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Aktuelle Jobsituation / Gefühl keine Perspektive mehr zu haben

Serena32

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

ich versuche mal zusammenzufassen, worum es geht. Es geht um eine Jobsituation bzw. meiner aktuellen Gefühlslage diesbezüglich. Ich bin Beamtin in einer Stadtverwaltung. Nach dem Studium war ich dann hier in der Verwaltung zuerst ca. 1 Jahr auf einer anderen Stelle eingesetzt. Auf der aktuellen Stelle bin ich jetzt ein paar Monate. Damals nach Ende des Studiums hatte jeder Absolvent ein Gespräch mit dem Chef, in dem gefragt wurde, ob es einem gefällt und wie man sich fühlt etc. Aufgrund der Arbeitsumstände bei der damaligen Stelle(was, wieso, weshalb dort alles war würde den Rahmen sprengen) habe ich mich nicht unbedingt „positiv“ geäußert,also nicht sehr zuversichtlich, dass mir diese Arbeit dort dauerhaft Spaß machen wird.

Das war natürlich in dem Moment von mir zwar ehrlich und ich habe quasi meine Gefühle ausgesprochen, jedoch war das für meinen Chef ein Anlass alles zu hinterfragen, also ob dann nicht eine andere Stelle besser für mich wäre etc. Ich habe zwar in weiteren Gesprächen danach immer wieder gesagt, dass ich nicht einfach so auf Biegen und Brechen die Stelle wechseln möchte, sondern „erstmal“ auf der damaligen Stelle bleiben möchte, aber es war dann quasi schon zu spät.

Ich hatte mich dann damals nach dem Gespräch auch irgendwie mit den Arbeitsumständen „arrangiert“ und es klappte auch ganz gut und ich war dann auch der Meinung, dass sie mich auf der Stelle lassen würden. Doch im Hintergrund wurde dann von meinen Chefs überlegt, wo sie mich eher hinstecken könnten, sodass ich einige Monate nach dem ersten Gespräch, also zu einem Zeitpunkt, zu dem ich an eine Umsetzung gar nicht mehr gedacht hatte, die Mitteilung bekam, dass ich umgesetzt werde. Dazu wurde gesagt, dass ich es doch mal mit der neuen Stelle „versuchen“ sollte usw. und dass dort ohnehin Verstärkung benötigt wird und ich den aktuellen Bereich auch damals nicht ausgeschlossen hatte.

Jedoch ist es jetzt so, dass ich die aktuelle Stelle auch nicht besonders berauschend finde. Ich komme zwar mit der Thematik an sich klar, aber es gibt hier auch Dinge bzw. innerhalb der Arbeitsabläufe, mit denen ich nicht so wirklich übereinkomme bzw. die für mich gar keinen Sinn ergeben und die mir „widerstreben“. Von meinem Gefühl her ist es so, als wäre es eine komplett eigene andere „Welt“ im Gegensatz zur vorherigen Stelle, obwohl es im selben Haus nur auf einer anderen Etage ist. (Schwer in Worte zu fassen).

Daher ist es auch so, dass ich der vorherigen Stelle irgendwie so „hinterher trauere“ und ich bereue meine unüberlegteAussage von damals so. Ändern daran kann ich jetzt natürlich nichts mehr, auf der damaligen Stelle sitzt schon ein Nachfolger. Es ist wie als würde ich einem Ex-Freund hinterher trauern. Ich bereue es irgendwie total, dass ich nicht einfach „zufrieden“ damit war und aufgrund dessen umgesetzt wurde.
Auf der vorherigen Stelle haben mich zwar auch einige Punkte gestört, aber hier kommt es mir jetzt so vor, als würde mich noch mehr stören.

Jetzt habe ich natürlich das Problem, dass ich wahrscheinlich so schnell (zumindest intern) nicht mehr die Stelle wechseln kann. Ich nenne es jetzt irgendwie „Schicksal“ oder eher Pech für mich, dass es jetzt so gekommen ist wie es jetzt ist. Ich bin ja quasi selbst schuld.

Ich weiß auch es bringt nichts der Vergangenheit hinterher zu trauern oder dort festzuharren, da es nun mal jetzt so geschehen ist. Dennoch kann ich nicht so wirklich damit abschließen. Ich habe einfach das Gefühl jetzt hier festzustecken und auch keine wirkliche Perspektive mehr zu haben.
Meine Familie und Freunde sagen, ich soll es als eine Art „Durchgangsstation“ sehen, um auch Erfahrungen zu sammeln, und dass ich früher oder später auf jeden Fall noch was anderes finden werde. Aber ich sehe irgendwie im Moment betrübt auf die Zukunft und denke, dass ich für immer hier verharren muss, da ich im Moment keinen so richtigen Ausweg sehe.

