Ich kann verstehen, dass Du verunsichert bist - ich denke grundsätzlich schon, dass es gut ist, wenn Erzieherinnen sorgfältig hin schauen, aber wenn das so alarmistisch wirkt und die Tatsache der Frühgeburt nicht einbezogen wird, ist's halt ungünstig.
Mein Tipp: sich nicht verrückt machen (lassen), mal mit der Kinderärztin reden, und wegen der Sprache:
UNBEDINGT SOFORT in einer guten logopädischen Praxis in Eurer Nähe dafür sorgen, dass Eure Tochter auf der Warteliste steht.
Warum?
Ich bin Logopädin von Beruf und wir haben eine Wartezeit von 1,5-2 JAHREN für einen Therapieplatz.
Das ist furchtbar, denn Sprachentwicklung lässt sich nicht einfach beliebig nachholen. Je länger sich fehlerhafte Muster festigen konnten, desto länger und auch mühsamer ist natürlich die Korrektur.
Außerdem hängen sprachliche und kognitive Entwicklung zusammen, und auch für die psychosoziale Entwicklung ist es wichtig, dass ein Kind verstehen, sich äußern, kommunizieren kann.
Im besten Fall braucht Ihr den Platz nicht, dann freut die Praxis sich, dass jemand anderes früher dran kommt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass mit viel Reden, Zuhören, zusammen Bücher angucken und auch vorlesen und erzählen schon ganz viel Hilfestellung da ist und dass auch ausreicht für Eure Tochter.
Aber falls doch nicht, müsst Ihr nicht noch ewig warten wenn eines Tages der Kinderarzt Euch Logopädie empfehlen sollte.
Außerdem könnt Ihr mit der Bemerkung "vielen Dank für den Hinweis mit der Sprache, wir haben sie jetzt auf die Warteliste bei der Logopädin gesetzt, das dauert halt noch" den besorgen Erzieherinnen signalisieren, dass Ihr Euch auch selbst kümmert und sie Euch keinen Stress machen sollen.
Ich kenne so gut beide Extreme: die einen sagen "ach, ist doch alles individuell, lasst den Kindern einfach Zeit" und übersehen total wichtige Dinge, so dass es für die Kinder echt blöd wird. Die anderen messen, vergleichen, stressen und optimieren, so dass auch darunter die Kinder leiden.
Es ist nicht immer leicht, da die Mitte zu treffen, sowohl für Eltern als auch für Erzieherinnen, und natürlich manchmal auch für uns Therapeutinnen.
Aber in der Logopädie, ebenso wie bei der Ergotherapie, wird angesichts des massiven Fachkräftemangels niemand (vernünftiges) Dein Kind behandeln, wenn es nicht wirklich Behandlung braucht.
Also geht entspannt dran, nicht gleichgültig, natürlich - sonst würdest Du hier ja auch nicht fragen - und auch nicht sich Panik machen lassen von der Erzieherin. Die meint es sicher gut und will nichts übersehen, aber Angst machen soll sie Euch halt auch nicht.
Versucht, immer wieder den gemeinsamen Nenner zu betonen, dass Ihr doch alle nur das Beste für Eure Tochter wollt.
Alles Gute! Und berichte gern, wie es sich weiter entwickelt.