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26 - Keine Ausbildung, kein Job, nix - bin verzweifelt

Zerato

Mitglied
Hallo,

bin 26 Jahre alt und habe weder ein abgeschlossenes Studium, noch eine abgeschlossene Ausbildung. Habe damals mit 20 mein Abitur mit 2,0 abgeschlossen und daraufhin ein FSJ gemacht und danach eine Ausbildung zum Fachinformatiker angefangen, diese aber nach einem Jahr abgebrochen und daraufhin Informatik studiert, welches ich aber ebenfalls nach 2 Semestern abgebrochen habe. War dann inzwischen im Ausland working holiday in Australien, zurück in Deutschland habe ich mehrere Nebenjobs angenommen, um über die Runden zu kommen. Derzeit studiere ich Wirtschaftsinformatik im 1. Semester und bin 26 Jahre alt, ja das ist kein Problem, da wir durchaus ältere haben. Aber habe nun endgültig gemerkt, dass Studieren nichts für mich ist.
Ich möchte gerne arbeiten, eine Ausbildung anfangen, aber ich bin so verzweifelt und habe Angst, weil ich zu alt bin und die Arbeitgeber eher junge, frische, dynamische Abiturienten annehmen...
Bafög bekomme ich nicht, wohne wieder bei meinen Eltern, diese können mich nicht auf Dauer unterstützen, ich möchte unabhängig sein.
Habe mich beim Arbeitsamt bei der Berufsberatung angemeldet...

Soll ich doch lieber das Studium durchziehen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Zerato,

weißt du denn schon, welchen Beruf du gern erlernen würdest? Ich denke, dass du mit 26 keinesfalls zu alt für eine Ausbildung bist, du musst nur dem Betrieb überzeugend deine Motivation rüberbringen. Man liest überall, dass Azubis knapp sind, warum solltest du da kein Glück haben? Setze dir als Ziel, dass du im Sommer '18 mit einer Ausbildung starten möchtest. Dann hast du genug Zeit zum Vorbereiten, Bewerben etc. und könntest in der Zwischenzeit sogar noch etwas Geld verdienen beim Kellnern oder im Supermarkt.

Alles Gute!
 
Hallo 🙂,

Also Sorgen brauchst du dir nicht machen, du hast ein Abgeschlossenes Abitur das was die meisten nicht haben. Du bist 26 Jahre *jung* also noch längst nicht alt so das du dir Sorgen machen müsstest keine Ausbildung zu bekommen. Die freundin von meinem Onkel ist 38 jahre alt und hat nochmal eine Ausbildung angefangen und ist bald fertig. Wenn du dir sicher bist zu arbeiten dann setz dich hin hol dir vllt auch Unterstützung und schreibe paar Bewerbungen und schicke sie ab an verschiedene Betriebe die dich interessieren. Du wirst was finde mit deinem Abitur, ich habe was gefunden und habe nur einen Erweiterten Hauptschulabschluss. Du kannst auch wenn du Lust dazu hast dich für ein Praktikum anbieten das sie dich und ihr euch kennenlernt. Und du dir auch sicher sein kannst das dieser Beruf was für dich ist.

Ich hoffe du kannst vllt was damit anfangen

Liebe Grüße Darleen 🙂
 
Hallo,
war es für Dich ein großer schulischer Aufwand, Dein Abi mit 2,0 abzuschließen oder hast Du das ohne
große Mühe so super abgeschlossen.

Eine Ausbildung könnte schnell für Dich eine "Unterforderung" werden.

Was sind genau die Gründe, daß das Studieren nichts für Dich ist. Liegt es daran, daß Du dafür Leistung
erbringen mußt.

Ich sehe eher die Gefahr, daß Du gewisse Erwartungen an eine Ausbildung, egal welche, hast und es sein
könnte, daß Du "schnell wieder einknickst", sobald sich diese Erwartungen nicht erfüllen.

"Durchhalten" mit gewisser Disziplin gehört im Leben dazu.

Vielleicht ist es gar nicht die Ausbildung, die Du anstreben möchtest.
Vielleicht reicht es Dir, mehrere Nebenjobs anzunehmen, um über die Runden zu kommen. Die hast Du anscheinend
"durchgehalten". Working Holiday hast Du auch "durchgehalten".
Vielleicht möchtest Du einfach weiter Working-Holiday-aktiv sein und erst dann wiederkommen, wenn Du kein
Interesse mehr daran hast.

Finde es wertvoll, daß Du unabhängig sein möchtest. Und das kannst Du ohne weiteres, indem Du Dich endgültiger
festlegst und Dich selber finanzierst.

