich auch sehr kollegial und kann aber auch mal "nein" sagen. DAs musste ich lernen. Mein eigener Anspruch ist schon da, aber den kann ich eigentlich immer erfüllen. Was Urlaube und Co. angeht plane ich gerne, kann jedoch auch völlig spontan sein.

Ich weiß auch nicht, ob es gerade das erste Mal ist, dass ich so richtig für mich und meine Gefühlswelt einstehe. Eigentlich sehe ich immer die anderen, kann mich damit arrangieren bzw. kann so viel nachvollziehen und verstehen. Es ist gerade einfach ungewohnt, dass es ich bin die sagt, dass es ihr wirklich nicht gut geht und zugibt, dass es so nicht weiter gehen kann. Oftmals stecke ich sonst gerne zurück.

Vielen lieben Dank für deine tollen Fragen und Gedankengänge. Ich werde darüber mit Sicherheit noch etwas nachdenken.
 

Frau_Holle

Aktives Mitglied
Die TE stellt sich an als ob der Hund Satan höchst selbst ist.
Sie war mit dem einverstanden also soll sie auch mit ihrer Entscheidung leben.
Und den Hund abgeben nur weil sie mit ihm ein Problem hat ist auch keine Lösung.
Liebe Sonnenblume. Ich habe mehrfach geschrieben, dass der Welpe dafür überhaupt nichts kann. Er ist lieb, er lernt schnell und ist eigentlich ziemlich nett. Doch das ändert nichts an meinen Gefühlen zu ihm. Lebst du mit jeder Entscheidung die du getroffen hast? Sobald du ein mal etwas dir überlegt hast, dann ziehst du das durch? Die meisten Entscheidungen die ich treffe sind richtig. Dabei verlasse ich mich auf meinen Bauch und Kopf. Das ist eigentlich immer gut gegangen. Es ist ja hier keine Pizzasorte, die ich mir falsch ausgesucht habe und die ich dann doch einfach esse. Das hier betrifft mein gesamtes Leben, meinen Alltag. Ich weiß nicht ob es dir schon ein Mal so schlecht gegangen ist, wie mir gerade. Ich gönne es wirklich niemandem und ich freue mich total für dich, dass bisher deine gesamten Entscheidungen korrekt waren. Das würde ich mir auch wünschen. Das macht natürlich alles viel einfacher.
 

Sisandra

Aktiver Nutzer
Liebe Frau Holle,

in deinem letzten Beitrag glaube ich den Grund für deinen Welpenblues entdeckt zu haben. Du schr von Übervorsicht und Angst vor neuen Dingen .

Vielleicht fehlt es dir einfach an Sicherheit im Umgang mit der neuen Situation?

Hast du schon einmal daran gedacht, dich mit deinem Problem an einen Hundetrainer zu wenden?
 
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