Ich glaube, ihr beide seid gerade im Panik-Modus, nur dass das in unterschiedliche Richtungen geht:
Dein Mann: "Meine Eltern sind alt und gebrechlich, jetzt passieren die ersten Katastrophen, wie kann ich ihnen nur helfen, vielleicht sterben sie ja bald, und meine Rente hab ich mir auch schöner vorgestellt"
Du: "Mein gesamtes Leben ändert sich auf 1 Schlag, ich wollte nie jemanden pflegen, ich wollte mal keine Rücksicht auf irgendwen nehmen müssen und einfach Spaß haben, und jetzt das".
Da das Problem in seiner Sphäre aufgetreten ist, würde ich an deiner Stelle erst mal das Augenmerk darauf legen, ihn mental zu stabilisieren anstatt ihn mit deiner Panik zu konfrontieren, die bei ihm dann noch obendrauf kommt.
Dann schaut ihr beide erst mal, wie sich die Akutsituation entwickelt und löst die akuten Probleme. Da bleibt dir leider nichts anderes übrig als dabei "mitzumachen", denn wenn vor lauter Panik wichtige Schritte versäumt werden, leidest du später indirekt auch darunter.
Also war der Tipp sehr gut, mit dem Sozialdienst in der Klinik ins Gespräch zu kommen und im Gespräch zu bleiben, damit der Schwiegervater nach einer OP irgendwo hinkommt wo er gut aufgehoben ist, evtl zuerst mal in eine Reha.
Währenddessen habt ihr dann Zeit, die Lage nach der Reha zu organisieren, evtl zuerst mal mobile Pflege und dann schauen wie es weitergeht.
Wenn du es schaffst, das deinem Mann so zu verklickern, dass es dir nicht darum geht, Verantwortung von dir zu weisen, seine Eltern abzuschieben oder so, sondern darum, dass seine Eltern Hilfe bekommen, dann sollte es auch möglich sein, das miteinander in einem normal freundschaftlichen Ton zu besprechen.
Bei all dem kannst du dir selber sagen: Du bist eh berufstätig, also KANNST du gar nicht über Gebühr mit aktiven Aufgaben für seine Eltern belastet werden.
Was das Geburtstagsgeschenk angeht, ist das doch eine gute Gelegenheit, in diesem Sinne mit deinem Mann wieder positiv ins Gespräch zu kommen.
Du könntest außer dem Trip noch eine Kleinigkeit besorgen, die ihn freuen könnte und die jetzt sinnvoller ist als eine Reise. Und dann übergibst du ihm das zusammen mit dem Gutschein für die Reise und sagst dazu: "Wegen der Schicksalsschläge, die deine Eltern jetzt getroffen haben, sieht das Geschenk, das ich mir schon vor langer Zeit für dich ausgedacht habe, jetzt leider total unpassend aus. Es wäre eine Reise nach XY gewesen. Es ist mir vollkommen klar, dass wir diese Reise nun nicht machen werden. Auch ich hätte keinen Spaß daran, solange ich so beunruhigt bin wegen deinen Eltern. Also ich zeig dir das Geschenk halt, weil ich das nun mal besorgt habe, aber ich schlage vor, dass ich die Reise erst mal storniere. Den Gutschein darfst du gern behalten, denn irgendwann werden wir die Reise nachholen, und der Gutschein ist quasi das Versprechen dafür. Aber jetzt schauen wir erst mal, dass deine Eltern diese Zeit überstehen. ..."