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14 Semester Bachelor Wirtschaftsinformatik

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Hallo liebes Forum,

als erstes muss ich sagen das ich es schön finde das es eine solche Plattform zum gegenseitigen austauschen gibt.
Ich will kurz mein Problem erklären. Ich sitze ziemlich tief in der patsch bin vor einem Monat 28 geworden und studiere Wirtschaftsinformatik im 14 Semester !ich komme mit dieser Situation nicht klar, ich habe mich selber in diese Sitatuation gebracht das weiß ich nur zu genau. Ich habe die ersten 8 Semester aus finanziellen gründen und angstzuständen sowie versagängstängsten nichts gemacht ( ausser gejobbt ). Erst seit dem 9 Semester bin ich fleißig am studieren und mir fehlen noch 4 Scheine ein Pflichtpraktikum und die Bachelor Thesis. All diese sachen traue ich mir auch zu, aber ich habe die Angst das ich nirgends mit einen solchen Studienzeit von 14 - 15 Semstern angenommen werde! ich habe ja momentan schon Probleme einen Praktikumsplatz zu bekommen. Meine Noten sind in Ordnung und ich habe eine Vordiplom mit 2,5 . Ich weiß nicht was ich machen soll ! durchziehen und am Ende zwar einen Abschluss haben und nie einen gescheiten job bekommen, oder soll ich abbrechen und eine vernünftige Ausbildung machen als Fachinformatiker ? ich weiß es leider aus eigenen kräften nicht mehr ! Vielleicht hat jemand Rat , mich qäulen täglich diese Gedanken ! Ich habe auch schon überlegt zu einer anderen FH zu Wechseln und mir die erbrachten Leistungen anrechnen zu lassen, dann würde ich zuminderst um 3 oder 4 Semester starten, dann könnte ich sogar im 6 Semester beenden . Was meint Ihr ??
 
Das letztere würde nichts bringen. Die gucken nicht, wie lang du an einer Uni studiert hast sondern wie lang du insgesamt für das Fach gebraucht hast.
In den Lebenslauf würde ich schreiben, daß du zuerst krank warst und ich würde erst die Zeit nachdem du wirklich zu studieren angefangen hast als Studienzeit reinschreiben. Wann du immatrikuliert wurdest ist ja egal, es zählt wie lang du "wirklich" studiert hast. Daß die Lücke dann schon länger zurückliegt ist ja nur gut, somit hast du bewiesen, daß du jetzt nicht mehr beeinträchtigt bist.
Also schreib das 9. Semester als deinen Studienbeginn rein.

Abbrechen würde ich auf keinen Fall, sondern es einfach zuendebringen. Solltest du danach Schwierigkeiten haben, einen Job zu finden (und damit müßtest du auch rechnen, wenn du normal schnell studiert hättest), dann hast du in dem Alter noch tausend Möglichkeiten, weitere Qualifikationen zu erwerben.

Ich bin 34 und stehe fast in derselben Situation und ich sehe noch hundert Möglichkeiten 😉
Und ich bin beileibe kein Optimist 😛
 
Wahnsinn! Es gibt noch andere Leute, die meine Probleme haben! Ich dachte immer, ich wär die einzige meiner Art. Deshalb schäm ich mich immer in Grund und Boden...

Ich bin 31 Jahre alt und ebenfalls in der gleichen Situation. Ich habe 8 Jahre lang ein Fach "studiert" - wobei ich in dieser Zeit mit ach und krach mein Vordiplom absolviert hab. Aber ehrlich gesagt ging es mir damals so dreckig, dass ich nicht mal in der Lage war, die Inhalte wirklich zu verstehen, weshalb ich eigentlich keine Ahnung von dem Fach hab. Irgendwann hab ich dann beschlossen abzubrechen.

Ich hab dann einige Zeit später, mit 28 (!) ein völlig neues Studium begonnen (leider kein so tolles wie Wirtschaftsinformatik). Es war in meinem Leben inzwischen einiges passiert und so war ich endlich in der Lage, ernsthaft und zielgerichtet zu studieren. Ich bin zur Zeit ganz gut dabei und plane das Bachelorstudium im kommenden Semster abzuschließen - nach 7 Semestern. Und ich bin sehr stolz auf mich.