Ich musste das jetzt einfach mal runterschreiben und mir ein bisschen Luft machen.
Vielleicht kann es ja irgendjemand hier verstehen oder ein paar Worte dazu sagen.
Vielen Dank schon mal.
 

Zirkel

Mitglied
Hey,
Ich finds gut das du ehrlich gesprochen hast, wie du deinen damaligen Job fandest. Solltest m.M.n. Nix dran ändern künftig.

ich finds vom Chef irgendwie komisch und voreilig, dass er dir da eine neue Stelle sucht, ohne dass du direkt darum gebeten hast. Oder zumindest, dass er dir mal Bescheid gibt, dass er dergleichen im Hintergrund macht.

ich habe das Gefühl die brauchten einfach nur wen“dummen“ für die Stelle und da kamst du grade recht.

ich arbeite in der freien Marktwirtschaft, daher ist es vielleicht nicht 1:1 miteinander zu vergleichen. Aber wenn ich hier sage was mir nicht so gefällt, dann wird danach häufiger gesprochen um genauer zu sehen wo der Schuh drückt und was getan werden kann damit ich glücklicher bin. Da wird nicht hinter meinem Rücken nach einer neuen Stelle gesucht.
 

Serena32

Neues Mitglied
Danke erstmal für deine Antwort.

Also das mit der Suche der neuen Stelle war jetzt nicht ganz so "krass" wie man sich das jetzt vielleicht vorstellt.

ich hatte nach dem ersten Gespräch noch mehrere Gespräche, in denen versucht wurde das Problem zu finden bzw. was der Auslöser für meine Unzufriedenheit ist usw.
Erst nach einiger Zeit, als sie gemerkt haben, dass ich dort wirklich nicht so glücklich bin, wurde dann das mit der neuen Stelle gesagt. Also es war jetzt nicht unmittelbar, aber sie haben gemerkt, dass ich dort wahrscheinlich nicht ewig bleiben werde und haben dann versucht mir was neues "anzubieten"
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Oft weiß man etwas erst wertzuschätzen, wenn man es verloren hat. Das scheint in deinem Fall so gewesen zu sein. Aber alles Nachtrauern nützt nix. In Köln würde man sagen "Et es wie et es" (Zitat Kölsches Grundgesetz). Ein weiterer Paragraf lautet dort aber auch "Et het noch immer joot jejange", und das glaube ich bestimmt auch für deinen Fall. Die Bewertung als Durchgangsstation finde ich daher hilfreich, würde das allerdings auch noch auf 3 Jahre durchhalten, damit du dir nicht unfreiwillig ein Image als unstetiger Dauerwechsler generierst und dir damit zukünftige Chancen verbaust.
Danach schaust du weiter - idealerweise reflektiert und mit dem festen Vorsatz, dort länger auszuhalten.
In der Zwischenzeit könntest du überlegen, was dir an einer Stelle wichtig ist und dich auch mal mit dem Gedanken anfreunden, dass es den perfekten Job nur extremst selten gibt. Man muss auch in der Lage sein, sich mit dem einen oder anderen Negativaspekt zu arrangieren.
 
G

Gelöscht 126263

Gast
Meine Familie und Freunde sagen, ich soll es als eine Art „Durchgangsstation“ sehen, um auch Erfahrungen zu sammeln, und dass ich früher oder später auf jeden Fall noch was anderes finden werde.
So würde ich es auch sehen. Nichts ist auf ewig festgeschrieben.

Ansonsten würde ich versuchen, nicht damit zu hadern, was Du gesagt hast, und was daraus entstanden ist, sondern schauen, dass ich auch an der neuen Stelle positive Aspekte entdecken kann. Vielleicht kannst Du ja Deinen jetzigen Job durchaus etwas kreativ gestalten, eigene Ideen einbringen, neue Kontakte knüpfen etc. Je mehr Du Dich engagierst und Dich selbst einbringst, desto leichter wird Dir die neue Situation fallen.

So wie Du Deine Situation jetzt beschreibst, siehst Du Dich als Opfer einer Lage, in die Du Dich selbst manövriert hast. Mach' Dich zum Täter und schau' was Du ändern und verbessern kannst. Und wer weiß, vielleicht lernst Du ja Deinen neuen Job noch lieben!
 

Mond-Wind

Aktives Mitglied
Hey,
Ich finds gut das du ehrlich gesprochen hast, wie du deinen damaligen Job fandest. Solltest m.M.n. Nix dran ändern künftig.....
Jein. Natürlich ist es gut ehrlich zu sein. Aber bitte immer erst vorher nachdenken. Vor allem im beruflichen Kontext. Das war in dem Fall sehr unüberlegt und undiplomatisch.

