Anzeige(1)

32, keine Ausbildung, für immer arbeitslos??

  • Starter*in Starter*in Gast
  • Datum Start Datum Start
G

Gast

Gast
Hallo ihr Lieben,

ich schreibe hier weil ich mal eine Frage habe, es geht um einen guten Freund von mir und ich habe leider im Bereich Arbeitssuche und Ausbildung kaum Erfahrung weil bei mir alles irgendwie glatt lief...

Aber erstmal die Hintergründe: Der Bekannte ist 32 Jahre alt, hat lange Theologie studiert, allerdings nicht abgeschlossen.
Er leidet an Depressionen und daher auch an einer gewissen Antriebslosigkeit, die er zwar im Begriff ist zu meistern aber die nunmal dafür gesorgt hat, dass er sein Studium nicht beendet hat und auch danach nichts getan hat beruflich. Finanziell ist er abhängig von seiner Ex Frau, die ihm Unterhalt zahlen muss (da er kein Einkommen hat).

Nun ist es so, dass er sagt er sucht und sucht Arbeit, findet aber nichts. Eine Ausbildung bekäme er in seinem Alter nicht, niemand würde ihn nehmen und auch die Arge hat ihm gesagt er bekommt von ihrer Seite keine Ausbildung finanziert.
Dh er meint er wird sich bis ans Ende von seiner Exfrau durchfüttern lassen müssen, was ihm natürlich auch nicht gut tut in Puncto Selbstbewusstsein, oder sich mit Aushilfsjobs über Wasser halten was aber niemals zum Leben reicht.

Ich kann mir das alles gar nicht vorstellen, dass diese Situation so auswegslos ist. Es muss doch eine Möglichkeit geben! Er ist ein ausgesprochen gebildeter und intelligenter Kerl, daran würde es sicherlich nicht scheitern.

Könnt ihr mir ein wenig Einblick in die Job und Ausbildungswelt geben? Gibt es vllt eine Möglichkeit, die er da nicht bedacht hat? Was könnte man in dieser Situation sinnvollsterweise unternehmen, um eine gute und geregelte Arbeit oder Ausbildung zu finden?
Er wohnt übrigens in der Nähe von Hamburg.
Da muss es doch etwas geben 😵

Ich freue mich schon auf eure Ideen =)
 
Hallo!

Also bei meiner Freundin ist es das Gleiche.Sie ist 28 und hat keine Ausbildung, nix.
Ich habe eine schulische Ausbildung gemacht im chemischen Bereich.Man kann dort lernen: Chemisch-technischer Assistent, Pharmazeutisch-technischer Assistent oder Zahntechniker. Eine meiner Mitschülerinnen war schon Anfang 40, ein paar andere gingen auf die 30 zu.Vielleicht sollte er sich an einer solchen Schule bewerben, aber ACHTUNG: Einige dieser Schulen nehmen nur Leute bis 22 Jahre auf, ich weiß halt nicht wie es in Hamburg ist, da ich aus BW komm.Außerdem gibt es Schulen, die Schulgeld verlangen, was bei meiner nicht so war. Meine Ausbildung ging 2 Jahre, ich hab da zwar nix verdient, aber auch kein Geld verloren.
Man muss schon einiges lernen, aber kann auch nebenher einem kleinen Job nachgehen.
 
Ist es für ihn völlig ausgeschlossen/unmöglich das Studium zu beenden? Dann hätte er immerhin einen Abschluss.
Ansonsten weiss ich von den sozialen Berufen (z.B Sozialpädagogik, Soziale Arbeit...) dass die auch "ältere" Studenten haben die nach dem Studium auch eine Anstellung finden. Ich sage einfach was ich weiss, ob das das Geeignete für ihn wäre ist natürlich eine andere Frage. Zudem ein Studium ja auch kostet).
Wichtig ist vorallem, denke ich, welche berufliche Richtung deinen Freund interessiert.

Nun ist es so, dass er sagt er sucht und sucht Arbeit, findet aber nichts. Eine Ausbildung bekäme er in seinem Alter nicht, niemand würde ihn nehmen und auch die Arge hat ihm gesagt er bekommt von ihrer Seite keine Ausbildung finanziert.
Ist das sicher dass er mit 32 Jahren keinen Ausbildungsplatz mehr bekommt (bzw. versucht er es?)? Ich meine er ist 32 und nicht 55.
 
