Anzeige(1)

8 Stunden Arbeitstag zu viel! Hilfe!

  • Starter*in Starter*in Poket
  • Datum Start Datum Start
P

Poket

Gast
Hallo liebe Hilferuf Leser und Mitglieder,

Ich weis echt nicht mehr weiter... Bevor ich mich in Psychiatrische Behandlung begebe, würde ich gerne einmal ein paar tipps einholen und hoffe, dass diese mir hoffentlich helfen können. Ich habe ein unglaubliches Problem damit, volle 8 Stunden täglich zu Arbeiten. Ich bin jetzt 24 Jahre alt und fand es schon in meiner Ausbildung echt hart und kaum auszuhalten den Tag zu überstehen. Auch in der Schule war meistens die Luft nach 4 Stunden raus... Ich bin weis Gott nicht faul, aber ich halte nur gut 4 Stunden aus. Egal ob Büro- oder Handwerksberuf. Beides schon gemacht. Das macht sich bemerkbar, indem ich nicht körperlich nicht mehr kann, sondern psychisch. Ich fühle mich nicht mehr wie mich selbst... Sondern einfach wie eine Maschine, die ausführt... Ich fühle praktisch nichts mehr! Und ich weis, dass es keinen teilzeit job gibt, womit man auch finanziell gut über die Runden kommt. Das merken dann natürlich meine Kollegen. Ich spreche einfach nicht mit denen in Pausen oder so zwischendurch, da ich einfach nicht weis über was.. und ich einfach zu K.O bin. Dann kommt noch hinzu, dass ich nachmittags von der Arbeit so Platt bin, dass ich immer 2-3 Stunden schlafe bevor ich mich meiner Freizeit widme. Abends dann, verlier ich meistens sogar die Lust meinem Hobby, das Computerspielen bzw Internetsurfen nachzugehen. So bleiben mir vllt noch 3 Stunden Freizeit am Tag, da ich auch immer viel schlaf brauche. Mir haben auch schon viele gesagt, dass ich einen Technischen Beruf erlernen soll, wenn ich doch so gerne was mit dem PC mache... Nur erstens weis ich, dass ich dies auch keine 8 Stunden aushalten würde, und zweitens bin ich eine Niete in Mathe. Für mich ist dies einfach kein Leben mehr! Wenn ich mir vorstelle, dass dies 30-40 Jahre lang so weitergehen soll verliere ich die Lust zu Leben und habe auch Suizid Gedanken. Selbst wenn ich ein sehr hohes Einkommen durch die lange Arbeit erzielen würde, habe ich da eine ganz eigene Meinung zu: Was würde das viele Geld bringen, wenn ich doch sowieso keine Freizeit habe um es auszugeben? In meinem Privatleben habe ich auch keine soziale Kontakte bis auf meiner Familie. Zudem sehne ich mich auch sehr nach einer Beziehung doch wie soll ich jemandem kennenlernen, wenn ich sowieso nichts unternehme.. ( auch am Wochenende nicht ). Ich bin einfach kein Typ, der gerne feiern geht oder in Bars gehe.. Zumal ich auch niemanden habe. Was kann ich nur machen? Ich selber sehe so keine Zukunft für mich.. Es schaffen doch sonst alle 8 Stunden und mehr zu arbeiten...
 
Jeder Mensch ist anders belastbar und jeder Mensch hat andere Prioritäten.

Wäre es für dich möglich, 6 Stunden am Tag zu arbeiten?
Da hättest du zwar auch finanziellen Verlust, er hielte sich jedoch in Grenzen.

Darüber hinaus kann ich nur ans Herz legen zu versuchen, die Arbeitszeit ebenfalls als Lebenszeit wahrzunehmen. Versuch diese mit positiven Gefühlen zu verbinden, mit kurzen, netten Gesprächen mit Arbeitskollegen, mit dem Genuss eines Spaziergangs durch die Sonne... was auch immer sich in deinem Beruf so ergibt.
Wenn du das Gefühl hast zu leben, wenn du nicht arbeitest, dann beraubst du dich selbst.
 
Hallo!

Warst Du schonmal beim Arzt, um abklären zu lassen, warum Du so erschöpft bist? Da kann ja auch eine organische Ursache hinterstecken.

Ich würde erstmal da ansetzen, weil es schon ungewöhnlich ist, dass Du so wenig belastbar bist.

Ansonsten mit dem Arbeitgeber sprechen, ob er Deine Arbeitszeit reduzieren kann. Ich hatte Kollegen, die z.b. auch nur eine 4 Tage Woche (80%) gearbeitet haben oder entsprechend unter der Woche kürzer. Man muss ja nicht gleich auf 50% reduzieren.

