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Alkoholkranke Mutter

Flix010

Neues Mitglied
Hallo zusammen ,

Ich mache mir sorgen um meinen Bruder. Er knapp 30 , keine Arbeit (noch nie gearbeitet , nicht mal Nebenjob), lebt zuhause auf kosten des Partners unserer Mutter, und sitzt den ganzen Tag im Zimmer vorm Pc.
Er wurde schon immer sehr verhätschelt von unserer Mutter (damals Alleinerziehend), er musste nie was selbst machen, er kann bis heute nicht richtig mit Messer und Gabel essen da unsere Mutter ihm die Brote geschmiert hat, er hat lange Zeit als kleiner Junge bei ihr im Bett geschlafen. Er durfte auch selten mal raus spielen weil sie immer Angst hatte ihm könnte was passieren. Hat ihn zur Schule gebracht und abgeholt (in der Schule auch gemobbt worden) . Mit 5 Jahren bekam er seine erste Spielkonsole und das ging dann immer so weiter, so dass er natürlich nur vor der Spielkonsole war und am Leben draußen nicht teilgenommen hat. Es gab mal 2 Freunde die er ab und an besucht hat zum dpielen.
Meine Mutter hat zudem ein Alkoholproblem , damals kam es mehrmals im Monat vor das sie die Nacht durch gesoffen hat, Musik lief so laut, dass ich die halbe Nacht wach gelegen habe und immer mit der Angst, dass meine Mutter hinfällt und sich verletzt da sie so volltrunken war. Ich bin dann froh gewesen wenn die Nacht vorbei war und ich in die Schule durfte , mein Bruder hingegen war froh das keiner ihn geweckt hat und hat natürlich die Schule geschwänzt da meine Mutter keinen Wecker mehr gehört hat und mein Bruder ihn dann ausgestellt hat. Die nächsten 2 Tage nach ihrem Alkoholkonsum lief so ab, dass sie auf der Couch lag, die Rollläden waren runter und mein Bruder vor der Konsole. Ich hab es kaum ertragen zu wissen, wenn die Schule rum ist in diese dunkle Wohnung zu müssen und hab mich oft draußen mit Freunden aufgehalten , allerdings auch erst als Jugendliche davor war ich natürlich zu jung. Ich hab dann auch immer die schlechte Laune meiner Mutter abbekommen, ich war immer die böse und mein Bruder der Prinz. Es kamen so Sprüche wie „dich hätte ich damals besser die kloschüssel runtergespült „ oder „ du bist wie dein Vater , ekelhaftes weib“ ect... ich habe nie liebe erfahren von ihr , keine Umarmung, kein Kuss und keine lieben Worte. Es kam 2-3 mal vor als sie volltrunken war das sie mich umarmt hat aber ich hab mich so geekelt und sie so sehr verabscheut wenn sie betrunken war und das ist bis heute noch so. Bekomme richtige Wut wenn ich am Telefon z.b. Merke das sie wieder getrunken hat.

Mit 18 Jahren bin ich dann ausgezogen da meine Mutter einen Mann kennengelernt hat der allerdings knapp 200 km weiter weg wohnte und sie dann dorthin zog mit meinem Bruder ( er damals 13 Jahre)ich war im 1. Lehrjahr. Meine Hoffnung war dann, jetzt wird alles besser, sie trinkt nicht mehr oder zumindest sehr viel weniger da der Partner gar nicht trinkt und es auch nicht mag es sei denn an Silvester, Geburtstage ect. Und mein Bruder wird in der Schule Freunde kennen lernen und endlich mal selbstständiger. Der hat ja nichts beigebracht bekommen all die Jahre, motorisch eine totale null , Essverhalten total gestört , nur Markenprodukte , Pizza ect, immer vorher riechen ob das Essen ok ist, sehr viel süsskram , was meine Mutter ihm bei jedem Einkauf ihm mit gebracht hat und ich habe nie was bekommen.
Naja , die Schule hat er geschafft aber dann ging es ums bewerben und das hat dann auch meine Mutter für ihn erledigt , und er sei dann angeblich zu dem Vorstellungsgespräche gegangen aber immer eine Absage , es waren aber nur (3-4 Vorstellungsgespräche). Und anstatt ihm dann mal Druck zu machen weiter zu suchen ließ sie es einfach so stehen und mein Bruder sitzt bis jetzt nur zuhause rum und verfällt teilweise in Depressionen wie er mir erzählt, hätte eine soziale Phobie , meint jeder würde über ihn schlecht reden. Die Krankenkasse hat meine Mutter dann jahrelang für ihn bezahlt, sie selber geht nicht arbeiten und bekam immer 250 Euro auf das Konto von ihrem Partner. Davon hatte sie natürlich nichts da sie ja die Kasse bezahlt hat. Jetzt sind sie mittlerweile verheiratet und mit dem Geld läuft irgendwie anders, und dann hat Der Partner erfahren das sie die Kasse für ihn zahlt und er hat es übernommen und nun weigert er sich aber und bittet ihn das er sich nun endlich beim Amt meldet und sich um sein eigenes Geld kümmert. Er erzählt das er das getan hätte aber es passiert nichts, Kasse erhält nun kein Geld mehr und er ist Versicherungslos.

