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Alkoholfreie Freunde finden | Suche Personen, die nichts trinken

River

Mitglied
Hallo zusammen! 👋

Ich bin bereits seit Jahren stiller Leser, habe mich heute dazu entschieden, mich mal persönlich wegen eines Problemes an Euch zu wenden, das ich alleine nicht ohne Weiteres aufzuarbeiten schaffe.

Ich bin männlich, Mitte 20 und habe ein ernstes Problem mit Alkohol!
Und zwar in der Form, dass ich noch nie getrunken habe, es auch nie machen will, aber auch niemanden finde, der ähnlich tickt. Das Problem manifestiert sich in meinem aktuellen Lebensabschnitt, in dem man eigentlich feste Freundschaften haben will und an Familiengründung denken möchte, leider so stark, dass mir Gedanken an Suizid durch meine Verzweiflung lange nicht mehr fremd sind. Nur um die Ernsthaftigkeit meines Anliegens einmal zu verdeutlichen, ohne Euch weiter belasten zu wollen...

Durch eine langzeitige Exposition im Kindesalter komme ich nicht damit klar, wenn Personen in meinem Umfeld Alkohol jeglicher Art konsumieren. Umso näher mir die Personen stehen, desto schlimmer wird es. Ich bekomme dann - genau so wie beim Schreiben dieser Zeilen - Herzrasen, Blutdruck, zittere am ganzen Körper und kann nicht mehr klar denken. Auch wenn das klare Symptome einer seelischen Störung sind, möchte ich daran ehrlich gesagt nichts ändern, denn ich möchte mich einfach nicht mit trinkenden Personen umgeben, sondern suche Gleichgesinnte, bei denen Alkohol, egal aus welchen Gründen, kein Thema ist. Ich weiß, dass es diese Menschen gibt, aber wo finde ich Euch...?

Natürlich habe ich alle meine Mittel ausgeschöpft, bevor ich hier gepostet habe. Ich habe mich in Vereinen angemeldet, bin ehrenamtlich aktiv, habe mich nach Selbsthilfegruppen erkundigt und im Internet gesucht. Ich mag etwas introvertiert sein, bin aber eigentlich kein zurückgezogen lebender Mensch. An sich bin ich eigentlich "normal", vielseitig interessiert und unternehme gerne Dinge. Nur beim Thema Alkohol und Drogen mache ich sofort dicht und kann mich nicht auf Menschen einlassen - egal wie stark die Anziehung auch sein mag.

Gerade im Internet finden sich vor allem Gruppierungen ehemaliger Abhängiger, was an sich kein Problem wäre, dort eine Traumfrau zu finden ist aber auch eher unwahrscheinlich. Ich hatte in meiner Jugend einmal einen Online-Freund, der das gleiche Schicksal teilte, mit dem sich der Kontakt durch die Entfernung aber mit der Zeit verlief.

Habt Ihr neben den typischen Ansätzen noch Ideen, wo ich entsprechende Menschen finden kann?
Liest diesen Text vielleicht jemand, der sich in meinen Worten wiedererkennt?

Viele Grüße!
 

Basi

Aktives Mitglied
Das Problem ist, dass die meisten Menschen in irgendeiner Form Alkohol trinken. Aber viele davon auch nicht missbräuchlich, sondern ab und zu und nicht bis zum Vollrausch. Dazwischen gibt es aber auch Menschen, die nie Alkohol trinken, die meisten davon erwarten aber auch nicht, dass andere Menschen auch keinen Alkohol trinken.
Dann gibt es natürlich Menschen, die regelmäßig zu viel trinken.

In welchem Umfeld bewegst du dich denn? In deinem Alter machen ja viele Menschen oft gerne Party und dabei trinken viele auch gerne.

Wenn du da mit Party machst, dann fühlst du dich natürlich dabei unwohl. Verständlich.

Es gibt Menschen, auch junge Menschen, die aus Glaubensgründen keinen Alkohol trinken. Viele gehören da aber einer anderen Kultur an. Das muss man mögen.

Und dann gibt es natürlich die trockenen Alkoholiker/innen, die keinesfalls mehr Alkohol trinken wollen.

Aber ich glaube mal, dass es da wenige in deinem Alter gibt.

Wenn du das gar nicht aushalten kannst, wenn Menschen in deinem Beisein Alkohol trinken, dann ist das schon schwierig.

