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Gesetzesalter für Strafmündigkeit herabsetzen?

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Shorn

Sehr aktives Mitglied
Man sollte allgemein die Gefängnisstrafen höher machen. Vergewaltiger oder Pädophile bekommen meistens 1 zwei Jahre Gefängnis wo sie dann nach guter Führung entlassen werden.
Oder sogar Bewährung.
Wer lebenslänglich hier in Deutschland bekommt kann nach 15 Jahren raus.
Das geht so nicht.
Lebenslänglich sollte auch lebenslänglich bedeuten. Und Jugendliche die schon mit 11 oder 12 Jahren Morden oder vergewaltigen sollten auch ins Gefängnis kommen. Natürlich dann nicht für immer.

Falsch: Lebenslänglich heißt das nach Ablauf von 15 Jahren die Haft zur Prüfung steht. In der BRD lebenslang inhaftierte sitzen zwischen 22 und 29 Jahren ein das sagte mal ein Justizvollzugsbeamter.

Warum nicht, ein Menschenleben ist ein Menschenleben da ist es völlig irrrelevant ob der Täter 13 oder 23 jahre alt ist. Alles andere ist mit zweierlei Maß messen.
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
Vielleicht könnte man ab 11 ein Frühjugendstrafrecht einführen? Dass die Preteens zwar nicht ins Gefängnis kommen können, aber sehr wohl schon zu gemeinnütziger Arbeit (natürlich einfachere Aufgaben als bei älteren Jugendlichen) oder Hausarrest (man darf in die Schule, muss anschließend aber unverzüglich nach Hause, die Polizei macht stichprobenhaft unangekündigte Kontrollen, je nach Schwere der Tat komplett Hausarrest oder nur einzelne Tage pro Woche) verurteilt werden können. Bei Erziehungsunfähigkeit der Eltern natürlich weiterhin die komplette Herausnahme. Selbstverständlich sollte ein Gutachter vorher feststellen, ob dem Preteen überhaupt bewusst war, was er da tat.

Die Aussicht, womöglich die komplette Jugend (bei schweren Straftaten) daheim verbringen zu müssen, für jede Geburtstagsparty von Freunden eine Sondergenehmigungzu brauchen und zwar bis ein Gutachter und Gericht einen für resozialisiert genug erklären, dass der Hausarrest wieder aufgehoben wird, würde manchen kindlichen Straftäter vielleicht doch zum Nachdenken bringen, und zwar ohne dass ihm dadurch die ganze Zukunft verbaut wird (laut Lebenslauf ging man ja noch normal in die Regelschule, die Jugend wird einem zwar etwas vergrätzt, aber es muss nicht zwingend ewige Nachwirkungen haben).

Ich glaube aber, dass die Zunahme der Gewalt nicht an zu niedrigen Strafen liegt. Die waren in meiner Jugend genauso niedrig. Nicht selten endete ne Schlägerei auf ner Party im Krankenhaus. Ich kenne aber niemanden, der deswegen mehr als ein paar Sozialstunden gekriegt hätte (aber ok, sobald der erste auf dem Boden lag, war das Kräftemessen vorbei und der Unterlegene wurde bei Bedarf zum nächsten Sanitäter geschleppt, nicht selten vom Täter persönlich).

Ich glaube, das Problem ist eher, dass das gesellschaftliche Klima generell viel rauher wird. Weil es gewissermaßen die einen gibt, die Karriere machen und sich auf ein Leben in gediegenem Wohlstand freuen können. Und jene, von denen man erwartet, dass sie für geringes Gehalt jeden Drecksjob machen sollen. Es fehlt zunehmend die Mitte.

Die generelle Ausländerfeindlichkeit macht es auch nicht leichter. Denn es führt nun mal zu Frust, wenn man zwar in Deutschland geboren ist, die Sprache spricht, den deutschen Pass hat, man für sein Umfeld aber der ewige Araber bleibt. Gepaart mit (gefühlter) Perspektivlosigkeit, fehlender positiver Vorbilder, dafür vielleicht gar gewohnte Gewalt in der Familie (noch schlimmer: die Familie findet Gewalt und Straftaten sogar voll okay), kann das schon zu ausufernder Gewalt führen.

Wir sollten uns also nicht nur auf mehr Strafen konzentrieren, sondern verstärkt auch darauf, die Ursachen für Gewaltausbrüche zu bekämpfen. Je früher umso besser.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Also mir ist das viel zu pauschal.

