Hallo,
irgendwie fällt es mir gerade schwer diesen Beitrag zu verfassen, aber ich tus trotzdem, in der Hoffnung, dass es sich vielleicht irgendjemand durchliest..
Ich bin weiblich, 18 Jahre alt und habe seit ungefähr 4 Jahren Depressionen. Das alles hat angefangen, als ich aufs Gymnasium kam. In der 7. Klasse war noch alles in Ordnung. Jeder mochte mich und ich hab ziemlich schnell Freunde gefunden. Ab der 8. Klasse wurde dann aber alles anders. Ich glaube, ich war meinen "Freunden" dann nicht mehr cool genug. Ich weiß nicht, ob man das bei mir als richtiges Mobbing bezeichnen kann. Richtig geschlagen wurde ich nicht. Sie haben mich in der Pause oft einfach so rumgeschubst oder ausgelacht, weil das für sie eine nette Beschäftigung war. Alles, egal was, war immer falsch an mir. Es war falsch wie ich getrunken oder gegessen hab, es war falsch wie ich da stand oder auf meinem Stuhl gesessen hab, es war falsch, dass ich nichts gesagt hab und wenn ich dann doch mal was gesagt hatte, war es auch falsch. Meine Haare waren falsch, mein Gesicht und mein Körper..einfach alles. Jeden Tag haben sie einen Fehler an mir gesucht und auch immer wieder einen gefunden.. jeden Tag meinten sie, dass ich hässlich, dumm und eklig bin und dass mich niemals jemand lieben wird. In der 10. hat dann die ganze Klasse angefangen. Ich war das Opfer, das sterben gehen soll und das keiner braucht. Die letzten 2 Jahre Oberstufe bis zum Abitur (das ich gerade so noch geschafft habe) wurde ich eigentlich größtenteils nur noch ignoriert. Ich hatte keine Freunde. Im Unterricht hat mich niemand ernst genommen und wenn ich mal was sagen musste, haben die anderen eigentlich nur gelacht oder dumm gegrinst. Ich hab in dieser Zeit oft die Schule geschwänzt, war auch gar nicht in der Lage dazu zu lernen und hatte jeden Tag nur noch den Gedanken mich umzubringen. Ich habe mich irgendwann als Fehler gesehen, den man wieder beseitigen muss. Seit dieser Zeit ist das Leben für mich sehr schwer geworden..ich kämpfe letztendlich jeden Tag ein Kampf gegen mich selbst. Es ist nicht die Welt an sich, die ich so schlimm finde...es sind einfach die Menschen, die mich kaputt gemacht haben. Ich fühle mich sehr unwohl in der Öffentlichkeit. Es fällt mir schon schwer alleine durch die Stadt oder durch ein Einkaufszentrum zu laufen. Egal wo ich bin.. ich habe immer das Gefühl, dass ich nicht dazu gehöre. In besonders schlimmen Phasen empfinde ich eigentlich nur Schmerz, wenn ich unter Menschen bin. Schmerz, weil sie alle besser sind als ich, Schmerz weil jeder Freunde hat und meine mich verlassen haben, Schmerz weil sie alle ihre Liebe haben, die ich aber nie wieder spüren werde. Ich versuche immer wieder das glückliche Mädchen von früher wiederzufinden, aber es ist nicht mehr da. Klar kann ich auch mal lustig sein und Späße machen, aber es ist nicht mehr das selbe Gefühl wie früher. Das was mal in mir oder um mich herum war, gibt es nicht mehr. Es scheint irgendwie alles tot.
