Anzeige(1)

Bankencrash 2020 Deutschland und die Folgen

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Mir geht es nicht mal um Handlungsempfehlungen, sondern um die reine Information, die Diskussion darüber. Egal wen ich privat darauf anspreche, keiner kennt Markus Krall, keiner denkt das irgendetwas in Deutschland/der EU fundamental schief laufen würde.

Natürlich kennt keiner Markus Krall. Krall ist ein Fondsmanager und Degussa Manager. 80% der Deutschen haben weder Fonds noch Gold. Die Geldkultur in Deutschland ist traditionell schlecht. Entsprechend wenig Interesse haben die Menschen wenn man Aktiencrashes, Goldpreis, Staatsfinanzen oder Inflation spricht.

Deine Kritikpunkte würden ungefähr 10 Threads füllen. Teilweise haben sie mit Krall auch garnichts zu tun.
Und ich will die Kritik nicht kleinreden, aber die sagst:
1923 und 1929 sind zwar evtl. wichtig um sich mal ein extremes Bild - was die wirtschaftlichen Lagen in D gewesen sind - zu machen, und passen zwar in gewisser Weise - sind aber schlussendlich ÜBERHAUPT NICHT mit der heutigen Situation zu vergleichen.

Und genau da widerspreche ich dir.
Ray Dalio bezeichnet die aktuelle Krise als "noch so ein Fall", denn nichts ist wirklich neu - auch wenn alle Menschen immer glauben, dass es diesmal anders wird.
Vieles ist ähnlich zu Krisen aus der Vergangenheit. Das meiste wiederholt sich. Ja auch soziale Probleme, Wohnungsnot, Drogen, Kriminalität oder Staatspleiten. Deutschland war 7(!) mal in der Geschichte pleite.

Auch Florian Homm warnt jetzt:


Ich habe die rauchig unangenehme Stimme jetzt das volle Video lang reingezogen. Im wesentlichen spricht er von einer Stagflation (Stagnation der Wirtschaft bei gleichzeitiger Inflation).
Klingt schlimm, hatten wir aber wie er selbst sagt auch von 1966 bis 80 auch. Passiert. Muss passieren, keine Wirtschaft wächst 100 Jahre ohne Unterbrechung steil aufwärts.

Ich gebe ihm im Kern sogar Recht. Das gleiche habe ich schon vor 10 Jahren gesagt; Festverzinsliche Anlagen sind schlecht. Vermögenswerte (Immobilien, Aktien, Gold etc.) sind auf lange Sicht immer besser.

Aber auch hier: 80% der Deutschen wird das nicht interessieren, weil die entweder kein Vermögen anlegen können oder wollen.
 
Hatte mir immer vorgenommen die Videos von Homm mal anzuschauen, habs wegen der Stimme und Art der Darstellung aber nie durchgehalten.
Krall hat schon sehr früh mit seinen Warnungen und Vorträgen angefangen, zu einer Zeit als noch was zu retten gewesen wäre. Macht auch Sinn dass er früh darauf aufmerksam wurde, immerhin stammen die Computersysteme fast aller Banken zur Risikoanalyse von ihm.

Irgendwann hat er dann festgestellt dass seine Warnungen ungehört verhallen, seine bisherige Arbeit aufgegeben und dann Konsequent in den Goldhandel gewechselt. Etwas das er wohl nicht getan hätte, wenn er nicht selbst an seine Vorhersagen glauben würde.

Handlungsanweisungen von ihm zu erwarten finde ich zu viel verlangt. Mir hat es schon etwas gebracht die Hintergründe besser zu verstehen. Zu den Schlüssen zu denen er kommt bin ich damals im Grunde auch gekommen, nur wüsste ich ohne seine Vorträge nicht so genau im Detail wieso und weshalb. Von daher hat das für mich schon einen Mehrwert und ich wünsche ihm auch viel Glück und Erolg mit seiner Atlasinitiative.
Aus seiner Sicht geht es ja jetzt auch nicht im die richtige Anlagestrategie, sondern nur noch um Schadensbegrenzung. Der Ereignishorizont ist sozusagen überschritten.