Das blöde ist nur: Ich hab noch nie in meinem Leben "richtig" gearbeitet (nur halt Studentenjobs). Und auch ich hab riesen Panik vor der Arbeitssuche. Wie in aller Welt kann ich die ersten zehn Jahre meines Erwachsenenlebens rechtfertigen ? - Das ist meine größte Sorge. Ich bin auch völlig eingeschüchtert von den Horrorgeschichten über den Arbeitsmarkt.Ich bin 31, lebe in prekären Verhältnissen und entsprechend ist mein Selbstwertgefühl im Keller. Wer sollte mich schon einstellen wollen?

Deshalb finde ich den Vorschlag von Yukmaus, die Krankheit in den Lebenslauf zu schreiben, gerade großartig ! Psychische Schwierigkeiten bedeuten wohl noch immer ein solches Stigma, dass man sich lieber selbst die Schuld gibt, versagt zu haben, als einfach dazu zu stehen. Danke Yukmaus!

Ich geb jetzt sicher nicht auf!
Und das selbe solltest Du Dir sagen, lieber Gast.
Bitte verzweifel nicht! Und schmeiss Dein Studium nicht hin, Du bist doch schon so kurz vor dem Ziel! Du findest schon Deinen Platzt!
 
Das letztere würde nichts bringen. Die gucken nicht, wie lang du an einer Uni studiert hast sondern wie lang du insgesamt für das Fach gebraucht hast.
In den Lebenslauf würde ich schreiben, daß du zuerst krank warst und ich würde erst die Zeit nachdem du wirklich zu studieren angefangen hast als Studienzeit reinschreiben.

Welche Krankheit sollte man angeben? Depressionen, Burn Outs und CO sind in vielen Unternehmen doch Ausschlusskriterien? Zumindest liegen psychische Erkrankungen überhalb des Horizonts der Gesellschaft - dafür haben nur wenige Menschen Verständnis, auch wenn solche Situation schlimmer als viele physische Krankheiten sind.
 
Du schreibst doch nicht rein "Arbeitsunfähig weil total depri 🙁 "
Du schreibst rein: Gesundheitliche Rehabilitation (also noch einen Negativpunkt positiv beschreiben, im Vordergrund steht nicht die Krankheit, sondern die Gesundungsphase!).

Wirst du im Vorstellungsgespräch gefragt, mußt du auch nicht sagen was du hattest, es sei denn es ist relevant für den Job (Sicherheitsrisiko). Du kannst sagen du hattest einen Unfall oder eine lebensbedrohliche Krankheit, mußt aber nicht genauer werden. Im Kopf des Personalers der wahrscheinlich GAR nicht fragt was du denn hattest, formt sich dann schon eine Vermutung. Es kommt dann rüber, daß du dich trotz schwerem Schicksalsschlag zurück ins Leben gekämpft hast und das erfolgreich (Abschluss haste danach ja gemacht). Das ist nicht falsch und nicht gelogen und rückt dich in ein positives Licht. Wer hat schon was gegen eine Kämpfernatur?

Auf keinen Fall schreibst du aber eine konkrete Krankheit in die Bewerbung, egal ob erfunden oder wahr!

Achso: Schwägerin hat nach 20 Semestern sinnlosem Herumstudieren (!) im Alter von jetzt 32 eine Ausbildung angefangen! Es geht also sogar noch im "hohen" Alter und ohne jegliche Berufserfahrung oder vorherige Abschlüsse, also sollte es MIT Abschluß ja noch besser gehen 😉
 
hallo gast,

ich habe da eine ähnliche geschichte hinter mir. siehs mal so:

du schreibst hier einmal einen beitrag, 2 von wenigen antworten ist das gleiche passiert. was glaubst du, wie vielen studenten es dann hochgerechnet so geht? wie viele brechen ab? wie viele studieren nach einer ausbildung?

wie dieses forum zeigt, ist das studium in regelstudienzeit doch der idealfall. dazu muss aber sonst alles stimmen: geld, familie, job, wohnung. manchmal spielt eben das leben dazwischen. viel wichtiger finde ich, dass du durch deine studentenjobs vielleicht mehr lebenserfahrung gesammelt hast, als der ein oder andere student, der in regelstudienzeit fertig wird (wenn es das überhaupt gibt). du hast ja nicht "nichts" gemacht! und wenn du dein studium jetzt noch weiter durchziehst, dann hast du doch am ende damit auch schon bewiesen, dass du kannst wenn du willst.
ich würde das alles also etwas realistischer sehen: viele brauchen länger als die regelstudienzeit, viele leute sind quereinsteiger, manche leute brechen ihr studium ab, andere finden nach dem studium keine arbeit, andere wiederum arbeiten während des studiums und bleiben da hängen, etc.

was ist also so schlimm daran, dass du so lange studiert hast? nach oben genannten beispielen sind krumme wege doch normal! mach dich nicht verrückt!
 
