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Starker Sexualdrang, wie behandeln?

A

Aurora25

Gast
Danke für die Vorschläge (Sexualbegleiterin, Therapie, Flirtkurse), aber das führt doch alles viel zu weit weg vom eigentlichen Thema.
Du hast vermutlich eine psychische Erkrankung (Hypersexualität), aber eine Psychotherapie führt zu weit weg vom Thema? Aha.

Triebdämpfende Medikamente haben in den meisten Fällen schwerwiegende Nebenwirkungen (u.a. starke Gewichtszunahme, gesteigertes Osteoporoserisiko, Depressionen) und werden selbst bei Sexualstraftätern nicht leichtfertig verschrieben.

in einer Psychotherapie kannst du lernen, warum dein Sexualdrang so hoch ist und wie du anders damit umgehen kannst. Und nein, das muss nicht durch reelle sexuelle Interaktionen mit Mitmenschen sein.
 
Z

Zollstock

Gast
Um zu deiner Ausgangsfrage zurückzukommen: Die Libido ist grundsätzlich keine Krankheit, selbst wenn sie überdurchschnittlich ausgeprägt ist.
Triebdämpfende Medikamente haben in den meisten Fällen schwerwiegende Nebenwirkungen (u.a. starke Gewichtszunahme, gesteigertes Osteoporoserisiko, Depressionen) und werden selbst bei Sexualstraftätern nicht leichtfertig verschrieben.
Aurora25 hat Recht. Man nennt die Behandlung auch "chemische Kastration". Das dämpft nicht nur den Trieb (aber selbst das funktioniert nicht zuverlässig), sondern es bringt auch den gesamten Hormonhaushalt des Körpers langfristig aus dem Gleichgewicht. Kein Arzt wird diese Behandlung bei dir durchführen. Du kannst einen Haken an die Sache machen, es gibt keine Behandlung, die deinen Trieb ausschaltet.

Um noch einmal zu deiner Ausgangsfrage zurückzukommen: Das beste, was man "gegen" den Sexualtrieb tun kann, ist, seine Sexualität auszuleben. Du bist ein gesunder, junger Mann. Und du hattest mit deinen 28 Jahren noch nie in deinem Leben Sex. Da würde bei den meisten Männern das Kopfkino verrückt spielen. Wenn du regelmäßig guten, befriedigenden Sex hast, wirst du merken, dass Reize in deiner Umgebung viel weniger Einfluss auf dich haben. Mit Selbstbefriedigung erreicht man diesen Effekt nicht.

Ich hatte es schon geschrieben, ich sehe keinen anderen Weg für dich, als eine Partnerin zu finden und eine gesunde Sexualität zu entwickeln. Deine Libido wird dich noch 40 Jahre begleiten. Und warum solltest du diesen wichtigen Teil unseres Daseins nie ausleben?

Die Frage ist, ob du bereit bist, zu handeln und an dir zu arbeiten. Handeln heißt aber nicht, sich Gedanken zu machen. Handeln heißt auch nicht, im Forum zu schreiben. Und handeln heißt auch nicht, irgendeinen Podcast zu hören.

Handeln heißt in diesem Fall, wirklich etwas anzugehen, wo du an dir arbeitest. Ob es der Flirtkurs ist, ob es eine therapeutische Begleitung ist oder ob du erst einmal versuchst, in Eigenregie dein soziales Umfeld auszubauen und z.B. Vereine in deinem Umfeld ausprobierst. Letztlich kann niemand sagen, was dir hilft. Aber das findet man nicht beim Grübeln heraus, sondern indem man es ausprobiert. Es wird nicht einfach, es wird nicht bequem, aber ich glaube, es lohnt sich. Du müsstest halt über deinen Schatten springen und dich trauen.
 

Miss_Banana

Aktives Mitglied
Hallo, ich würde gerne mal über ein Thema sprechen, welches ich schon lange mit mir rumschleppe. Habe lange mit niemandem drüber geredet weil es mir zu unangenehm war.

Es geht darum, dass ich schon immer einen sehr ungewöhnlich starken Sexualtrieb hatte. Mit 4-5 hab ich angefangen mich selbst zu befriedigen, ohne zu wissen was ich tat natürlich. Etwas später kamen dann Fantasien über meist ältere Frauen dazu, anfangs wars lange meine Stiefmutter, dann Mütter von Freunden oder Lehrerinnen. Mit 12 hab ich begonnen Pornos zu schauen, als ich in die Pubertät kam hab ich mich dann auch für Gleichaltrige interessiert, nicht sexuell, aber sehr attraktiv gefunden. Es gab dann immer wieder eine Klassenkameradin die ich sehr stark idealisiert habe. Genau erinnern kann ich mich daran zwar nicht mehr, aber mit der Zeit hab ich auch gemerkt, dass das nicht gerade normal ist.