Mein Umfeld ist zum Glück nicht ganz so Ahnungs- und Sorglos. Da ich seit rund ~6 Jahren darauf hingewiesen habe was kommen wird und einiges davon so langsam eintritt konnte ich doch ein paar Leute aufrütteln, welche festgestellt haben dass diese Inhalte in den Medien nicht nur nicht vorkommen, sondern dort als unvorhersehbare Überraschungen, quasi als Naturereignisse, dargestellt werden. Unvorhersehbares welches Jahre vorher angekündigt wurde, sozusagen. Man sollte meinen es müsste den Leuten langsam auffallen dass Ideologie aufgrund von mangelndem Realitätsbezug in seiner Darstellung und Vorhersagen immer weit daneben liegt. Ich jedenfalls wäre es an ihrer Stelle leid immer von Ereignissen überrschaft zu werden, während andere Leute diese "seltsamer Weise" schon Jahre im voraus gekannt und geplant haben.

Der Einsatz der Migrationswaffe gegen Deutschland war z.B. 14 Jahre vorher Teil einer CIA Planung und im Internet zu finden. Auch WikiLeaks verdanken wir einige Informationen und Hintergründe die, auch seit dem, medial in Deutschland nicht vorkommen. Möchte man mehr darüber wissen wie z.B. Obama die Geheimdienste gegen seinen politischen Gegner missbraucht hat oder diverse weitere so genannte Verschwörungstheorien, muss man ausländlische Medien bemühen.

Die Menschen auf die Hintergründe hinzuweisen wäre mir auch ein großes Anliegen und Warnungen vor den wirtschaftlichen Folgen scheint das einzige zu sein was überhaupt zieht. Leider erweisen diesem Thema nicht wenige Leute einen Bärendienst, indem sie über das Ziel hinaus schießen oder in die Thematik eigene wilde Vorurteile oder Ansichten mit einfließen lassen, jenseins von Tatsachen.
Für jeden der es nicht wahr haben möchte, weil dies seine Wohlfühlblase gefährden würde, ist das natürlich dann ein willkommener Anlass um alles was mit dieser Thematik zusammen hängt, mal wieder, als Blödsinn abzutun.

Was Krall macht ist daran zu denken was danach passiert. Was wir erleben ist dass unsere Regierung regelrecht planwirtschaftlich, jetzt wieder durch die neuen "Hilfsmaßnahmen", unabhängig von der Wirtschaftlichkeit Unternehmen nach ideologischen Gesichtspunkten finanziell fördern will. Die großen Medienhäuser haben die Staatsfinanzierung, die es ja vorher schon verdeckt gab, nun auch offiziell dankend angenommen. Von dort wird also auch weiterhin kein Widerspruch zu erwarten sein.
Da die Fantasievorstellungen schon lange nicht mehr finanzierbar sind wird dann eben zur Inflationierung der Währung gegriffen. Es heißt ja dass eine Fiatwährung sich über kurz oder lang immer ihrem wahren Wert immer weiter annähern wird: Nämlich 0.

Die Folge ist dass in Vermögenswerte und insbesondere auch Aktien ohne Ende investiert wird, ohne aber dass dem ein reales Wachstum oder auch nur die Aussicht darauf gegenüber stehen würde. Das führt, über 3 Ecken, dazu dass Arbeit kaum noch bezahlt wird. Wer zukünftig auch nur ein kleines Stück Wohlstand haben möchte dem muss es gelingen ein Umlaufvermögen aufzubauen, mit dessen Hilfe er vom rasanten Anstieg der Vermögenswerte profitieren kann.
Insbesondere in Deutschland, wo die finanzielle Bildung etwa gegen 0 geht, wird das aber der breiten Masse der Bevölkerung nicht gelingen. Mit anderen Worten: Sie werden zu Arbeitsskalven degradiert denen es niemals gelingen wird ein entsprechendes Umlaufvermögen aufzubauen.
Alle die den Absprung geschafft haben werden dagegen durch diese sozialistische Inflationspolitik immer reicher und reicher.

Enteignung und Umverteilung wird daran kaum etwas ändern. Nicht nur dass es Fluchtmöglichkeiten gibt, sie wird auch noch den letzten Anreiz zerstören irgendeine Form von Wohlstand und Gegenwert zur Masseninflation zu schaffen. Außerdem ist der Gedanke eines leistungslosen Einkommens in entsprechende Gesellschaftsschichten inzwischen weit vorgedrungen.
Die Zwangsmaßnahmen um die Leute zu immer schlechter bezahlten Arbeiten in immer bescheideneren Verhältnissen zu zwingen werden immer größer werden, weil die um sich greifende Not diese Forderung in der Bevölkerung legitimiert. Die Sozialabgaben werden noch viel weiter steigen, obwohl sie jetzt bereits absolut astronomisch sind, und mit ihnen die staatliche Abhängigkeit. Was, so die Befürchtung, den Linksparteien noch mehr Wählerstimmen und Rufe nach Umverteilung bringen wird.
Da sich dieses Rad schon seit einigen Jahren immer schneller und schneller dreht wird auch eine Inflationierung von 5 oder mehr % pro Jahr dem nicht entgegen wirken können, schon gar nicht über 10 Jahre hinweg. Die Kurve wächst nun einmal exponenziell, es wäre also jedes Jahr immer mehr und noch mehr Inflation nötig. Wie gesagt, der Ereignishorizont wo man das Ruder mit solchen Maßnahmen noch hätte herumreißen können wurde lange überschritten.

