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18 Jahre kein Kontakt zum Vater - mein größter Fehler

Frage85

Aktives Mitglied
Hallo,

ich habe seit ca. 18 Jahren keinen Kontakt zur meinem leiblichen Vater. Der Kontakt wurde von mir beendet. Aber es gab KEINEN GRUND. Ich bin ihm all die Jahre unnötig aus dem weg gegangen, da ich mit der Scheidung meiner Eltern und insbesondere des Umzugs/ neuer Lebensgefährte nicht zurecht kam.

Ich erinnere mich, da war ich 11 das meine Eltern sich geschieden hatten. Auf einmal ist meine heile Welt zusammen gebrochen. Davor ist allerdings meine Mama, mit mir, immer heimlich zu dem Lebenspartner gefahren. Dann ist mein Vater ausgezogen. Und er hatte dann immer versucht anzurufen um mit mir zu sprechen. Ich habe immer aufgelegt. Da ich ihn als schuldigen sah.

Dann haben wir uns mal nach längerer Zeit wieder gesehen. Ich war 13. Ich habe bei ihm geschlafen. Es war sehr schön und ich wäre gern länger geblieben. Der Lebensgefährte meiner Mutter sagte dann, wärst Du länger geblieben, dann hättest du ganz da bleiben sollen.
Er hat auch schon mal gesagt, das er sich ein Leben mit meiner Mutter vorstellen könnte, aber nicht mit mir. Er wollte mich immer heraus ekeln.

Ich hatte dann als ich 17 war mit meinem Vater Briefkontakt. Wir haben sehr viel geschrieben. Doch auf seine Frage, ob wir uns wieder treffen, reagierte ich nicht. Ich hatte Angst. Angst wie er reagiert und Angst vor ihn zu treffen.
Meine Verwandschaft mischte sich dann ein. Sie meinten ich würde nur mit ihm spielen. So das ich den Kontakt dann abbrach.

Seitdem habe ich mit ihm nicht mehr geschrieben. Er sendete mir oft Briefe zum Geburtstag und zur Weihnachten, auch mit dem PS, das ich mich bei ihm melden soll.

Als er 60 wurde, hatte ich ihm ein kleines Paket geschickt. Aber danach schrieb er mir nichts zurück. Er hatte dann 2 Jahre später noch einmal mir einen Brief zum Geb. gesendet. Da ich dort 28 wurde.

Jetzt bin ich 31.

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Die Geschichte zum Lebenspartner. Sieht so aus. Das ich ihn seit meinem 18 Lebensjahr aus dem weg gehe. Da er nie gut zu mir war. Ich hasse ihn auch. Die meiste Zeit habe ich in meinem Zimmer verbracht, aus Angst, ihn zu begegnen.

-

Heute denke ich wieder sehr an meinem Vater und mir wird erst jetzt bewusst, wer er für mich ist. Mein Vater. All die Jahre hatte ich Angst vor diesem Mann. Obwohl er mir nie was tat. Ich kann diese Angst nicht erklären. Doch Psychologen (ich war bei vielen) konnten mir nicht helfen, da sie auch nicht darauf eingingen. Es wurde zwar immer gefragt, ob ich Kontakt zu ihm habe, aber das wars auch schon. In meinem Kopf malte ich es mir al die Jahre so aus, das mich einfach nur einer mal an die Hand nimmt und mich dabei begleitet, das ich ihn treffen kann.

Aber jetzt werde ich diesen weg des erst Kontakts alleine gehen. Ich habe ihm einen 6 Seiten Brief geschrieben, wo ich ihm alles geschrieben und das ich an ihm nur gute Erinnerungen habe. Und das ich ihn doch sehr vermisse.

Auch wenn ich heute weiß, das er nicht mehr vom äußerlichen der Vater sein wird, den ich immer noch im Kopf habe. Damit komme ich auch erst einmal nicht zurecht.
Aber ich verstehe nicht, wieso mir erst nach 18 Jahren bewusst wird, wer er für mich ist? Und wieso habe ich all die Jahre ihn quasi vergessen? bzw. an ihm gedacht und mich nie getraut, mich zu melden. Er hat mir ja nie was getan.