Ich bin mittlerweile 28 und wirklich viel geändert hat sich nicht, außer dass mehr Fantasien und Fetische dazu kamen. Es gibt dann Phasen wo es besser ist, aber auch Phasen wo es wirklich schlimm ist und ich mich mehrmals am Tag "erleichtern" muss. Meistens ist das wenn ich zusätzlich noch andere Probleme habe und mich dann sehr zurückziehe und gar keinen Kopf mehr für irgendwas anders habe.

Ich würde das Ganze zwei Teilen:
Einmal habe ich das rein sexuelle Verlangen, das beinhaltet alle möglichen Fantasien mit speziellen Konstellationen. Also Sex zwischen jung & alt, Lesben, transgender, Affären usw. Zum Beispiel stelle ich mir oft vor Sex mit der Schweigermutter meines Bruders zu haben, aber ohne jegliche romantischen Gefühle.
Dann auf der anderen Seite ist die emotionale, gefühlige Ebene. Das ist dann eher mit Frauen meines Alters. Mein Problem ist, dass ich relativ schnell eine sehr emotionale Bindung zu einer Frau entwickle, wenn diese mir optisch gefällt, unabhängig davon wie gut ich sie kenne. Meist reichen schon Instagram oder Facebook Bilder, dass ich eine starke Anziehung empfinde und ich werde schnell melancholisch, wenn ich weiß, dass ich keinen Kontakt zu ihr haben kann.

Besonders schlimm war das mit einer Freundin meiner Schwester, die ich kenne seit sie 12-13 ist (2,5 Jahre jünger als ich). Ich fand sie immer extrem hübsch und habe mich immer gefreut wenn sie zum Hausaufgaben machen kam, auch wenn ich persönlich nie viel mit ihr zu tun hatte. Habe sie eine Zeit lang auch gestalkt über soziale Medien und bin ab und zu zu ihrem Haus gefahren um ihr nahe zu sein. Einmal hab ich ihr sogar einen Brief geschrieben, den ich dann aber doch wieder aus dem Briefkasten gefischt habe. Das ist jetzt knapp 10 Jahre her. Danach hatten sie und meine Schwester länger wenig Kontakt, da sie umgezogen ist und auf einer anderen Schule war. Seit einiger Zeit wohnt sie aber wieder in der Gegend und ich sehe sie wieder regelmäßiger und leider fühle ich mich seitdem auch wieder sehr zu ihr hingezogen. Sie hatte da einen Freund, was ich gut fand, so kam ich zumindest nicht auf dumme Gedanken. Das Ding ist, dass ich mich mit ihr sonst wirklich gut verstehe, ich hab selbst keinen richtigen Freundeskreis oder generell soziale Kontakte außerhalb meiner Familie, abgesehen von ein paar Kollegen auf der Arbeit. Wenn dann kamen die immer aus dem Freundeskreis meiner Geschwister. Ich fühle mich manchmal total schlecht ihr gegenüber, auch wenn ich mich mittlerweile im Griff habe und ihr nicht mehr nachstelle.

Einmal hab ich mich was sie angeht dann doch meiner Mutter anvertraut, weils mich so belastet hat. Sie meinte es wäre ja nicht so schlimm aber sie vermutet, dass es daher kommt, dass ich nicht sexuell nicht ausgelastet bin und ich mich da mal beraten lassen könnte und dass es da auch Medikamente dagegen gibt. Ich hab das selbst lange nicht als Problem wahrgenommen aber mittlerweile nimmt es ungesunde Formen an. Ich kann mich oft gar nicht lange auf etwas konzentrieren weil mir schon wieder der Schlauch juckt, habe eigentlich gedacht es lässt mit dem Alter nach, aber wird eher schlimmer.

Nochmal zusammengefasst ist es einmal, dass ich einerseits sehr wilde Gedanken habe was das rein Sexuelle angeht und auf der anderen Seite, dass ich Frauen auf einer sehr oberflächlichen Ebene stark idealisiere. Es ist nicht so, dass die Gefahr besteht, dass ich körperlich übergriffig werde. Da habe ich mich definitiv im Griff.

Ich frage mich jetzt was man da am besten tun könnte, dass es sich zumindest ein wenig bessert. Es gibt wie gesagt Phasen, da komme ich leichter damit klar und bin mir auch sicher es hängt mit meinem allgemeinen Wohlbefinden zusammen. Jede schlechter es mir psychisch geht desto mehr ist das Bedürfnis da.

