@Saccharina aber nicht ganz OT (
)
Bei uns in D gabs mal einen Trend zu Nachtspeicher-Heizungen. Dies waren elektrisch warm gemachte Kästen in Zimmern, also ohne Wasser. Weil schon damals Stromheizungen nicht die günstigsten waren, wurde ein Nachttarif eingeführt.
Der Nachttarif muss natürlich am Haus gezählt werden, weil es nicht beliebig viele Kabel von Kraftwerken zu Häusern gibt, demnach der Nachbar, der am selben Bürgersteigkabel hängt, vielleicht keinen Nachttarif haben will. Dazu wurden Doppeltarifzähler verbaut. Die Zähler müssen zwei Zählwerke haben und müssen wissen, wie spät es ist.
Dies deswegen, weil man nachts nicht einfach die Zählscheibe bremsen kann. Denn die Bremskraft müsste so eingestellt sein, dass sie exakt einem Faktor entspricht wenn durchgezählt wird. zB kostet eine Nachtstunde 0,9x soviel wie tags. Ändert sich der Tarif, so müsste an jedem Zähler die Bremse neu eingestellt werden. Also geht das nicht.
Mit Doppelzählwerk bekommt man also durch die im Zähler erfolgte Umstellung zwei Rechnungen: eine für tags, eine für nachts, das ganze als Summe.
Lange Zeit war alles gut - und nun kommt die Elektromobilisierung auf. Das hat man in der Schweiz früh mitbekommen - und schafft die Nachttarife ab. Denn sonst wäre die Schweiz nachts dunkel, wenn jeder sein E-Auto auflädt. Als Alternative werden daher neue Verträge angeboten, die vom Versorger gesteuert werden. Dafür gibts einen Rabatt. Auf deutsch liefert der Versorger was er kann, behält sich aber vor, jedem Endabnehmer gleichmäßig nur ein Händchen voll Strom nachts zu geben, falls es für alle nicht reicht.
Wer also einen Trockner anschaffen will und hier keinen Nachtstrom nutzen kann, weil es nur einen Zähler mit einem Zählwerk gibt oder weil auch hier die Versorger überlegen, Nachtstrom teurer zu machen, weil mit Solar nachts bei E Autos kein Ertrag verkauft werden kann aber viele Leute halt nachts schlafen und deswegen aufladen, der muss sich überlegen, ob er generell die Stromkosten tragen will.
Ausweichmöglichkeiten auf andere Tarife werden sich demnächst verschieben.