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9 Jahre - und plötzlich ist alles vorbei.

Nachtwolf

Aktives Mitglied
Ihr scheint ein schwerwiegendes Kommunikationsproblem gehabt zu haben. Du warst komplett damit beschäftigt irgendwie den Alltag zu stemmen und sie hat den Mund nicht aufbekommen. Ich verstehe deinen Schmerz, aber frage dich mal ehrlich ob du ihre Art und Weise als fair empfindest?
Nein, ich finde das eigentlich ziemlich mies. Sie meint zwar, dass sie mir immer wieder gesagt hat, wenn sie etwas stört, aber es gab kein Gespräch.
Ich hätte mindestens erwartet, dass etwas in Richtung 'Wir haben ein Problem in der Beziehung' kommt, nach 9 Jahren, bevor sie einfach sagt, dass Schluss ist.

Ich überlege immer wieder, was ich alles falsch gemacht hab' welche Fehler ich machte, wie ich ihr weh getan hab'. Und das ist etwas, was mir noch mehr weh tut. ich bin schuld, dass die Beziehung einfach endet. Ich kann ihr keinen Vorwurf machen, denn ich bin es, der einfach nicht mehr klargekommen ist, wahrscheinlich habe ich sie darunter leiden lassen, mit meiner Unzufriedenheit über mich selbst, mit meiner Überforderung. Und sie hat die Konsequenz daraus gezogen. Es ist meine Schuld. Ich kann damit einfach nicht leben. Ich kann nicht mehr, ich weiß nicht weiter. Natürlich versuche ich weiter zu kämpfen, aber es ist irgendwie ein Kampf gegen Windmühlen. Ich bin allein. Und man bekommt keine Hilfe, wenn man allein ist, und es nicht schafft, zu den Ärzten vorzudringen. Es ist ein sehr langer Weg, bis ein Arzt bereit ist, zu helfen. Und ich schaffe diesen Weg nicht alleine.

Ich schaffe nicht mal die Dinge des Alltags. Ich schaffe es nicht, mit Klamotten zu kaufen (ich weiß, wie das klingt), alles, wo Entscheidungen zu treffen sind, kann ich nicht mehr weiter. Ich habe einfach keine Kraft mehr. Das geht jetzt schon eine ganze Zeit so. Aber ich habe mir immer gesagt: 'Du hast jemanden, auf den Du dich verlassen kannst und zusammen wird das gehen'. Ich liebe sie nicht nur, ich brauchte sie auch zum überleben. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie das kaum überfordert haben kann.

Und nun habe ich nichts mehr. Ich habe kein Leben mehr, keine Freunde, keine Liebe, Ich habe (noch) einen Job, zu dem ich gehen kann, denn ich aber jetzt irgendwie noch weniger schaffe.

Ich weiß nicht mehr weiter. Um so mehr ich darüber nachdenke, umso weniger sehe ich eine Zukunft....
 

schnatti

Aktives Mitglied
Du hast dein Bestes in der Beziehung gegeben und sie hat ihr Bestes in der Beziehung gegeben. Jeder nach seinem Gefühl und nach seinem Bedürfnis.

Hättest du Dinge gekannt, die anders gemacht werden hätten sollen, hättest du es doch sicherlich auch getan.

Fang mal bitte an zu schauen, was du ohne sie geschafft hast, nur du alleine für dich! Bist du alleine morgens aufgestanden, hast dich alleine angezogen, bist alleine auf die Arbeit.....

Sicher ist es ein anderes Gefühl zu wissen, dass da noch jemand im Hintergrund ist, keine Frage, dennoch hast du diese Dinge alle alleine aus freien Stücken erledigt?

Mit deinem Chef sprechen hast du alleine geschafft, den Spaziergang hast du alleine geschafft.... alles Dinge, die du getan hast und ja, auch wenn sie im Moment keine fühlbare Erleichterung bringen, doch ist es so, dass sie Teil deines "Gesundungsweges" sind.
 