Da es aus dieser Entwicklung also praktisch kein Enkommen gibt finde ich Kralls Ansatz sich auf das "danach" vorzubereiten genau richtig. Also sich jetzt Werte, gesellschaftlichen Einfluss und Kenntnisse zu sichern, welche das (weitere) Wiederauferstehen des Sozialismus verhindern sollen. Auch ich halte daher eine, zumindest übergangsweise eingeführte, gedeckte Währung für sinnvoll, in Kombination mit entsprechenden Maßnahmen und Sanktionen welche verhindern dass so etwas wieder passiert.
Da Krall sicherlich zu dem Teil der Gesellschaft gehört welcher über ein entsprechendes Umlaufvermögen sowie finanzielle Bildung verfügt, ist das etwas das er sich persönlich gar nicht antun müsste. Um so mehr bin ich froh dass er es trotzdem tut. Jedenfalls finde ich seine Darstellung und Intention glaubwürdig und dass er in den Goldhandel gewechselt hat tut dem für mich keinen Abbruch, sondern bestätigt für mich nur dass er glaubt wovon er erzählt.

Wie an anderer Stelle geschrieben halte ich hierbei das Internet für eine einmalige Gelegenheit in der Geschichte der Menschheit um der breiten Masse die Hintergründe bekannt zu machen, ohne auf Meinungsmultiplikatoren der 5 großen Medienhäuser angewiesen zu sein, welche bisher noch immer versagt haben. Damit das nächste System nicht wieder so ausbeuterisch wird wie das Letzte.
 
Ich denke man muss Krall "verstehen".
Krall vertritt ein marktliberales Konzept. Hater würden ihn neoliberal nennen. Er verachtet die Gender-Forschung, den Klimaschutz und da Asylrecht als dekadent. Wie viele wohlhabende Menschen glaubt er an Freiheit und Erfolg aus eigenem tun. Soziale Konzepte sind ihm ein notwendiges Übel.

Er möchte den Nachtwächterstaat, der wenig eingreift und die Märkte sich selbst überlässt. Ineffiziente Unternehmen müssen pleite gehen damit der Markt sich selber reinigt.
Er geht sogar soweit zu fordern das allgemeine Wahlrecht abzuschaffen und bestimmten Menschen das Wahlrecht zu entziehen (zB Subventionsempfänger, Hartz 4 Empfänger, BAFÖG Empfänger etc.)
In einem seiner Bücher schlägt er einen König auf Lebenszeit mit Vetorecht in grundsätzlichen Fragen vor.

Oder kurz gesagt: Krall will ein "survival of the fittest"
Das kann ich nachvollziehen und es ist eine sehr effiziente Wirtschaft, es ist aber hart, sehr hart.

Gleichwohl hat Krall teilweise Recht. Wir erleben sozialistische Züge auf der Welt. Der Staat greift immer mehr in die Wirtschaft ein und verzerrt deren Bild: Mindestlohn, Mietendeckel, Subventionen, Umverteilung generell. Gleichwohl erleben wir eine Masse von Menschen, die das aktiv fordert und unterstützt.

Schaut euch doch mal wirtschaftsliberale Parteien an und wer diese noch wählt. Die FDP zittert um den Einzug in Landtage oder den Bundestag.
Und unser Finanzminister Scholz hat keine Ahnung von Wirtschaft. Hat übrigens so ziemlich niemand in der SPD, den Grünen oder den Linken.

Man muss Krall verstehen. Er predigt eine effiziente Wirtschaft ohne staatliche Eingriffe. Eine effiziente aber in Reinform auch brutale Welt. Ein bisschen davon könnten wir aber vielleicht brauchen...
 