@ liebe Yukmaus und all die anderen Helfer
Sorry das ich mich erst so spät zurückmelde!

Vielen Dank für die zahlreichen und netten Antworten, es freut mich sehr das Ihr mir so nette tips geben konntet.
Ich habe den Entschluss gefasst das Ich ich das Studium jetzt bis zum ende durchstehe, ich habe soviel Zeit und Kraft in dieses Studium investiert das ich nicht mehr aufgeben will, außerdem will ich mir beweisen das ich eine Sache die ich angefangen habe zuende bringen kann und will. Ich habe in den letzten tagen erfahren das ich einen Praktikumsplatz bei meinem derzeitigen Arbeitgeber machen darf : ) . Das freut mich sehr und gibt mir wieder kraft, ich kann dann in diesem Wintersemester meine Abschlussarbeit schreiben. Danke an alle die mir so nett geschrieben haben und für den gegenseitigen Austausch. Ich muss an mir arbeiten und mein Selbstwertgefühl wieder steigern und mich vielleicht auch mehr um mich selber mal kümmern ( mehr Zeit für Freunde, Familie und fürs Leben ) das habe ich bei meiner ganzen Studienzeit vernachlässigt !
 
mach dich nicht fertig! ganz, ganz wichtig!
ich mach grad auch nach 13 semestern meinen abschluss. auf deinem abschlusszeugnis steht nicht wie lang du studiert hast!!!!! wirklich nicht, ich hab bei freunden nachgeschaut - es steht nicht drauf.
theoretisch (also, wenn du wirklich deswegen existenzängste hast) könntest du bei einer bewerbung schummeln, und zB einen Wechsel des Studienfaches als Grund für dein erhöhtes Alter anführen (3 Semester diesunddas, danach den bachelor). schon schaut die situation wieder besser aus : - ))
 
Hallo zusammen!

Bin auf dieses Forum gestossen, weil es mir selber im Moment so geht. Studiere auch schon ewig im Bachelor Informatik an einer Uni. Hatte vor am Ende dieses SS mit meiner Thesis zu beginnen und im WS meine letzten 2 Klausuren zu schreiben. Leider habe ich dieses Semester die Zulassung zu dem schwersten Fach im Studium nicht gepackt. Für mich ist das Ende also erst in einem Jahr in Sicht. Momentan bin ich 28. Wenn ich fertig bin werde ich 29 sein. Habe vorher 4 Semester an einen anderen Studiengang verschwendet, den ich aus falschen Gründen begonnen habe.
Mittlerweile habe ich in einem Monat mein 2. 6-monatiges Praktikum fertig. Ich hätte die Zeit besser für diese eine Klausur nutzen sollen.. aber naja, bereuen ist schon hart.
Im Moment fühle ich mich wie eine leere Hülle. Alles um mich herrum lacht und ist glücklich. Ich steh irgendwie im Regen. Alle Freunde bekommen langsam ihr Leben in den Griff und ich stehe alleine da. Bei der Arbeit leiste ich sehr gute Ergebnisse. Es könnte 10x mal so gut laufen, wäre nicht dieser dauernder depressiver Zustand, der mich seit anbeginn des Studiums verfolgt. Und trotzdem, weiss ich das ich etwas kann und später was erreichen kann. Ich fürchte nur, dass ich mir sämtliche Wege versperrt habe. Grösstenteils war die lange Dauer meine Schuld, nicht wegen Faulheit, aber weil ich mich nicht aufraffen konnte und ständig nur Angst und Druck hatte. In dieser Zeit habe ich gekifft wie ein blöder, was es bestimmt nicht besser gemacht hat, aber meine Schmerzen gelindert hat.
Ich habe nun 2 Praktikas fertig, neben dem Studium gemacht.. zweifellos eine Flucht, aber auch ein Versuch meine Jobaussichten zu verbessern. Was meint Ihr dazu, wie sind meine Chancen mit insgesamt 1 Jahr an Praktikas?

Kopf hoch an alle, haltet durch... auch wenn es mit der Jobsuche schwer werden sollte. Eines kann euch dann am Ende keiner nehmen: den Abschluss!
Wenn die Arbeit dann erst mal losgeht, wird diese harte Zeit hoffentlich vergessen sein.
Ich muss leider sagen, bisher war die Studienzeit die schlimmste meines Lebens... leider!
 

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