Ich komme auch mit der Zahl 18 nicht zurecht. Zum einen, wenn ich daran zurück denke, als ich das letzte mal mit ihm gesprochen habe. Es kommt mir jetzt zwar so vor, als sei es erst gestern. Denke ich aber an all das, was danach kam, wie den Umzug vor 15 Jahren in die andere Stadt. Dann wird mir schlecht. Wieviel Zeit verloren ging. Nein, wieviel kostbare Zeit verloren ging.

Ich denke, das ihm soviele schöne Jahre von mir genommen wurden. Und ich kann sie ihm nicht wieder zurück geben. Nur, das wir noch ein paar schöne Jahre haben werden. Falls er sich melden wird. Was ich denke.

Nur das was ich ihm angetan habe. Das kann ich nie wieder gut tun. Da es mir sehr leid tut.

Ich frage mich auch, ob ich ein böser/ schlechter Mensch bin?
Was denkt Ihr? Ich könnte damit nie leben, das ich mich nie mit ihm versöhnt habe. Es würde mir sehr weh tun
 
Dein Post hier hat mich gerade zu Tränen gerührt. Es zeigt mir, wie zerrissen Du wurdest/warst durch das Verhalten vieler anderer Menschen.

Es gab so viele Verletzungen auf allen Seiten und viele falsche Entscheidungen ... Ich finde es sehr gut, dass Du jetzt den Kontakt wieder aufnehmen willst. Du bist kein böser/schlechter Mensch, um Himmels willen.

Mach den Schritt, geh den Weg und ich wünsche Dir, dass ihr Euch findet. Sorry, wenn ich jetzt nicht mehr schreibe, mir fehlt die Zeit gerade, jedoch mich berührt Deine Geschichte sehr.
 
Dankeschön. Mich macht es auch sehr traurig, wenn mir bewusst wird, wieviel 18 Jahre sind. Die ganzen Jahre hab ich mein Leben verschlafen, vorallem durch die Angst des Lebensgefährten. Auch soviel raus bin ich nicht gegangen dadurch. Ich war vor ein paar Tagen seit langen mal wieder durch den Wald spazieren gegangen, um in den nachbarort zu kommen. Bin diese Strecke immer gerne gegangen. Zuletzt war es vor meiner Ausbildung, als ich 21 Jahre alt wurde und das letzte mal 2012. Da ich allein zuhause war und mich heraus traute. Diese vielen wege und spaziergänge, die ich damals hier gegangen bin, haben mir immer gut getan und ich selbst die bin ich dann aus Angst nicht mehr gegangen. Aber wenn ich daran zurück denke, liegt die Geschichte um meinem Vater noch weiter zurück.

Jetzt habe ich mich ja an diese Welt (mein Versteckspiel, der Raum wo ich mich sicher fühle) ja gewöhnt, doch wenn ich mich mit meinem Vater versöhne, weiß ich nicht wie mein Weg dann geht. All die Jahre, wusste ich auch nicht, wohin ich ziehen soll oder wohin ich überhaupt hingehöre. Auch wenn ich ein leeres Blatt auf die letzten Jahre habe, weder Freunde, weder Freundin, weder irgendwas tolles erlebt, hab ich mich doch ein klein wenig, an diese neue Stadt gewöhnt. Auch wenn ich sie nur im Kopf habe und mir immer ausmalte, da zur wohnen, da mal wohin zu gehen, Freunde zu haben oder mal von der Verwandschaft (die nur 1x im Jahr kommt, obwohl es nur 70km sind) besucht zu werden. Auch der fehlende Besuch hinterließ große Enttäuschungen. Hab mir immer gewünscht, das Oma und Opa mal vorbei kommen, aber dann hörte ich immer, das sie bei meiner Cousine zu besuch waren.

Und jetzt denke ich auf einmal an meinem Vater wieder. Zwar habe ich schon oft an ihm gedacht. Vorallem auch an die schöne Zeit. Aber jetzt ist es anders, wie damals. Ich habe mich zum ersten mal in meinem Leben damit auseinander gesetzt. Mit meiner Angst. Und habe all das in dem Brief geschrieben.