Man kann doch nicht einfach behaupten, dass Jugendliche heute viel eher zu Straftaten bereit sind, als früher, bzw dass sie diese eher überblicken.
Kinder mit unter 14 ticken anders: Auch wenn sie in diesem Alter berreits kleine tickende Zeitbomben sein können, so ticken sie dennoch anders und man muss dem rechnung tragen.
Was ich ehrlich gesagt eher kritisch sehe ist die Tatsache, dass viele junge Straftäter, die eigentlich längst nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt werden sollten sich eine Reifeverzögerung attestieren lassen und dann nach Jugendstrafrecht behandelt werden. DAS geht mir hierzulande definitiv zu einfach.
Also ich finde, ein 20 Jähriger, der sich darauf beruft, nach Jugendstrafrecht behandelt zu werden, weil er reifeverzögert ist, der sollte dann aber zB auch keinen Führerschein haben dürfen, nicht wählen dürfen usw: WENN schon reifeverzögert, dann bitte mit ALLEN Konsequenzen.
Wer so verzögert ist, dass er die schwere einer Straftat nicht überblicken kann, der sollte auch kein Auto fahren und nicht wählen, keine Verträge abschließen, keine Kredite nehmen usw, denn diese Dinge kann er dann logischerweise auch nicht wie ein Erwachsener durchblicken.
Also HIER sehe ich eindeutig ein großes Problem.
Es wird jungen Intensivtätern da zu leicht gemacht, sich die Rosinen rauszupicken und sich rauszureden.
DAS dürfte nicht sein.
Jemand, der aber WIRKLICH reifeverzögert ist oder tatsächlich noch sehr jung, sollte auch altersentsprechend "behandelt" werden: Und da gibt es nunmal unterschiedliche Erfordernisse.

Es macht keinen Sinn, sich einzureden, Jugendliche wären heute "reifer" und würden deswegenStraftaten begehen: Vielleicht sind sie sogar weniger reif und begehen deswegen die Taten.
Also was würde es nützen diese Unreife zu ignorieren und zB einen 13jährigen in einen normalen Knast zu setzen. Der bekommt vielleicht 10 Jahre und kommt als völlig verrohter 23 Jähriger raus, der garnichts anderes kennt als Verbrechen (weil er den wichtigsten Teil seiner sozialen Entwicklung in entsprechendem Umfeld gemacht hat)
Auch nicht gerade im Sinne des Erfinders.

Wo ich mit konform gehe ist, dass wir definitiv strengere und tiefgreifende Maßnahmen für solche sehr jungen Straftäter brauche: Aber eben spezielle, altersgemäße und nicht einfach in einen Topf mit Erwachsenen werfen.
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
Stimmt, das wäre eine gute Idee. Ein Täter würde dann zwar nach Jugendstrafrecht verurteilt, hätte dann aber erst mal einen gesetzlichen Vormund am Hals. Den man nur mit jährlichen Reifeprüfungen wieder los wird und auch das nur, wenn man nachweisen kann, dass man resozialisiert ist und vor allem sein Gewaltpotenzial im Griff hat. Da würde sich wahrscheinlich manch einer wünschen, er wäre einst die 2 Jahre nach Erwachsenenstrafrecht für seine Körperverletzung in den Knast gegangen, anstatt nach Jugendstrafrecht mit Bewährung davongekommen zu sein, dafür aber schon seit 3 Jahren den Vormund nicht loszuwerden und damit leben zu müssen, dass man nur einen eingeschränkten Führerschein hat, der lediglich für den Weg zur Arbeit gilt (wenn man so ländlich wohnt, dass man mit den Öffis nicht zur Arbeit käme).
 

CabMan

Sehr aktives Mitglied
Zeigt denn das erschreckende Beispiel Amerika nicht, dass es nichts bringt, immer mehr Menschen immer früher ins Gefängnis zu stecken? Als Abschreckung taugt nicht einmal die Todesstrafe und wer straffällig geworden ist, wird dieses Stigma nie wieder los und hat den Rest seines Lebens mit Vorurteilen und Nachteilen zu kämpfen.