Nachtwolf

Aktives Mitglied
Ihr habt ja so recht. Aber dennoch kommen immer mehr Gedanken, immer mehr situationen, in denen ich einfach alles falsch gemacht hab. Sie hat es mir oft einfach nicht gesagt. Aber es war falsch. Und wenn sie es mir gesagt hat, dann habe ich auch einfach oft nicht zugehört. Ich bin ein so kauptter Mensch, habe so viele eingefahrene Verhaltensweisen. Ich kann ihr einfach nicht die Schuld geben. Für nichts.

Die Logik ist einfach. Da sie mich verlassen hat, hat sie offensichtlich ein Problem mit mir.

Es kommt immer wieder durch... ich bin völlig verzweifelt, manchmal denke ich, es wäre so einfach aufzugeben. Den Schmerz zu beenden. Aber ich kann nicht. Ein Fünckchen Hoffnung ist noch da, dass es ein Leben gibt.

Aber ich ertrage nicht nur das Leben ohne sie nicht, ich ertrage auch das Alleinesein nicht.

Und sie ist meine Traumfrau. Mit all ihren Depressionen und Krankheiten, mit all ihren Fehlern, all das ist keinerlei Problem für mich. Sie war die eine!
Ich hab' alles zerstört.
 

schnatti

Aktives Mitglied
Du hast alles richtig gemacht, denn zum gegenwärtigen Zeitpunkt hattest du keinen Einblick wie jetzt aus dem jetzigen Standpunkt.

Stoppe du deine Gedanken, dann kommen sie auch nicht hervorgekrochen.

Ja, du bist völlig verzweifelt und ja, du hast es bis hierher in diesen Tag schon geschafft. Du schaffst es auch weiter, glaube mir, du packst das.

Niemand hat Schuld, niemand hat zerstört - jeder und alle haben nach bestem Wissen und Gewissen so gehandelt, wie es ihm in dem Moment möglich war.

Der Schmerz wird nicht so einfach beendet. Er möchte erst einmal gesehen werden, akzeptiert werden und er möchte betrauert werden. Wenn es dir hilft, schau dich im Internet nach Seiten um, in denen über Trauerarbeit berichtet wird. Selbst wenn deine ... nicht verstorben ist, so ist es gerade genau diese Trauer, in der du d
ich befindest.

 

frara

Urgestein
lieber nachtwolf
du schriebst, du könnest dich bei deiner psychologin nicht gänzlich öffnen...
ich weiß nicht, aber wie wäre es, wenn du all das was hier im hr von dir und anderen geschrieben wurde, an deine psychologin weiterreichst, wortlos. sie wird sicherlich daraus erlesen und erkennen können, wie es dir gerade geht
 

Nachtwolf

Aktives Mitglied
Der Schmerz wird nicht so einfach beendet. Er möchte erst einmal gesehen werden, akzeptiert werden und er möchte betrauert werden. Wenn es dir hilft, schau dich im Internet nach Seiten um, in denen über Trauerarbeit berichtet wird. Selbst wenn deine ... nicht verstorben ist, so ist es gerade genau diese Trauer, in der du dich befindest.
Ja, da hast du wahrscheinlich recht. Trauer trifft die Sache sehr gut. Aber leider ist es nicht das alleine. Dazu kommt eine gewaltige Zukunftsangst und ganz schwere Selbstvorwürfe.

Ich glaube eher, sie hat ein Problem mit sich selbst und ihrer Lebenssituation.
Das hat sie definitiv. Besonders mit der Lebenssituation. Sie erträgt das Dorf nicht, in dem wir wohnen und sie erträgt meine Eltern nicht (ich habe da auch so meine Probleme), die mit uns in einem Haus wohnen (allerdings in getrennten Wohnungen). Erst an dritter Stelle nannte sie, dass sie mich nicht mehr erträgt... :(

Du bist abhängig. Das ist schlecht. Willst du das wirklich sein? Abhängig?
Ich habe kein Problem damit, mich voll und ganz an meinen Partner zu binden. Ich empfinde das sogar als positiv. Ob das Abhängigkeit ist... ja, wahrscheinlich. Aber das habe ich nicht negativ gesehen. Ich habe in einer Partnerschaft keine 'Plan B', falls mal alles auseinandergeht, jedenfalls nicht in dieser Partnerschaft. Ich war einfach sicher, dass es ein Leben lang halten wird. Es war einfach die Normalität. Ja, ich war und bin abhängig. Und auch, wenn mir das jetzt alles unglaublich schwer macht, ich sehe das nicht als Fehler...