Als Nachtrag was ich nicht erwähnt habe, ich habe das Asperger-Syndrom also Autismus und war deshalb auch schonmal in Behandlung, ist aber schon länger her und da ging es nicht um solche Themen, die habe ich immer komplett vermieden.
hey😊

ich glaub das ist alles ganz normal was du schreibst, geht mir genauso. Nur Pornos ab 12 ist schon krass😬

Ich denk mal das andere ist einfach menschlich🫣

lg
 

Savay

Aktives Mitglied
Ich frage mich jetzt was man da am besten tun könnte, dass es sich zumindest ein wenig bessert.
Ich würde darauf sagen, du musst das Rad nicht neu erfinden.

Ein Austausch mit anderen Asperger Autisten kann dir schon helfen.
Du bist mit dieser Störung ja nicht alleine.
Greif auf diesen Pool doch zu. Vielleicht zuerst im Netz, es gibt Asperger Foren, Vereine zur Selbsthilfe und spezielle Therapeutische Angebote.

Ein Ausschnitt aus einem Text zu deinem Problem u.a. der häufigen Masturbation in Verbindung mit einer ASS.
"Die Neigung zu repetitiven und stereotypen Interessen und Verhaltensweisen könnte hierzu beitragen. Diese Neigung ist bei Männern häufig deutlich stärker ausgeprägt, was auch hier den Geschlechtsunterschied erklären könnte. In seiner maximalen Ausprägung könnte die höhere Masturbationsfrequenz aufseiten der Männer mit einer Autismus-Spektrum-Störung bis hin zur Entwicklung hypersexuellen Verhaltens führen.
Sind zusätzliche Kriterien wie ein persönlicher Leidensdruck aufseiten des Betroffenen zu finden, rechtfertigt dies die Diagnose einer hypersexuellen Störung oder nach der ICD-11 einer „zwanghaften sexuellen Verhaltensstörung“. " springermedizin
 

Anderes101

Mitglied
Ich hatte es schon geschrieben, ich sehe keinen anderen Weg für dich, als eine Partnerin zu finden und eine gesunde Sexualität zu entwickeln.
Wenn das so ist, dann muss ich mich wohl mit meiner Situation abfinden.

Handeln heißt in diesem Fall, wirklich etwas anzugehen, wo du an dir arbeitest. Ob es der Flirtkurs ist, ob es eine therapeutische Begleitung ist oder ob du erst einmal versuchst, in Eigenregie dein soziales Umfeld auszubauen und z.B. Vereine in deinem Umfeld ausprobierst.
Ich habe absolut kein Bedürfnis mein soziales Umfeld auszubauen oder irgendwelche Zeit darein zu investieren. Mir fehlen auch einfach grundlegende soziale Skills, die ich auch mit noch so vielen Kursen nicht erlernen werden. Du kannst einer Schubkarre ein zweites Rad anschrauben aber einen Bugatti wird man daraus nie machen.

Ein Austausch mit anderen Asperger Autisten kann dir schon helfen.
Hatte ich schon, nein hilft mir nicht.
 

LFM

Aktives Mitglied
Wenn das so ist, dann muss ich mich wohl mit meiner Situation abfinden.



Ich habe absolut kein Bedürfnis mein soziales Umfeld auszubauen oder irgendwelche Zeit darein zu investieren. Mir fehlen auch einfach grundlegende soziale Skills, die ich auch mit noch so vielen Kursen nicht erlernen werden. Du kannst einer Schubkarre ein zweites Rad anschrauben aber einen Bugatti wird man daraus nie machen.



Hatte ich schon, nein hilft mir nicht.
Dann können wir dir wohl nicht mehr weiterhelfen.🤷🏻‍♂️
 

Anderes101

Mitglied
Was wäre denn dein Zugewinn, wenn du den Sexualdrang reduzieren könntest?
Ich könnte mich dann auf wichtigere Dinge konzentrieren. Wenn ich alle 15-20 Minuten meine Aufgaben unterbrechen muss, kommst du ja zu nichts. Es ist nicht immer so, aber es gibt so Phasen.

Wenn ich von Pornos die Nase voll habe, dann schreibe ich mir selbst eine Sexstory, was auch unnötig Zeit kostet.

Irgendwann bekommst du Kopfschmerzen und bist ausgepowert und hast keine Ressourcen mehr für andere Sachen.

Es ist jetzt nicht so unerträglich, dass ich eine Therapie anfangen würde deswegen. (Dort wo ich wohne bekommt man sowieso nichts) das ist kein Thema. Ich denke auch nicht, dass es da eine wirkliche Lösung gibt, ich werde es so hinnehmen müssen und versuchen mich selbst versuchen umzuprogrammieren.
 

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