50% Reduktion bedeutet übrigens nicht automatisch nur 50% Netto. Je nach Gehaltsklasse rutscht Du in eine niedrigere Steuerklasse, so dass Du am Ende mehr Geld übrig hast. Auch am Ende des Jahres kann es sein, dass Du mehr Geld aus der Steuerrückzahlung erhältst. Da solltest Du Dich mal informieren.

Und wie gesagt, möglich ist auch, dass eine organische Ursache dahintersteckt (Schilddrüse z.B.). Die äußert sich auch mit psychischen Symptomen, die Ursache ist trotzdem körperlich. Psychiatrische Behandlung würde ich erst in Erwägung ziehen, wenn alle organischen Ursachen nicht mehr in Frage kommen.

Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen, dass Du eine Lösung für Dich finden kannst, mit der Du Dich wohl fühlst.

LG
 
Ich arbeite in Teilzeit und werde von meinen Kollegen und Kolleginnen beneidet....bis zum Tage der Gehaltszahlung, da hält sich der Neid dann in Grenzen. 😉
Mir bedeutet meine Freizeit viel, daher nehme ich finanzielle Einbußen durch Teilzeit gerne in Kauf. Kann das nur empfehlen.
 
Hallo Poket

Ich kann gerade absolut nachvollziehen was du meinst. Ich habe ein Bachelorstudium hinter mir und arbeite jetzt 100% im Büro (manchmal auch extern mit Kunden etc) während 8.4 Stunden. Während des Studiums hatte ich allerdings viel weniger das Gefühl keine Zeit zu haben.

Jetzt stehe ich frühmorgens auf, gehe zur Arbeit, komme abends wieder nach hause, mache meinen Haushalt, koche, esse und bin anschliessend so müde, dass ich am liebsten einfach ins Bett würde. Gerade gestern abend (Sonntag) fragte ich mich wieder warum ich dauernd das Gefühl nichts hinzukriegen. Ich habe kaum mehr Zeit für mich selbst. Montag Abend ist praktisch der einzige Abend, den ich einfach für mich habe. Dienstags kommt mein Freund zu mir, Mittwochs schaue ich bei meinen Grosseltern vorbei und helfe dort im Haushalt, Donnerstags versuche ich jeweils etwas mit meinen Kollegen zu unternehmen um die sozialen Kontakte zu pflegen, Freitags gehe ich entweder mit meiner besten Freundin weg oder zu meinem Freund und am Wochenende unternehme ich Dinge mit meinem Freund und/oder gemeinsamen Kollegen. Manchmal habe ich das Gefühl das mich das alles einfach nur noch erdrückt. Ausserdem bim ich vor kurzen umgezogen und habe meine Wohnung noch nicht vollständig eingerichtet, d.h. es stehen überall noch Kartons rum.

Mir persönlich hilft es, wenn ich mir mal an einem Abend einfach nichts vornehme, wirklich nichts! Nicht mal fernsehen. Dann sitze ich auf dem Sofa und überlege mir was ich tun möchte, und das mach ich dann. Denn in dem Moment habe ich auch gerade Lust dazu 🙂

Hast du flexible Arbeitszeiten? Meine Kollegin und ich beginnen zum Beispiel morgens bereits um 06:30 Uhr mit der Arbeit und machen nur kurz Mittagspause. So können wir bereits gegen 16:00 Uhr nach hause gehen. Da ich abends sowieso immer früh (so gegen 20:00 Uhr) müde werde, kann ich 20:30 Uhr mit gutem Gewissen ins Bett, da ich ja am nächsten Morgen wieder früh aufstehe. Ausgang und längere Unternehmungen mit Kollegen liegen da halt nicht mehr wirklich drin, das ist wahr. Jedoch haben die meisten Verständnis, wenn man sagt, man müsse gehen, da man am nächsten Morgen um 6:30 Uhr wieder im Büro sein müsse (muss ja niemand wissen, dass man das freiwillig macht) ;-)

Aber ganz ehrlich, auch ich überlege mir mein Arbeitspensum auf 80% zu reduzieren. So könnte ich Einkauf, mal Wellnessen gehen, etc. auf einen Werktag verlegen wenn es weniger Leute unterwegs hat und es dadurch stressfreier ist und an einem Samstag dann gemütlich meine Wäsche machen, putzen, aufräumen etc.

Hausarbeit geht im Fall ganz ring von der Hand mit etwas Musik, guter Ausrüstung (ich liiieebe meinen pinkfarbenen Putzeimer ;-) ) und guter Laune!

Sorry für den langen Text, aber konnte dein Problem gerade nachvollziehen, da ich mir die gleiche Frage dieses Wochenende gestellt und anschliessend mit meinem Freund darüber diskutiert habe...
Hoffe ich konnte dich etwas inspirieren...