Das hab ich ein wenig anders verstanden. Meiner Interpretation nach soll seiner Vorstellung nach jeder wählen können, ob er/sie staatliche Leistungen erhalten möchte, also Sozialhilfe, Subventionen, Rente usw., oder aber das Wahlrecht. Und das eben jedes Jahr oder jede Wahlperiode aufs neue.
Heißt: Es entscheiden nicht mehr 3 Wölfe und 1 Schaf was es zum Abendessen gibt. Damit läge die Entscheidungsgewalt hauptsächlich bei den Leistungsträgern, aber jeder darf selbst wählen ob er dazu gehört. Er bezweifelt wohl auch dass das zu einem Survival of the fittest führen würde, mit dem Hinweis darauf dass sich Menschen schon immer gegenseitig geholfen haben.
Vor allem aber würde das deutlich höhere Maß an Wohlstand wahrscheinlich mehr auffangen als durch Umverteilung jemals möglich wäre. Einfach weil das Niveau für alle höher wäre, eine Argumentation die ich durchaus teile.

Das mit dem König ist mir neu, klingt seltsam und hab ich noch nichts von gehört. Ich weiß aber dass er katholischer Christ und damit von Gott, Nächstenliebe und diesen Dingen überzeugt ist. Das dürfte auf sein Weltbild dem nach einen großen Einfluss haben. Wer mich kennt weiß dass ich persönlich von Religion wenig halte, weil irrational.

Was du als brutale Welt bezeichnest würde ich eher als realistisch deuten. Er möchte dass es nicht mehr möglich ist per Selbstbetrug Konsequenzen und reale Zusammenhänge zu leugnet. Und dem stimme ich aus vollstem Herzen zu. Aber nicht weil ich mir eine brutale Welt wünschen würde, sondern weil ich fest davon überzeugt bin dass geleugnete und hinausgeschobene Probleme sich irgendwann sehr viel schlimmer manifestieren werden als wenn man die Realität sofort akzeptiert hätte. Das Beispiel mit den Schmerztabletten gegen Zahnschmerzen statt einer sofortigen "brutalen" Behandlung.

Und da es niemanden gibt der alles weiß, keinen Staat der alles planen kann und auch sonst niemand die Wahrheit gepachtet hat, predigt er die einzige Erkenntnisform die es für die Menschheit gibt: Versuch und Irrtum. Und damit unter den Versuchen nicht andere leiden müssen, wie das aktuell der Fall ist wenn unsere Politiker das Volk für ihre Ideologie bluten lassen, soll jeder die Konsequenzen seines Handelns selbst tragen. Sowohl im Guten wie im Schlecht.
Wobei Risiko entsprechend hoch belohnt wird und es nach wie vor ein Auffangnetz geben soll. Aber eben eines das man nicht (mehr) ausnutzen kann und auch nicht will. Hauptaufgabe der Politik wäre es dem nach Anreize zu schaffen, insbesondere natürlich für Leistung.

Muss aber gestehen dass ich seine Vorstellung jetzt nicht bis ins letzte Detail kenne oder durchdacht habe, weil ich jetzt nicht glaube dass das in absehbarer Zeit eingeführt wird.
 
Das hab ich ein wenig anders verstanden. Meiner Interpretation nach soll seiner Vorstellung nach jeder wählen können, ob er/sie staatliche Leistungen erhalten möchte, also Sozialhilfe, Subventionen, Rente usw., oder aber das Wahlrecht.

Aber welche Entscheidung ist das denn? Jemand der arbeitslos ist und sonst verhungert, will natürlich die Sozialleistung, muss dafür aber seine demokratische Teilhabe an der Türklinke abgeben. Ergebnis: Nur wer Arbeit oder Geld hat, darf wählen?

Was du als brutale Welt bezeichnest würde ich eher als realistisch deuten. Er möchte dass es nicht mehr möglich ist per Selbstbetrug Konsequenzen und reale Zusammenhänge zu leugnet. Und dem stimme ich aus vollstem Herzen zu. Aber nicht weil ich mir eine brutale Welt wünschen würde, sondern weil ich fest davon überzeugt bin dass geleugnete und hinausgeschobene Probleme sich irgendwann sehr viel schlimmer manifestieren werden als wenn man die Realität sofort akzeptiert hätte. Das Beispiel mit den Schmerztabletten gegen Zahnschmerzen statt einer sofortigen "brutalen" Behandlung.

