Ahnung von Statik? Sandsteinmauer unterspült

Hallo Ihr Lieben
ich hatte gestern Diskussionen mit Ortsbewohnern, die eine "Stabilisierungsaktion" meines Vermieters an einer unterspülten Sandsteinmauer in meinem Wohngelände (jedoch habe ich mit der Obstwiese und der Mauer nichts zu tun) in Frage stellen. Mich betrifft das nur nebenbei durch den Lärm und die Aktion, den der Versuch der Stabilisierung gebracht hat, aber Eure Meinung würde mich interessieren, ich kann mir vorstellen, dass die Dorfbewohner Recht haben.

Der Vermieter ist über 80 und altersstarrsinnig, somit ist nicht davon auszugehen dass er sich erkundigt hat oder den ausführenden Maurern zugehört hat, falls diese etwas erwähnt haben.

Das Gelände und Haus hier ist aus den 30er Jahren. Eine Sandsteinmauer, auf welcher in der Schräge eine Obstwiese mit ca. 10 Baumen steht, wurde unterspült und fängt nun an zu kippen. Der Vermieter hat in der Mitte dieser ca. 7 m hohen Mauer nun quasi einen Betonblock installiert (1 m Breite, 2 m Länge und ca. 3 m Höhe, würde ich schätzen) der die Mauer halten soll. Im Inneren dieses Betonblocks sind wohl Steinbrocken.

Rechts und links vor dem Betonblock sind je ca. 8 m Länge und 7 m Höhe Sandsteinmauer. Also wird alles rechts und links neben dem Betonblock weiter unterspült und dann abstürzen, so meinen die Ortsbewohner. und ich würde das auch vermuten, nachdem die letzten Monate nach Regen unten auf dem Boden immer Sand lag, aber auch kleine "Bröckelchen".

Ich bin mal gespannt, auf Eure Meinung,...

Die Pflanzen sind meine, wurden nun aber total demoliert.....

Gruß von Grisu

Hallo Grisu,
bei der Aktion gibt es -eigentlich - etwas wichtiges zu bedenken.

Zum einen kann die Mauer ein Loch schützen, sie kann aber auch einen Berg stützen.
Es hängt also davon ab, wer warum die Mauer gesetzt hat bevor es noch keinen Berg und kein Loch gab.
Danach richtet sich die Zuständigkeit für die Instandhaltung des Bauwerks.
Ein Vermieter schuldet aber nur einen vertragsgemäßen Zustand.
Je nachdem wie dick und massiv die Mauer ist, hält sie noch etwas länger.

Klar .... wenn einfach nur aufgesetzt wird ohne Statik zu berücksichtigen.

Ich wohnte mal in einem Haus, da ist auch der gesamt Vorgarten abgestürzt, bei eben solch einer Mauer. Da wurde alles abgetragen und ein komplett neues Fundament - und kein Flickstück - hergestellt ohne dem Grundmaterial. Dort wurde alles abgetragen und auch der Boden quasi neu aufgetragen und die Befestigungen waren alle neu.

Normalerweise ist das drunter, die Betonflläche, mein Parkplatz....... andere Parkmöglichkeiten gibt es schwerlich hier im Gelände. Ich sollte dann aber bei Starkregen - und der wird nun häufiger kommen - das Auto woanders abstellen.

Davon mal abgesehen dass es unheimlich hässlich ist - meiner Meinung nach - kann ich mir nicht vorstellen dass rechts und links von dem Betonblock das unterspülen jetzt nicht mehr passiert. Der Regen von oben auf die schräge Wiese - mit den alten Bäumen - erfolgt ja immer noch....

Gruß von Grisu

Wenn sich die Mauer schon mal in Bewegung gesetzt hat, heißt das daß alle Teile davon bereits gekippt sind und nicht mehr gut zusammenhalten. Das wird nix mehr, selbst mit Stütze, denn offensichtlich drückt ja von der anderen Seite was dagegen, und Erde und Bäume haben auch einiges Gewicht. Da kann man aus Sicherheitsgründen wirklich nur alles abtragen und ggf. mit tiefgründigen Pfählen neu stabilisieren. Und da dem Bild nach seitlich davon Gebäude sind, besteht das Risiko, wenn die Mauer kippt, daß auch diese Gebäude dann mitbeschädigt werden. Du solltest dem Eigentümer ins Gewissen reden, ob er lieber Gebäudeschäden riskieren will.

