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Ab wann ist man "rechts"?

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M

Mister Yland

Gast
Hallo Leute,
mich beschäftigt gerade ziemlich stark ein Thema. Und zwar folgendes: Ich hab mit einem guten Bekannten, den ich im Internet kennen gelernt habe, geredet. Wir reden meistens über unsere gemeinsame Liebe, den VfB Stuttgart und über die Musik, die wir hören, da wir sehr ähnliche Musik hören. Dazu gehören Bands wie NoFX, Ärzte, Tote Hosen usw. Also alles eher in Richtung Punk. Für mich ist diese Musikrichtung aber mehr als nur Musik sondern auch ein politisches Statement. Für mich ist Punk links. Nicht unbedingt linksextrem, was auch gut ist, aber deutlich GEGEN Nazis, Ausländerhass, Verallgemeinerung etc.

So. Wir haben eben darüber geredet, dass an den Halfe-Pipes eigentlich nur HipHopper, meist ausländisch, sind, die einen oft auch doof anmachen. Leider ist mir auch das schon passiert. Und wie die Ironie des Schicksals es so will, hörte ich dabei "Die Ärzte - Ein Sommer nur für mich". Irgendwann fing er dann an, diese Leute als "Kanaken" zu bezeichnen. Ich fragte ihn dann, was er damit meint. Seine Antwort war "Ausländer, die hier unerwünscht sind". Darauf hab ich ihm versucht zu erklären, dass das nichts damit zu tun hat, woher sie kommen. Ich mag sie nicht, aber nicht weil sie nicht Deutsch sind.
Naja, das hat er nicht wirklich eingesehen. Aber als er dann noch mit "Neger" anfing, hab ich ihm gesagt, er soll diese Leute doch bitte "Farbige" oder wenigstens "Schwarze" nennen. (Auch wenn das auch schon als leicht rassistisch gilt)! Im gleichen Satz hat er aber gesagt, wie sehr er die scheiß Nazis hasst.

Jetzt frag ich mich nur: Was ist das?
Ab wann ist man denn rechts? Oder gilt es dann fast schon als "normal", Leute wegen ihrer Hautfarbe und ihrer Herkunft mit solchen Wörtern zu beschimpfen?
Habe ihn direkt darauf angesprochen, er meinte er sei auf gar keinen Fall Ausländerfeindlich. Aber was dann?


- Jeder ist Ausländer! Fast überall -

Würde mich über andere Meinungen dazu freuen
 
C

Constanze

Gast
Zunächst: Ich glaube nicht, dass dein Freund ein "Rechter" ist, vielmehr scheint er mit vielen Vorurteilen behaftet zu sein, wie man sie vielerorts findet, und dann kommt noch eine Portion Unkenntnis dazu. Ich habe in meinem Bekannten- und Kollegenkreis viele Menschen mit nichtdeutscher Herkunft, und man glaubt gar nicht, wie die über ihre eigenen Landsleute und über andere Menschen ausländischer Herkunft urteilen. Die Türken mögen Leute aus Anatolien nicht, die Araber mögen die Türken nicht, die Türken mögen keine Farbigen...Und ein Chinese erzählte mir, dass die Japaner doch sehr hässliche Menschen seien(!)
Ein Bekannter meinte mal, er könne Schwule nicht ausstehen (passt nicht so ganz hier her). Als ich ihn fragte, ob er denn Schwule persönlich kenne, lautete die Antwort "Nein".
Vorurteile, die Rassismus schüren, gibts also überall, das ist kein deutsches Phänomen.
Die Frage, wann man denn einen Menschen als rechtsgesinnt oder rechtsextremistisch einstufen kann, kann ich beantworten, da ich mich beruflich mit diesem Thema stark befasst habe und auch immer noch befasse. Es gibt sehr alte, aber richtungsweisende Gerichtsurteile, die heute als Maßstab herangezogen werden. Zum einen zählt dazu der Wunsch nach Abschaffung der Demokratie und ein Zurück in einen Führerstaat. Weiterhin kennzeichnen den Rechtsextremismus sozial-darvinistische, rassistische Lehren, die Überbewertung der deutschen Herkunft, die Leugnung oder Relativierung der jüngsten deutschen Vergangenheit und das Zurücktreten der Individualität zugunsten des Volkes. Das mag recht theoretisch erscheinen, ist aber ein gutes Gerüst, um Organisationen und Parteien einzuordnen.
Es muss also mehr zusammenkommen als diffuse Vorurteile, die jemand verbohrt vertritt. Allerdings besteht die Gefahr, dass solche Menschen für den Rechtsextremismus sehr empfänglich sind. Nicht umsonst organisieren sich viele junge Menschen in Kameradschaften, weil ihre Vorurteile dort als umumstössliche Wahrheiten gelten.
Wichtig sind hier Gespräche mit guten Argumenten, um solchen Menschen begegnen zu können. Das setzt allerdings eine eigene Auseinandersetzung mit dieser Thematik voraus, damit man nicht ins Schwimmen gerät.
 