Manchmal würde ich am liebsten mein Leben und alles und jeden, den ich damit verbinde, loslassen. Einfach loslassen und für immer weg sein. Manchmal da glaube ich, dass es doch noch Hoffnung für mich gibt, aber dann wird dieser eine gute Gedanke von tausend schlechten Gedanken verdrängt. Ich wünschte, ich könnte wenigstens noch einen einzigen Tag erleben, an dem ich wieder spüre was es heißt glücklich zu sein und keinen Schmerz zu empfinden. Aber die Zeit vergeht.. Tag für Tag.. und sie reißt mich einfach so mit, ob ich nun will oder nicht. Ich hab die Chance zu leben, jetzt in diesem Augenblick, aber ich tus nicht.. weil ich es nicht mehr kann..und das macht mich unendlich traurig. Damals hatte ich noch ein Leben, jetzt fühlt es sich so an als wäre es schon lange vorbei und alles was mir noch geblieben ist, sind die Erinnerungen daran. Ich wollte mich in den letzten Monaten immer wieder an Menschen festhalten, die letztendlich schon lange nicht mehr da waren. Meine einzige und beste Freundin hat mich vor ein paar Monaten einfach so hängen gelassen, obwohl sie "immer für mich da sein wollte"...ich wurde von ihr plötzlich einfach so ignoriert.. Genauso wie von diesem Typen, der mich ja angeblich so geliebt hat. Ich weiß nicht genau warum, aber ich wurde einfach so vergessen und bin jetzt alleine. Manchmal da würde ich am liebsten einfach schreien, damit mich mal wieder irgendjemand auf diesem Planeten wahrnimmt. Ich bin müde, hab keine Lebensenergie mehr in mir, suche nach jemandem, der mich festhält bevor ich in den Abgrund stürze, aber greife immer nur ins Leere, weil da keiner mehr ist. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Mein Kopf ist einfach so leer. Ich kapsel mich extrem ab von der Außenwelt. Ich will reden, aber irgendwie auch nicht.. ich will allein sein, aber dann find ich es doch irgendwie unerträglich. Ich will nicht sterben.. wirklich nicht. Ich will leben, aber diese Einsamkeit schmerzt so sehr. Ich war für andere immer nur der Mülleimer bei dem man sich ausgekotzt hat oder der olle Trostpreis, wenn grad nichts Besseres vorhanden war, aber nie stand mal ein Mensch vor mir, der mich mochte einfach weil ich ich bin. Ich sitz hier grad wieder in meinem Zimmer vor diesem beschissenen Pc und heule vor mich hin.. nicht doll, nur ganz leicht. Warum? Weil mir gerade schon wieder richtig bewusst geworden ist, was aus mir und meinem Leben geworden ist. Ich sterbe tagtäglich fast vor Langeweile, bin extrem antriebslos und höre einfach nicht auf über die Welt oder meine Vergangenheit nachzudenken.
Vor ungefähr zwei Monaten habe ich meine Ausbildung verloren (als Krankenschwester). Diese hat im Oktober 2012 begonnen. Ich hatte erstmal nur Berufsschule. Alle in meiner Klasse waren gleich gut befreundet, nur ich war irgendwie wieder die Außenseiterin. Ich weiß auch, dass ich der Fehler war und nicht die anderen. Ich hab mit niemandem geredet..ich weiß nicht genau warum. Ich schätze, ich hatte halt einfach Angst. Es kamen die alten Gefühle vom Gymnasium wieder hoch..jeden Tag. Ich bin mit Angst aufgewacht..ich hatte Angst im Unterricht..dass ich dran genommen werde und mich wieder mal lächerlich mache. Ich hatte Angst in den Pausen.. vor dummen Kommentaren. Und ich hab mich wie ein wertloses, hässliches Stück Dreck gefühlt. Die Depression wurde in dieser Zeit wieder besonders schlimm. Ich habe jeden Tag nur an Selbstmord gedacht.. da war nichts anderes mehr außer der Gedanke Tabletten zu schlucken oder mich vor den Zug zu werfen. Ich schau mir dann immer die Menschen um mich herum an.. wie sie einfach leben. Ich dagegen bin ein Nichts.. es ist egal, ob ich weiterhin existiere oder nicht, weil ich sowieso nicht von Bedeutung bin. Naja.. die Praxis hätte am 28.11.12 begonnen, aber ich konnte nicht hingehen. Ich hab an diesem Tag nur geheult, warum weiß ich nicht so genau. Ich bin dann zu meinem Hausarzt und hab das erste Mal in meinem Leben einer fremden Person erzählt, dass ich Depressionen habe und ab und zu an Selbstmord denke. Ich hab mich in diesem Moment wie eine Versagerin gefühlt. Und ganz ehrlich? Ich schäme mich für meine Depression..und ich hasse mich dafür. Ich hab eigentlich gar nicht das Recht dazu mich zu beschweren, weil es so viele Menschen auf der Welt gibt, denen es tausend mal schlechter geht als mir. Ich hab das Leben somit gar nicht verdient, wenn ich es nicht mal zu schätzen weiß. Der Arzt meinte, es wäre das Beste für mich wenn ich in eine Klinik gehe..aber das wollte meine Familie nicht. Mein Opa (der oben bei uns wohnt) hat mich die ganze Zeit damit zugetextet, dass ich selbst dran Schuld bin, dass ich nervlich fertig bin, da ich ja die ganze Zeit nur vor dem Pc sitze und immer so spät ins Bett gehe...dann kann ja nichts aus mir werden. Vor dem Pc sitze ich eigentlich nur um Videos zu machen oder Musik zu hören.. weil ich das brauche, um überhaupt klarzukommen. Und so spät ins Bett gehe ich oft, weil ich depressiv auf meinem scheiß Stuhl sitze und mich einfach nicht bewegen kann. Ich hab dennoch nichts zu meiner Verteidigung gesagt, sondern es einfach so hingenommen, weil er es sowieso nicht versteht.