Ist diese Suchen nach "Lösungen" nicht die eigentliche gesellschaftliche Bankrotterklärung, weil wir es nicht aushalten können, dass Kriminalität und Hass zu unserem Wesen gehört und es nichts bringt, immer nur noch mehr den Druck zu erhöhen?
Hm, Du als Bär magst einen dicken Pelz haben, der Dich gut schützt. Du klingst so, als ob Du längst resigniert hast und Dich genau wie unser hilfloser Staat in dieses scheinbare Schicksal fügst, dass man eh nichts machen kann. Ich finde das Ganze einfach nur traurig. Unsere Regierenden werfen nur so mit Milliarden von Steuergeldern um sich, um die Welt zu retten. Aber wie steht es mit der inneren Sicherheit? Wie steht es mit der Zufriedenheit der eigenen Bevölkerung, den Menschen, die einfach brav ihre Steuern zahlen? Was tut der Staat gegen Verbrecher-Clans oder Jugendbanden? Erhält die Polizei überhaupt noch genügend finanzielle Unterstützung und Rückendeckung von der Regierung? Als trauriges Negativbeispiel fällt mir in dieser Hinsicht immer wieder unsere Hauptstadt Berlin auf.
 

Sonnenblume4407

Aktives Mitglied
Genau verhätescheln wir die Straftäter auch noch.
Ich kann es langsam nicht mehr hören.
Eine Frau wird vergewaltigt Täter: , Sorry hatte eine schwere Kindheit gehabt' .
Ein Typ schlägt fast seine Frau tot: Täter, Sorry wurde als Kind selbst geschlagen'.

Als erwachsener und als z.b 11, 12 oder 14 Jährige wissen in dem Alter auch das sie niemanden ermorden verprügeln oder vergewaltigen sollten.
Und wer sich nicht dran hält sollte für paar Jahre oder auch für immer ins Gefängnis gehen.
Alles andere ist Respektlos gegen die Opfer die sowas erlebt haben.
 
G

Gelöscht 125650

Gast
Man kann es ja drehen und wenden, wie man will - aber alle Älteren unter uns werden sich erinnern, dass das Schlimmste, was damals als Mobbing umging, ein paar Ohrfeigen, verletzende Worte und Ausgrenzung waren.
Heftig genug - doch was ist heute? Amokläufe in Schulen, Messerattacken auf Privatpersonen wie Polizei usw. Jeder, der die Nachrichten verfolgt, weiß doch darum, also warum es leugnen?
Die Kinder brauchen Hilfe, ganz klar. Aber sie brauchen auch Grenzen und Konsequenzen.
Das Denken (und äußern) "Ich bin erst 12 oder 13 , mir kann keiner was" zeigt mir zumindest sehr deutlich, dass sie wissen, was sie tun (was es umso schlimmer und trauriger macht).
Und da muss man jetzt ansetzen - denn sonst haben wir bald (Einzelfälle gibts ja leider schon) 8jährige Straftäter (leider gibts ja auch hier schon Einzelfälle...).
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Vielleicht erstmal vorweg: Unter 14 heißt nicht, dass man ohne Konsequenzen alles tun darf.
Die Jugendämter können Erziehungshilfe/-Überwachung anordnen oder die Kinder aus den Familien nehmen und in Jugendheimen oder Pflegefamilien unterbringen. Auch eine Unterbringung in einer Kinderpsychatrie ist möglich.
Der Unterschied ist nur: Unter 14 geht man davon aus, dass die Erziehung die Hauptschuld trägt
und nicht das Kind.

Ich glaube, dass sich Menschen sehr unterschiedlich entwickeln und deswegen jede Altersgrenze schwierig ist, zumal um welche Taten geht es? Was wäre dann mit Sexualität? Ist ein 13jähriges Kind dann in der Lage Straftaten zu erkennen aber für die Sexualität mit einem Erwachsenen noch zu jung, weil das kapiert es dann nicht?

Ich würde im Zweifel immer davon ausgehen, dass jemand unter 14 zwar erkennen kann, dass er/sie einen Mord begeht, aber dennoch nicht Bewusstsein eines Erwachsenen hat und gänzlich anders behandelt werden sollte.
Ich persönlich halte nicht viel davon immer mehr und härter zu bestrafen, sondern würde diese Kinder konsequent aus ihren Familien nehmen. Vielleicht sogar die Eltern wegen der Verletzung der Sorgfaltspflicht anklagen.
Es dürfte wenig bringen einen 13 jährigen 10 Jahre ins Gefängnis zu stecken, aber er könnte ein soziales Pflichtjahr aufgebrummt bekommen in dem er vielleicht mal mal mit Leid und Tod in Berührung kommt. In jedem Fall etwas was das Kind rausholt aus seiner bisherigen Welt und ihm verdeutlicht, dass seine Tat nicht "nur" eine Gewalttat war sondern, was Leid bedeutet.

Denn ich glaube daran mangelt es dann doch unter 14: Man versteht was ein Verbrechen ist, oft aber nicht wirklich was dies für ein Opfer bedeutet.
 
Status
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