Dir ist bei aller Empörung aber schon klar, dass es kein zweites Land in der Welt gibt, bei dem 42 Tage lang das volle Gehalt auf Kosten des Arbeitgebers weitergezahlt wird, obwohl dieser noch weniger für eine Krankheit des Mitarbeiters kann, als der Mitarbeiter selbst?
Wie findest Du denn die Regelung z.B. in Frankreich, wo nach dem Gesetz die Entgeltfortzahlung sogar erst nach dem 7. Krankentag einsetzt? Eigentlich ist Frankreich ja ein soziales Land.
Ich habe hier sogar nur drei Tage vorgeschlagen.
Ist es also besser, wenn sich die leute krank reinschleppen und den Rest der Belegschaft anstecken?
Oder wenn sie halt unter dem Druck, ja nicht krank werden zu dürfen, erstrecht krank werden?
Mal ehrlich: wenn für einen Betrieb die welt untergeht, weil man befürchten muss, dass der ein oder andere mal 2 oder 3 tage krank ist, ohne wirklich krank zu sein...dann steht es um den betrieb ohnehin schlecht.
Also wenn man SO dermaßen Stunden schachern muss. dann kann man ja auch künftig die Klopausen mitberechnen und die Raucherpausen....und den ratsch an der kaffeemaschine: da kommen bestimmt übers Jahr gerechnet auch ein paar Tage zusammen, um die die Firma von ihren faulen Mitarbeitern geprellt wird.
KEIN Betriebt hat das nötig! Ich finde es kleinlich, wenn Chefs wegen dieser paar Stunden, die ihnen vielleicht mal durch die Lapen gehen, lieber Druck auf die Mitarbeiter ausüben, die sich stets korrekt verhalten. Hoffentlich sind dieses Chefs dann auch so überkorrekt, wenn es um die vielen Überstunden geht, die ein Mitarbeiter mal so eben nebenher macht....Hier mal ein Stündchen, da mal ne halbe Stunde...da kommen im normalen Arbeitsalltag übers jahr locker ein paar Tage zusammen...
Übrigens: ich kann ja mal aus dem Nähkästchen plaudern, wie sch.... es ist, im Job nicht krank werden zu DÜRFEN.
Ich arbeite selbständig und ich habe einen Job, den ich nur gesund ausführen KANN.
Für mich ist es jedes mal ein Eiertanz, wenn ich einen wichtigen Auftrag vor mir habe und merke, dass sich eine Erkältung anbahnt. Wenn ich krank bin, fällt mitunter an einem einzigen TAg die Hälfte meines Monatsgehaltes weg.
Da überlegt man es sich x-mal, ob man Risiken eingeht. Dann wird halt in der Woche vorher maske getragen, man macht einen großen Bogen um jede Schnupfennase usw.
Also das ist massiv ätzend. Und menshcen, die sich krank unters Volk mischen, sind für mich ein Graus.
Aber ok: Das ist in dem Fall MEINE Entscheidung, weil ich mir diesesn Job ausgesucht habe.
Die Vorstellung, dass man sich sowas in einem Angestelltenjob geben muss....finde ich inakzeptabel!
Und wie gesagt: So einen Arbeitsalltag in der Erkältungszeit wünsche ich keinem!
Stellt euch das mal plastisch vor, wie das in Angestelltenjobs aussehen würde: man schleppt sich in die Arbeit, weil man nicht auf seinen Lohn verzichten kann, wird zum Feindbild seiner Kollegen, wenn man sie ansteckt (denn die wollen ja auch nicht auf ihren Lohn verzichten) alles stresst sich im Winter: Nr ja nicht krank werden, während immer mehr Kranke Brandbeschleuniger im Büro hocken, die es sich nicht leisten können, zuhause zu bleiben.
ja ganz toll!
SO möchte man arbeiten!
Und was ist der Gewinn? vielleicht hat man irgendeinen Horst davon abgehalten, mal blau zu machen.
Toller Deal!