Das Schlimmste war allerdings der Anruf von meinem älteren Bruder (er ist 23 und studiert bisschen weiter weg..kommt also nur am Wochenende). Meine Mutter hatte ihm erzählt was los war, dass ich Depressionen habe und der Arzt mich in eine Klinik schicken will. Das Telefon war auf Lautsprecher und darum konnt ich alles mithören. Er hat die ganze Zeit rumgeschnauzt und mich nur fertig gemacht. Er meinte, dass ich mich wie ein kleines Kind aufführe, weil ich nicht zur Arbeit gegangen bin und dass ich mich einfach mal zusammenreißen soll. Außerdem weiß ich ja gar nicht zu schätzen, was meine Mutter immer für mich tut. Dann meinte er wegen meinen Depressionen, dass man mir nur mal ein bisschen auf den Kopf schlagen muss und dann passt das schon.. oder man bringt mir Drogen oder Morphium mit, wenn ich das so unbedingt brauche. Ich soll mich nicht so lächerlich machen und den ganzen Tag wegen nichts so rumheulen. Man kann sich nur selber helfen, aber ich gammle ja sowieso den ganzen Tag nur vor mich hin. Ja, er hatte da ja die ganze Zeit nur mit meiner Mutter gesprochen.. dann wollte er mich ans Telefon haben, aber ich hab rumgeschrien, dass ich kein Bock hab mit ihm zu reden.. kein Plan wie oft ich das wiederholen musste, bis das mal jemand gecheckt hat. Nach dem Telefonat hat meine Mutter dann angefangen zu heulen..sie meinte, dass ich sie fertig mache und sie langsam auch nicht mehr kann. Ich hab nur in die Luft gestarrt und bin dann raus und hoch in mein Zimmer..ich hab mich sowas von schuldig und dreckig gefühlt. Ich hab dann nachgedacht, bin wieder runter zu meiner Mutter und hab gesagt, dass ich mich zusammenreißen werde und keine Klinik oder Therapie brauche. Das hat sie so hingenommen und das wars dann auch. Ich werde mich nicht stationär einweisen lassen und zu keiner Therapie gehen. Vielleicht haben sie recht.. vielleicht mach ich mich wirklich nur lächerlich. Weil ich nicht mehr zur Ausbildung gegangen bin, haben sie mich dann natürlich gekündigt.
Jetzt hat sich die Situation Zuhause wieder normalisiert. Ich tu so als würde es mir gut gehen und wenn ich wieder in einer schweren Phase drin bin, halt ich das alleine aus. Meiner Familie geht es besser, wenn ich einfach meinen Mund halte.
Ich weiß, dass ich von niemandem Hilfe erwarten kann.. Ich bin nur ein kleines Lebenslicht von Milliarden auf dieser Erde.. und es wäre im Endeffekt ziemlich egal, wenn dieses kleine Licht erlischt.. denn es sind ja noch Milliarden andere vorhanden. Es würde nicht mal auffallen, versteht ihr? Keine Ahnung wer ich überhaupt bin.. Ich hab mich selbst verloren und weiß nicht, ob ich mich jemals wiederfinden werde.
irgendwie fällt es mir gerade schwer diesen Beitrag zu verfassen, aber ich tus trotzdem, in der Hoffnung, dass es sich vielleicht irgendjemand durchliest..
