Wenn der Trend sich durchsetzt, werden unsere Enkel/Urenkel diese Tiere nicht mehr kennen, weil es sie schlichtweg nicht mehr gibt.
Aha.
Überwiegend kennen viele Kinder diese Tiere in Form von Chickenwings, Frikadellen und Salami auf Pizza. Zumindest kenne ich welche, die denken, dass ein Pferd eine männliche Kuh ist und keine Ahnung haben, woher die Wurst auf ihren Pausenbroten kommt. Die Tiere, die dafür benutzt werden, sieht in der Regel kein Mensch, weil sie fernab von Tageslicht ihr qualvolles Dasein fristen, meist von Geburt bis zum Tode und dazwischen liegt nichts anderes als ein furchtbares, von Krankheiten und unfassbaren Lebensumständen geprägtes Leben.
Die glücklich auf Wiesen grasenden, in Schlammpfützen grunzenden und am Bauernhof rumlaufenden Kühe, Schweine, Hühner gibt es in der Realität nur im Ausnahmefall. Der Großteil gehört der Massentierhaltung an. Massentierhaltung ist grausam und muss aufhören. In Deutschland wird nur 2% Fleisch von Tieren bezogen, die unter besseren Bedingungen als Massentierhaltung leben. (Und besser heißt noch lange nicht gut!)
Ich finde den Gedankengang, man solle weiter Fleisch konsumieren, damit unsere Enkel und Urenkel diese Tiere weiterhin kennen so abstrus und zugleich so typisch Mensch. Egozentrisch ohne Ende. Also weiterhin qualvolle Haltungs- und Lebensbedingungen in Kauf nehmen und Tiere aufessen, damit das verhindert wird. Oh, yeah. Und diese Tiere soll es wofür genau weiterhin geben? Um gequält und gegessen zu werden und damit man am Ende des Tages dem Enkelkind erklären kann, was da für ein Tier auf der lilafarbenen Schokoladentafel abgebildet ist? Hä?
Tatsächlich können Tiere ganz wunderbar ohne uns Menschen leben. Weder der Planet noch seine Flora und Fauna brauchen uns, im Gegenteil. Würden wir Menschen aufhören, Tiere zu essen, würde es weniger bis keine Nutztiere mehr geben, klar. Manche Arten werden sich tendenziell eher zu Wildtieren entwickeln können als andere, auch das ist klar. Diese Prozesse dauern aber eher Jahrhunderte als Jahrzehnte. Manche Arten wird es in dieser vom Menschen gezüchteten Form nicht mehr geben, dafür aber womöglich in einer gesünderen, freieren. Ist das tatsächlich eine schlechte Entwicklung? Was gegenwärtig problematisch ist, ist das flächendeckende, menschgemachte Massenaussterben vieler Tierarten, vor allem Insekten. Das Prinzip des Aussterbens für sich ist nicht problematisch, es ist Teil einer natürlichen, organischen Weiterentwicklung, die es so schon immer und seit Milliarden Jahren auf der Erde gibt. Das sollte man nicht durcheinander bringen.
Und was hat der Mensch (abgesehen vom Konsum tierischer Produkte) von der bloßen Existenz einer Tierart, wenn die vom Anfang bis zum Ende nichts anderes als Quälerei bedeutet? Juhu, er darf weiterhin Bilder von vermeintlich glücklichen Nutztieren auf einsamen Almwiesen auf Milchpackungen drucken und mit niedlichen Ferkeln für Fleisch zum Diskont-Preis werben. Aber sonst? Ich verstehe die Problematik nicht. Null.