silent_warior

Aktives Mitglied
Menschen machen im Laufe ihres Lebens Erfahrungen, bewerten diese und handeln danach.

Wenn eine Frau immer nur von Männern verarscht wurde dann denkt sie dass alle so sind.

Mir selbst erging folgendes:
Ich ging in eines Gruppe von Jungen und Mädchen c.a. 5 Jungen und 4 Mädchen die Straße entlang, es kam eine Junge(sah wie ein Türke aus) von der gegenüberliegenden Straßenseite an den Jungen der als letzts ganz hinten lief und wollte etwas verkaufen. Dabei fuhr er dem Jungen in die Hacken und dieser trat dann gegen das Vorderrad des Fahrrads mit dem er zu uns kam.

Daraufhin kamen die anderen (Türken) und prügelten auf ihn ein, die anderen von uns drehten sich um und schauten was da los ist. Ich stand auch nur da, weil ich soeine Situation noch nie hatte.
Er stand da und hielt siene Hände am Kopf ( er hielt seine Brille fest ) !
Die traten ihn mit den Füßen bis in die Höhe des Brustkorbs, ich ging daraufhin zu denen und lag dann auf dem Füßboden und die haben nicht die Hände benutzt, immer schön die Füße. Ich wusste nicht was mir das geschah.

Ich hatte mich erst nicht gewehrt weil ich dachte dass sie aufhören wenn sie merken dass ich nicht gefährlich bin.
In der Schule in die ich ging hat das immer funktioniert, ich bin so erzogen worden dass ich aus jeder Situaton mit reden rauskomme.

Das waren 7 Jungs, wir waren 4 Jungs (einer von den 5 ist weggelaufen) als alles vorbei war kamen noch ein paar einzelne von irgendwo (haben das wahrscheinlich mitbekommen und sind dann auch dahin, manche mit Fahrrad) auf alle Fälle waren wir kräftiger und konnten mehr schläge einstecken. Da haben die sich verschätzt !

Ich mochte davor Ausländer (ganz allgemein) kurtz danach habe ich sie aber gehaßt (auch allgemein), jetzt denke ich dass ihre Lebenslage so ein aggressives Verhalten nicht rechtfertigt. Es geht vielen deutschen Familien schlechter und die machen sowas nicht.
Ich weiß dass das kulturell und Familiär bedingt ist (d.h. ein Türke der bei einer deutschen Familie aufwächst würde soetwas nicht so einfach machen und würde auch Frauen als gleichwertig ansehen )

Ich habe mit anderen gesprochen die auch dort wohnen, es wurde mir berichtet dass schon viel passiert ist und dass sie Angst haben.
Sicher machen auch deutsche müll, aber der Anteil ist verschwindend gering gegenüber das was Ausländer für Straftaten verüben. Es ist leicht zu sagen x % der Ausländer machen sowas und y % der deutschen, wenn du x % der Menschen in deutschland nimmst siehst du nicht nur einen Trend sondern einen deutlichen Unterschied.