Ich weiß, das ich ihm früher auch schon Briefe geschrieben hatte. Nur mir fehlte immer der Mut sie zur versenden. Auch aus Angst.

Ein wenig habe ich auch Angst diesen Brief einzuwerfen. Da ich weiß, das dadurch sich mein Leben verändern wird. Da ich all die Jahre einfach nur Schutz gesucht habe und keine Veränderungen an mich heran laß. Deshalb kam ich mit der Scheidung auch nicht zurecht, da es eine Veränderung war.

Aber vielleicht werde ich mit einem Vater wieder ein guter Freund. Bzw. Sohn und Vater. Und ich kann ihn dann auch mal besuchen kommen. Ich fühle mich ja auch dazu gezwungen, das ich ihn besuchen soll. Und das wir dann reden.
Stelle es mir auch schön vor, wenn ich bei meiner Oma bin und dann zu ihm gehe. Vielleicht ihn mit Brötchen überrasche und das wir zusammen dann essen.

Auch wenn er jetzt bestimmt schon alt aussieht. Ich hatte ihn das letzte mal 2012 gesehen. Auf der Beerdigung. Aber wir hatten keinen Kontakt. Ich sah ihn von weiten. Als ich ihn sah, zog mir die Angst so wieder hervor. Auf der Beerdigung war auch der Lebenspartner. Der kam zu mir an und gab mir die Hand. Komischerweise lief ich nicht davon. Aber ich hatte Angst und das bemerkte ich.
Eine Angst die einen am liebsten einfrieren möchte, den die Beine werden starr. Oder man läuft nur davon, einfach immer gerade aus.

Ich erinnere mich das ich das mit 17 tat. Als ich auf dem Polterabend meiner Cousine war. Mein Vater war anwesend. Und wie ich mich erinnere kam er auf mich zu. Ich bekam Angst und ging ihm aus dem weg, ich lief davon und meine Mutter suchte mich im Wald.

Doch wenn ich jetzt daran zurück denke. Dann weine ich. Das ich Angst vor meinem eigenen Vater gehabt habe. Der mich weder geschlagen oder mies behandelt hat. Jemand der mich getragen hat, als ich noch nicht gehen konnte. Jemand der für mich da war und sich um mich gekümmert hat. Ein Vater der mich immer noch liebt und die Hoffnung sicherlich nicht aufgegeben hat, das ich mich wieder melde. Und vor diesen Vater hatte ich all die Jahre Angst.


Ich hab ihn auch nie gehasst. Ich dachte auch oft an ihm. Doch meine Angst war einfach zu stark. Sie hatte all die Jahre die Macht über mich.

Ich erkenne es ja selbst an meiner Lebensituation gegenüber dem Lebenspartner. Wieviel Kraft das allein kostet, das ich ihm aus dem weg gehe. Ich habe ihn das letzte mal 2012 auf der Beerdigung gesehen. Und wir wohnen in einem Haus. Mein Zimmer ist gegenüber dem Schlafzimmer. Doch ich schaffe es jeden Tag, ihm aus dem weg zugehen, so das ich ihn garnicht sehe. Das war mein Leben seit meinem 18 Lebensjahr. Auch wenn davor, es auch schon nicht gut war mit ihm. Er hat mich oft geschlagen und das ohne Gründe.

Ich erinnere mich, das sein Wecker einmal nicht geklingelt hatte. Da die Batterien leer waren. Er gab mir aber dafür die Schuld, da er meinte das ich an dem Wecker rum gespielt habe. Er hat mich dann an den Beinen gepackt und über dem Boden gezogen. Auch wenn er mir seit meinem 18 Lebensjahr nichts mehr getan hat, gehe ich ihm aus dem weg.

