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Tief verzweifelt // Ehe vor dem aus? Bisexuell?

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Übrigens (ich hatte es schon erwähnt) kenne ich zwei ähnliche Fälle in meinem Bekanntenkreis. Einer der Bekannten hat jahrelang versucht, die Ehe zu bewahren. Er ist auch nicht "fremd gegangen" (hat also seinen Gefühlen nicht nachgegeben). Der langfristige Effekt war, dass er zunehmend in Depressionen und Verzweiflung verfallen war und zutiefst unglücklich in seiner Partnerschaft und Familie.

Die Frage ist halt, ob einer Familie langfristig damit geholfen ist, wenn einer der Partner/Elternteile sich allmählich psychisch aufreibt.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Technisch gesehen schon. Aber ich sehe hier ebenfalls größere Probleme als den Seitensprung an sich. Gibt nämlich im Gegenzug auch genug Paare die sowas verkraften und im Anschluss in Bezug auf ihre Probleme Gesprächsbereit sind. Das alles fehlt hier offensichtlich.
Hätte er das Thema also ohne Seitensprung auf den Tisch gebracht, stünde die Familie ebenfalls vor dem Aus! Es müsste halt schon von beiden Seiten etwas kommen.
Ich bin ja ganz bei Dir. Du kannst ja auch mal an Deine Beziehung denken. Also ich vermute dass die meisten Pärchen etwas verkraften und meistern wenn man vorher ehrlich war. Nein, hier hat man sich erstmal heimlich was „gegönnt“. Alles ok, jeder macht Fehler. Nicht dramatisch. Aber nun zu hoffen dass man da finanziell gut raus kommt halte ich für naiv. Die Frau hat kein Einkommen und muss mit Ihrer Einstellung nun klar kommen dass der Mann heimlich mit einem Mann in der Kiste war. Wie gesagt, alles kein Thema, ist nun mal so. Ich persönlich würde mich in der Konstellation nur schon mal drauf einrichten dass es unschön wird weil die Dame verletzt ist und es eine mehr als emotionale Situation für Sie. Natürlich kann man ein Gespräch suchen, man sollte aber realistisch einschätzen was da auf einen zukommt und ich vermute stark einen schmutzigen Scheidungskrieg auch um die Kinder. Darauf geht es sich nun einzustellen. Zumindest würde ich das tun.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Nein, hier hat man sich erstmal heimlich was „gegönnt“.
Wie bereits mehrfach erwähnt, geht es da weniger um ein "sich mal was gönnen". Die sexuelle Orientierung ist nicht so recht vergleichbar mit Lust auf Schokolade oder so.

Wie bereits ebenfalls mehrfach erwähnt, ist ein dauerhaftes Unterdrücken der eigenen sexuellen Orientierung keineswegs eine Garantie für ein langfristiges stabiles Familienleben.

Das ist meines Erachtens eher vergleichbar mit einem Gebäude, das eine Instabilität hat, die man bewusst ignoriert, um die Fassade zu wahren. Kümmert man sich nicht drum, kann es ziemlich lang gut gehen und doch irgendwann einbrechen.
Ben hingegen hat die Instabilität aufgedeckt und versucht aktiv, etwas zu verändern, obwohl es natürlich schwierig werden könnte.
 

Portion Control

Urgestein
Wie bereits ebenfalls mehrfach erwähnt, ist ein dauerhaftes Unterdrücken der eigenen sexuellen Orientierung keineswegs eine Garantie für ein langfristiges stabiles Familienleben.
Naja, insta ging es ja nicht darum das man so nicht empfinden dürfe. Der TE kann ja nix dafür.
Aber es war natürlich seine Entscheidung als erwachsener, sich auf diverse Sachen einzulassen BEVOR er sich seiner Frau öffnete.
Bei anderen die fremdgehen wird auch gemosert, warum man nicht vorher sagte es fehlte was, als direkt zu betrügen. Sollten jetzt hier andere Regeln gelten nur weil es sich um einen homosexuellen Kontakt handelt?
Betrug ist natürlich trotzdem Betrug.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Sollten jetzt hier andere Regeln gelten nur weil es sich um einen homosexuellen Kontakt handelt?
Ich weiß es nicht genau, aber ich hatte es so verstanden, dass es darum ging, sich mal auszuprobieren, um für sich selbst Klarheit zu bekommen.
Welche alternative Verhaltensweise wäre objektiv gesehen besser gewesen? Zuerst mit der Partnerin alles besprechen, um hinterher festzustellen, dass man sich in seinen Gefühlen getäuscht hat?

