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Gast
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Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Vielleicht chronologisch...
Meine Mutter ist (wieder) alkoholabhängig. Vor etwas über 10 Jahren war sie schonmal abhängig und auf einem Familienurlaub dann zwangsweise auf Entzug... es fing an, dass sie im Hotelzimmer Halluzinationen bekam bis hin zu richtigen Wahnvorstellungen und 'Anfällen', als sei sie geisteskrank (sie dachte, der Teufel sei hinter ihr her, schrie im Hotel herum usw). Sie kam im Urlaub dann in eine Uniklinik auf eine Intensivstation, und 2 Wochen später in Deutschland in eine Spezialklinik wegen einer schweren Leberzirrhose etc. Dort sagte man ihr, ihre Chancen stünden vielleicht bei 60% (vielleicht wollte ihr man auch etwas Angst machen). Sie meinte später, der Moment war sehr einschneidend in ihrem Leben, als sie in der Klinik lag, auf das fallende Laub der Bäume draußen schaute (es war dann Herbst) und nicht wusste, ob sie ihre Kinder aufwachsen sehen würde.
Naja, nach einigen Wochen wurde sie entlassen, und unser Familienleben wurde wieder halbwegs normal, zumindest für ein paar Jahre. Irgendwann entdeckten wir dann wieder die ersten Alk-Flaschen im Keller. Darauf angesprochen, sagte sie, sie habe nur kleine Schlücke genommen (d.h. sie trinke ja gar nicht viel) und wolle wieder aufhören etc (sie versprach es sogar). Es blieb bei leeren Versprechungen, die Mengen wurden wieder größer etc.
Wir (ihre Kinder) konnten noch so viel betteln, weinen oder sie anflehen - sie hörte nicht auf. Nach außen hin wirkte sie noch einigermaßen normal (d.h., sie ist jetzt nicht komplett volltrunken, so dass sie lallen würde etc.), aber innerhalb des Haushalts merkt man es doch sehr. Es kam schleichend, richtig schlimm ist es wieder seit 2008 oder 2009. Sie wusch keine Wäsche mehr, putzte nicht mehr, kochte nicht mehr, verbrachte den ganzen Tag im Bett oder vorm TV oder vorm Laptop und surfte blöd herum. Ich zog vor 5 Jahren zum Studieren aus, deswegen hat es mich dann nicht mehr so sehr belastet - wenn ich aber mal auf Heimatbesuch war, war ich danach immer ziemlich down. Ich freute mich schon gar nicht mehr, sie zu sehen, sondern kam nur noch wegen der restlichen Familie und meiner Freunde nach Hause.
Vor 3 Monaten dann stürzte sie auf der Kellertreppe und hatte arge blaue Flecken im Gesicht, weshalb sie das Haus auch nicht mehr verließ. Naja, das bedeutete auch, dass sie keinen Alk-Nachschub mehr kaufen konnte.
Vor 2,5 Monaten kam ich dann wieder nach Hause von meinem Studienort, und sie war wie ausgewechselt - sie stand früh auf und schlief nicht mehr bis Mittag, kümmerte sich zumindest etwas um den Haushalt, war nicht mehr so aggressiv usw. Sie war wieder so wie in früheren Jahren (bzw. in einigen wenigen, früheren Jahren, als wir ein halbwegs normales Familienleben führten). Ich war anschließend wieder 3 Wochen am Studienort, und als ich erneut nach Hause kam, war alles wieder beim Alten - ich fand in ihren Verstecken im Keller wieder Alkohol, sie lässt sich wieder gehen (schläft teilweise in Alltagskleidung, die sie auch tagsüber anhat), liegt nur vor dem TV usw.
Heute ist die Situation dann etwas eskaliert - meine Schwester unterhielt sich mit mir in meinem alten Zimmer (im Heimatort), dann kam meine Mutter rein, wollte wohl mitreden etc. Plötzlich kramte sie wieder auf meinem Regal herum, nahm eine (getrocknete) Rose in die Hand und fragte, was das denn sei und von wem die ist usw. Da ich die letzten Tage wegen ihres Rückfalls eh sehr abgeneigt ihr gegenüber bin (bzw. sehr reserviert), ging ich dann auf sie zu, meinte, sie soll das lassen (sie hat in meinem privaten Zeug nicht zu stöbern) und wollte sie leicht "anschubsen", damit sie aus meinem Zimmer geht. Dabei fiel sie hin. Ich half ihr dann hoch, entschuldigte mich 2 oder 3 mal. Trotzdem flennte sie dann rum, warum ihr eigenes Kind sie geschubst habe usw.
