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Status
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Rose

Urgestein
Dabei sind es H4-Empfänger welche tatsächlich Geld einfach so zur Verfügung gestellt bekommen, auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung. Es ist kein Kredit und die daran geknüpften Bedingungen sind absolut erfüllbar. Natürlich sollte jemand sein Vermögen zuerst aufbrauchen, um sich selber zu ernähren, bevor er sich an die Gesellschaft und deren Resourcen wendet.
Finden diese Menschen wieder einen Job, brauchen sie auch wieder finanzielle Hilfe auch später, weil ihre Rücklagen ja weg sind. Das ist absoluter Nonsens.


Im engeren Familien - und Freundeskreis wird dies absolut gelebt. Niemand mit moralischem Grundverständnis käme auf die Idee, Eltern, Gewschwister, gute Freunde etc. um Geldgeschenke zu bitten oder diese gar mit den gleichen "Menschenrechten" zu fordern (!) wie er es von der Gesellschaft tut, selbt dann, wenn diese nahestehenden Menschen deutlich mehr Vermögen haben.
In einer guten und gesunden Familie gibt man gerne was ab und unterstützt sich gegenseitig.


Weil es nämlich eben per se nicht gerecht ist, eines anderen Menschen Besitz einfach anzutasten. Das ist eine wichtige Lektion und essentiell zum Funktionieren einer jeden Gesellschaft, die auf Geben und Nehmen basiert.
Es nicht gerecht, das die einen nicht wissen wohin mit ihrem Geld und andere müssen Mülltonnen durchwühlen wegen Pfandflaschen. Das ist unterste Schublade.
 

_Alpha_

Moderator
Teammitglied
Als kleiner Denkanstoß:
Das "wir" im Kontext einer großen Kultur/Gesellschaft/Gruppe zu verwenden ist mMn legitim, da einzelne Individuen die sich darin nicht wiedererkennen dennoch ein Teil ebendieser Gesellschaft/Kultur/Gruppe sind, auch wenn ihr individuelles Verhalten evtl. nicht zu dem angeprangerten Verhalten passt.

Zudem denke ich, dass @Andreas900 durchaus fähig ist zu erkennen, dass es Ausnahmen gibt und er nicht für uns alle sprechen kann. Das "wir" erleichtert allerdings, insb. in Schriftform", die Kommunikation.

Sich jetzt hier über die Bedeutung von "wir" zu echauffieren ist, wie ich finde, an dem Thema vorbei.

Daher füge ich jetzt einfach als "Disclaimer" ein, dass das "wir" im groben und ganzen die Gesellschaft meint, es aber NATÜRLICH Ausnahmen gibt und hier nicht für jeden gesprochen werden kann.
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Finden diese Menschen wieder einen Job, brauchen sie auch wieder finanzielle Hilfe auch später, weil ihre Rücklagen ja weg sind. Das ist absoluter Nonsens.
Verstehe ich nicht... bin ich wohl zuweit weg davon, warum man, wenn man einen Job gefunden hat, vom Staat finanzielle Rücklagen braucht.

In einer guten und gesunden Familie gibt man gerne was ab und unterstützt sich gegenseitig.
Nun denn... dann braucht ja niemand H4, der eine gesunde, liquide Familie hat. Soll die sich kümmern. Wäre ich sofort dabei.

Es nicht gerecht, das die einen nicht wissen wohin mit ihrem Geld und andere müssen Mülltonnen durchwühlen wegen Pfandflaschen. Das ist unterste Schublade.
Es ist vor allem eine Momentaufnahme, die situationsentrückt emotionalisiert.
Es ist auf den ersten Blick auch freilich nicht gerecht, wenn jemand seiner Freiheit beraubt wurde (Gefängnis) und daneben jemand einen schönen Urlaub genießt.
Der Kontext ergibt das gesamte Bild. Und dieser ist sehr idividuell und keinesfalls so pauschal.
 

Rose

Urgestein
Verstehe ich nicht... bin ich wohl zuweit weg davon, warum man, wenn man einen Job gefunden hat, vom Staat finanzielle Rücklagen braucht.
Ja macht nix.


Nun denn... dann braucht ja niemand H4, der eine gesunde, liquide Familie hat. Soll die sich kümmern. Wäre ich sofort dabei.
Nur wenn es freiwillig ist.