Ich denke, es ist immer schwierig, und man macht wahrscheinlich am Anfang fast zwangsläufig was falsch, weils kein Patentrezept gibt.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Welche alternative Verhaltensweise wäre objektiv gesehen besser gewesen? Zuerst mit der Partnerin alles besprechen, um hinterher festzustellen, dass man sich in seinen Gefühlen getäuscht hat?
Sich mal auszuprobieren geht auch in Hetero-Beziehungen. Wäre mal spannend sowas als Rechtfertigung fürs Fremdgehen zu bringen.

Mein Patentrezept ist Ehrlichkeit. Meine Freundin könnte kein Fremdgehen akzeptieren. So sind wir in diese Beziehung gegangen. Sich dann heimlich auszuprobieren würde ich schäbig finden. Ich will nicht ausschließen das einem das Fremdgehen trotzdem „passieren kann“. Aber dann muss man fair genug sein mit Konsequenzen zu leben. Es gibt viele Meinungen darüber, ich halte aber vorherige Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit für das Patentrezept.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Sich dann heimlich auszuprobieren würde ich schäbig finden.
Wie gesagt, was wäre in dem beschriebenen Fall aus deiner Sicht das Patentrezept, mit dem Ziel, einerseits keinen Verdacht von Schäbigkeit zu erwecken, aber andererseits für sich selbst Klarheit zu bekommen, ohne voreilig "schlafende Hunde wecken" zu wollen?
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Wie gesagt, was wäre in dem beschriebenen Fall aus deiner Sicht das Patentrezept, mit dem Ziel, einreseits keinen Verdacht von Schäbigkeit zu erwecken, aber andererseits für sich selbst Klarheit zu bekommen, ohne voreilig "schlafende Hunde wecken" zu wollen?
In diesem und in jedem Fall: Ehrlichkeit gegenüber dem Partner. Sollte Ehrlichkeit, gerade in einer langjährigen Partnerschaft, nicht auch selbstverständlich sein oder machst Du da Ausnahmen?
 

mucs

Aktives Mitglied
Schade, dass einige User hier überhaupt nicht differenzieren können.
Es geht nicht um Sex, Fremdgehen, Affairen. Da ist einem Ehemann nicht die Frau zu unattraktiv und das Sexleben zu langweilig oder sonst was geworden.
Natürlich kann man Fremdgehen verurteilen und als egoistisch empfinden. Hier dabei aber vollkommen auszublenden, dass es sich um das Ankommen in der eigenen, von der Hetero-Ehe abweichenden, sexuellen Orientierung handelt, geht dann halt meilenweit am Kern/am Problem vorbei und bringt mMn mal gar nichts.
Jain. Letztendlich ist es egal, mit wem er seine Frau betrügt. Er betrügt sie. Er bricht das gegebene Versprechen (ja, man gibt sich bei einer Ehe meist das Treueversprechen, bevor jetzt wieder der Vorwurf kommt, wie ich so dreist sein könnte und voraussetzen, dass sich die Wünsche nicht ändern).
Meine Einstellung zu Fremdgängern habe ich an anderer Stelle mehr als deutlich gemacht, für mich ist es ein riesiger Verrat an einem Menschen, den man angeblich ja so sehr liebt und den man nicht verletzen will. Ich verabscheue es.
Der TE kann sich trennen und dann rumpoppen, mit wem er will. Die Konsequenzen, partnerschaftlich, finanziell, das eigene Image betreffend, muss er dann halt aushalten.
Beschissen hast Du Deine Frau eh schon, @TE, was willst Du da noch retten? Sag ihr, die Ehe ist gelaufen, Du liebst sie nicht mehr, Du kannst das nicht mehr, was auch immer. Oder steh zu Deinem Betrug, sag ihr, es kommt nicht mehr vor und ihr versucht, als Freunde die Kinder groß zu ziehen.
Moralisch hast Du Dich eh schon kompromitiert, und bei wem Du ihn jetzt wann und wo in welches Loch gesteckt hast spielt dabei keine Rolle.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
In diesem und in jedem Fall: Ehrlichkeit gegenüber dem Partner.
Was willst du denn da genau sagen, wenn du dir selber noch keineswegs sicher bist? Im übrigen denke ich, dass das auch vom Charakter und den Eigenschaften des Partners/der Partnerin abhängt, ob und in wieweit das möglich ist. Da wir sie alle nicht kennen, können wir letztlich nicht einschätzen, welches der richtige Weg ist.
 

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