Ich bin weiblich, 18 Jahre alt und habe seit ungefähr 4 Jahren Depressionen. Das alles hat angefangen, als ich aufs Gymnasium kam. In der 7. Klasse war noch alles in Ordnung. Jeder mochte mich und ich hab ziemlich schnell Freunde gefunden. Ab der 8. Klasse wurde dann aber alles anders. Ich glaube, ich war meinen "Freunden" dann nicht mehr cool genug. Ich weiß nicht, ob man das bei mir als richtiges Mobbing bezeichnen kann. Richtig geschlagen wurde ich nicht. Sie haben mich in der Pause oft einfach so rumgeschubst oder ausgelacht, weil das für sie eine nette Beschäftigung war. Alles, egal was, war immer falsch an mir. Es war falsch wie ich getrunken oder gegessen hab, es war falsch wie ich da stand oder auf meinem Stuhl gesessen hab, es war falsch, dass ich nichts gesagt hab und wenn ich dann doch mal was gesagt hatte, war es auch falsch. Meine Haare waren falsch, mein Gesicht und mein Körper..einfach alles. Jeden Tag haben sie einen Fehler an mir gesucht und auch immer wieder einen gefunden.. jeden Tag meinten sie, dass ich hässlich, dumm und eklig bin und dass mich niemals jemand lieben wird. In der 10. hat dann die ganze Klasse angefangen. Ich war das Opfer, das sterben gehen soll und das keiner braucht. Die letzten 2 Jahre Oberstufe bis zum Abitur (das ich gerade so noch geschafft habe) wurde ich eigentlich größtenteils nur noch ignoriert. Ich hatte keine Freunde. Im Unterricht hat mich niemand ernst genommen und wenn ich mal was sagen musste, haben die anderen eigentlich nur gelacht oder dumm gegrinst. Ich hab in dieser Zeit oft die Schule geschwänzt, war auch gar nicht in der Lage dazu zu lernen und hatte jeden Tag nur noch den Gedanken mich umzubringen. Ich habe mich irgendwann als Fehler gesehen, den man wieder beseitigen muss. Seit dieser Zeit ist das Leben für mich sehr schwer geworden..ich kämpfe letztendlich jeden Tag ein Kampf gegen mich selbst. Es ist nicht die Welt an sich, die ich so schlimm finde...es sind einfach die Menschen, die mich kaputt gemacht haben. Ich fühle mich sehr unwohl in der Öffentlichkeit. Es fällt mir schon schwer alleine durch die Stadt oder durch ein Einkaufszentrum zu laufen. Egal wo ich bin.. ich habe immer das Gefühl, dass ich nicht dazu gehöre. In besonders schlimmen Phasen empfinde ich eigentlich nur Schmerz, wenn ich unter Menschen bin. Schmerz, weil sie alle besser sind als ich, Schmerz weil jeder Freunde hat und meine mich verlassen haben, Schmerz weil sie alle ihre Liebe haben, die ich aber nie wieder spüren werde. Ich versuche immer wieder das glückliche Mädchen von früher wiederzufinden, aber es ist nicht mehr da. Klar kann ich auch mal lustig sein und Späße machen, aber es ist nicht mehr das selbe Gefühl wie früher. Das was mal in mir oder um mich herum war, gibt es nicht mehr. Es scheint irgendwie alles tot.
