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Der größte Fehler meines Lebens. Wie soll ich das verarbeiten?

ray377

Neues Mitglied
Ich bin 25 Jahre alt. Ich war den größten Teil meines Lebens ziemlich unerfolgreich und auch sehr oft depressiv. Ich hab das Gymnasium in der 11. Klasse verlassen aufgrund psychischer Probleme, hauptsächlich Angststörung, soziale Phobie und sowas, hab also mittlere Reife mit ziemlich schlechten Noten und habe auch keine Ausbildung.
Doch vor ca. einem Jahr hat sich das Blatt gewendet. Ich hatte ca. 7000 Euro auf meinem Konto durch Mindestlohn-Arbeit (musste keine Miete zahlen, weil ich bei meinen Eltern wohne) und im Krypto-Bereich hat sich eine gute Chance ergeben. Ich hab alles auf eine Karte gesetzt und einen Monat später hatte ich dann etwa 100.000 Euro.

Das war die geilste Zeit meines Lebens, ich habe meinen Job gekündigt und gut gelebt, mir ein paar schöne Sachen gegönnt, in Restaurants gegessen, aber habe mein Geld nicht hirnlos verbrannt. Es war alles in Maßen. Nebenbei habe ich noch weiter Krypto-Trading betrieben und ein Jahr später hatte ich immer noch ca. 100.000 Euro. Nach 25 Jahren Versager-Dasein (übertrieben ausgedrückt) war ich auf einmal das erste mal in meinem Leben erfolgreich. Ziemlich erfolgreich sogar. Dieses Gefühl war unbeschreiblich, ich war die ganze Zeit wie auf Wolke 7.

Doch 2 Wochen später war dann jeder einzelne Cent davon weg. Die Spielsucht hat mich gepackt und ich habe im Online-Casino alles verspielt. Hatte dann sogar ein paar Tausend Euro Schulden, die meine Eltern für mich beglichen haben. Dieses Gefühl von ganz unten nach gefühlt ganz oben gekommen zu sein und dann wieder ganz unten anzukommen, ist kaum zu ertragen. Und dann auch noch wegen so einer dummen Scheiße. Es ist so unglaublich peinlich.

Sagt mir, wie würdet ihr euch an meiner Stelle fühlen? Wie soll ich jetzt noch die Kraft finden, weiterzumachen? Wie soll ich das verarbeiten?
 

Pappenheimer

Aktives Mitglied
wie würdet ihr euch an meiner Stelle fühlen?
Wahrscheinlich ungefähr so wie du. :)

Wie soll ich jetzt noch die Kraft finden, weiterzumachen? Wie soll ich das verarbeiten?
Indem du anfängst, langfristiger und strategischer zu denken und zu handeln. 100k reichen jetzt auch nicht für ein Leben ohne Arbeit, und im "Krypto-Casino" hättest du auch nicht nachhaltig zu den Gewinnern gehört. Insofern war dein Kündigen genauso gedankenlos wie dein vorheriger Lebenslauf. Anders gesagt: So richtig geil wäre es nicht ewig geblieben.
Nimm es als Ansporn: Du hast jetzt gesehen, dass man mit den richtigen Geschäften viel erreichen kann, wenn es auch Glück gewesen sein dürfte. Lerne mal von Grund auf, wie man Vermögen aufbaut, Immobilien, ETFs, Leverage, Zinseszins, welche Geschäfte lukrativ sind usw. Und mach was für deine Qualifikation. Kein Abi, keine Ausbildung, dabei wirkst du, als könntest du das locker schaffen. Mach doch das Abi abends und dann nebenbei ein Fernstudium. BWL Bachelor z.B., kannst du eventuell schaffen, bis du 30 bist.

So richtig geil wäre es nicht ewig geblieben, sagte ich. Noch eine Lehre: Im Leben gibt es immer Ups und Downs, das gehört dazu. Sei froh und dankbar über die guten Momente, die du kriegen kannst.

Und: Die meisten von uns machen doofe Fehler, wenn wir jung sind. Deiner ist ärgerlich, aber es gibt hier Leute, die haben sich aus Dummheit und Naivität in jungen Jahren die Gesundheit ruiniert. DAS ist viel schlimmer. Das ist nicht nur ärgerlich, das ist u.U. das Ende jeder Chance, nochmal ein gutes Leben zu haben. DU hast diese Chance noch durchaus. Nutze sie!
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
"""Wie soll ich das verarbeiten...???""" beim Arbeiten zurückdenken an diese freie und unbekümmerte Zeit, die dir geschenkt wurde ohne große Anstrengung und dich freuen, dass du das erlebt hast. Boah..
Vielleicht bist du noch einmal dort, irgendwann, ein Motiv hast du, dich anzustrengen und von vorne zu beginnen. Restaurantbesuche und einmal in einer dicken Matratze schlafen geht sich schneller aus, als du denkst.
 