Ich habe garnichts gegen Kralls Welt. Sie impliziert aber, dass man Wirtschaftszyklen bzw. Schuldenzyklen vermeiden könnte aber das konnten Menschen in den letzten tausend Jahren nicht.

Wenn man Ray Dalios Video "Wie die Wirtschaftsmaschine funktioniert" sieht, lernt man dass es zwei Wirtschatszyklen gibt:
- Einen kurzfristigen, der rund 5-8 Jahre im Schnitt dauert und
- Einen langfristigen, der rund 100 Jahre dauert

Wir Menschen sind nicht vernünftig. Die Masse vergisst schlicht was vor 100 Jahren war und oft auch was vor 5-8 Jahren war. Auch jetzt kaufen viele Menschen Immobilien auf Kredit weil die Zinsen niedrig sind. Sie verschulden sich immer mehr, genau wie die Staaten und die Unternehmen.

Natürlich crasht es deswegen am Ende eines langen Schuldenzyklus um so schlimmer. Stimmt ja was Krall sagt, aber was hilft das? Die Wirtschaft ist wie ein Gaul: Man kann ihm Zügel anlegen, aber manchmal geht er trotzdem durch, weil eben Menschen dahinter stehen, die eben nicht immer vernünftig agieren.

Eine regelmäßige "milde Entschuldung" scheint politisch nicht durchsetzbar, weil die meisten Menschen ohne schlimmste Not den Gürtel nicht enger schnallen wollen. Deswegen muss es vermutlich immer mal wieder knallen.
 
Ergebnis: Nur wer Arbeit oder Geld hat, darf wählen?

So hab ich das zumindest verstanden. Klingt auch logisch, da ja dies auch die Gruppe ist die für diese Sozialabgaben belastet wird. Im Grunde arbeite ich mehr als die Hälfte meines Arbeitsleben dafür die Steuern zu bezahlen um genau jene Sozialausgaben zu decken. Das sind mal locker 25 Jahre Lebenszeit (=Arbeitsjahre), die ich dadurch verliere. Das finde ich auch nicht wirklich fair.
Aber sobald die Leistungsnehmer in der Mehrheit sind können sie natürlich die Leistungsträger überstimmen und immer mehr verlangen.

Um Krall zu verstehen muss einem glaube ich klar sein dass man nicht die jetzige Welt nehmen und diese Einschränkung nehmen darf, sondern dass ein solches Anreiz- Eigenverantwortungssystem ja auch eine ganz andere Welt mit erheblich mehr Chancen kreieren würde. Unverschuldete Arbeitslosigkeit wäre z.B. dann die absolute Ausnahme bzw. nur ein sehr vorrübergehender Zustand. Frei gewordene Kapazitäten nach Firmenpleiten würden ja sofort von anderen Unternehmen übernommen werden.


Genau um diese Verlockung geht ist. Klar kann man Versagen mit Steuergeldern belohnen un die Arbeitsplätze erhalten. Das generiert viele Wählerstimmen, insbesondere in der Region. Aber die Nachteil für die Allgemeinheit ist eben ganz erheblich, irgendwann haben wir dann Zustände hier wie in Japan.
Eben überall dort wo die Marktkräfte nicht wirken können. Korrekturen, Fehleinschätzungen und Kursänderungen würde es in dem System auch geben, aber keine ungedeckten Blasen mehr.
Und darum geht es, nicht darum Irrtum zu vermeiden oder Zyklen abzuschaffen. Und Anreizsysteme sollen eben dazu dienen gute Entscheider in die wichtigen Positionen zu bringen, anstatt die Negativauslese wie wir sie in der Politik seit Jahrzehnten erleben.

Eine solches System nimmt natürlich den Erfolg als Maßstab. Das klingt erst einmal furchtbar ungerecht, wer keinen Erfolg (im wirtschaftlichen Sinne) hat bekommt auch keine hohe Position und eben kein Spitzengehalt. Aber ich glaube wirklich die Alternative, nämlich ungeeignete Personen deren Entscheidungen eine große Tragweite haben, ist schlimmer. Übrigens mit ein Grund weshalb ich mich so wehement gegen Quoten ausspreche. Und zwar egal was für eine Quote, egal ob Geschlecht, Haut- Haar oder Augenfarbe.
Also ja, im Sinne der Allgemeinheit bin ich dafür dass inkompetenten Personen keine Entscheidungsgewalt übertragen wird. Und der Maßstab dafür ist, ob sie in einer Welt mit gedeckter Währung und Eigenverantwortung wirtschaftlich erfolgreich agieren können.
 