Hallo,

wenn seine Ex ihn gerade finanziert, warum kann er dann nicht eine Ausbildung machen? Wenn die nicht vom Arbeitsamt finanziert wird, kann er doch mit ihr einen Deal machen, dass sie ihm einen Zuschuss zum Ausbildungsentgelt gibt. Immerhin hat er dann eine faire Chance einen Job zu finden und sie wäre ihn in zwei, drei Jahren los.

Außerdem gibt es Fernkurse. Google mal nach Fernakademien. Vielleicht findet er da etwas sinnvolles. Er könnte sich einen kleinen Nebenjob suchen und das davon finanzieren. Das liegt meist so um die 100-150 Euro im Monat.


Als ich meine Ausbildung gemacht habe, waren in der Berufsschulklasse einge Leute, die an die 40 waren.

Auf die Aussagen des Arbeitsamtes würde ich mich nicht verlassen, sondern mich da selbst schlau machen, wie die Gesetze aussehen. Das Arbeitsamt sagt ganz gerne mal Mist, wenn es ihnen Geld spart.

Ich würde es mal über das Tacheles-Forum versuchen.

Tacheles - Aktuelle Informationen zum Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe und Grundsicherung


Da fällt mir gerade etwas ein. Er soll sich mal überlegen, ob er Heilpraktiker in Richtung Psychotherapie machen mag. Er kommt ja ein wenig aus der Richtung. Zum einen kann man das über Fernkurse lernen (siehe: Impulse e. V. - Schule für freie Gesundheitsberufe). Zum anderen muss man keine Ausbildung machen. Wichtig ist nur, dass man die Prüfung vor dem Gesundheitsamt besteht. Das heißt, er könnte sich die Prüfungsaufgaben besorgen (über ebay, so um die 150 Euro) und könnte das allein lernen. Es gibt auch Foren, wo man sich mit anderen zusammentun kann. Vielleicht findet er jemanden vor Ort, der sich mit ihm trifft und lernt.

Vielleicht wäre das ja ein Weg für ihn.



Tuesday
 
Er sollte mal bei der Fernstudium SGD: Führende Fernschule im Fernunterricht schauen da habe ich z.b direkt nach meiner Ausbildung meinen staatlichen Techniker gemacht um dann studieren zu können!

Das Institut kann ich nur empfehlen, aber er muss auch was leisten der Stoff der dort für staatliche Abschlüsse vermittelt wird ist in der Regel weit anspruchsvoller als letztendlich nötig ist!

Aber mir hat es nicht geschadet somit hatte ich es später im Studium Recht einfach, da ich das meiste schon konnte.
 
Nein, das muss er nicht sein.

Folgendes zu mir. Ich bin 26 Jahre alt und habe damals, da mein Vater starb und meine Mama anschließend an Depressionen erkrankte, mein Jura Studium mit 24 Jahren, abbrechen müssen, da ich diese Dreifachbelastung nicht mehr aushalten konnte. Studium, Job und Pflege der Angehörigen. D.h. ich schaffte es nicht alle Scheine für die Zwischenprüfung zusammen zubekommen. D.h. endgültig nicht bestanden und wurde selbst depressiv.

Ich weiß, dass es heute schwierig ist ohne Abschluss einen Job zu finden, jedoch nicht aussichtslos.

D.h. ich fing an im Call Center zu jobben, verdiente so knapp meine 1300 brutto und bewarb mich wie verrückt um Lehrstellen. Ich bekam keine, nach knapp 250 Absagen, Die BA sagte mir bereits, dass ich unvermittelbar sei.

Daher überlegte ich jetzt, ob ich eine schulische Ausbildung machen solle, nein. Das wollte ich nicht.

Ich wählte den härtesten weg, weiter jobben, mir und meine Mutter die Wohnung zu finanzieren und schrieb mich an der FOM ein. Mit dem Geld musste ich also Miete bezahlen uns studierte Business Administration. Erst den BA und dann kommt der MASTER Abschluss. Die Kosten kann man sich im Erststudium teilweise von der Steuer absetzen. Das Geld reichte nicht aus., also noch ein Zweitjob, Samstags in der Tankstelle arbeiten und Wohngeld beantragt. Damit waren wir finanziell entlastet.

