Polyamorie / Eltern haben Kontakt abgebrochen

[Selbst-Bewusst77]

Was ist weiser? Ehrlich zu sein obwohl keiner danach gefragt hat und damit einen Bruch zu riskieren, oder eine kleine weisse Lüge die niemandem weh tut und alle sind happy? Erzählst du deinen Eltern auch ungefragt von den Handschellen & Co. die du in der Nachttischschublade aufbewahrst? Vermutlich nicht. Findest du, dass du deshalb unehrlich bist?

Der Vergleich hinkt allerdings, weil "Handschellen" keine Gefühle haben, die verletzt werden wenn man sie in einem Nachttisch versteckt.
Ich verstehe da die Bedenken der TE, und für mich sind ihre diesbezüglichen Äußerungen ein Beweis ihrer aufrichtigen Gefühle.

 

[Werwiewas]

Deine Moral ist eine falsche Doppelmoral.

Sehe ich nicht so.

Eher rigorose Ehrlichkeit. Ist nicht Elodes Schuld, dass die Eltern das nicht verkraften.

 

[Ausnahmsweise]

Das als Notlüge zu betiteln, ist für mich übrigens auch Blödsinn. Wenn man lügt, um keinen Ärger zu bekommen und somit den Weg des kleinsten Widerstands wählt, ist es nicht direkt eine Notlüge. Das kann man sich natürlich alles schön reden. Eine Notlüge ist für mich, wenn ich jemandem sage, ich gehe zum Friseur, obwohl ich insgeheim ein Geburtstagsgeschenk für die Person besorge. Wenn ich meinen Eltern dreist ins Gesicht lüge, mir was ausdenke, meine Freunde ausquartiere usw. ist das eine fette Lüge und keine Notlüge.

Man kann auch aus einer anderen Richtung darauf blicken.
Nicht so auf sich selbst bezogen, sondern auf die Eltern.
Dass sie nur schwer einen Weg finden können würden damit umzugehen, hätte dir klar sein dürfen, wenn du sie ein wenig kennst.
Da wäre eine Möglichkeit als jüngere Generation gemeinsam zu beschließen, Großmut gegenüber der älteren Generation zu zeigen. Sie nicht zu überfordern.
Und aus Liebe zu schonenden Notlüge zu greifen.

Es gibt viele Möglichkeiten, Dinge zu betrachten. Ich neige auch zur härteren, direkteren Blickweise.
Kann mir dabei eingestehen, dass ich mir damit durchaus im Weg stehen kann und manches dadurch schwieriger im Miteinander wird als es sein hätte müssen.

 

[Selbst-Bewusst77]

Man kann auch aus einer anderen Richtung darauf blicken.
Nicht so auf sich selbst bezogen, sondern auf die Eltern.
Dass sie nur schwer einen Weg finden können würden damit umzugehen, hätte dir klar sein dürfen, wenn du sie ein wenig kennst.
Da wäre eine Möglichkeit als jüngere Generation gemeinsam zu beschließen, Großmut gegenüber der älteren Generation zu zeigen. Sie nicht zu überfordern.
Und aus Liebe zu schonenden Notlüge zu greifen.

Es gibt viele Möglichkeiten, Dinge zu betrachten. Ich neige auch zur härteren, direkteren Blickweise.
Kann mir dabei eingestehen, dass ich mir damit durchaus im Weg stehen kann und manches dadurch schwieriger im Miteinander wird als es sein hätte müssen.

Dann bleibt aber die Frage der Nachhaltigkeit. Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, aber ich frage mich beispielsweise was im Falle einer Schwangerschaft wäre? Es wäre ja schon kompliziert genug nicht den exakten Vater zu kennen, weil DNA scheidet bei eineiigen Zwillingen ja aus. Und wie tief würde man sich dann erst in ein Lügengebäude verstricken, wenn man die Lebensumstände bis dahin vor den Eltern geheimgehalten hätte?
Irgendwann zerreisst einen das Doppelleben bestimmt. Von daher empfinde ich gerade bei einer so besonderen Konstellation Offenheit und Ehrlichkeit langfristig als mental gesünder.

 

[Werwiewas]

Genau genommen hast du dich einfach nur falsch verhalten und tust es immer noch.

Ehrlichkeit mag verletzend sein, aber nicht falsch.

Außerdem bist du kein Richter und es steht dir nicht zu, die TE zu verurteilen. Denn genau das tust du.