Grüsse
 
Ich kann dich sehr gut verstehen. Mir geht es da ganz genauso. Finde es extrem schlimm, dass man seiner Lebenszeit beraubt wird um irgendwelche unnötige Arbeit auszuführen und seine Zeit nicht selbst gestalten zu können-nur damit man am Ende des Monats Geld bekommt....auf welches man leider angewiesen ist. Ein verzwickter Teufelskreis.
Ich glaube du musst deine Ansprüche herunterschrauben. Entweder mehr Geld oder mehr Zeit.
Beides zusammen geht nicht, ausser du stehst ganz oben. Leider. Vielleicht hilft es dir ja, dass du damit nicht alleine bist.
Ich finde das System in dem wir leben und in dem wir gezwungen werden kleine Rädchen zu sein auch ganz grauenhaft.
 
Liegt daran, weil irgendwelche Bürokraten-Pappnasen mal festgelegt haben, wie viele Stunden pro Tag jetzt als Vollzeit gelten und wie viele nicht, ohne dabei auf die individuellen Belastbarkeiten der Menschen zu achten. Unser Wirtschaftssystem ist was das angeht sowieso ziemlich rückständig und unflexibel und noch irgendwo im 20. Jahrhundert steckengeblieben. Bei der heute immer größer werden Leistungsdichte und gleichzeitig immer weiter steigenden Produktivität ist das gleichzeitig skurril und eine psychische Zumutung, die nicht mehr tragbar ist. Burnout mit Mitte 20 oder 30, na Herzlichen Glückwunsch.
Gott sei Dank wachen die meisten langsam auf und merken, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Wenn die nächste Generation am Drücker ist, findet vielleicht ein Umdenken in der Richtung statt. Hoffentlich findest du bis dahin für dich eine halbwegs akzeptable Lösung, die dir nicht noch den letzten Rest Lebensfreude raubt.
 
Ich würde ja lieber eine 20 Stunden haben... Nur bekommt man da im Schnitt nur 450€ das reicht ja fürs leben nicht.. Ist auch nicht so, dass ich Arbeiten hasse so wie die leute die sich lieber vom Vater Staat und im endeffekt von den fleißenden bezahlen lassen. Die Sache ist einfach die, dass ich nach den 4 Stunden so kapputt bin... Mir kommt dann auch 1 Stunde wie 3 vor und dementsprechend ist es psysisch eine enorme belastung.. Mehr wie als würde ich gestresst arbeiten. Selbst wenn ich in der einen Stunde gar nix machen würde...
 
Hallo Poket,

ich kann dich auch verstehen. Nicht, weil es mir genau so geht, sondern weil ich genau diese Befürchtung habe.

Ich kann gerade absolut nachvollziehen was du meinst. Ich habe ein Bachelorstudium hinter mir und arbeite jetzt 100% im Büro (manchmal auch extern mit Kunden etc) während 8.4 Stunden. Während des Studiums hatte ich allerdings viel weniger das Gefühl keine Zeit zu haben.

Jetzt stehe ich frühmorgens auf, gehe zur Arbeit, komme abends wieder nach hause, mache meinen Haushalt, koche, esse und bin anschliessend so müde, dass ich am liebsten einfach ins Bett würde.
Ich denke nämlich, dass es mir bald ganz genau so gehen wird. Ich habe jetzt meinen Bachelor fertig und in 2 Wochen beginnt ein 4,5-monatiges Vollzeit-Praktikum. Ich hatte in meinem Bachelor nicht grad nen straffen Stundenplan, hab bei vielen Dingen entschieden dass es unnötig ist hinzugehen, hatte also erst bei den Klausuren Stress. Habe/Hatte zwar auch noch nen Nebenjob (400 € - Basis), aber da habe ich auch nur 2-3 mal die Woche gearbeitet und meistens erst um 10:30 begonnen und je nach Lust/Laune und Bedarf aufgehört. Somit hab ich seit der Schule ziemlich oft so lang schlafen können wie ich wollte und hatte viele freie Tage. Ich versteh das Klischee der faulen Studenten schon 😀 Das wird für mich also ne krasse Umstellung, dann auf einmal wirklich jeden Tag um 6 aufzustehen und um 19 Uhr wieder heimzukommen. Ich glaube die erste Zeit werde ich dann gleich mal um 20 Uhr einpennen und am Wochenende einfach nur absolut nichts tun 😀

aber

Auch in der Schule war meistens die Luft nach 4 Stunden raus... Ich bin weis Gott nicht faul, aber ich halte nur gut 4 Stunden aus. Egal ob Büro- oder Handwerksberuf. Beides schon gemacht. Das macht sich bemerkbar, indem ich nicht körperlich nicht mehr kann, sondern psychisch. Ich fühle mich nicht mehr wie mich selbst... Sondern einfach wie eine Maschine, die ausführt... Ich fühle praktisch nichts mehr!