Ich war auch die Tage in dem Nachbarórt und dachte so für mich, das du diese schöne Stadt (Altstadt) garnicht wirklich kennst. Ich bin zwar schon ein paar mal da durch gegangen. Doch wirklich kenn ich den Ort nicht. Weihnachten zB wenn der Schnee liegt. Da war ich immer daheim im Zimmer. Und als ich gestern so für mich dachte, kamen so die Gedanken, schau da warst du mit deinen Freunden (ich hatte nie welche), da hast du das erste mal deine Freundin kennen gelernt (hatte ich nie) oder da hast du mal das erste mal party gemacht (hatte ich auch nicht)

Ich stehe vor einem leeren weißen Papier, wo einfach nichts drauf steht. Außer eben die Angst und derren folgen. Aber eine Erinnerung an etwas was mal war, in der Zeit wo ich hier lebe, habe ich nicht. Ich kann mich nicht an was erinnern. Nur eben an die Schule, das erste Praktikum und Ausbildung. Aber sonst hab ich nichts.

Ich weiß, das ich all die Jahre schon oft hätte ausziehen sollen, doch meine Angst war auch die Mutter und wohin ich überhaupt hingehöre. Ich dachte oft an die Heimat. Den da hab ich meine Verwandschaft. Auch mein Vater wohnt dort. Aber dann denke ich, was ist mit meiner Mutter? Soll cih sie alleine lassen? Sie wird auch mal alt. Und dann denke ich, das dann einfach alles spiegelverkehrt ist. So wie ich damals zB meine Großeltern nicht in der neuen Heimat habe, so habe ich dann meine Mutter nicht. Damit käme ich auch nicht zurecht.

Obwohl ich all die Jahre unnötigfe Zeit in dem Zimmer verschwendet habe und im Grunde genommen die Jahre in dieser einen Stadt gelebt habe, wo ich mich nie endscheiden konnte, wohin ich gehöre.
Aber mir gefällt irgendwie diese Stadt lieber, da sie gemütlicher ist. Meine Heimat ist das Ruhrgebiet. Auch wenne s viele Jahre gedauert hat, das ich die neue Heimat so schön empfunden habe. Vielleicht liegt es auch daran, das ich viel am grübeln bin.

Ich denke dann auch, was sich dann für mich ändert, wenn ich hier bleibe und quasi die fehlende Zeit nachhole.... die ich nie hatte oder nur verträumt habe. Da ich mir hier auch nie ein Leben vorgestellt habe.

Doch wenn ich jetzt an die 18 Jahre zurück blicke, dann gab es doch schon Momente wo ich die Stadt erkunden konnte.

Denke aber auch, was ändert sich, kommt mich jemand besuchen? und wie oft? 1x im Jahr? Ich mag nicht an Einsamkeit erkranken. Dann denke ich an meine alte Heimat. Da würde man mich besuchen kommen. Ich könnte auch all die Jahre mit meinem Vater nachholen. Hätte dann mehr Zeit und Möglichkeiten. Aber wäre ich glücklich? Denke dann an meine Mama, sie wird zwar kommen, aber wie lang kann sie das dann noch? Und kann ich sie besuchen kommen? Hab Angst dahin zu fahren und dann zu klingeln, der Lebenspartner macht auf und soll ich dann so tun, als sei nie etwas gewesen?
 
Hallo Frage 85,

Dein Beitrag rührt mich sehr, und er greift mich auch innerlich an.
Ich bin auch ein Vater, der den Kontakt zu seinen Kindern verloren hat.

Es sind bald 20 Jahre, dass sich meine Exfrau und ich getrennt haben. Eine Zeit lang lebte ich noch mit meinen Kindern als alleinerziehender Vater. Zunächst machten sich die beiden Ältesten auf die Socken, begannen Studium oder Ausbildung.

Am Ende waren sie alle weg. Seither gestaltet sich unser Kontakt sehr kompliziert, und wenn, dann lief er über Anwälte. So sah ich meine beiden Jüngsten das letzte Mal vor Gericht wegen Unterhaltsgeschichten.

Ich lebe hier in einer relativ kleinen Stadt mit gerade mal 20.000 Einwohnern. Meine älteste Tochter lebt fast auf Sichtweite. Sie hat eine Tochter und einen kleinen Sohn. Ich kenne beide nicht.

Und das schmerzt, es schmerzt unglaublich. Wenn etwa meine fast erwachsene Enkelin bei mir auftauchen würde, ich glaube, das wäre für mich, als fielen alle Feiertage auf einen Tag.