Es ist üblich, nach dem Abi zu studieren oder eine Ausbildung zu machen. Weiterhin gibt es Möglichkeiten des FSJ
und Auslandsaufenthalte. FSJ und Auslandsaufenthalt hast Du absolviert und danach studiert.
Ist halt nur verbunden mit der Frage, wer was und wo finanziert hat und wie es mit Deiner Eigenständigkeit sich entwickelt.

Vielleicht möchtest Du Dich beruflich noch nicht festlegen und weiterhin von der Möglichkeit des FSJ Gebrauch machen oder Dich im Ausland aufhalten. Finde das einfach für Dich in Ruhe heraus und nehm Dir die Zeit dafür, die es braucht, um eine endgültige Entscheidung treffen zu können, die ein endgültiges Durchhalten voraussetzt.

Du wirst Deinen beruflichen Weg finden, ganz bestimmt. Orientiere Dich nicht nach den Möglichkeiten, die nun mal so üblich sind nach gewissen Abschlüssen oder Aufenthalten. Orientiere Dich danach, was Du wirklich möchtest und setz Dich dafür ein. Letztgenanntes eingebunden in Deinem Bestreben nach Unabhängigkeit. Unabhängigkeit auch in jeglicher finanzieller Hinsicht.

Ich finde es nicht erstrebenswert, einen Studiengang abzubrechen, zu den Eltern zurückzukehren und sich dann erst damit auseinanderzusetzen, wie es nun weitergehen soll. Das ist so ein Zurückkehren ins gemachte Nest.

Ich finde es erstrebenswerter, ein Studium weiterzumachen, bei dem sich herausstellt, daß das Studieren eigentlich nicht das ist, was gewünscht wird. Sich während des "Weiterstudierens" um eine Ausbildung zu kümmern und evtl.
unter den Gesichtspunkten der finanziellen "Abhängigkeitkeit", die sich nun mal daraus ergeben kann, zu den Eltern zurückzukehren.

alles Liebe
flower55
 
Hallo,

danke für die Antworten. Ich war eigentlich nie der Lerntyp und habe das Abitur bestanden ohne großartiges Lernen. Habe diesen Stil weiter fortgeführt im Studium, ging leider in die Hose. Da habe ich gemerkt, dass ein Studium nichts für mich ist, zudem gar kein Studiengang mich so wirklich anspricht, außer Informatik oder Wirtschaft. Ersteres anscheinend auch nicht, wie ich jetzt feststelle.

Mir läuft leider die Zeit davon und ich kann nicht mehr in Ruhe nachdenken oder ein weiteres Auslandsjahr oder FSJ machen, auf keinen Fall. Ich brauche was anständiges. Ich bin einfach deprimiert.
Ich habe vergessen zu erwähnen, dass sich bei mir, aufgrund einer chronischen Krankheit, eine gewisse Depression entwickelt hat.

Ich will irgendetwas machen, die Motivation ist da, aber die Hoffnung verloren...
 
Mit 26 würde ich niemandem, der noch keine Ausbildung hat und bisher mehrfach abgebrochen hat ein Studium empfehlen. Er wird ja nicht jünger und wenn er das Studium dann nicht schafft ist er noch älter und dann nimmt ihn erst recht kein Ausbildungsbetrieb.
 
Soo alt sind die 26 nun auch wieder nicht!! Und ich würde in dem Alter eher zum Studium raten, wenn jemand zwischen Studium und einer Ausbildung schwankt.

Aber darum geht es ja jetzt erstmal vorrangig nicht. Du musst natürlich schon das machen, was dir Spaß macht, oder wofür du dich wirklich interessierst.
Aber das können teilweise auch wirklich unterschiedliche Dinge sein. Es kommt sehr auf die Motivation dahinter an, das Bild im Kopf, dein Ziel, das, was du erreichen möchtest.

Was treibt dich denn an? Und wie sieht es so insgesamt mit deiner aktuellen Situation aus? Wie ist dein soziales Umfeld? Bist du zufrieden?
 
Ich kenne das Gefühl sehr gut.

Wenn du die Motivation hast dann schöpfe genau daraus deine Kraft und deine Hoffnung. Du kannst alles haben mit deinem Durchschnitt. Bewirb dich bei Kindergärten, vllt ist es das was dir eventuell gut tut auch Wegen deiner Depressionen.
Oder gehe in den Verkauf in ein Shop den du magst oder der dir sehr zusagt.
Hast du paar Hobbys? Mach doch aus deinem Hobby deinen Job. Bsp: du trinkst gerne Kaffee dann bewirb dich bei Starbucks. Vllt weißt du was ich meine.
 