Manchmal würde ich am liebsten mein Leben und alles und jeden, den ich damit verbinde, loslassen. Einfach loslassen und für immer weg sein. Manchmal da glaube ich, dass es doch noch Hoffnung für mich gibt, aber dann wird dieser eine gute Gedanke von tausend schlechten Gedanken verdrängt. Ich wünschte, ich könnte wenigstens noch einen einzigen Tag erleben, an dem ich wieder spüre was es heißt glücklich zu sein und keinen Schmerz zu empfinden. Aber die Zeit vergeht.. Tag für Tag.. und sie reißt mich einfach so mit, ob ich nun will oder nicht. Ich hab die Chance zu leben, jetzt in diesem Augenblick, aber ich tus nicht.. weil ich es nicht mehr kann..und das macht mich unendlich traurig. Damals hatte ich noch ein Leben, jetzt fühlt es sich so an als wäre es schon lange vorbei und alles was mir noch geblieben ist, sind die Erinnerungen daran. Ich wollte mich in den letzten Monaten immer wieder an Menschen festhalten, die letztendlich schon lange nicht mehr da waren. Meine einzige und beste Freundin hat mich vor ein paar Monaten einfach so hängen gelassen, obwohl sie "immer für mich da sein wollte"...ich wurde von ihr plötzlich einfach so ignoriert.. Genauso wie von diesem Typen, der mich ja angeblich so geliebt hat. Ich weiß nicht genau warum, aber ich wurde einfach so vergessen und bin jetzt alleine. Manchmal da würde ich am liebsten einfach schreien, damit mich mal wieder irgendjemand auf diesem Planeten wahrnimmt. Ich bin müde, hab keine Lebensenergie mehr in mir, suche nach jemandem, der mich festhält bevor ich in den Abgrund stürze, aber greife immer nur ins Leere, weil da keiner mehr ist. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Mein Kopf ist einfach so leer. Ich kapsel mich extrem ab von der Außenwelt. Ich will reden, aber irgendwie auch nicht.. ich will allein sein, aber dann find ich es doch irgendwie unerträglich. Ich will nicht sterben.. wirklich nicht. Ich will leben, aber diese Einsamkeit schmerzt so sehr. Ich war für andere immer nur der Mülleimer bei dem man sich ausgekotzt hat oder der olle Trostpreis, wenn grad nichts Besseres vorhanden war, aber nie stand mal ein Mensch vor mir, der mich mochte einfach weil ich ich bin. Ich sitz hier grad wieder in meinem Zimmer vor diesem beschissenen Pc und heule vor mich hin.. nicht doll, nur ganz leicht. Warum? Weil mir gerade schon wieder richtig bewusst geworden ist, was aus mir und meinem Leben geworden ist. Ich sterbe tagtäglich fast vor Langeweile, bin extrem antriebslos und höre einfach nicht auf über die Welt oder meine Vergangenheit nachzudenken.
Vor ungefähr zwei Monaten habe ich meine Ausbildung verloren (als Krankenschwester). Diese hat im Oktober 2012 begonnen. Ich hatte erstmal nur Berufsschule. Alle in meiner Klasse waren gleich gut befreundet, nur ich war irgendwie wieder die Außenseiterin. Ich weiß auch, dass ich der Fehler war und nicht die anderen. Ich hab mit niemandem geredet..ich weiß nicht genau warum. Ich schätze, ich hatte halt einfach Angst. Es kamen die alten Gefühle vom Gymnasium wieder hoch..jeden Tag. Ich bin mit Angst aufgewacht..ich hatte Angst im Unterricht..dass ich dran genommen werde und mich wieder mal lächerlich mache. Ich hatte Angst in den Pausen.. vor dummen Kommentaren. Und ich hab mich wie ein wertloses, hässliches Stück Dreck gefühlt. Die Depression wurde in dieser Zeit wieder besonders schlimm. Ich habe jeden Tag nur an Selbstmord gedacht.. da war nichts anderes mehr außer der Gedanke Tabletten zu schlucken oder mich vor den Zug zu werfen. Ich schau mir dann immer die Menschen um mich herum an.. wie sie einfach leben. Ich dagegen bin ein Nichts.. es ist egal, ob ich weiterhin existiere oder nicht, weil ich sowieso nicht von Bedeutung bin. Naja.. die Praxis hätte am 28.11.12 begonnen, aber ich konnte nicht hingehen. Ich hab an diesem Tag nur geheult, warum weiß ich nicht so genau. Ich bin dann zu meinem Hausarzt und hab das erste Mal in meinem Leben einer fremden Person erzählt, dass ich Depressionen habe und ab und zu an Selbstmord denke. Ich hab mich in diesem Moment wie eine Versagerin gefühlt. Und ganz ehrlich? Ich schäme mich für meine Depression..und ich hasse mich dafür. Ich hab eigentlich gar nicht das Recht dazu mich zu beschweren, weil es so viele Menschen auf der Welt gibt, denen es tausend mal schlechter geht als mir. Ich hab das Leben somit gar nicht verdient, wenn ich es nicht mal zu schätzen weiß. Der Arzt meinte, es wäre das Beste für mich wenn ich in eine Klinik gehe..aber das wollte meine Familie nicht. Mein Opa (der oben bei uns wohnt) hat mich die ganze Zeit damit zugetextet, dass ich selbst dran Schuld bin, dass ich nervlich fertig bin, da ich ja die ganze Zeit nur vor dem Pc sitze und immer so spät ins Bett gehe...dann kann ja nichts aus mir werden. Vor dem Pc sitze ich eigentlich nur um Videos zu machen oder Musik zu hören.. weil ich das brauche, um überhaupt klarzukommen. Und so spät ins Bett gehe ich oft, weil ich depressiv auf meinem scheiß Stuhl sitze und mich einfach nicht bewegen kann. Ich hab dennoch nichts zu meiner Verteidigung gesagt, sondern es einfach so hingenommen, weil er es sowieso nicht versteht.