Ich bezeichne mich nicht als rechts oder radikal, ich bin kein Skinhead oder Schläger, ich habe jetzt aber ein Vorrteil gegenüber Ausländer.

- Dazu das man kein Vorurteil haben soll:
Jeder Mensch bildet sich ersteinmal ein Vor-urteil !
Du bildest dir auch über deinen neuen Freund ein Urteil bevor du weißt öb es stimmt (du bist dir bewußt dass es auf ihn vielleicht nicht zutrifft und du kannst es immer ändern - du hast aber das Urteil welches du von rechten hast rausgewühlt und hast es erstmal auf ihn angewand)

Du kannst mit ihm mal über das Thema "rechts" reden, wenn er dann anfängt von irgendwelchen Nazigrößen im 3. Reich zu reden kannst du ihn abschreiben, er ist dumm und leicht zu beeinflussen, denkt nicht darüber nach.
Wenn er aber seine Meinung nicht aus dem TV oder von Hetzern hat, dann solltest du ihn nicht damit bedrängen dass er ein anderes Urteil über "Ausländer" anzunehmen hat.

Wenn jemand nicht meiner Meinung ist dann sollte er oder sie das einfach mal sagen, vielleicht liege ich ja falsch und mein denken ist irrational und ich bin verblendet.


Ich wünsche dir viel Glück mit deinem neuen Freund.


lg Mike
 
M

Mister Yland

Gast
Ist es nicht so, dass wenn man selbste in Türke ist, man nicht oft von denen angemacht wird, sondern dann eher von den Deutschen? Ich glaube, dass genau so viele Deutsche rumpöbeln. Jedoch pöbeln diese Deutschen dann Ausländer an, darum denken wir, dass Deutsche sowas nicht so oft machen. Und wenn wir dann angepöbelt werden, sind wir geschockt, warum man gerade uns anmacht, wobei man selbst noch nie jemanden grundlos beschimpft hat.

Und wenn man einen neuen Menschen kennen lernt und die ersten Sätze mit ihm redet versucht man sich ja ein Bild über diese Person zu machen. Das ist für mich dann kein Vorurteil. Ein Vorurteil ist, wenn ich sage: Du bist blond und blauäugig, also bist du doof! Wenn mir jemand aber sagt, er mag Ausländer nicht so gerne und ich denke daraufhin, er ist rechts, ist das ja kein Vorurteil, sondern das, was ich aus seinen bisherigen Aussagen entnommen habe. Vielleicht kommt aber später raus, dass er nur die Ausländer nicht mag, die letzte Woche seinen Hund überfahren haben. (Nur ein Beispiel)!
Das ist dann kein Vorurteil, sondern ein Missverständnis.

Und man kann doch nicht sagen, dass alle Ausländer so sind, nur weil ein paar wenige so sind. Warum kann man nicht mit Ausländern so umgehen wie mit Deutschen: Man unterhält sich mit ihnen und bildet sich daraufhin eine Meinung. Egal ob diese dann sofort stimmt, man hat ihnen wenigstens die Chance gegeben, dass man sich mit ihnen gut versteht. Warum müssen Ausländer einen immer erst davon überzeugen, nicht agressiv und dumm zu sein? Warum denkt man von Deutschen eher, dass sie "normal" sind (was auch immer normal ist) und warum müssen Ausländer dies erst beweisen?


Und ein anderer Freund hat heute behauptet, eine Wirtschaft könne nur mit einer leicht rechten Politik gut funktionieren. Stimmt das? Und wieso soll das so sein?

Danke für eure Antworten
 

silent_warior

Aktives Mitglied
<quote>
Und ein anderer Freund hat heute behauptet, eine Wirtschaft könne nur mit einer leicht rechten Politik gut funktionieren. Stimmt das? Und wieso soll das so sein?
</quote>

Das ist blödsin !
Es ist höchstens so dass sich die Partei nur dann an das Volk erinnert wenn gerade mal Wahlen sind und da gibt es Parteien die eher rechts sind und welche die eher links sind.

Im Grunde genommen will man eine Regierung die mittig ist.
 
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