Hallo,

danke für die Antworten. Ich war eigentlich nie der Lerntyp und habe das Abitur bestanden ohne großartiges Lernen. Habe diesen Stil weiter fortgeführt im Studium, ging leider in die Hose. Da habe ich gemerkt, dass ein Studium nichts für mich ist, zudem gar kein Studiengang mich so wirklich anspricht, außer Informatik oder Wirtschaft. Ersteres anscheinend auch nicht, wie ich jetzt feststelle.

Mir läuft leider die Zeit davon und ich kann nicht mehr in Ruhe nachdenken oder ein weiteres Auslandsjahr oder FSJ machen, auf keinen Fall. Ich brauche was anständiges. Ich bin einfach deprimiert.
Ich habe vergessen zu erwähnen, dass sich bei mir, aufgrund einer chronischen Krankheit, eine gewisse Depression entwickelt hat.

Ich will irgendetwas machen, die Motivation ist da, aber die Hoffnung verloren...

Hallo,
danke für Deine Ehrlichkeit.

Bei einem Abi von 2,0 und dem, was danach erfolgte, war mir irgendwie klar, daß Du das Abi bestanden hast, ohne großartig zu lernen. Versteh das bitte nicht als Kritik. Danke. Es ist durchaus verständlich, daß es so verlaufen ist und letztlich nur der Faktor Disziplin fehlte. Das Letztgenannte brauchtest Du bislang nicht. Nur im Studium lerntest Du die Konsequenzen kennen. Daraus den Rückschluss zu ziehen, daß ein Studium für Dich nichts ist, halte ich für
eine absolute Fehleinschätzung von Dir. Eine absolute Fehleinschätzung Dir selber gegenüber, mit der Du das Risiko eingehst, Dir nun eine berufliche Zukunft aufbauen zu wollen, die Du vielleicht gar nicht willst.

Ich möchte nur darauf hinweisen, daß Du diese Zeit nach dem Abi für Dich gebraucht hast, um einzusehen, daß Du was anständiges brauchst. Du bist durch die Jahre nach Deinem Abi "getingelt", ohne Dir darüber innerlich im klaren zu sein.
Wahrscheinlich wurden die "Bedingungen" des Bachelorstudiums "verfehlt", da das Lernen für Dich fremd war.

Setze Dich bitte nun selber nicht unter Druck, indem es nun schnellstmöglichst was beruflich anständiges sein
soll, da Du Dich aufgrund Deiner gemachten Unierfahrungen für studiumsunfähig hälst. Damit besserst Du
den Aufbau Deines beruflichen Werdeganges nicht.

Für eine Ausbildung halte ich Dich für zu intelligent. Da "tingelst" Du Dich wieder durch ohne große Lernbemühungen
und Dir fehlen letztendlich die beruflichen Herausforderungen.
Innerlich stellt sich mir die Frage, wie Du mit alledem zufrieden gewesen sein kannst, ohne jemals wirklich Dich bemüht zu haben, mit einem gewissen Aufwand von Disziplin zu lernen.
Du gehst ganz einfach davon aus, daß Du kein Lerntyp bist und damit hat sich das Studieren für Dich erledigt.

Und nun suchst Du Dir aufgrund Deiner Lebensgesamtsituation das aus, was Dir am leichtesten erscheint.
Das ist nicht der für Dich korrekte Weg, um wirklich zufrieden zu sein und zu werden im beruflichen Werdegang.
Dein Alter führt Dir deutlich vor Augen, was auf dem Arbeitsmarkt sein könnte, was Du letztendlich aber gar nicht genau weißt. Das ist Spekulation aufgrund Deiner Lebensgesamtumstände, die Du nun dringendst ändern möchtest.

Sehe das bisherige Erlebte als Lebenserfahrung an, die Du gemacht hast. Lebenserfahrungen zu machen, ist
wertvoll und kostbar. Deine Lebenserfahrungen sind zwar die, die gesellschaftlich betrachtet, nicht gerade üblich sind.
Sie machen Dich jedoch nicht zu einem Menschen, der nicht in der Lage ist, ein Studium anzustreben, was Spaß und
Freude macht. Und durch die Lernjahres eines Studiums mußt Du nun mal "hindurch", indem Du das Lernen beginnst und nicht mehr herumtingelst.

Eine chronische Erkrankung ist für mich kein Grund, bei einem Abi von 2,0 ohne groß dafür zu lernen, ein
Studium anzustreben. Daß Du nun nach Studiumsabbrüchen wieder bei Deinen Eltern zu Hause bist, ist auch kein Grund, das Studieren an den Nagel zu hängen.