....ich finds vom Chef irgendwie komisch und voreilig, dass er dir da eine neue Stelle sucht, ohne dass du direkt darum gebeten hast. Oder zumindest, dass er dir mal Bescheid gibt, dass er dergleichen im Hintergrund macht......
Finde ich nicht. Wenn mir eine Mitarbeiterin sagt, dass der Job eigentlich nix ist und sie sich was anderes vorstellt, dann ist das doch die logische Konsequenz daraus. Als Chef brauche ich keine unzufriedenen Mitarbeiter, die dann irgendwann kündigen.
 
Zuletzt bearbeitet:

HeartAttack

Aktives Mitglied
ich hatte nach dem ersten Gespräch noch mehrere Gespräche, in denen versucht wurde das Problem zu finden bzw. was der Auslöser für meine Unzufriedenheit ist usw.
Erst nach einiger Zeit, als sie gemerkt haben, dass ich dort wirklich nicht so glücklich bin, wurde dann das mit der neuen Stelle gesagt. Also es war jetzt nicht unmittelbar, aber sie haben gemerkt, dass ich dort wahrscheinlich nicht ewig bleiben werde und haben dann versucht mir was neues "anzubieten"
Nach so einem Arbeitgeber würde sich jeder andere alle 10 Finger abschlecken.
Du warst unzufrieden, du hast das gesagt, der AG hat reagiert, was willst du mehr?

Bist du evtl ein Mensch, der bei allem (zumindest im Job) das Haar in der Suppe findet?

Dass du nun an dieser Stelle versauern wirst, ohne jegliche Perspektive, ist doch abwegig. Warum redest du dir sowas ein?

Als Beamtin sollte dir übrigens klar sein, dass dein Dienstherr dich jederzeit umsetzen kann, wenn irgendwo Bedarf besteht.
 

Zirkel

Mitglied
Finde ich nicht. Wenn mir eine Mitarbeiterin sagt, dass der Job eigentlich nix ist und sie sich was anderes vorstellt, dann ist das doch die logische Konsequenz daraus. Als Chef brauche ich keine unzufriedenen Mitarbeiter, die dann irgendwann kündigen.
Ich habe ja auch nicht gesagt, das ich vom Chef erwartet hätte nichts zu tun. Man kann berufliche Situationen von Mitarbeitern als Chef auch bessern ohne jemanden in eine neue Stelle zu schicken.
Und mir ging es um das wie. Die Art und Weise passt nicht. Das hinterm Rücken.



Danke erstmal für deine Antwort.

Also das mit der Suche der neuen Stelle war jetzt nicht ganz so "krass" wie man sich das jetzt vielleicht vorstellt.

ich hatte nach dem ersten Gespräch noch mehrere Gespräche, in denen versucht wurde das Problem zu finden bzw. was der Auslöser für meine Unzufriedenheit ist usw.
Erst nach einiger Zeit, als sie gemerkt haben, dass ich dort wirklich nicht so glücklich bin, wurde dann das mit der neuen Stelle gesagt. Also es war jetzt nicht unmittelbar, aber sie haben gemerkt, dass ich dort wahrscheinlich nicht ewig bleiben werde und haben dann versucht mir was neues "anzubieten"
Ah okay das ist dann ja wirklich was weniger schlagartig gewesen. Schon mal gut.
Aber wenn du dort in mehreren Gesprächen über die Punkte gesprochen hast, die dir nicht gefallen haben, und das nicht nur ein zwei übereifrige Aussagen waren, dann warst du dort ja definitiv nicht gut zufrieden.
Vielleicht denkst du gerade eher, dass es damals wirklich besser war, weil es nicht mehr so präsent ist? Und die Stelle ist ja definitiv für dich erstmal in der nächsten Zeit nicht wieder zurück zu bekommen. Wenn Dinge weg sind die man mal hatte und die nicht wieder haben kann, neigt man glaub ich sowieso dazu die wieder haben zu wollen. Auch wenn man die vielleicht gar nicht so berauschend fande
 

Serena32

Neues Mitglied
Danke an jeden einzelnen für die Antworten!
diese geben mir doch schon etwas mehr Zuversicht und Mut.
Es tut schon gut überhaupt mal darüber mit "Außenstehenden" zu reden.
Es ist nur sehr schwer für mich das ganze auch so zu verinnerlichen, dass ich merke und realisiere, dass es vielleicht alles gar nicht so schlimm ist. Und dass ich dort auch nicht für immer bleiben werde.

Das ist der Punkt, den ich noch nicht so wirklich verstehe. Denn ich bin im moment in so einer Art Tunnel gefangen und sehe nur, dass ich da (vorerst) feststecke und irgendwie erstmal ein bisschen durchhalten muss. Und natürlich macht es die ganze Situation nicht einfacher, wenn ich in der Vergangenheit hänge und mir Vorwürfe mache und wünschte, es wäre alles nicht so gekommen
 

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