Ich kann mich auch nicht mehr erinnern, ob es vorne spitz oder nicht war. Meine Erinnerungen reichen bis knapp zur ersten Klasse. Danach hab ich Medikamente nicht mehr in Zäpfchenform bekommen.Ich erinnere mich, als Kind hin und wieder Medikamente bekommen zu haben. Da war auch das eine oder andere Zäpfchen drunter.
Über spitze oder stumpfe Seite zuerst weiß ich genau so wenig wie über Vaseline und Co, ich erinnere mich schlicht nicht daran, dass es irgendwie was besonderes gewesen wäre.
Ich weiß aber noch, dass die Teile unangenehm waren und wenn ich mich nicht irre auch brannten und drückten. Ich bin mir gar nicht so sicher, ob es damals überhaupt schon Fiebersaft gab. Was mir auffällt ist, dass viele Eltern heute eher mit den Kindern diskutieren, wo es bei mir oder meinen Freundinnen nicht so viele Diskussionen gab. Wenn man krank war gab es eben das. In meiner Generation wurde bis zum Grundschulalter die Temperatur sogar noch im Po gecheckt. Stirnthermometer gab es da keins.
Ich glaube, viele Eltern lassen sich heute viel zu sehr verunsichern.
Auch wird vieles schnell als no go hingestellt, wo es früher bei meinen Eltern gar keine Diskussionen gab. Einen Zugang gelegt zu kriegen oder Blut abgenommen und eine Infusion oder eben Zäpfchen findet sicher kein Kind schön, aber manchmal muss es eben sein.
Ich weiß noch, dass ich wenn ich krank war bei meiner Mutter schlafen durfte. Einmal gab es auch diesen Kartoffelstrumpf.Überhaupt erinnere ich mich, dass Kranksein an sich zwar blöd war (Himmel, was haben diese verd. ... Mittelohrentzündungen geschmerzt! Und das Jucken der Windpocken, dazu der Gestank vom Essig.... Etc. pp.), dass meine Eltern es aber immer geschafft haben, uns ein Gefühl der Sicherheit, Geborgenheit und Zuversicht zu vermitteln.
Die Temperatur der stinkigen Zwiebelumschläge auf die Ohren wurde sorgsam getestet, über den Essig und auch manches andere haben wir gemeinsam geschimpft, gewitzelt, gelacht und Blödsinn gemacht, und was vermutlich das Wesentliche war:
Immer war da eine Klarheit, dass die Eltern und der Kinderarzt sich um die bestmögliche Behandlung bemühen und wir gut versorgt sind.
Allerdings hat sich der Kinderarzt damals auch noch für unbequeme Arbeiten entschieden. Ich hab die Tetanusimpfung mal ins Gesäß bekommen und die ganze Praxis zusammengebrüllt. Das macht man heute wohl auch nicht mehr. Man impft nur noch in den Arm.
Das denke ich auch. Ich glaube, Kinder werden dann unruhig und nörgelnd wenn sie merken, dass die Erwachsenen selbst unsicher sind. Das färbt dann oft aufs Kind ab. Wenn man dann ewig hin und her diskutiert, ist klar, dass das Kind irgendwann keine Lust mehr hat.Ich glaube, wenn ein Elternteil oder, wie hier, eine andere Erwachsene, selbst eine gewisse Ruhe, Überzeugung und warmherzige Klarheit ausstrahlt, ist das schon mindestens die halbe Miete dafür, dass es erstens funktioniert und zweitens das Kind sich nicht allzu unwohl fühlt.
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