 

[Kylar]

Ich finde, das klingt doch alles super was du schreibst @Elode.
Besonders schön, dass die Familie der Brüder dich mit offenen Armen aufgenommen hat.

 

[Stefffi]

Lass deine Eltern zur Ruhe kommen.
Die Adventszeit hat bekommen, Weihnachten steht vor der Tür. Die Zeit der Besinnlichkeit lädt auch zum Nachdenken ein.
Vielleicht merken deine Eltern, dass etwas fehlt, dass du fehlst.

 

[Ausnahmsweise]

Dann bleibt aber die Frage der Nachhaltigkeit. Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, aber ich frage mich beispielsweise was im Falle einer Schwangerschaft wäre? Es wäre ja schon kompliziert genug nicht den exakten Vater zu kennen, weil DNA scheidet bei eineiigen Zwillingen ja aus. Und wie tief würde man sich dann erst in ein Lügengebäude verstricken, wenn man die Lebensumstände bis dahin vor den Eltern geheimgehalten hätte?
Irgendwann zerreisst einen das Doppelleben bestimmt. Von daher empfinde ich gerade bei einer so besonderen Konstellation Offenheit und Ehrlichkeit langfristig als mental gesünder.

Mir fällt es leichter, jemanden gar nicht erst in mein Leben zu lassen, als jemanden, den ich als liebenswert kennenlernen durfte, aus meinem Leben zu werfen.
Ich verzeihe lieber jemandem, den ich kenne, schätze und gerne um mich habe als irgendjemanden, den ich nicht kenne; auf den lasse ich mich dann lieber gar nicht mehr ein.

Hätte es erstmal Kennenlernenmöglichkeiten geben können - unter Zuhilfenahme einer Notlüge - wäre möglicherweise kein unkomplizierter, aber besserer Verlauf ermöglicht.

Wenn sie den Partner der Tochter sympathisch gefunden, gute Zeiten mit ihm verbracht hätten und dann einfühlsam mitgeteilt bekommen hätten, dass sie nicht einen, sondern zwei Partner kennengelernt haben, Zwillinge, wäre das auch schwierig geworden. Ihnen Zeit zu geben wäre auch dann nötig geworden.
Doch o.g. hätte dann greifen und vielleicht alles etwas vereinfachen können.

 

[Selbst-Bewusst77]

Mir fällt es leichter, jemanden gar nicht erst in mein Leben zu lassen, als jemanden, den ich als liebenswert kennenlernen durfte, aus meinem Leben zu werfen.
Ich verzeihe lieber jemandem, den ich kenne, schätze und gerne um mich habe als irgendjemanden, den ich nicht kenne; auf den lasse ich mich dann lieber gar nicht mehr ein.

Hätte es erstmal Kennenlernenmöglichkeiten geben können - unter Zuhilfenahme einer Notlüge - wäre möglicherweise kein unkomplizierter, aber besserer Verlauf ermöglicht.

Wenn sie den Partner der Tochter sympathisch gefunden, gute Zeiten mit ihm verbracht hätten und dann einfühlsam mitgeteilt bekommen hätten, dass sie nicht einen, sondern zwei Partner kennengelernt haben, Zwillinge, wäre das auch schwierig geworden. Ihnen Zeit zu geben wäre auch dann nötig geworden.
Doch o.g. hätte dann greifen und vielleicht alles etwas vereinfachen können.

Also quasi in milden Dosen desensibilisieren, wie bei einer Allergie? Ich verstehe natürlich was Du meinst. Ich tue mich persönlich nur so schwer mit all diesen Herangehensweisen, weil ich bei der TE kein Verhalten erkennen kann, dass irgendjemandem schadet.

Es ist eigentlich traurig, dass es nicht reicht wenn sie glücklich ist, und ihr Glück nun aufgrund abstrakter Normen getrübt wird. Ich wünschte, dass die Eltern begreifen würden, wie glücklich sie darüber sein können eine gesunde, zufriedene Tochter zu haben.

 

[cucaracha]

Man kann auch aus einer anderen Richtung darauf blicken.
Nicht so auf sich selbst bezogen, sondern auf die Eltern.
Dass sie nur schwer einen Weg finden können würden damit umzugehen, hätte dir klar sein dürfen, wenn du sie ein wenig kennst.
Da wäre eine Möglichkeit als jüngere Generation gemeinsam zu beschließen, Großmut gegenüber der älteren Generation zu zeigen. Sie nicht zu überfordern.
Und aus Liebe zu schonenden Notlüge zu greifen.
Zitat Ende

Das denke ich auch.