Daß die chronische Erkrankung nun da ist, bremst lediglich Deine bisherige Lebensweise aus.
Und es wird auch Zeit, daß es zu einem Ausbremsen kommt, damit Du die Entscheidung treffen kannst, daß es beruflich nun was anständiges sein soll.
Aufgrund Deiner bislang gemachten Studiumserfahrungen und Deiner chronischen Erkrankung bremst Du Dich für ein Studium selber aus und das ist nicht gut.

Es gehört in der heutigen Zeit mit dazu, nach dem Abi ein FSJ machen zu können und auch, sich im Ausland aufzuhalten. Es gehört auch in der heutigen Zeit mit dazu, sich beruflich nicht so gut orientieren zu können.
Es ist alles durchaus verständlich. Es spricht alles dafür, daß Du aus Deiner zurückliegenden Zeit nach dem Abi
gelernt hast und auch, daß Du ausprobiert hast, was es nun beruflich sein könnte.

Ein Studium ist kein "Zuckerschlecken" und darauf warst Du nach Deinen schulischen Erfahrungen nicht vorbereitet und hast es auch nicht in Angriff genommen.

Nehm Dir einfach einige Monate Auszeit, in denen Du in Ruhe ohne "Torschlusspanik" Dir Zeit dafür nimmst, Dich
über Studiengänge zu informieren. Es gibt Studienberatungen.
Es kann durchaus sein, daß Du Dich bislang irgendwie nie ernsthaft darüber Gedanken gemacht hast, was es nun beruflich werden soll. Und nun machst Du Dir endlich Gedanken darüber und willst das schnellstmöglichst klären.
Das funktioniert nicht.

Nimm Dir evtl. Zeit, verschiedene monatliche Praktikumsstellen zu suchen. Trau Dich und ruf bei Firmen in Deiner Region an.

Und trau Dich nach informativ geführten Studienberatungsgesprächen Dich neu an Unis einzuschreiben.
Löse Dich innerlich davon, daß Du kein Lerntyp bist. Das stimmt nicht. Du weißt von Dir selber nicht, was sich
innerlich bei Dir in einem Studiumsgang bewegt, bereitest Du Dich mit Lernen auf Klausuren vor, arbeitest Du
intensiv an Hausarbeiten etc.
Studieren zu wollen, sich einzuschreiben, einen Studiumsplatz zu bekommen und für das Studium nichts zu tun,
ist letztendlich deprimierend und all das verstärkt sich durch einen Studiengangwechsel. All das wurde angestrebt letztendlich mit der Absicht, dafür nicht viel tun zu müssen.

Du wirst keine große Mühe aufwenden müssen, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Ob Du letztendlich wirklich damit zufriedener bist, bezweifele ich.

Entscheide selber, was Du möchtest. Weiterhin leicht durchs Leben tingeln oder Dich für einige Jahre "anstrengen" an einer Uni, um Klausuren, Hausarbeiten etc. zu schaffen.

Ich kann Dich nur ermutigen, es nochmals zu wagen, Dich für einen Studiengang zu entscheiden. Dieses Mal jedoch mit der innerlichen Lebensbegreifung und Motivation, daß ein Studium "kein Zuckerschlecken" ist und das Studienjahre durchaus auch keine leichten Jahre sind. Hast Du das durchlaufen, sind die beruflichen Herausforderungen für Dich größer. Nicht mehr an einer Uni herumzutingeln und es von vornherein organisiert und strukturiert "anzupacken" und Erfolge zu verbuchen, vermag sich durchaus vermindernd auf Deine Depressionen
auswirken.

Vielleicht findest Du Infos zu Deiner chronischen Erkrankung bei symtome.ch. Dieses ist ein schweizer Gesundheitsportal.

Daß Du verzweifelt bist, da keine Ausbildung da ist, kein Job da ist, ist verständlich. Das sind jedoch keine Gründe, um nun schnellstmöglichst nach etwas zu greifen, was diese Gesamtsituation schnellstmöglichst beendet.

Es ist nicht meine Absicht, Dich zu kritisieren oder Vorwürfe zu machen.
Ich möchte Dich lediglich motivieren, den Schritt an eine Uni erneut zu wagen. Dieses Mal jedoch mit der nötigen
inneren Motivation, die dazu erforderlich ist, um "durchzuhalten".