Du bist in einem Alter, in dem Du selbst entscheiden kannst, ob Du Kontakt zu Deinem Vater aufnimmst.
Dazu möchte ich Dich ermutigen. Vielleicht schreibst Du ihm erst einmal, wenn Du seine Adresse weißt oder rufst ihn an.

Ich wünsche Dir, dass Dein Wunsch Wirklichkeit wird.

Burbacher
 
Ich habe mit dem Brief nur das Gefühl, das sich für mich dann mein jetziges Leben ändern wird, was auch meinen Wohnort angeht. Den auch wenn hier vieles vorgefallen war, den Ort mag ich und sicherlich gibt es hier auch noch einiges zu entdecken.
Nur all das hätte ich damals erkunden sollen. Vielleicht mit dem 18ten ausziehen sollen, in die eigene Wohnung. Auch wenn ich mir dann bestimmt schon gesagt hätte, wohin ich gehöre... ich kenn mich ja zugut.

Hätte es somanches nicht gegeben, zB die Angst um den Lebenspartner nicht - dann wäre ich jeden Tag raus gegangen und hätte die Welt erkundet. Doch, vor ihm hab ich ja auch Angst. Noch größere.

Und es ist komisch. Jetzt auf einmal mag ich den Ort, obwohl ich hier schon soviele Jahre wohne.

Aber vor einem Jahr, da wäre ich am liebsten noch nach Bayern geflüchtet. Den da hatte ich mich in die Fränkische Schweiz verliebt. Doch mir wird jetzt bewusst, das meine Verwandschaft (auch wenn alle nicht mehr die jüngsten sind) mir doch am Herzen liegt. Was ja auch sonst immer so war. Nur, ich will sie nicht verlassen, nur da mir ein Ort so gut gefällt. Bayern war für mich immer Erinnerung an damals. Hab mich da immer wohlgefühlt. Mag diese Orte, die nichts mit Industrie zu tun haben.

@Burbach. Ich danke Dir und wünsche, das Du eines Tages mit deinen Kindern wieder Kontakt haben wirst. Ich weiß nicht wie sich das anfühlt, aber ich glaube, das man seinen Eltern doch was schlimmes antut. Wenn man sich nicht mehr meldet und sie einfach nicht wissen, warum und wieso.
Ich habe in dem Brief ja alles geschrieben. Ich finde, das mein Vater auch das Recht dazu hat, wieso ich mich nicht gemeldet habe und ihm so sehr wehgetan habe.

das was du mit schmerz geschrieben hast. Da kommt irgendwie eine Erinnerung hoch. Aber ich weiß nicht ob sie real ist. Ich glaub, das mein Vater damals, als ich auf dem Polterabend war, zu mir irgendwas gesagt hat.Oder das es in dem Briefen stand. Aber irgendwas war da noch. Ich weiß es nicht.

Aber ich glaube das es wirklich sehr schmerzt.

Ich kenne Burbach. Ist nicht weit von mir.
 
@Burbacher, ich glaube, das mein Vater bestimmt auch immer noch an mich denkt. So wie ich es aus dir heraus lese. Ich kann mir sehr gut vorstellen, das er an seinen Geburtstagen (er hat diesen Monat Geburtstag), am Vatergat, an Weihnachten und vorallem an meinem eigenen Geb. an mich immer noch denkt. Auch wenn er mir zuletzt an meinem 28 lebensjahr eine Karte sendete, am 30/31ten kam nichts mehr. Oder hat er die Hoffnung aufgegeben? Es sind ja auch fast 20 Jahre.

Wir Kinder sind uns einfach nicht bewusst, was wir den Eltern antun. Da für uns, so zumindest bei mir, damals eine Welt zusammen gebrochen ist. Mir wurde immer gesagt, es scheiden sich täglich soviele Menschen. Aber ich als Kind, wusste garnichts damit anzufangen, was das überhaupt ist. Und dann noch der neue Mann an der Seite meiner Mutter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe gerade ein Bild von mir gemacht, da ich dachte, das ich eins beilege, aber ich kann mich nicht sehen. Zum einen die grauen leichten jahre, der traurige blick, aber auch mein alter. Er wird leider nicht den 13jährigen mehr wieder sehen. .............

