Ich haette es bei so einer unnatuerlichen Form des Kennenlernens auch nicht anders erwartet...
Man lernt sich aufgrund von Fotos kennen, die meistens absolut nichts-sagend sind. Ein paar Beschreibungen sind manchmal auch dabei, die in den allermeisten Fällen an dem vorbeigehen, wie die Person wirklich sind. Es ist schwierig, sich selber zu beschrieben.
Ich habe die "echten" Portale getestet und die Apps, die Apps sind nicht fürs echte Matching gedacht, sondern für schnelle Geschichten und Bekanntschaften. Bei "echten" Portalen zahlt man mir persönlich einfach zu viel Geld und die Matches gehen quer durch Deutschland. Wenn man ernsthaft die dortigen Fragenkataloge ausfüllt, wird einem mit Standort Berlin jemand aus München vorgeschlagen. Äh ja das mag sein, dass das passen könnte, aber es ist unrealistisch. Und hier für würde ich keine hunderte von Euros ausgeben.
Je geringer die Einstiegsbarriere (so wie bei Apps, in drei Sekunden installiert, in 1 Minute ein Profil erstellt), desto mehr Leute sind dort unterwegs, die mal "gucken" wollen, was es sonst noch so gibt, meist hockt der Partner ahnungslos daheim auf dem Sofa,.....viele Leute, die dort - vor allem dauerhaft - unterwegs sind, habe ich persönlich als recht unsicher, gelangweilt, kommunikationsschwach kennengelernt.
Viele nutzen dieses Format als Hobby. Das Problem beginnt, dass man das einzige konstante Hobby dann ja aufgibt in dem Moment, wo man jemanden ernsthaft kennenlert und sich festlegen sollte. Und das können viele nicht, weil der "Kick" fehlt, ständig das vermeintlich bessere und vor allem Neue zu suchen.
Mir haben allein in Dates immer die Schnittstellen gefehlt, über was will ich mich unterhalten, was will ich mit den Leuten machen oder unternehmen. Ich habe zwar Leute gesehen, die offenbar gleiche Interessen oder Hobbys hatten wie ich, aber aufgrund fehlenden Matches konnte ich diese Leute nicht anschreiben.
Gerade in den Apps ist man ja auf den Zufall des gemeinsamen Matches angewiesen, was in vielen "normalen" Portalen nicht der Fall ist, was es wesentlich vereinfacht. Außerdem ist davon auszugehen, dass Leute, die mehrere hundert Euro zahlen, ernsthafteres Interesse haben, zu schauen, wer da schreibt und in ihr Postfach zu gucken. Das alles ist in Apps nicht der Fall. Und trotzdem war ich persönlich nicht überzeugt, so viel Geld auszugeben.
Am Ende des Tages muss man sich bei den Apps den Suchtfaktor mal vergegenwärtigen, den diese Dinger erzeugen. Man erhält ständig Nachrichten von diesen Apps, man soll (als Mann) ständig Premium, Gold, was weiß ich, kaufen, es ist und bleibt ein Geschäft und am Ende hat so ein Betreiber nur etwas davon, wenn ich bleibe, zahle und nichts finde oder wiederkomme. Der Betreiber hat nichts davon, wenn ich mich dort gratis verliebe und nie wiederkomme. Insofern sind auch die Algorithmen der Apps programmiert.