Einerseits tut es mir natürlich leid - ich wollte keinesfalls, dass sie hinfällt, sondern nur, dass sie aus dem Zimmer geht und verschwindet. Andererseits berührt es mich nicht wirklich besonders, dass ich die eigene Mutter versehentlich hingeschubst habe, da ich langsam eine Abneigung ihr gegenüber entwickle. War es mir vor 3 Jahren noch relativ gleichgültig, ob sie sich zugrunde säuft (da ich die Hoffnung eh schon aufgegeben hatte), widert sie mich langsam immer mehr an durch ihr Gesaufe und ihren Lebensstil.
V.a. gab sie immer anderen die Schuld an ihrem Lebensstil:
- Dass sie alkoholabhängig geworden sei, daran sei mein Vater schuld, da er immer so viel gearbeitet hat.
- Dass sie nicht gern kocht bzw. nicht kochen kann (ich wurde früher von Schulkollegen oft damit aufgezogen, dass es bei uns meist nur Tiefkühllasagne gab, weil meine Mutter nicht kochen wollte), daran sei ihre Mutter Schuld, weil die sich früher immer so übermäßig abgemüht habe in der Küche und deshalb sei ihr (also meiner Mutter) die Freude am Kochen verdorben worden.
Daneben mussten ich und meine Schwester uns früher auch Sachen anhören wie beispielsweise, dass ich daran schuld sei, dass sie zu arbeiten aufhören musste (als ich zur Welt kam, hörte sie auf, damit sie sich um mich kümmern konnte) oder dass sie doch bei meiner Schwester (war ein ungeplantes Kind) lieber hätte abtreiben sollen (!)....
Wenn ich über meine Kindheit nachdenke, fallen mir viele Sachen ein, die mich in meiner Abneigung nur noch bestärken... zum Beispiel wollte sie mich damals zwingen, auf die Realschule zu wechseln. Ihre Begründung: Ich würde das Gymnasium ja sowieso nicht packen und spätestens im nächsten Schuljahr durchfliegen. Am Ende habe ich dann ein gutes Abitur abgelegt... Bei Sachen/Angelegenheiten, bei denen andere Mütter ihre Kinder unterstützen und aufbauen würden (z.B. "du schaffst das schon"), wurde ich niedergemacht, dass ich ja sowieso nicht durchs Gymnasium kommen würde.
Daneben gab es noch viele Kleinigkeiten. Zum Beispiel erinnere ich mich daran, dass - als ich ein Kind war - oft tage- und wochenlang die Wäsche nicht gewaschen wurde. Alte Kleidung sammelte sich im Bad auf dem Fußboden (der Wäschekorb war längst voll) 50 bis 70 cm hoch auf einem Berg, und ich wurde mit dreckigen Klamotten in die Schule geschickt...
Als meine Schwester ihren jetzigen Freund kennenlernte, war meine Mutter total dagegen, lästerte dauernd etc. Irgendwann gab sie dann sogar zu, dass es zum Teil aus Neid sei (weil es zwischen meiner Mutter und meinem Vater nach 25 Jahren Ehe eben nicht mehr so gut läuft (bzw. sogar eher schlecht!) wie in einer frischen Beziehung)! Wie erbärmlich ist das denn bitte, als Mutter auf das eigene Kind neidisch zu sein!?
Daneben gab und gibt es aber auch teilweise noch "lichte" Momente, wo man normal mit ihr reden konnte/kann. Genau diese Momente verhindern wahrscheinlich, dass ich bisher einen richtigen, abrgundtiefen Hass auf sie entwickel(t)e, da sie eben, wie gesagt, ab und an noch relativ normal erscheint.
Nun bin ich Mitte 20, habe mein Studium bald fertig und wollte eigentlich für ein paar Monate, als Überbrückung, zu Hause wieder einziehen, bis ich mein Zweitstudium beenden kann (in einer anderen Stadt). Gerade die Situation heute (mit dem Streit) lassen mich aber daran zweifeln, ob es so eine gute Idee ist. Mit meiner Schwester (lebt noch zu Hause) komme ich sehr gut aus, allerdings ist es so, dass sie eh kaum zu Hause ist und sich ansonsten selbst versorgt (d.h. für sich selbst kocht usw.). Mein Vater ist mittlerweile berentet und arrangiert sich halt zu Hause mit der Situation. Dadurch, dass er Alleinverdiener war und viel arbeitete (d.h. wenig zu Hause war), ist er Hausarbeit nicht wirklich gewohnt, macht aber zumindest das Nötigste (staubsaugen, rasenmähen usw.), was meine Mutter eben nicht mehr macht. Das Waschen der Wäsche haben vor einigen Jahren dann meine Schwester und ich übernommen, da meine Mutter nach dem Rückfall sich auch darum nicht mehr wirklich kümmerte.
Naja, ich bin derzeit ziemlich neben der Kappe - einerseits wegen der Situation vorhin, als sie meinetwegen hinfiel, andererseits generell wegen ihrs erneuten Rückfalls. Als sie vor 3 Monaten wieder trocken wurde, dachte ich, sie hätte es vielleicht endlich begriffen... als dann vor kurzer Zeit der erneute Rückfall kam, stieg meine Abneigung sogar noch mehr (im Vergleich zu vorher).
Genau wegen dieser Abneigung gegenüber der eigenen Mutter mache ich mir aber schon selbst Vorwürfe, insbesondere in Hinblick darauf, dass es ja durchaus ein paar (wenige) Jahre gab, als wir ein relativ normales Familienleben hatten und sie sich sogar recht gut um uns kümmerte. Dafür waren eben die Jahre davor und danach umso schlimmer...
Mir ist klar, dass ich zukünftig den Kontakt zu ihr so gering wie möglich halten will, wenn ich in ein paar Monaten daheim zum zweiten Mal ausziehe (d.h. nach den paar Monaten, in denen ich als Überbrückung nochmal zu Hause wohne). Mittlerweile ertappe ich mich sogar bei dem Gedanken, dass sich mein Mitleid wahrscheinlich selbst dann sehr in Grenzen halten würde, wenn sie irgendwann - bedingt durch den vielen Alk - Leberkrebs oder etwas ähnliches bekommen würde...
Gibt es hier welche, denen es zu Hause ähnlich ging? Wie habt ihr euch dann entschieden - sollte man den Kontakt völlig (bzw. soweit wie möglich) abbrechen? "Hilfeversuche" sind übrigens zwecklos. Anfangs versprach sie ja dauernd, aufzuhören, und in den letzten Jahren blockte sie nur noch ab, wenn man sie darauf ansprach (bzw. verzog sich gleich beleidigt in ihr Bett, wenn das Thema mal zur Sprache kam)... solange sie es nicht mal einsieht, dass sie ein Problem hat, kann man ihr auch nicht helfen.
Meine Mutter ist (wieder) alkoholabhängig. Vor etwas über 10 Jahren war sie schonmal abhängig und auf einem Familienurlaub dann zwangsweise auf Entzug... es fing an, dass sie im Hotelzimmer Halluzinationen bekam bis hin zu richtigen Wahnvorstellungen und 'Anfällen', als sei sie geisteskrank (sie dachte, der Teufel sei hinter ihr her, schrie im Hotel herum usw). Sie kam im Urlaub dann in eine Uniklinik auf eine Intensivstation, und 2 Wochen später in Deutschland in eine Spezialklinik wegen einer schweren Leberzirrhose etc. Dort sagte man ihr, ihre Chancen stünden vielleicht bei 60% (vielleicht wollte ihr man auch etwas Angst machen). Sie meinte später, der Moment war sehr einschneidend in ihrem Leben, als sie in der Klinik lag, auf das fallende Laub der Bäume draußen schaute (es war dann Herbst) und nicht wusste, ob sie ihre Kinder aufwachsen sehen würde.
Naja, nach einigen Wochen wurde sie entlassen, und unser Familienleben wurde wieder halbwegs normal, zumindest für ein paar Jahre. Irgendwann entdeckten wir dann wieder die ersten Alk-Flaschen im Keller. Darauf angesprochen, sagte sie, sie habe nur kleine Schlücke genommen (d.h. sie trinke ja gar nicht viel) und wolle wieder aufhören etc (sie versprach es sogar). Es blieb bei leeren Versprechungen, die Mengen wurden wieder größer etc.
Wir (ihre Kinder) konnten noch so viel betteln, weinen oder sie anflehen - sie hörte nicht auf. Nach außen hin wirkte sie noch einigermaßen normal (d.h., sie ist jetzt nicht komplett volltrunken, so dass sie lallen würde etc.), aber innerhalb des Haushalts merkt man es doch sehr. Es kam schleichend, richtig schlimm ist es wieder seit 2008 oder 2009. Sie wusch keine Wäsche mehr, putzte nicht mehr, kochte nicht mehr, verbrachte den ganzen Tag im Bett oder vorm TV oder vorm Laptop und surfte blöd herum. Ich zog vor 5 Jahren zum Studieren aus, deswegen hat es mich dann nicht mehr so sehr belastet - wenn ich aber mal auf Heimatbesuch war, war ich danach immer ziemlich down. Ich freute mich schon gar nicht mehr, sie zu sehen, sondern kam nur noch wegen der restlichen Familie und meiner Freunde nach Hause.
Vor 3 Monaten dann stürzte sie auf der Kellertreppe und hatte arge blaue Flecken im Gesicht, weshalb sie das Haus auch nicht mehr verließ. Naja, das bedeutete auch, dass sie keinen Alk-Nachschub mehr kaufen konnte.
Vor 2,5 Monaten kam ich dann wieder nach Hause von meinem Studienort, und sie war wie ausgewechselt - sie stand früh auf und schlief nicht mehr bis Mittag, kümmerte sich zumindest etwas um den Haushalt, war nicht mehr so aggressiv usw. Sie war wieder so wie in früheren Jahren (bzw. in einigen wenigen, früheren Jahren, als wir ein halbwegs normales Familienleben führten). Ich war anschließend wieder 3 Wochen am Studienort, und als ich erneut nach Hause kam, war alles wieder beim Alten - ich fand in ihren Verstecken im Keller wieder Alkohol, sie lässt sich wieder gehen (schläft teilweise in Alltagskleidung, die sie auch tagsüber anhat), liegt nur vor dem TV usw.
Heute ist die Situation dann etwas eskaliert - meine Schwester unterhielt sich mit mir in meinem alten Zimmer (im Heimatort), dann kam meine Mutter rein, wollte wohl mitreden etc. Plötzlich kramte sie wieder auf meinem Regal herum, nahm eine (getrocknete) Rose in die Hand und fragte, was das denn sei und von wem die ist usw. Da ich die letzten Tage wegen ihres Rückfalls eh sehr abgeneigt ihr gegenüber bin (bzw. sehr reserviert), ging ich dann auf sie zu, meinte, sie soll das lassen (sie hat in meinem privaten Zeug nicht zu stöbern) und wollte sie leicht "anschubsen", damit sie aus meinem Zimmer geht. Dabei fiel sie hin. Ich half ihr dann hoch, entschuldigte mich 2 oder 3 mal. Trotzdem flennte sie dann rum, warum ihr eigenes Kind sie geschubst habe usw.
Einerseits tut es mir natürlich leid - ich wollte keinesfalls, dass sie hinfällt, sondern nur, dass sie aus dem Zimmer geht und verschwindet. Andererseits berührt es mich nicht wirklich besonders, dass ich die eigene Mutter versehentlich hingeschubst habe, da ich langsam eine Abneigung ihr gegenüber entwickle. War es mir vor 3 Jahren noch relativ gleichgültig, ob sie sich zugrunde säuft (da ich die Hoffnung eh schon aufgegeben hatte), widert sie mich langsam immer mehr an durch ihr Gesaufe und ihren Lebensstil.
V.a. gab sie immer anderen die Schuld an ihrem Lebensstil:
- Dass sie alkoholabhängig geworden sei, daran sei mein Vater schuld, da er immer so viel gearbeitet hat.
- Dass sie nicht gern kocht bzw. nicht kochen kann (ich wurde früher von Schulkollegen oft damit aufgezogen, dass es bei uns meist nur Tiefkühllasagne gab, weil meine Mutter nicht kochen wollte), daran sei ihre Mutter Schuld, weil die sich früher immer so übermäßig abgemüht habe in der Küche und deshalb sei ihr (also meiner Mutter) die Freude am Kochen verdorben worden.
Daneben mussten ich und meine Schwester uns früher auch Sachen anhören wie beispielsweise, dass ich daran schuld sei, dass sie zu arbeiten aufhören musste (als ich zur Welt kam, hörte sie auf, damit sie sich um mich kümmern konnte) oder dass sie doch bei meiner Schwester (war ein ungeplantes Kind) lieber hätte abtreiben sollen (!)....
Wenn ich über meine Kindheit nachdenke, fallen mir viele Sachen ein, die mich in meiner Abneigung nur noch bestärken... zum Beispiel wollte sie mich damals zwingen, auf die Realschule zu wechseln. Ihre Begründung: Ich würde das Gymnasium ja sowieso nicht packen und spätestens im nächsten Schuljahr durchfliegen. Am Ende habe ich dann ein gutes Abitur abgelegt... Bei Sachen/Angelegenheiten, bei denen andere Mütter ihre Kinder unterstützen und aufbauen würden (z.B. "du schaffst das schon"), wurde ich niedergemacht, dass ich ja sowieso nicht durchs Gymnasium kommen würde.
Daneben gab es noch viele Kleinigkeiten. Zum Beispiel erinnere ich mich daran, dass - als ich ein Kind war - oft tage- und wochenlang die Wäsche nicht gewaschen wurde. Alte Kleidung sammelte sich im Bad auf dem Fußboden (der Wäschekorb war längst voll) 50 bis 70 cm hoch auf einem Berg, und ich wurde mit dreckigen Klamotten in die Schule geschickt...
Als meine Schwester ihren jetzigen Freund kennenlernte, war meine Mutter total dagegen, lästerte dauernd etc. Irgendwann gab sie dann sogar zu, dass es zum Teil aus Neid sei (weil es zwischen meiner Mutter und meinem Vater nach 25 Jahren Ehe eben nicht mehr so gut läuft (bzw. sogar eher schlecht!) wie in einer frischen Beziehung)! Wie erbärmlich ist das denn bitte, als Mutter auf das eigene Kind neidisch zu sein!?
Daneben gab und gibt es aber auch teilweise noch "lichte" Momente, wo man normal mit ihr reden konnte/kann. Genau diese Momente verhindern wahrscheinlich, dass ich bisher einen richtigen, abrgundtiefen Hass auf sie entwickel(t)e, da sie eben, wie gesagt, ab und an noch relativ normal erscheint.
Nun bin ich Mitte 20, habe mein Studium bald fertig und wollte eigentlich für ein paar Monate, als Überbrückung, zu Hause wieder einziehen, bis ich mein Zweitstudium beenden kann (in einer anderen Stadt). Gerade die Situation heute (mit dem Streit) lassen mich aber daran zweifeln, ob es so eine gute Idee ist. Mit meiner Schwester (lebt noch zu Hause) komme ich sehr gut aus, allerdings ist es so, dass sie eh kaum zu Hause ist und sich ansonsten selbst versorgt (d.h. für sich selbst kocht usw.). Mein Vater ist mittlerweile berentet und arrangiert sich halt zu Hause mit der Situation. Dadurch, dass er Alleinverdiener war und viel arbeitete (d.h. wenig zu Hause war), ist er Hausarbeit nicht wirklich gewohnt, macht aber zumindest das Nötigste (staubsaugen, rasenmähen usw.), was meine Mutter eben nicht mehr macht. Das Waschen der Wäsche haben vor einigen Jahren dann meine Schwester und ich übernommen, da meine Mutter nach dem Rückfall sich auch darum nicht mehr wirklich kümmerte.
Naja, ich bin derzeit ziemlich neben der Kappe - einerseits wegen der Situation vorhin, als sie meinetwegen hinfiel, andererseits generell wegen ihrs erneuten Rückfalls. Als sie vor 3 Monaten wieder trocken wurde, dachte ich, sie hätte es vielleicht endlich begriffen... als dann vor kurzer Zeit der erneute Rückfall kam, stieg meine Abneigung sogar noch mehr (im Vergleich zu vorher).
Genau wegen dieser Abneigung gegenüber der eigenen Mutter mache ich mir aber schon selbst Vorwürfe, insbesondere in Hinblick darauf, dass es ja durchaus ein paar (wenige) Jahre gab, als wir ein relativ normales Familienleben hatten und sie sich sogar recht gut um uns kümmerte. Dafür waren eben die Jahre davor und danach umso schlimmer...
Mir ist klar, dass ich zukünftig den Kontakt zu ihr so gering wie möglich halten will, wenn ich in ein paar Monaten daheim zum zweiten Mal ausziehe (d.h. nach den paar Monaten, in denen ich als Überbrückung nochmal zu Hause wohne). Mittlerweile ertappe ich mich sogar bei dem Gedanken, dass sich mein Mitleid wahrscheinlich selbst dann sehr in Grenzen halten würde, wenn sie irgendwann - bedingt durch den vielen Alk - Leberkrebs oder etwas ähnliches bekommen würde...
Gibt es hier welche, denen es zu Hause ähnlich ging? Wie habt ihr euch dann entschieden - sollte man den Kontakt völlig (bzw. soweit wie möglich) abbrechen? "Hilfeversuche" sind übrigens zwecklos. Anfangs versprach sie ja dauernd, aufzuhören, und in den letzten Jahren blockte sie nur noch ab, wenn man sie darauf ansprach (bzw. verzog sich gleich beleidigt in ihr Bett, wenn das Thema mal zur Sprache kam)... solange sie es nicht mal einsieht, dass sie ein Problem hat, kann man ihr auch nicht helfen.