Komme damit nicht zurecht. Wieviele schöne Erinnerungen und Momente ich ihm genommen habe. Er sah mich nicht aufwachsen, er sah meine Konfirmation nicht, mein 18ten Geburtstag (ab dem 18 bis heute, habe ich ihn auch nicht mehr zuhause gefeiert, aufgrund Angst), meinen 20ten, meinen 25ten und 30ten. Und alle anderen Tage. Er sah mich weder als Teenager/ Jugendlicher. Was ich meinen Vater angetan habe, ist unverzeichlich.

habe das im internet zu einem Thema Scheidung gefunden.

"Die Diplom-Psychologin kennt solche Situationen ebenfalls aus ihrer langjährigen Erfahrung. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich das mittlerweile erwachsene Kind schon jahrelang innerlich zurückgezogen hat und nur noch körperlich anwesend war." Das, was Eltern als normalen Kontakt empfunden hätten, könne für das Kind schon nur noch Pflichterfüllung gewesen sein."

Genauso fühlte ich mich die letzten Jahre. Und die Pflichterfüllung, wenn ich bei meiner Verwandschaft war. Zb Anlässe. Aber innerlich wohl gefühlt hab ich mich nicht. Da ich mit dem druck nicht zurecht kam, das alle Glücklich sind und ihr Glück teilen können
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Du fühlst dich wie ein schlechter Mensch, aber du bist keiner!
Du warst ein Kind, dass entfremdet worden ist. Dein Vater war plötzlich weg und er war quasi "Schuld", dass dir dieser Idiot von mütterlichen Lebensgefährten vor die Nase gesetzt worden ist, der dich zusätzlich von deiner Mutter entfremdet wollte.
Als Kind denkt man nunmal so: " Papa hat Mama verlassen, Papa hat mich verlassen. Ich habe Angst, dass Mama mich verlässt, also bleibe ich bei ihr!".
Wenn der Kontakt nie gefördert sondern eher noch sabotiert wird, kann keine Bindung entstehen. Als junger Erwachsener denkt man nicht so weit und übernimmt erstmal die Gedanken und Ängste, die einen implantiert wurden.

Ich finde es großartig, dass dein Vater sich so wahnsinnig bemüht! Diese Liebe kann dir niemand nehmen!

Meine Mutter hat mich vor 26 Jahren einfach mitgenommen, da war ich 1 1/2 Jahre alt und Väter hatten damals noch keine Rechte.
Plötzlich war sein geliebtes kleines Mädchen weg. Meine Mutter erzählte mir schlimme Dinge über ihn, sie selbst tat mir schlimme Dinge an.
Nach 18 Jahren fanden mein Vater und ich uns via Internet wieder- sein kleines Mädchen war eine Erwachsene Frau und ein psychisches Wrack.
Was er in 18 Jahren Unsicherheit und Sorge mitmachen musste - ich mag es gar nicht wissen. Und wie er sich gefühlt hat, sein kleines Mädchen so am Ende zu sehen mag ich auch nicht wissen. Für mich war er nur ein Fremder.

Aber es lag nie in meiner Hand - und so lag es auch nicht in deiner.
Kinder und Jugendliche sind sehr sensibel - sie spüren Antipathie, Angst, Hass und wollen natürlich den näheren Elternteil behalten.

Ich versuche, die Zeit mit meinem Vater zu genießen- die Vergangenheit kann nicht rückgängig gemacht werden, aber das weißt du. Mach, was du für richtig hältst, bevor es für euch zu spät ist.
 
Frage 85, Du schreibst:

"Ich kenne Burbach. Ist nicht weit von mir."

Das wäre ja der Hammer🙂 Aber es gibt mehrere Orte mit diesem Namen. Wenn Dir jedoch "die Lipper Höhe" oder der "Stegskopf" etwas sagen, dann meinen wir den selben Ort.
Ich wohne allerdings schon lange nicht mehr dort, sondern benenne mich nur nach ihm.

Gruß

Burbacher
 

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