Hallo,
die Grenzen zwischen normal und unnormal sind natürlich fließend.
Aber es ist schon wichtig sich ggü einer psychischen Krankheit angemessen zu verhalten, sie nicht zu pflegen und extra zu verstärken, sondern zu versuchen sie zu überwinden.
Meine Schwester ist vor einigen Jahren auch psychisch erkrankt. Psychose...sie war extrem unnormal in diesem Zustand...aber das hat sich dank ihrer Therapie auch wieder geändert.
Einige Menschen machen manchmal den Fehler sich in Krankheit zu flüchten, ...Unnormalität als wünschenswert zu betrachten..auf Dauer isoliert das nur, nährt weiter die Krankheit und bringt mehr Frust als Lust.
Irgendwo muss man dann glaube ich die Entscheidung treffen sich ein wenig der Normalität anzupassen oder halt unnormal, krank, freakig und einsam zu bleiben.
Die Gesellschaft fürchtet und meidet, verachtet Freaktum und Krankheit..das ist ein natürlicher Schutzinstinkt des Menschen. Ich nenne dieses Verhalten manchmal Hühnerhofeffekt: Hühner, die anders aussehen oder sich anders verhalten werden totgepickt..Die Natur kennt da keine Gnade. Abweichung hat keine Chance. Kranke oder vom Verhalten her abweichende Tiere werden wegselektiert was Sinn macht um die Art zu erhalten....so ist es im Tierreich. Bei Menschen ist es nicht viel anders..hierzulande und heutzutage wird man zwar nicht gleich umgebracht wenn man nicht zumindest ansatzweise einer Norm entspricht und einigermaßen normal wirkt, sondern eher gemieden...aber Ausnahmen bestätigen da die Regel. So mancher Außenseiter wird auch heute noch gemobbt, gequält und ggf getötet...insbesondere von den jüngeren Exemplaren unserer Spezies, bei denen die Moral noch nicht ausreichend verfestigt ist.
Das sind die Fakten mit denen man auch als psychisch Kranker konfrontiert ist...Es kommt ja an sich auch immer auf die Art der Erkrankung an. Borderline z.B ist nur ne zeitweilige Störung...wenn man sie rechtzeitig und gut therapiert. Oder Depressionen sind gut therapierbar...Die meisten psychischen Erkrankungen sind ja nur Episoden im Leben (es sei denn man haftet an und fördert die Krankheit anstatt sich zu bemühen sie wegzukriegen), die man auch hinter sich bringen kann und sollte...sonst hat man wenig Chancen auf dieser Welt..es gilt hier halt zu kämpfen....auch um die eigene Gesundheit oder Wiedergesundung und um ein Stück Normalität.
Krankheit ist ja nur ein temporär begrenzter gewisser Istzustand, der (in den meisten Fällen) verändert werden kann wieder hin zu Gesundheit...Gesundheit ist per definitionem der Zustand demgemäß man im Alltag funktioniert, sich wohl fühlt etc..und Krankheit ein Zustand in dem man nicht mehr funktioniert, sich unwohl fühlt...ein meidenswerter Zustand. Diese Definitionen sind ziemlich auf Leistungsfähigkeit, Arbeitsfähigkeit ausgerichtet..denn die Gesellschaft braucht halt Leute, die leistungsfit sind, die was geben und nicht nur nehmen (Krankengeld od.ä.)
Es ist wichtig in Zeiten in denen man krank ist Menschen um sich zu haben, die Verständnis zeigen und für einen da sind....also ist es immer gut Freundschaften zu pflegen und ggf. zumindest einen Therapeuten zu haben mit dem man über alles reden kann. Menschen mit denen man darüber diskutieren kann was normal und was nicht ist, welchen WEg man einschlagen sollte und wo ne Sackgasse liegt etc.
In diesem Sinne hoffe ich, dass du den richtigen Weg für dich einschlägst.
Tyra
P.S welche Diagnose hast du genau? Ggf ist ja diese ganze Akzeptanznummer unnötig, wenn du ne psychische Erkrankung hast die sich behandeln läßt...??
Ein Arbeitskollege von mir leidet an Depressionen..er geht offen damit um und hat mittlerweile keine Probleme mehr damit...ihm haben Selbsthilfegruppen sehr geholfen und v.a. ein aktiver Umgang mit seiner Krankheit.
Meine Schwester, vor Jahren psychotisch lebt heute wieder normal und glücklich...natürlich ist Schluss mit Drogen, Partys, Faulenzereien, Strukturlosigkeit etc..damit das Hirn nicht nochmal durchkachelt...sie verkraftet die Normalität an sich ausnehmend gut. Ebenso wie ein Bekannter der vor Jahren ne Borderline-Episode hatte und heilfroh ist diesen Zustand überwunden zu haben. An sich hat glaube ich so ziemlich jeder im Umfeld mal Kontakt mit psychisch Kranken..ICH habe kein Problem damit solche zu akzeptieren und zu achten, die zumindest versuchen dagegen anzugehen.
Eine Bekannte meiner Schwester hat eine schizophrene Schwester, die Familie akzeptiert sie so wie sie ist...aber erst nach etlichen Therapien und ausreichender Stabilität...sie ist zwar etwas anders, manchmal recht seltsam, aber hat die Sache einigermaßen im Griff....was ein Unterschied zu völlig untherapierten Irren ist...ein gewisses Maß an Anpassung sollte da schon sein.
aber wenn man sich unterdrückt nur um akzeptiert zu werden geht man daran womöglich noch kaputt und das muß nicht sein
Den wenn die menchheit uns so akzeptiert wie wir sind dann brauchen wir uns nicht zu unterdrücken
wie soll dich die Menschheit akzeptieren? Krank? Für immer krank?
Und in welchen Punkten unterdrückst du dich???
Wenn du selber sagst: Normal: Nein danke! also kindlich trotzig unnormal sein WILLST...dich nicht anpassen WILLST und somit offen und provokativ gegen die Natur und auch Gesellschaft stellst musst du leider auch ein "Nein danke" seitens der Gesellschaft in Hinsicht auf deine Person akzeptieren. Mein RAt: komm du der Gesellschaft mit ein wenig Bemühen zur Normalität entgegen, dann wird die Gesellschaft dir auch automatisch mehr Toleranz entgegenbringen.
Es sei denn du bist z.B unwiderruflich krank und zwar so krank dass keine Therapie hilft und mehrere Ärzte das auch bestätigt haben...aber du machst hier ja so ein Geheimnis drum...was genau hast du denn eigentlich?? Ich werde da absolut nicht schlau aus dir...du hast auch in anderen threads wichtige Fragen leider nie beantwortet....und daher kann man nur allgemeine Sachen zu deinem Thema schreiben.
Natürlich ist es ne Möglichkeit aus Schiss oder Frust ggü "Normalos" nen Club der Irren oder "Unnormalos" zu formieren..aber was bringt das? Ich denke auf Dauer eher noch mehr Frust. Ich würde eher versuchen nen goldenen Mittelweg zu finden anstatt sich selber ins Ghetto der Unnormalen einzusperren und den Schlüssel wegzuwerfen.