Ich glaube an Dich und daran, daß Du mit der entsprechenden Motivation ein Studium schaffst.
Gib nicht auf.

alles Liebe
flower55
 
Glaub mir, mit 26 bist du bestimmt nicht zu alt! Zwar bist du für einen Studienanfänger mit 26 natürlich nicht mehr der Allerjüngste, aber in deinem Alter ist der Zug definitiv noch nicht abgefahren! Ich werde in zwei Wochen 30, studiere noch und wünschte, ich könnte noch einmal 26 sein.

Darf ich dir aus eigener Erfahrung etwas erzählen? Nachdem ich mit 19 mein erstes und mit 21 mein zweites Studium abgebrochen habe, war ich damals der festen Überzeugung, dass ein Studium nicht das Richtige für mich wäre. Deshalb suchte ich mir einen Job und landete schließlich im Verkauf, wo ich als "junger Bua" ständig minderwertige Tätigkeiten, die die anderen KollegInnen nicht machen wollten, erledigen musste (Lager aufräumen, Regale schlichten, Geschäft/Schaufenster putzen, staubsaugen, Kartons zerlegen usw.), und sobald ich mal auch nur einen kleinen Fehler machte, wurde ich von meinen KollegInnen in Anwesenheit der KundInnen lautstark darauf hingewiesen. Danach stellte ich mir die Frage, ob ich wirklich ein Leben lang solche Jobs machen möchte oder es nicht doch lieber noch einmal auf der Uni versuchen möchte.
Mit 23 machte ich einen Neuanfang und fing mein drittes Studium an. Ich muss sagen, dass mir der Wiedereinstieg nach zwei Jahren Pause zwar etwas schwer fiel und ich in den ersten 1-2 Semestern noch Startschwierigkeiten hatte. Vielleicht befindest du dich gerade in der gleichen Situation, nachdem du länger auf der Uni pausiert hast. Auch ich kam erst nach dem dritten Semester zügiger voran.
Da mir aufgrund meiner beiden abgebrochenen Studien sämtliche Beihilfen gestrichen wurden und mich meine Eltern nicht mehr unterstützen wollten, musste ich neben dem Studium arbeiten gehen, sodass ich für den Bachelor insgesamt 10 Semester benötigte und erst mit 28 meinen ersten Abschluss hatte. Gleich danach begann ich auch mit dem Masterstudium, wobei ich mir natürlich die Frage stellte, ob das in diesem Alter noch sinnvoll ist.
Schließlich fand ich unmittelbar nach meinem Bachelor-Abschluss einen fachspezifischen Job, mit dem ich aber sehr unglücklich war. Da mir der Job sehr viel Zeit und Energie raubte, kam ich in den ersten beiden Semestern nur sehr schleppend mit dem Master voran. Ich wusste einfach nicht mehr weiter und hatte dieses Jahr im Sommer eine kleine Krise. Ich habe mir damals Tipps aus dem Forum geholt, die mir sehr weitergeholfen haben und die teilweise vielleicht auch für dich relevant sein könnten. Bei Interesse kannst du den Thread vielleicht mal überfliegen: https://www.hilferuf.de/forum/beruf/241993-bald-30-und-nichts-im-leben-erreicht.html
Meinen Horrorjob habe ich schließlich im Oktober 2017 aufgegeben und studiere dieses Semester quasi "Vollzeit". Aber die Sorge, dass ich aufgrund meiner langen Studiendauer nie einen gescheiten Job finde, ist leider noch immer da.

Was ich dir damit sagen will: Ich kann zwar nicht beurteilen, ob ein Studium oder ein Ausbildungsplatz das Richtige für dich ist, aber gib nicht gleich auf, nur weil das erste Semester auf der Uni vielleicht nicht ganz so erfolgreich war. Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall noch im kommenden Sommersemester weitermachen und mich danach eventuell nach einem Ausbildungsplatz umsehen. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass es nicht einfach ist, aber gib bitte die Hoffnung nicht auf!
Vielleicht ist es nicht schlecht, wenn du dich nach einem Nebenjob in deiner Branche umsiehst und parallel dazu studierst.

Ich weiß nicht, wie deine mittel- bis langfristigen Pläne aussehen und ich bin auch mit dem deutschen Bildungssystem nicht ganz vertraut (da ich aus Österreich komme), aber hier in Österreich ist es in der Regel so, dass z.B. für eine leitende Position nur UniversitätsabsolventInnen in Frage kommen. Wenn du "nur" eine abgeschlossene Lehre hast, kannst du dich nur bis zu einem gewissen Grad hocharbeiten. Vielleicht ist das in Deutschland anders, keine Ahnung. Jedenfalls ist aber in Deutschland z.B. der Abi-Schnitt sehr wichtig, während man in Österreich nie nach den Matura-Noten gefragt wird.

Liebe Grüße aus Wien und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!
 

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