Du kannst andere Menschen nicht ändern. Natürlich wäre es gut, wenn du dich mit Menschen Menschen umgibst, bei denen Alkohol nebensächlich ist. Also nicht mit Leuten, die ständig saufen gehen.

Oder, wenn du eine Freunsin suchst, dann in einer möglichen Dating App darauf hinweisen, dass du keinen Alkohol trinkst und möchtest, dass es die potentielle Freundin auch nicht tut.

Ansonsten fällt mir noch Therapie ein. Also, dass du versuchst, zu lernen, mit Menschen umzugehen, die moderat ab und zu Alkohol trinken.

Alkohol ist eben im Gegensatz zu anderen Drogen gesellschaftlich ständig präsent.
 

Kylar

Aktives Mitglied
Hi River,
mein Mitgefühl.
Auch wenn ich verstehen kann, dass du an deiner Abneigung gegen Alkohol und Menschen, die welchen trinken, nicht arbeiten willst (musst du finde ich auch nicht), wäre es vielleicht aufgrund der Suizidgedanken doch mal gut mit einem Therapeuten darüber zu reden.
Vielleicht kann der dir helfen, dass du nicht mehr so leiden musst. Näheren Kontakt zu Menschen, die Alkohol trinken, musst du deswegen ja trotzdem nicht haben.
Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass du einen oder eine Gleichgesinnte findest.
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Wenn Du so auf den Umgang anderer mit Alkohol reagierst, dann ist wohl eher das von Dir Erlebte in der Vergangenheit das Problem und nicht der Alkohol selbst. In dem Du von anderen etwas verlangst, damit Du Dich nicht um Deine innere Heilung kümmern musst, wirst Du sehr wahrscheinlich recht einsam werden, denn kämpfst gegen ein Symptom, von dem es ziemlich sicher noch mehr "Ableger" (Angst vor Konflikten, Nähe?) gibt und damit gegen Dich selbst.

Wenn Du einen Stein im Schuh hast, dann kannst Du Dich zwar auch auf einem Bein hüpfend fortbewegen, aber auf Dauer überlastest Du damit andere Körperteile und Dein Umfeld. Also raus mit dem Stein und dann musst Du auch nicht mehr hüpfen. Aber auch das kann dauern und schreibt sich viel leichter, als es sich lebt. Du bist inzwischen stärker, als damals. Heute kannst Du andere Entscheidungen treffen. Hab den Mut dazu, sonst wirst Du noch lange davon "hüpfen". Alles Gute dazu.

Ja, ich weiß, das wolltest Du nicht lesen. Bitte entschuldige, aber das ist nun einmal meine Erfahrung.
 
Zuletzt bearbeitet:

River

Mitglied
Hi Basi und vielen Dank für deine Antwort!

Ich weiß, dass die Meisten einen ordnungsgemäßen Umgang damit pflegen, grundsätzlich ist dagegen ja auch nichts einzuwenden. Meine Ängste sind - wie das meistens so ist - oft unbegründet. Zumindest in dieser extremen Form.
In deinem Alter machen ja viele Menschen oft gerne Party und dabei trinken viele auch gerne.
Genau da liegt eigentlich mein Problem. Du fragst mich nach den Kreisen, in denen ich mich bewege. Ehrlich gesagt gibt es keine Kreise, ich bin durch diesen Mist unfreiwillig zu einem Einzelkämpfer ohne Freunde geworden. Dabei sehne ich mich sehr nach einer tiefen Freundschaft, kann aus diesen psychischen Blockaden heraus aber keine aufbauen.

Du kannst andere Menschen nicht ändern.
Ändern oder jemandem etwas vorschreiben möchte ich auf keinen Fall, das will ich nochmal klarstellen. Ich denke nur, dass es mir trotzdem gegönnt sein sollte, jemanden zu finden, der die gleichen Interessen vertritt oder eine gleiche Vorstellung hat.

Ich danke dir für die Hinweise auf Apps, andere Glaubensrichtungen und trockene Alkoholiker. Mich mit anderen Religionsgemeinschaften zu befassen hatte ich auch schon im Kopf, das werde ich nochmal in Angriff nehmen.
 

River

Mitglied
Guten Abend Kylar, danke für deine netten Worte! 😊
Vielleicht kann der dir helfen, dass du nicht mehr so leiden musst. Näheren Kontakt zu Menschen, die Alkohol trinken, musst du deswegen ja trotzdem nicht haben.
Es ist schön, dass jemand ungeachtet der restlichen Umstände meine Lebenseinstellung akzeptiert. Oft höre ich nur: "hab dich nicht so, trink mal einen mit."