Es ist vor allem eine Momentaufnahme, die situationsentrückt emotionalisiert.
Es ist auf den ersten Blick auch freilich nicht gerecht, wenn jemand seiner Freiheit beraubt wurde (Gefängnis) und daneben jemand einen schönen Urlaub genießt.
Der Kontext ergibt das gesamte Bild. Und dieser ist sehr idividuell und keinesfalls so pauschal.
Schlechter Vergleich.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Die Fragen, die es zu klären gibt, sind meiner Meinung nach

Ist es Neid, wenn ich der Meinung bin, dass es Menschen gibt, denen ich etwas nicht gönne (egal aus welchem Grund) und bedeutet das dann auch, dass ich es an seiner Stelle haben sollte / möchte?
Ist sozialer Missstand / Ungerechtigkeit ein Euphemismus für Neid?
Kann man durch z.Bsp. Spenden beweisen das man nicht neidisch ist?
Ist man tatsächlich auf Geldanlagen des Nachbarn neidisch und woher weiß man davon?
Oder geht es gar nicht darum wer die besseren Renditen erzielt, sondern darum das für viele das Wort Rendite ein Fremdwort ist?


...."denn du bist und du bleibst der wahrhaftigste Trugschluss, bist Notwendigkeit kontingentester Luxus.
Und bist du auch nur, weil ich nur dich begehre, so wärest du auch, wenn dem nicht so wäre"....
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Nun denn... dann braucht ja niemand H4, der eine gesunde, liquide Familie hat. Soll die sich kümmern. Wäre ich sofort dabei.
Ob du es glauben magst oder nicht, aber unsere Sozialleistungen gibt es u.a. auch deshalb, weil durch die Industriealisierung sich unser aller Leben dermaßen gewandelt hat. Unsere Moderne Gesellschaft hat eben auch zur Folge das der Familienverbund welcher sonst zum tragen kam und welcher in Notzeiten ein Sicherungsnetz dargestellt hat nicht mehr existent ist. Das ist eben der Preis für unseren hohen Lebensstandard.
Die Großmutter meines Vaters hatte ihren festen Platz im Familienverbund und wurde von diesem auch mit versorgt. Das hatte sich nur ein paar Jahrzehnte später, nach dem Krieg vollkommen gewandelt.

In Gesellschaften in denen der Lebensstandard nicht sehr hoch ist, ist das noch heute so, aber sowie man anfängt, das Land zu Industriealisieren( und das macht sich auch mehr und mehr in China bemerkbar, auch da brechen die alten gewachsenen Strukturen mehr und mehr weg, zumindest in den Ballungsräumen) und den Standard zu heben, brechen diese Strukturen schnell weg und dann muss ein Ersatz her und das sind nun mal die Sozialleistungen. :)
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Weil es Menschen gibt, Vereine, Firmen die bereit sind für einen guten Fußballer mehr zu zahlen als für eine gute Krankenschwester. Angebot und Nachfrage.
Aber eigentlich müsste es andersrum sein. Einen Fußballer braucht kein Mensch, eine Krankenschwester, noch dazu eine gute, haben wir alle schon mindestens einmal gebraucht und werden sie, je älter wir werden immer öfters brauchen. Also ich muss da nicht mal Nachdenken wer für mich von den beiden Sytemrelevanter ist. Der Fußballer ist es leider nicht, sorry.:oops:
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Schöner Artikel in der „Zeit“
„Eine Verteidigung des Neids“

Und ein kleiner Auszug daraus.
„Ungleichheit, so scheint es, hat also Effekte, wenn sie wahrnehmbar ist, noch bevor sie als gerecht oder ungerecht eingestuft wird. Im Lichte dieser Einsichten wäre ein Neid ganz verständlich, dem es primär gar nicht auf Umverteilungsmaßnahmen ankommt, die den schlechter gestellten Schichten zugute kommen. Richtig übersetzt will dieser Neid einfach nur eine anständigere Gesellschaft, eine Gesellschaft, die exzessive Ungleichheiten nicht zulässt, weil diese Ungleichheiten systematisch Gefühle der Ohnmacht, der Wertlosigkeit und eingeschränkter Selbstachtung produzieren und zugleich, so sieht es aus, die privilegierten Schichten moralisch abstumpfen und isolieren.

Schwieriger ist die Lage, wenn nun tatsächlich zur Einsicht in die Ungleichheit die Einsicht in die Ungerechtigkeit der Ungleichheit hinzukommt. Hierfür haben wir durchaus auch anderes Repertoire negativer Emotionen vorliegen, Empörung etwa oder Wut. Der Vorwurf des Neids verrät entsprechend eher etwas über diejenigen, die ihn erheben. Sie wollen sich schlicht und ergreifend die Forderungen der weniger Begüterten, die oft genug für sie arbeiten, vom Hals schaffen und sie normativ diskreditieren.“

Es ist halt immer dasselbe.
Denen die für mehr Gerechtigkeit eintreten wird schlicht Neid unterstellt um sie zu beschämen und zum schweigen zu bringen.
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Aber eigentlich müsste es andersrum sein. Einen Fußballer braucht kein Mensch, eine Krankenschwester, noch dazu eine gute, haben wir alle schon mindestens einmal gebraucht und werden sie, je älter wir werden immer öfters brauchen. Also ich muss da nicht mal Nachdenken wer für mich von den beiden Sytemrelevanter ist. Der Fußballer ist es leider nicht, sorry.:oops:
Weil du zu kurz denkst...