Heute schreibe ich meine BA Arbeit und bewerbe mich um Trainees, Direkteinstieg usw. und ihr könnt mir glauben, dieser Lebenslauf beeindruckt so manchen Personalchef. Es laufen die ersten Bewerbungsgespräche, mal schauen was passiert, ansonsten würde ich mich in meinem Call Center um eine höhere Position bewerben.

Ich kann euch versichern, es gibt haufenweise Studienabbrecher an der FOM; NBS VWA usw. Ihr müsst eben nach Nischen schauen.

Wer Arbeit sucht, findet Arbeit, speziell in Hamburg.

Also nur Mut, zum Arzt wegen Depressiva, Tatbestände positiv umformulieren, Kopf nicht hängen lassen und ran an die Arbeitssuche. Das Leben ist kein Wunschkonzert.
 
Es gibt für Studienabbrecher schon Möglichkeiten.
Viele Stellenangebote setzen gar nicht unbedingt einen Abschluss vorraus, sondern man kann sich bewerben und dem Arbeitgeber mit der Bewerbung klar machen, warum man super geeignet ist. Für einen Theologen fallen mir gleich mehrere Möglichkeiten ein, die vielleicht nicht ein komplettes Gehalt ersetzen, aber immerhin ein Zubrot bedeuten und die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln, die man einem späteren Arbeitgeber präsentieren kann. Erst mal: das ganze Feld der Erwachsenenbildung: Es gibt Katholische und auch Evangelische Familienbildungsstätten, oder Jugendbildungsstätten, an die man mit einem eigenen Konzept für Kurse treten könnte. ( Gesprächskurse für Eheleute, Religionspädagogik für Kinder,.....) Er könnte sich das Programm anschauen und entsprechend mit einem eigenen Kursangebot an die Familienbildungsstätte treten. Das gleiche gilt für die VHS.
Sicher hat er innerhalb seines Studiums Latein studiert: Bei Studienkreisen und Nachhilfeorganisationen ein sehr gesuchtes Fach, Abschluss ist nicht nötig.
(Hier wäre auch über einen Quereinstieg ins Lehramt nachzudenken, allerdings ist da sicher noch das ein oder andere Semester nötig)
Dann besteht für Leute mit Hochschulbesuch in geisteswissenschaftlichen Fächern noch die Möglichkeit, sich zum Kursleiter für Integrationskurse fortbilden zu lassen. (Kosten ca. 1200 Euro, dauer ein Jahr Fernstudium möglich, es kann also gleichzeitig etwas verdient werden)
Weiter kann er sich auf alle Stellen, in denen Leute für Gemeindearbeit, sei es als Sozialarbeiter, Jugendpfleger o.ä. bewerben. Den Pfarrern ist oft die theologische Qualifikation wichtiger als die pädagogische. Da wäre zum Beispiel der Pfarrer der Heimatgemeinde ein guter Ansprechpartner, der kennt meistens den Menschen und kann ihn ggf weiterempfehlen.
Eine gute Möglichkeit wäre natürlich auch noch, dass Studium nachträglich abzuschließen.
Last but not least besteht doch gerade für Theologen die Möglichkeit, eine Lehrerlaubnis zu erhalten, ohne Lehramt zu studieren, sie können dann natürlich nur Religion unterrichten, aber immerhin.
Diese Dinge fallen mir ganz spontan ein, und wenn dein Bekannter nachgedacht hätte, wäre er auf einen Teil davon sicher selber gekommen. (Ich selber habe aus einer Kombination o.g. Tätigkeiten das Gehalt einer gut bezahlten Vollzeitstelle, auf jeden Fall ermöglichen sie einem aber Erfahrungen zu sammeln, mit denen man sich bei potentiellen Arbeitgebern gut darstellen kann)
Mir scheint, dass sein psychisches Problem ihm hier eher im Weg ist, denn die Situation scheint mir rein beruflich nicht ausweglos zu sein, 32 ist ein Alter in dem man locker nochmal zuende studieren könnte, seine Exfrau wäre ja auch weiterhin unterhaltspflichtig für diese Zeit.(Vielleicht begeistert sie das nicht, aber das steht ja auf einem anderen Blatt)
Diese Di
 

Anzeige (6)


Antworten...
Jedem Teilnehmer und jedem Beitrag des Forums ist mit Respekt zu begegnen...
Bitte beachte das Thema auf das du antworten möchtest und die Forenregeln.

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 3) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.


      Du hast keine Berechtigung mitzuchatten.
      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben