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1. Staatsexamen Jura = durchgefallen...

Howneva

Mitglied
Hallo Leute!

Das Thema ist euch vielleicht bekannt, und der ein oder andere wird mich vielleicht verstehen.
Ich habe letzte Woche die Mitteilung bekommen, dass ich in den schriftlichen Examensprüfungen durchgefallen bin. Was mich sehr wundert ist, dass ich damit bisher recht gut umgehen kann, will heissen, dass ich noch nicht völlig abgeschmiert bin und mich nur noch Scheisse finde.

Klar ist, dass ich irgendwo einen Fehler gemacht haben muss. Genaueres muss ich bei der Einsichtnahme noch heraus finden.

Nun zu meinem Problem:

Ich habe tierische Angst, dass mir das im Wiederholungsversuch wieder passiert und weiss nicht annähernd, wie ich nun weiter vorgehen soll. Einfach anfangen zu lernen? Wie bereite ich mich diesmal besser vor, so dass ich gute Chancen habe zu bestehen? Was mache ich, wenn ich noch einmal scheitere?

Einfach alles total mies... ich habe absolut keine Lust mehr auf Jura gerade, möchte aber auch nichts unversucht lassen. Das sind total gegenläufige Dinge, schon klar, aber irgendwie ist mein Kopf und meine emotionale Ebene gerade genau das: Verwirrt...
 
Hallo Howneva!

Tut mir sehr Leid, dass du durch's Examen gefallen bist.

Dennoch würde ich es an deiner Stelle ein zweites Mal versuchen; denn was hast du zu verlieren? Es gibt Leute, die beim ersten Versuch durchgefallen sind und dann beim zweiten Mal sogar ein Prädikat ("Vollbefriedigend") oder zumindest ein kleines Prädikat ("Befriedigend") geschafft haben. Manchmal hat man einfach nur Pech gehabt und einen Klausurendurchgang erwischt, der einem nicht lag.

Meine beiden Examina liegen rund 20 Jahre zurück, aber ich denke, auch heute wird noch die Möglichkeit bestehen, Examensklausuren einzusehen. Dann siehst du ja, woran es gehapert hat. An diesen Punkten solltest du vor dem zweiten Versuch arbeiten. Etwa, indem du noch mal ein Repetitorium besuchst (über die Qualität solltest du dich vorab genau informieren!) und indem du möglichst viele Klausuren im Klausurenkurs an der Uni mitschreibst.

Solltest du Probleme mit massiver Prüfungsangst haben (das war bei mir eigentlich der größte Risikofaktor, ist aber bei jedem Menschen anders), dann würde ich dir empfehlen, zusätzlich die psychologische Beratung an der Uni in Anspruch zu nehmen oder aber eine Entspannungstechnik zu erlernen. Letzteres habe ich vor dem 1. Examen getan und mit Autogenem Training gute Erfahrungen gemacht. Auch da muss aber letztlich jeder Mensch die für ihn richtige Methode herausfinden. Für mich war es psychologisch auch nicht gut, mich allzu ausführlich mit anderen Examenskandidaten auszutauschen. Meist machen die Studenten sich nur gegenseitig mit Horrorgeschichten verrückt, weil sie sich bereits als Konkurrenten betrachten. Geh' dem aus dem Weg, falls du ebenfalls nicht gut damit fertig wirst. Ebenso blöden Fragen von Verwandten und Nachbarn nach dem Motto, wann du denn mit dem Studium fertig wärst. All das kann man in dieser angespannten Situation nicht gebrauchen.

Wenn es dich beruhigt, dann erkundige dich vorab nach beruflichen Möglichkeiten, falls du ein zweites Mal und damit endgültig durchfallen solltest. Versteh' mich aber bitte nicht falsch. Damit will ich das Ergebnis deiner Wiederholungsprüfung keinesfalls vorwegnehmen! Für mich persönlich habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass es einen ruhiger macht, wenn man selbst für die schlimmstmögliche Alternative noch eine Lösung parat hat.

Ich kann verstehen, dass du von Jura erst mal die Nase voll hast. Schließlich weiß ich noch aus eigener Erfahrung, wieviel man für ein juristisches Examen tun muss. Mindestens ein Jahr lang macht man fast nichts anderes, als von morgens bis abends nur zu lernen. Ein bisschen Glück gehört immer dazu. Das komplette juristische Wissen kann niemand beherrschen; wenn es danach ginge, könnte man nie ins Examen gehen. Und jeder, der vom Fach ist, weiß, wie hoch die Durchfallerquote bei den Juristen ist, wie "sparsam" die Benotung traditionsgemäß erfolgt und dass diese mit Schulnoten und auch mit Examensnoten von Lehrern und Ärzten nicht ansatzweise zu vergleichen ist. Ich kenne jedenfalls mehrere Personen, die im Abitur noch eine Eins vor dem Komma hatten und dennoch die beiden juristischen Examina "nur" mit "Ausreichend" gemacht haben.

Deshalb wird dich niemand, der wirklich Ahnung vom Fach hat, wegen des Durchfallens abwerten oder gar für dumm halten. Und du solltest das auch nicht tun. Jeder Jurist, der ehrlich zu sich selbst ist, wird vielmehr zugeben, dass man so ein Examen nicht mal eben mit links macht, sondern froh und dankbar sein kann, wenn man keinen allzu schlimmen Klausurendurchgang erwischt hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde auch sagen, erkundige dich ob du Klausureinsicht nehmen kannst und dann schau dir an was schief gelaufen ist. Dann mit neuer Energie an Lernen.
Evtl hast du ja Freunde die dir etwas Nachhilfe geben können und einfach mit dir zusammen nochmal offene Fragen und Probleme klären können.
 

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