Es ist der alte, unsägliche Vergleich...

Der Fussballer tut viel mehr als Fussball spielen und andere damit unterhalten.
Er lässt Geld fließen und das in einem Umfeld wo Menschen gerne (anders als bei der Krankenschwester) ihr Geld ausgeben und dies auch unvermittelt tun.

Die Einnahmen, die im Fussball-Geschäft generiert werden fließen in unsägliche assoziierte Arbeitsplätze in professionellen Vereinen sowie deren Infrastruktur bis hin zum Bauarbeiter, der das Stadion wartet.
All dies gründet auf dem Fussballer und dess Können, welches viele Menschen sehen WOLLEN.

Dabei schafft der Fussballer im Marktsystem eine Vermögensbasis und eine Job-Dynamik an welche 1000 Krankenschwestern nicht rankommen.

Der Fussballer selber, wie auch alle an ihm hängenden Jobs zahlen wiederrum Steuern in das System. Eine Menge Steuern.

Was bleibt, ist neben den nackten Zahlen, den Fakten, nur die (Schein-) Moral... aber die Krankenschwester ist doch lebenswichtig...

Tja... das ist der Fussballer bei näherer Betrachtung leider auch... für alle Arbeiter und deren Familien, die in seinem "Dunstkreis" einen Job gefunden haben, sowie auch für unsere Sozialfälle, die von den Steuern des Fussballers unmittelbar sowie auch den (nochmal wesentlich höheren) Steuern im Job-Dustkreis dieses Business profitieren.... wobei "profitieren" hier vielleicht sogar der falsche Begriff ist wenn es um Lebenswichtigkeit geht... sie werden "ernährt".

Im Markt ist daher jedes gut laufende Business "gut", frei von Moral. Und das des Fussballers läuft gut... besser jedenfalls als das der Krankenschwester. Es ernährt und erhält ebenfalls Menschen und den Probanden selbst.
Doch man muss ein zahlen - und logikaffiner Mensch sein, um zu begreifen, dass jenseits der (gewollten) Emotionalität hinter solchen profanen Vergleichen dennoch ein komplexes Gefüge besteht, welches anhand Angebot und Nachfrage sehr wohl den Status Quo legitimiert und das sogar im moralischen Sinne.
 
Zuletzt bearbeitet:

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Aber eigentlich müsste es andersrum sein. Einen Fußballer braucht kein Mensch, eine Krankenschwester, noch dazu eine gute, haben wir alle schon mindestens einmal gebraucht und werden sie, je älter wir werden immer öfters brauchen. Also ich muss da nicht mal Nachdenken wer für mich von den beiden Sytemrelevanter ist. Der Fußballer ist es leider nicht, sorry.:oops:
Zumal so ein super bezahlter Starfussballer ja erst als solcher aufgebaut und Vermarktet wird. Um mit ihm abzusahnen.
Ich bin mir sicher, in vielen Hobbyvereinen spielen viele viel besser Fussball als so mancher in Bundesligavereinen.
Die gute Bezahlung gilt also nicht allein gutem Fussballspielen.

Die Einnahmen, die im Fussball-Geschäft generiert werden fließen in unsägliche assoziierte Arbeitsplätze in professionellen Vereinen sowie deren Infrastruktur bis hin zum Bauarbeiter, der das Stadion wartet.
Die Bauarbeiter könnten stattdessen Krankenhäuser bauen oder Schulen, marode Brücken und Strassen sanieren undsoweiter. Und für alle anderen rumd um den Fussball beschäftigten liessen sich mit Sicherheit auch sinnvollere Beschäftigungen finden,
Dann müsste das viele Geld derer, die es jetzt ins Fussballgeschäft investieren halt anders unter die Leute gebracht werden.
Vermögens-, Erbschafts-, Luxussteuer usw.
Dann würde es der Gesellschaft viel besser zugute kommen.

Das ganze Fussballkonstrukt ist ja nichts naturgegebenes das nicht mit viel gutem Willen verändert werden könnte. Hin zu viel sinnvollerem und besserem.
Hin dazu, dass wirklich wichtigen Menschen und Tätigkeiten mehr Respekt und Geld zugestanden wird
 
Status
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