Aber welche Entscheidung ist das denn? Jemand der arbeitslos ist und sonst verhungert, will natürlich die Sozialleistung, muss dafür aber seine demokratische Teilhabe an der Türklinke abgeben. Ergebnis: Nur wer Arbeit oder Geld hat, darf wählen?





Wenn man Ray Dalios Video "Wie die Wirtschaftsmaschine funktioniert" sieht, lernt man dass es zwei Wirtschatszyklen gibt:
- Einen kurzfristigen, der rund 5-8 Jahre im Schnitt dauert und
- Einen langfristigen, der rund 100 Jahre dauert

Wir Menschen sind nicht vernünftig. Die Masse vergisst schlicht was vor 100 Jahren war und oft auch was vor 5-8 Jahren war. Auch jetzt kaufen viele Menschen Immobilien auf Kredit weil die Zinsen niedrig sind. Sie verschulden sich immer mehr, genau wie die Staaten und die Unternehmen.

Natürlich crasht es deswegen am Ende eines langen Schuldenzyklus um so schlimmer.
Bisher gibt es aber keine vergleichbaren langlaufenden Schuldenzyklen, weil sie früher jedesmal durch einen Krieg durchschnitten wurden. Zweiter WK, erster WK, Deutsch-Französischer Krieg etc., und hinterher fing alles von vorne an, mit einer Periode des Wiederaufbaus und neuer Prosperität. Wir leben jetzt zum allerersten Mal in einer wirklich langen Friedens- und somit Wirtschaftsperiode, die bisher nicht durch einen Krieg beendet wurde. Oder ein vergleichbares Ereignis (schlimmere Pandemie als Corona, Klimakatastrophe, Supervulkanausbruch etc.).
Kein Wunder, daß diese Lage jetzt als schwierig betrachtet wird, wenn man in einer Zeit der Übersättigung lernen muß, alle Ventile auf Kleine Fahrt voraus zurückzudrehen, wo dann eben keine großen Gewinne mehr winken, sondern man schon froh sein muß, wenn alles auf Sparflamme weiterköcheln kann.
 
Das mit dem König ist mir neu, klingt seltsam und hab ich noch nichts von gehört. Ich weiß aber dass er katholischer Christ und damit von Gott, Nächstenliebe und diesen Dingen überzeugt ist. Das dürfte auf sein Weltbild dem nach einen großen Einfluss haben. Wer mich kennt weiß dass ich persönlich von Religion wenig halte, weil irrational.
Wer vom Königstum und Gott (in katholischer Denkweise) träumt, sehnt sich nach einer straffen, nicht hinterfragbaren und nicht zu stürzenden Hierarchie. Eine der möglichen Formen von Diktatur und somit das exakte Gegenteil von Demokratie. Die große Illusion, König und "Gott" (bzw. dessen Kirche) wären übergeordnet und unparteiisch und somit gerecht, was natürlich Schwachsinn ist, man schaue zurück in die Zeiten, als es tatsächlich noch Könige und machtvolle Kirchen gab, von Gerechtigkeit für die kleine Bevölkerung damals keine Spur.
 
Bisher gibt es aber keine vergleichbaren langlaufenden Schuldenzyklen, weil sie früher jedesmal durch einen Krieg durchschnitten wurden. Zweiter WK, erster WK, Deutsch-Französischer Krieg etc., und hinterher fing alles von vorne an, mit einer Periode des Wiederaufbaus und neuer Prosperität. Wir leben jetzt zum allerersten Mal in einer wirklich langen Friedens- und somit Wirtschaftsperiode, die bisher nicht durch einen Krieg beendet wurde. Oder ein vergleichbares Ereignis (schlimmere Pandemie als Corona, Klimakatastrophe, Supervulkanausbruch etc.).
Kein Wunder, daß diese Lage jetzt als schwierig betrachtet wird, wenn man in einer Zeit der Übersättigung lernen muß, alle Ventile auf Kleine Fahrt voraus zurückzudrehen, wo dann eben keine großen Gewinne mehr winken, sondern man schon froh sein muß, wenn alles auf Sparflamme weiterköcheln kann.

Findest du? Führte nicht gerade die Wirtschaftskrise 1929 zum Weltkrieg? 1929 kriselte es, 1933 wurde Hitler gewählt. Zufall?
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Thema gelesen (Total: 221) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.


      Du hast keine Berechtigung mitzuchatten.
      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben