Bertel_aus_Berlin
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Ich kann diese Probleme nachvollziehen. Ich mache auch sehr viel Sport und dadurch bedingt achtet man auch eher auf Ernährung. Ich bin an einer Arbeitsstelle, bei der ich mit vielen Frauen zusammengearbeitet habe, ständig mit einer Kollegin aneinandergeraten und habe sie kurz vor meiner Kündigung mal konkret angesprochen, was eigentlich die ganzen Jahre ihr Problem mit mir war.Ich bin sicher, du willst auf was anderes hinaus, aber so klingt das doch jetzt, als würdest du sie nicht als Freunde in Betracht ziehen, weil du sie als minderwertig betrachtest. Wer sortiert denn Freunde nach modischer Erscheinung oder Gewicht aus oder nach dem, wie oft wer angebraten wird?! Oder ist es so, dass sie nichts mehr mit dir zu tun haben wollen? Letzteres wäre natürlich ziemlich schräg von denen.
Irgendwie hat sie dann eingeräumt, dass sie (stark übergewichtig, Raucherin, Vieltrinkerin) in früheren Jahren von "Männern wie mir" permanent gemobbt wurde. Von mir nicht, ich hab besseres zu tun, als meine Energie damit zu verschwenden......aber das hat sie halt getriggert, weshalb sie lieber ausgeteilt hat, bevor sie einstecken muss. Also Angriff ist die beste Verteidigung war ihr Motto. Und ich gehe diesem Typ Mensch seither grundsätzlich auch aus dem Wege, wo ich genauso auch diese Erfahrung gemacht habe, dass sich solche Leute offenbar durch Menschen mit anderem Lebenswandel getriggert und grundlos angegriffen fühlen. Das hat in meinem Fall also nichts damit zu tun, dass ich diese Menschen abwerte oder abwertend betrachte, sondern einfach meine Erfahrung zeigt: Dieser Typ Mensch kann nicht mit mir und ich habe keine Lust, mich ihnen zu unterwerfen, so dass es "irgendwie funktioniert". Resultat: Wir gehen uns geschmeidig aus dem Weg. Zum Glück habe ich einen Job, wo ich anders als vorher, eher eigenständig arbeiten kann. Ich hatte auch damals das Gefühl, dass besagte Frau sich ständig wichtig machen musste und um Aufmerksamkeit gekämpft hat, weil sie als eher unattraktive Frau keine Aufmerksamkeit von Männern bekam. Und in der Regel möchten alle Menschen Aufmerksamkeit, viele Frauen bekommen sie auch ohne viel Zutun. Diese besagte Kollegin fiel optisch eher weniger positiv auf und ihre Art fand ich auch unangenehm. Das machte es auch schwer für mich, mit ihr in Kontakt zu kommen.
Übergewichtige Menschen fühlen sich selten wirklich wohl in ihrem Dasein, auch wenn sie sich das einreden. Wenn dem wirklich so wäre, gäbe es keine Diskussion übers Abnehmen, die Abnehmspritze und irgendwelche Diäten. Wenn man sich mit Übergewicht wirklich wohl fühlen würde, dann wäre es ja für Normalgewichtige erstrebenswert, zuzunehmen, also dann müsste man ein Angebot am Markt wahrnehmen wie eine Zunehmspritze, Diäten für schnelles Zunehmen etc.. Dass es so einen Unfug nicht gibt, zeigt im Umkehrschluss eben, dass Zunehmen eher mal nicht erstrebenswert ist.
Ich erlebe gerade bei einem Freund ein Problem, das auch zeigt, dass der Lebensstil für Beziehungen noch viel mehr als für Freundschaften entscheidend ist. Er ist sportlich (Fussball, Läufer) und seine Frau hat sich über die Jahre komplett vom Sport entfernt und ist auch eher eine "Genießerin" geworden. Durch Alkohol und ordentliche Mahlzeiten hat sie halt schon ziemlich zugenommen und kommt damit nicht klar, dass er seinen Sport braucht. Umgekehrt möchte er auch keine Frau, die immer dicker wird, neben sich im Bett. Und daher kriselt es in der Ehe und zwar maßgeblich aufgrund dieser Sache. Also meiner Erfahrung nach sind Lebensumstände, Lebenswandel, Ernährung ziemlich entscheidend für Freundschaften und auch Beziehungen. Wenn ich in meiner Freizeit gern etwas unternehme, wirds schwierig, wenn man einen eher bequemen Menschen da mit nehmen möchte und schon wird es schwierig, gemeinsame Themen zu finden, über die man sich unterhalten kann.
Das kann man natürlich auch auf andere Dinge übertragen. Manchmal gibt es trotzdem Schnittstellen, aber das ist glaube ich privat und außerberuflich eher selten.