Sie hat Schluss gemacht. Oder irre ich mich da?
Ja, aber weil sie es nicht mehr ertragen hat, wie sie sagt. Unsere Situation. Und mich. Und das tut einfach weh.

Und ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe. Eines meiner psychischen Probleme ist ein Kontrollzwang. Sie meinte, gestern abend, dass sie damit schon lange nicht mehr klar gekommen ist, dass ich immer die Kontrolle haben muss. Ich weiß, dass ich das Problem hab. Ich habe unbewußt große Angst, die Kontrolle zu verlieren. Das passiert niemals bewußt, wenn ich es merke, dann versuche ich es zu verhindern. Genaus bin ich wohl rechthaberisch. Das waren auf jeden Fall die Punkte, die sie mir vorgeworfen hat, gestern Abend. Ich habe nicht versucht gegenbeispiele zu finden. Ich halte nicht von 'Aber Du...'. Sie hat recht. Ich habe diese schlechten Eigenschaften. Wahrscheinlich schon immer. Es war wohl schon immer ein Problem.

Ich bin einfach kaputt, so vieles in mir ist nicht richtig, so vieles, das für andere unerträglich ist. Ich dachte, ich hatte jemanden gefunden, der mich so liebt, wie ich bin. Aber so jemanden gibt es wohl einfach nicht. Es tut einfach nur noch weh, nicht nur die Trauer, sondern auch die Gewissheit, dass es mir immer wieder so gehen wird. Ich weiss einfach nicht mehr weiter. Ich weiss nicht, was in 5 Jahren sein wird. Vorgestern wußte ich es noch. Ich habe solche Angst.. ich kann sie nicht verdrängen, sie ist immer da und sie tut einfach weh.
 
Zuletzt bearbeitet:

Nachtwolf

Aktives Mitglied
du schriebst, du könnest dich bei deiner psychologin nicht gänzlich öffnen...
ich weiß nicht, aber wie wäre es, wenn du all das was hier im hr von dir und anderen geschrieben wurde, an deine psychologin weiterreichst, wortlos. sie wird sicherlich daraus erlesen und erkennen können, wie es dir gerade geht
Das ist leider nicht mehr möglich. Zum einen meinte sie damals, dass sie bei meinen Problemen nicht weiterhelfen kann und ich mich an einen Psychotherapeuten wenden soll, zum anderen arbeitet sie nicht mehr als Psychologin, sondern ist jetzt in der Stadtverwaltung irgendwo im Gesundheitssektor beschäftigt - was dann meine Therapieversuche entgültig beendet hat.

Aber ansonsten ist das eine gute Idee, das Ganze (mit Eurer Erlaubnis) auszudrucken und zu einer Beratung mitzunehmen, bzw. nur die Teile, die ich geschrieben hab.
 

frara

Urgestein
Das ist leider nicht mehr möglich. Zum einen meinte sie damals, dass sie bei meinen Problemen nicht weiterhelfen kann und ich mich an einen Psychotherapeuten wenden soll, zum anderen arbeitet sie nicht mehr als Psychologin, sondern ist jetzt in der Stadtverwaltung irgendwo im Gesundheitssektor beschäftigt - was dann meine Therapieversuche entgültig beendet hat.

Aber ansonsten ist das eine gute Idee, das Ganze (mit Eurer Erlaubnis) auszudrucken und zu einer Beratung mitzunehmen, bzw. nur die Teile, die ich geschrieben hab.
meine hast du, von herzen!!
 
S

Schmetterlingsflattern

Gast
finde die idee auch voll okay. es erleichtert dir einiges.
du scheinst dir doch gedanken über eine beratung gemacht zu haben...wie siehts da in dir aus.wirst du das versuchen?
 

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