Das Schlimmste war allerdings der Anruf von meinem älteren Bruder (er ist 23 und studiert bisschen weiter weg..kommt also nur am Wochenende). Meine Mutter hatte ihm erzählt was los war, dass ich Depressionen habe und der Arzt mich in eine Klinik schicken will. Das Telefon war auf Lautsprecher und darum konnt ich alles mithören. Er hat die ganze Zeit rumgeschnauzt und mich nur fertig gemacht. Er meinte, dass ich mich wie ein kleines Kind aufführe, weil ich nicht zur Arbeit gegangen bin und dass ich mich einfach mal zusammenreißen soll. Außerdem weiß ich ja gar nicht zu schätzen, was meine Mutter immer für mich tut. Dann meinte er wegen meinen Depressionen, dass man mir nur mal ein bisschen auf den Kopf schlagen muss und dann passt das schon.. oder man bringt mir Drogen oder Morphium mit, wenn ich das so unbedingt brauche. Ich soll mich nicht so lächerlich machen und den ganzen Tag wegen nichts so rumheulen. Man kann sich nur selber helfen, aber ich gammle ja sowieso den ganzen Tag nur vor mich hin. Ja, er hatte da ja die ganze Zeit nur mit meiner Mutter gesprochen.. dann wollte er mich ans Telefon haben, aber ich hab rumgeschrien, dass ich kein Bock hab mit ihm zu reden.. kein Plan wie oft ich das wiederholen musste, bis das mal jemand gecheckt hat. Nach dem Telefonat hat meine Mutter dann angefangen zu heulen..sie meinte, dass ich sie fertig mache und sie langsam auch nicht mehr kann. Ich hab nur in die Luft gestarrt und bin dann raus und hoch in mein Zimmer..ich hab mich sowas von schuldig und dreckig gefühlt. Ich hab dann nachgedacht, bin wieder runter zu meiner Mutter und hab gesagt, dass ich mich zusammenreißen werde und keine Klinik oder Therapie brauche. Das hat sie so hingenommen und das wars dann auch. Ich werde mich nicht stationär einweisen lassen und zu keiner Therapie gehen. Vielleicht haben sie recht.. vielleicht mach ich mich wirklich nur lächerlich. Weil ich nicht mehr zur Ausbildung gegangen bin, haben sie mich dann natürlich gekündigt.
Jetzt hat sich die Situation Zuhause wieder normalisiert. Ich tu so als würde es mir gut gehen und wenn ich wieder in einer schweren Phase drin bin, halt ich das alleine aus. Meiner Familie geht es besser, wenn ich einfach meinen Mund halte.
Ich weiß, dass ich von niemandem Hilfe erwarten kann.. Ich bin nur ein kleines Lebenslicht von Milliarden auf dieser Erde.. und es wäre im Endeffekt ziemlich egal, wenn dieses kleine Licht erlischt.. denn es sind ja noch Milliarden andere vorhanden. Es würde nicht mal auffallen, versteht ihr? Keine Ahnung wer ich überhaupt bin.. Ich hab mich selbst verloren und weiß nicht, ob ich mich jemals wiederfinden werde.