Ich glaube das ist auch unterschiedlich... manchmal hat man das Pech auch dem Amt an wenig verständnisvolle Menschen zu geraten. Wieder andere sind da etwas lockerer und mit denen hat man selten Stress.
Will dir keine Angst machen, aber meine persönlichen Erfahrungen mit Alg1 sind leider auch nicht so toll. Als damals der Betrieb, in dem ich gearbeitet hatte, schließen musste, musste ich auch übergangsweise Alg1 anmelden.
Ich wurde auch gefragt welche Stellen ich mir vorstellen könnte und welche eher nicht. Als Ausschlusskriterium hab ich eigentlich nur Stellen genannt, bei denen man ewig weit wehziehen müsste... oder Nachts an der Tankstelle arbeiten wollte ich nicht, da wenige Wochen zuvor erst eine Bekannte von mir dort brutal überfallen und schwer verletzt wurde und ich einfach Angst hatte. Was bekam ich? Ständig Stellen für Nachtschicht bei der Tankstelle, auf die ich mich bewerben sollte, es kam fast nichts anderes... oder Stellen, die einen größeren Umzug nötig gemacht hätten... einmal sogar für ein Strandcafé auf Rügen?!
Zudem wurde ich sofort in eine 3-monatige Maßnahme gesteckt, die eigentlich zur Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen/Alg2-Empfängern dient. Wo man eigentlich nur am PC sitzt und Bewerbungen schreibt usw... ich war dort die Jüngste und zudem die einzige Frau in der Gruppe und fühlte mich da irgendwie deplatziert. Aber das wäre ja alles noch ok gewesen.
Da ich dort die einzige Alg1-Empfängerin in der Gruppe war, wurde ich aber komplett anders behandelt. Die anderen mussten immer 5-6 Stunden da bleiben, Freitags nur 4. Ich musste jeden Tag volle 9 Stunden bleiben, da ich ja frisch aus dem Beruf komme und man mir das "Vollzeit arbeiten gehen" nicht abgewöhnen möchte. Musste immer früher kommen als die anderen und durfte erst später gehen. Morgens saß ich immer ganz alleine da im Halbdunkeln, außer mir war keiner da außer der Hausmeister und ein Lehrer, der aber nicht für unsere Gruppe zuständig war. Die PCs waren auch noch nicht am Strom und ich saß dann halt einfach nur meine Stunden ab, bis der Rest der Gruppe da war. Später dann genauso, wenn die anderen schon Schluss hatten... saß ich halt noch meine Zeit ab, bis ich auch gehen durfte. Oft hat der Hausmeister zu mir gesagt ich soll doch einfach auch gehen, er verpetzt mich auch nicht. Aber getraut hab ich mich das nicht.
Zwischendrin lagen Weihnachten und Neujahr... ich musste die Feiertage als einzige nacharbeiten. Wäre ich krank geworden zwischendrin, hätte ich auch die Krankentage nacharbeiten müssen... hätte sonst auch keiner gemusst in der Gruppe. Ich wurde einfach komplett anders behandelt und weiß bis heute nicht, warum man mich in eine Alg2-Gruppe stecken musste, wenn ich da offenbar nicht reingepasst habe.
Wie gesagt... so muss es nicht laufen, ich kenne auch viele, die nie derartigen Stress mit dem JC hatten. Aber das sind halt meine einzigen Erfahrungen, die ich bihser mit Alg1 gemacht hatte und ja, ich fühlte mich schon ein bisschen schikaniert und bedrängt teilweise.