wenn ich das hier lese, habe ich das Gefühl, du hast vor allem die falsche Arbeit. Auch wenn du sowohl Büro- als auch Handwerk ausprobiert hast, das heißt ja noch lange nicht dass einer der beiden Sachen das Richtige für dich ist. Macht sie dir denn Spaß? Wirst du dabei gefordert aber nicht überfordert? Stimmt das Betriebsklima? Stimmt es mit dem über ein, was du dir vorstellen könntest, für immer oder zumindest jahrelang zu machen?

Ich habe das in meiner Schulzeit und Nebenjobs gesehen, was für krasse Unterschiede das alles ausmachen kann.
(ab hier ist es nur Erfahrungsbericht, wenn dir diese Aussage reicht, dann kannst du dir den Rest auch sparen zu lesen 😉)

Mir kamen gleichlange Unterrichtstage sehr unterschiedlich lange vor. Hatten wir nur langweilige Fächer bzw. langweilige Stunden, dann war bei mir die Luft schon ziemlich bald raus. Hatten wir dagegen unterhaltsame Fächer (naja, oder wir haben sie uns halt unterhaltsam gemacht 😀), sah das ganze ganz anders aus. Schule war also nicht gleich Schule und wie lange die Luft bei mir drin war hing nicht nur von meiner Tagesform ab sondern vor allem von äußeren Umständen.

Und auch wenn ich meine Nebenjobs vergleiche. Ich habe zuerst eine Werkstudentntätigkeit gehabt, das war quasi meistens Fließbandarbeit. Da habe ich dann an manchen Tagen 9 Stunden genau eine Aufgabe gehabt: Preisettiketen von zurückgesandten Büchern abziehen und zu entscheiden ob es wiederverkauft werden kann oder nicht. Pausen (z.B. eine 7-minütige) wurde in der Halle durch ein lautes Signal eingeläutet und beendet und oft hat man nur mit ungesprächigen/unfreundlichen Zeitarbeitern zusammengearbeitet. Das war auch keine körperlich anstrengende Arbeit, aber die hat mich unheimlich geschlaucht und ich kam mir auch vor wie eine Maschine. Ich hätte das nie im Leben 5 Tage am Stück machen können, hatte da wirklich meinen Respekt, dass das Menschen durchhalten. An anderen Tagen habe ich gemeinsam mit anderen Werkstudenten Kartone falten dürfen. Die Arbeit selbst war zwar nicht viel abwechslungsreicher, aber die Umgebung war angenehmer und wir konnten uns die ganze Zeit nebenbei unterhalten. Das kam mir dann eher vor wir ein Stammtisch als wie Arbeit und ich hatte echt meinen Spaß, da war ich auch topfit danach.

Mein jetziger Nebenjob ist dagegen geistig anspruchsvoller und das Betriebsklima ist einfach toll. Ich gehe da wirklich gerne hin, sehe das nicht mal als lästige Pflicht. Manchmal stehen mehr Sachen aus, die noch erledigt werden müssen, dann kommt es auch vor, dass ich von 10:00 bis 19:00 dort bin, habe jedoch seltenst das Gefühl, dass die Luft raus ist.
 
Ich würde ja lieber eine 20 Stunden haben... Nur bekommt man da im Schnitt nur 450€ das reicht ja fürs leben nicht..
Naja, das geht allein wegen des Mindestlohns nicht (mehr) 😉 Hast du dich wirklich schon intensiv erkundigt, was man (in deinem Berufsfeld) als Teilzeitkraft so verdient?

Achja, hast du schon mal darüber nachgedacht evtl. nen Teilzeitjob + geringfügige Beschäftigung (also 450 € und brutto=netto) zu machen? Da würdest du immer noch weniger als bei Vollzeit arbeiten und hättest vor allem auch mehr Abwechslung drin.
 

Anzeige (6)


Antworten...
Jedem Teilnehmer und jedem Beitrag des Forums ist mit Respekt zu begegnen...
Bitte beachte das Thema auf das du antworten möchtest und die Forenregeln.
Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
S Urlaub; zu viel Zeit zum Nachdenken Ich 20
Schutzhuette Es ist so anders, so viel schlimmer. Ich 2
Q Mich interessiert zu viel und ständig fehlt die Zeit Ich 54

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.


      Du hast keine Berechtigung mitzuchatten.
      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben