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Ängste und die Organisation von Hilfe

GrünerKater

Aktives Mitglied
Hi Leute,
ich hab seit geraumer Zeit Probleme mit Ängsten und "depressiven Löchern", in die ich immer wieder falle. Weil es seit letztem Sommer deutlich schlimmer ist, hab ich mich um einen Therapieplatz bemüht und seit gut einem Monat habe ich endlich einen Therapeut.
Lange Rede kurz: Duales Studium aufrecht erhalten, pendeln und den großen Brocken ambulant aufarbeiten wird nicht klappen. Klinikaufenthalt ist angedacht und ich habe mich bereits bei einer Klinik beworben. Das Studium werde ich auf diesem Wege nicht beenden. Daran hatte ich wirklich hart zu knabbern, aber mittlerweile habe ich es akzeptiert.

Und jetzt kurze Rede lang:
Ich kann seit geraumer Zeit keine Briefe und Mails öffnen, seit Monaten auch meine beruflichen. Das habe ich irgendwie bei der Arbeit geheim halten können. Ursprünglicher Plan war Scharade zu spielen bis ich meinen Chef mal so auf eine Zigarette erwische, dass ich reinen Tisch machen kann mit Mails, Klinik usw.
An dem Tag, als ich mich für die stationäre Therapie und damit gegen das Studium entschieden habe, kam ich nachmittags von der Therapie wieder ins Büro, hab die Klinik-Unterlagen ausgedruckt und mit dem Ausfüllen angefangen. (weil Drucker zu Hause defekt) In dem Moment sagt mit eine Kollegin, ich solle dringend unsere Ober-Bürokratin zurückrufen. Ich hab schon die Angst gespürt, wollte mich noch paar Minuten ablenken, Gedanken ordnen... Da klingelt das Telefon. Zack! Fette Panikattacke! Seitdem krank geschrieben. Meinen Chef konnte ich tags drauf nicht erreichen. Wiederum einen Tag später hat er am Nachmittag/Abend 8x angerufen. Ich war wie erstarrt. Rangehen? Sinnvoll kommunizieren? Unmöglich!
An demselben Abend hat mein Smartphone zufällig (durch ein Update?) die ungelesenen Mails in der Benachrichtigungsleiste angezeigt. Da war was vom Dekan dabei. Geht bestimmt um eine Prüfung im letzten Anlauf, die ich schon ewig vor mir herschiebe bzw vielleicht hat sie schon stattgefunden, nur ich hab die Mail nicht gelesen... Studium läuft eh sehr mau. Seit dem 2. Semester schubse ich mich mit Drogencocktails von Prüfungsphase zu Prüfungsphase und zwischendrin geht's mir einfach miserabel. Obwohl es mein Traum-Studiengang und ein super Beruf ist.
Geöffnet hab ich die Mail natürlich nicht. Und nu hab ich Sorge, dass die Uni sich bei der Arbeit gemeldet hat, weil ich ewig nicht erreichbar bin... Schlimmes Kopfkino! Und mein Chef wartet deswegen seit fast 2 Wochen auf meinen Rückruf!
Was mach ich jetzt? Anrufen würde riesen Kraft kosten. Dabei besteht die Gefahr, dass ich keinen sinnvollen Satz zusammen kriege. Brief schreiben ginge, aber ich werde die Antwort nicht lesen können.

Noch ne Sache:
Wegen den Post-Problemen haben sich natürlich auch Schulden angehäuft. Noch überschaubar, ganz knapp vierstellig. Drum hat sich eine gute Freundin bereit erklärt, dass wir meine dringende Post über sie regeln. Nur braucht sie dafür Daten und Unterlagen von mir. Jetzt sind wir in der blöden Lage, dass sie (bzw mein Handy) die Rolle des Buh-Manns einnimmt, der die Nachricht übermittelt, die ich gar nicht haben will. Logischerweise sagt mir mein neurotisches Hin jetzt ständig, dass ich doch bloß das Handy in der Ecke liegen lassen soll. Und meistens gewinnt es...
Mir gefällt diese Lösung gar nicht! Und die Freundin ist auch schon sauer, weil sie sich ja um meinen Krempel kümmern will. Und ich Idiot bin vor lauter Angst vor der Angst vor dem, was schon klar ist, nicht in der Lage die Whatsapps zu lesen... Und das wird ja in den nächsten Monaten nicht besser! Krankengeld, Wohngeld, Arbeitslosengeld... Für all den Krempel muss man mit Post umgehen können. Und ich kann nicht einmal Antwort an meinen eigenen Gläubiger lesen.
Jemand nen Rat?

Seit der Krankschreibung habe ich quasi keinen Schlafrhythmus mehr und mein Tagesablauf besteht aus Futurama o.ä. bingewatching (obwohl ich alle Folgen schon kenne), fürchten dass es an der Tür klingelt und Sorgen drum machen, was wird wenn ich weiter ignoriere. Alles fällt mir ziemlich schwer und ich hab schon genug, wenn ich mich zum einkaufen geschleppt habe. Das aber nur der Vollständigkeit halber...

So viel für's Erste von mir... Und jetzt seid ihr dran! :)
 
P

Püppi83

Gast
Hallo, darf ich dich fragen, wovor du Angst hast, sowohl mit deinem Arbeitgeber als auch mit deiner Uni in Kontakt zu kommen, wenn du doch eh dein Studium abbrechen möchtest, weil du einen stationären Klinikaufenthalt planst? Du hast doch nichts zu verlieren. Viel mehr etwas zu gewinnen. Vielleicht bietet dir dein Arbeitgeber auch die Möglichkeit, dass du nach deinem Klinikaufenthalt deinem Studium weiter nachgehen kannst. Man weiß es ja nicht.

Die Angst vor dem Öffnen von Briefen etc. kenne ich auch. Ich meine aber für mich heraus gefunden zu haben, dass dies in meinem Fall daran liegt, dass ich Angst davor habe, angeschnauzt zu werden bzw. "einen auf den Deckel zu bekommen". Also eben so, so wie es früher der Fall bei mir war.

Auch wenn es dir sicherlich schwer fällt, solltest du dir dein Leben nicht noch schwerer machen als nötig und einen Weg finden, mit deiner Angst, mögliche negative Informationen zu erhalten, klar zu kommen. Dein aktuelles Verhalten darauf ist nur ein Davonlaufen. Aber davon laufen kannst du nicht, das weißt du selber. Dieses Verhalten, auch wenn es sicherlich dafür einen konkreten Grund gibt, erschwert dir dein Leben nur.
 

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