G

Gelöscht 75427

Gast
Dieses Gefühl von ganz unten nach gefühlt ganz oben gekommen zu sein und dann wieder ganz unten anzukommen, ist kaum zu ertragen. Und dann auch noch wegen so einer dummen Scheiße. Es ist so unglaublich peinlich.

Sagt mir, wie würdet ihr euch an meiner Stelle fühlen? Wie soll ich jetzt noch die Kraft finden, weiterzumachen? Wie soll ich das verarbeiten?
Ganz oben warst Du nicht. 100.000 Euro sind absolut nicht ausreichend, um deswegen seinen Job aufzugeben. Ich würde meinen Job frühestens aufgeben, wenn ich 30.000 Euro Nettoendite im Jahr hätte. Dazu sind bei meinem "Vermögensverwaltungs-Modell" etwa 1,3 Mio. Euro Vermögen notwendig.

Du hattest Glück und hast Dich mit weiterem Glücksspiel halt dagegen entschieden, Dein Geld zusammenzuhalten. Das passiert sehr vielen, die schnell an viel Geld gekommen sind. Ich selbst war da auch schon gefährdet.

Hättest Du das Geld erarbeitet, hättest Du es wahrscheinlich besser zusammengehalten. Oder wenn Du es in ein Business investiert hättest oder in ein Studium plus Selbstständigkeitsaufbau.
Außerdem wäre es noch was anderes gewesen, wenn Du Kinder hättest.

Peinlich ist das überhaupt nicht. Geld kommt, Geld geht. Ich würde das als Lehrgeld betrachten und weitermachen.
Sei froh, dass Du gesund bist und arbeite anm Risikomanagement. Außerdem lieber etwas weniger aber dafür sicherere Rendite und etwas mehr Eigenleistung.
Dann klappt es im nächsten Anlauf.

LG
Wolf
 
G

Gelöscht 125706

Gast
Du warst weder ganz oben, noch ganz unten. Du warst in der Krypto- Blase und den Job zu kündigen war falsch.

Du wohnst bei den Eltern die deine Schulden beglichen haben, also hast du da Unterstützung.

Du bist 25, vielleicht hast du was gelernt und machst es ab jetzt besser.
 
G

Gelöscht 77252

Gast
Sagt mir, wie würdet ihr euch an meiner Stelle fühlen? Wie soll ich jetzt noch die Kraft finden, weiterzumachen? Wie soll ich das verarbeiten?
Mach eine Ausbildung. Handwerker sind gefragt. Wenn du einen guten Job machst, hast du irgendwann wieder 100.000 € auf dem Konto. Es wird zwar viel länger dauern, es ist aber die sicherste Methode.
 

Bandit

Urgestein
Doch vor ca. einem Jahr hat sich das Blatt gewendet. Ich hatte ca. 7000 Euro auf meinem Konto durch Mindestlohn-Arbeit (musste keine Miete zahlen, weil ich bei meinen Eltern wohne) und im Krypto-Bereich hat sich eine gute Chance ergeben. Ich hab alles auf eine Karte gesetzt und einen Monat später hatte ich dann etwa 100.000 Euro.

Das war die geilste Zeit meines Lebens, ich habe meinen Job gekündigt und gut gelebt, mir ein paar schöne Sachen gegönnt, in Restaurants gegessen, aber habe mein Geld nicht hirnlos verbrannt. Es war alles in Maßen. Nebenbei habe ich noch weiter Krypto-Trading betrieben und ein Jahr später hatte ich immer noch ca. 100.000 Euro. Nach 25 Jahren Versager-Dasein (übertrieben ausgedrückt) war ich auf einmal das erste mal in meinem Leben erfolgreich. Ziemlich erfolgreich sogar. Dieses Gefühl war unbeschreiblich, ich war die ganze Zeit wie auf Wolke 7.

Sagt mir, wie würdet ihr euch an meiner Stelle fühlen? Wie soll ich jetzt noch die Kraft finden, weiterzumachen? Wie soll ich das verarbeiten?
Ich würde mich erstmal ganz bescheiden fühlen, so ähnlich wie es Dir wohl geht!
Fehler macht man im Leben, daraus zu lernen ist die Kunst.
Hinfallen ist nicht die Katastrophe, sondern liegen bleiben wäre eine Katastrophe!

Für deine psychischen Probleme kannst du nichts und durch sie hattest du einen schlechten Start.
Dann hast du dich doch aufgerafft und was für dich getan, gut gemacht!
Toll, dass du so schnell an so viel Geld gekommen bist. Nur Geld ist nicht alles!

Lass es hinter dir und konzentrier dich auf die Zukunft, die Vergangenheit ist vergangen!
Denke an die schöne Zeiten, die du erleben konntest und starte neu durch!
Kannst du deinen Erfolg nicht wieder holen?
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Ausbildung = Job = Geld
Finger weg von Bitcoin und onlinecasino
Und normal leben

Nebenbei darfst du dich glücklich schätzen solche Eltern zu haben, andere hätten dich fallen lassen.
 

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