Danke @Daoga für Deine fundierte Meinung,
neee, der starrsinnige Mensch, der auch noch von Demenz begleitet wird, der bekommt von mir nur einen entsprechenden Kommentar zu hören wenn er mich fragen sollte wie mir das "gefällt". Die Gebäudeteile rechts und links - links ist mein Holzlager und rechts ist sein Bereich, in dem er alles für seine Werkstatt hat und alles für die Obstbäume lagert.

Genau das, was Du schreibst, war eben auch mein Gefühl. Die Bäume oben stehen ja schon in der Schräge und wenn dann oben die Obstwiese endet ist dann noch eine Straße. Also auch wieder Gewicht und Erschütterung, was nach unten übertragen wird.

Und: wir reden hier von keinem normalen Gebiet - hier ist alles rückständiger als im restlichen BaWü, mindestens 20 Jahre rückwärts.

Irre fand ich auch: der Beton wurde ca. 16.00 Uhr gestern in die Verschalung eingelassen. Heute morgen um 7.00 Uhr bekam dann die Mauer wieder Luft und wurde von der Verschalung befreit. Ich wäre von mindestens zwei Tagen Trocknung ausgegangen. Auch wenn es jetzt warm wird, so ist die Luft doch auch feucht ..... aber was weiß ich denn schon..... ;-)

Danke für Deine Meinung!!!! Hilft mir sehr !!!!!

Gruß von Grisu

Wenigstens sind es keine Wohngebäude, dann ist es nicht ganz so schlimm wenn die Mauer umfällt. Dort mich aufhalten oder was wertvolles hinstellen würde ich aber nicht mehr, denn spätestens beim nächsten ordentlichen Regen könnte das alles ins Rutschen kommen. Vielleicht bleibt der Pfeiler ja tatsächlich stehen, aber die Mauer links und rechts davon wird abgehen.

Du, da bin ich echt am überlegen, wie ich das mit dem Auto mache. Topfit, hat 40.000 km, aber doch 14 Jahre und somit habe ich letztes Jahr die Teilkasko gekündigt.

Mal ganz ehrlich: ich kenne es auch so, dass der Beton geschützt wird für die nächste Woche damit weder Feuchtigkeit reinkommt noch das alles bei extremer Sommerhitze ungünstig austrocknet. Echt, ich habe nicht gerade den Eindruck, dass das alles fachmännisch übergeben wurde. Das kann aber am Vermieter liegen, dass der es besser wissen wollte als die Handwerker. Er will nämlich am Sonntag sein Heimatmuseum zeigen (in der anderen Haushälfte)

Wenn das alles umstürzt und ein paar Meter rollen möchte, dann landet es in seinem Heimatmuseum, vermutlich ohne Gefahr für mich und meinen Wohnbereich, der in der anderen Haushälfte liegt, also weg vom Hang.

Wenn er sein Heimatmuseum zeigt (wem?) könnten ein paar Leute darunter sein, die sich mit Statik von Berufs wegen auskennen. Die könntest Du mal beiseite nehmen und ihnen die Mauer zeigen, was sie davon halten. Die hätten dann vielleicht mehr Einfluß auf den alten Mann als Du.

Hey Daoga,
Dein Ratschlag wäre o.k. wenn ich den Menschen sympatisch finde oder mit ihm Umgang pflege.

Meinem Vermieter gehe ich aus dem Weg wo das nur möglich ist da ich seine herrische Art und Weise nicht ertragen will und muss. Deshalb interessieren mich auch die Besucher seines Museums nicht und ich halte Abstand von allem, was mit ihm zu tun hat. So viel Abstand wie möglich. Ich erkundige mich mal versicherungsrechtlich wie es aussieht wenn mein Auto unter der stürzenden Mauer steht.

Ansonsten soll der treiben was er will ..... ständig labert er mich von der Seite an, ist aber schwerhörig und hat gar kein Hörgerät drin..... Nee Du, so was muss nicht sein.....

Gruß und Danke fürs "Gedanken machen" von Grisu

Der Statiker ist ein Berufsbild, das von hohem Können geprägt wird.
Aufgrund eines Photos kann da niemand verlässliche Aussagen treffen. Qualität der Steine, der Boden
ringsum, Gewicht des Hanges etc .... hier spielen viele Parameter eine Rolle.
Ich vermute, hier werden umfangreiche Arbeiten fällig.
Also kein Parkplatz und dafür Baulärm die nächsten Monate . Und teuer wird das auch. Die Gemeinde könnte einen Statiker bestellen .....