Ich habe mich in meinem Post etwas falsch ausgedrückt... Natürlich muss ich mit professioneller Hilfe an mir arbeiten, normal ist das Ganze ja nicht. Da bin ich aktuell auch dran und hoffe bald psychologische Hilfe zu finden.

Es geht mir, wie du schon richtig erkannt hast, eher allgemein um mein Leben. Auch wenn ich es irgendwann "verkrafte" auf Familienfeiern anwesend zu sein, wäre es mir unglaublich viel Wert einen besten Freund oder Lebenspartnerin zu finden, die eben eine gleiche Vorstellung von dem Thema hat.
 

River

Mitglied
Hey GrayBear! Auch dir danke ich für die Zeit, die du dir genommen hast!
In dem Du von anderen etwas verlangst, damit Du Dich nicht um Deine innere Heilung kümmern musst
Ich verstehe nicht warum, sobald ich dieses Problem anspreche, jeder denkt, ich würde etwas von anderen verlangen... Ich verlange von niemandem nichts zu trinken nur weil ich dabei bin. Lasst mich aber doch einfach nach jemandem suchen, der die gleiche Einstellung vertritt.
Du bist inzwischen stärker, als damals.
Ich danke dir sehr für diesen Satz! Damit hast mir etwas auf die Tränendrüse gedrückt...
Ja, ich werde an mir arbeiten- und den Stein aus dem Schuh nehmen müssen. Das ist schön ausgedrückt.
Währenddessen halte ich weiter die Augen offen, nach jemandem, der ähnlich tickt.

Das ist eigentlich wie bei einem Veganer, der sagt, er möchte sich nur mit einer Veganerin liieren, weil die Unterschiede in der Lebensführung sonst zu unterschiedlich sind für eine harmonische Beziehung. 🙂
 

Sonnelacht

Neues Mitglied
Hallo River,
ich finde es gut, wenn man zu sich selbst steht und kann nachvollziehen, dass es in deiner Altersgruppe zu Schwierigkeiten mit diesem Thema kommt. Ich bin 60 und trinke auch nichts, das gefällt auch vielen nicht. Allerdings stoße ich mich nicht daran, wenn jemand in geringen Mengen etwas trinkt, wenn ich dabei bin. Bei vielen Feiern und Zusammenkünften bin ich allerdings auch "raus".
Mein Sohn (28) trinkt ebenfalls nichts und hat dadurch schon häufig Ablehnung erfahren. Mein jüngerer Sohn hat seine Haltung geändert und trinkt auch fast nichts mehr, selbe Reaktionen.
Ich würde versuchen, gelassen zu bleiben und über gemeinsame Interessen in Kontakt zu kommen.
Wie wäre es denn mit Ehrenamt ? Oder wo liegen deine Interessen?
Alles Gute
S.
 

Sonnelacht

Neues Mitglied
Allerdings würde ich an deiner Stelle mal mit professioneller Unterstützung der Frage nachgehen, wie du gelassener werden kannst. Suizidgedanken sind ja sehr ernst zu sehen.
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Dein Vergleich mit einem Veganer ist schon richtig und es ist vernünftig, Prioritäten zu setzen, denn sonst reibt man sich nur an einander auf. Und nun mein "Aber": bei Dir ist das ja keine freiwillige Entscheidung, sondern weil Du sonst so sehr getriggert wirst, dass Du Dich nicht mehr selbst herunter regeln kannst. Ja, ich habe auch schon Veganer fluchend die Party verlassen sehen, als der Topf geöffnet wurde. Da gab es kein Halten mehr. Ich finde das sehr wohl nachvollziehbar und akzeptabel, denn warum auch nicht, angesichts der vielen Faktoren, die für eine vegane Ernährung sprechen.

Ich will Dich nicht zum Alkohol überreden, ganz gewiss nicht. Und Toleranz darf ihre Grenzen haben. Denn ich bin mir nach Deinen Zeilen auch relativ sicher, dass wenn Du Dein Trauma besser verarbeitet haben wirst, Du womöglich trotzdem keinen Tropfen Alkohol anrühren wirst. Aber dann leidest Du hoffentlich nicht mehr so sehr darunter, weil Du vergeben konntest. Ich wünsche Dir einfach, dass Du nicht mehr so sehr von den Dämonen der Vergangenheit heimgesucht wirst . Das ist schon alles. Aber dazu musst Du Dich ihnen stellen.
 

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