Ich habe ihn mal gefragt wie er sich sein Leben weiterhin vorstellt, Rente wird er nicht bekommen da er noch bis jetzt nichts eingezahlt hat( seine Antwort zur Rente, dann bringe ich mich halt eben um) und ob er nicht mal eine Therapie beginnen möchte ? Habe dann mit ihm zusammen alle Psychologen in seinem Umkreis angeschrieben. Therapie macht er jetzt wohl seit 1 Jahr , 1 mal die Woche , meiner Meinung nach zu wenig. Er benötigt eher einen stationären Aufenthalt und vor allen Dingen benötigt er einen Betreuer , der in ins Leben führt, beim Amt arbeitslos melden, Wohnung suchen ect. Seit fast 10 Jahren passiert einfach nichts und meine Mutter macht auch nichts. Meiner Meinung nach müsste sie ihm sagen, wenn er bis zum gewissen Zeitraum nicht tätig wird, muss er leider ausziehen und sehen wie er zurecht kommt. Aber sie sagt, das ist doch furchtbar , der arme Junge , der kommt doch nicht klar alleine.

Jetzt am Wochenende war er bei mir und meinen neuen Partner zu Besuch. Mein Partner kannte ihn bisher nicht. Er war schockiert darüber zu sehen wie unsicher er ist und eigentlich nur noch ein Schatten seiner selbst sei, immer dasselbe erzählt und immer darauf bedacht keine Widerworte
Zu hören und daher immer derselben Meinung wie alle anderen. Schleicht durchs Haus und belauscht uns und solche Dinge.

Je länger ich aber drüber nachdenke habe ich mittlerweile das Gefühl das an all dem meine Mutter schuld ist und vielleicht gar nicht will das ihr „junge“ das Haus verlässt und ein eigenes Leben beginnt. Mir hätte sie damals den marsch geblasen würde ich nur zuhause sitzen und kein Beruf erlernen und mein eigenes Leben führen. Zu meinem Glück muss ich sagen, ich war immer allein auf mich gestellt und hab alles gemeistert ohne ihre Hilfe.

Da ich gehofft habe das es mit dem Alkoholkonsum meiner Mutter Besser wird wenn sie beim neuen Partner lebt müsste ich feststellen das ich mich getäuscht habe. Vor 4 Jahren ca. war meine Mutter ein Wochenende bei mir zu Besuch und an einem Tag war sie bei ihrer Mutter. Ihr Koffer stand im weg und ich wollte ihn wegstellen als alle Sachen rausfielen. Dabei fiel auch eine kleine Flasche Wodka raus. Ich war total geschockt und konnte kaum atmen, ich war einfach fassungslos. Daraufhin fand ich Quittungen von ihrem Einkauf , wo auch immer wieder Alkohol mit dabei war. Vor 1 Jahr war sie erneut bei mir und wir hatten Besuch und dazu gab es Sekt , wir 1 Glas (meine Freundin und ich) meine Mutter den Rest und fragte dann ob ich noch was da hätte, ein piccolo hatte ich noch im Kühlschrank , wusste sie sowieso , also hab ich ihr den. Dann war der schnell leer und ich sah dann irgendwann das sie aus dem Bad kam mit einem Glas Wasser. Ich danach ins Bad und was war in ihrer Kosmetitasche, natürlich ein Flachmann Wodka, leer.

Mittlerweile glaube ich das meine Mutter eine krankhafte Liebe zu ihrem Sohn hat und vielleicht gar nicht will das er auszieht und sein eigenes Leben lebt , keine Mutter würde das einfach so hinnehmen? Ich weiß aber auch nicht was der richtige Weg ist. Traue mich nicht ihr zu sagen das ich weis das sie alkoholkrank ist und das sie endlich meinen Bruder rausschmeißen soll ansonsten würd sich nie was ändern bis zu ihrem Tod.
Mein Partner meint, der beste Weg wäre über den Mann meiner Mutter. Ihm zu sagen, pass auf, meine Mutter ist alkoholikerin und mein Bruder alleine nicht lebensfähig und man muss ihn vor die Tür setzen damit er tätig wird sonst sitzt er in 30 Jahren noch bei euch.

Was meint ihr ? Was kann man da machen? Wenn ich meine Mutter das alles an den Kopf werfe wird sie vermutlich den Kontakt zu mir abbrechen?
 
Deine Mutter wird nicht selbständig in einen Entzug einwilligen.
Entweder wird sie zwangseingewiesen oder es bleibt wie es ist, manche Leute sind einfach geistig schwach.

An dem was dein Bruder jetzt ist, wirst du nichts mehr änder können.
Er braucht vielleicht richtig professionelle Unterstützung, Psychiater und Leute welche ihn ins normale Leben zurück führen.
Was diese Frau über Jahrzehnte verhunzt hat, das wird man auch nur über Jahrzehnte wieder reparieren können.
Stelle dir das nicht so vor als ob du jetzt mal so eine Hauruck-Aktion starten kannst und die Dinge in die richtige Bahn zu leiten, das braucht mehr Zeit und Geduld bis sich dein Bruder verändert.

Du kannst da gar nichts machen, vielleicht einen (anonymen) Brief ans Amtsgericht schreiben dass deine Mutter ihr Leben nicht mehr im Griff hat. Sie braucht dann jemanden der für sie als Entscheider auftritt, das könntest du sein.
 
Die selbe Nummer hat meine alki -Mutter mit meinen jüngeren Brüdern abgezogen, beide zur absoluten Unselbstständigkeit erzogen...mich schauderts dabei, denn das ist nichts anderes als Partnerersatz, nur ohne Sex.
Den beiden kannst du nicht helfen, außer sie wollen es - ob da der Groschen jemals fällt, ist fraglich. Denn deine Mutter wird alles tun, um jeden Funken Selbstständigkeit im Keim zu ersticken.
Warum soll dein Bruder sich auch bemühen? Er hat doch alles....
Der Knall kommt, wenn deine Mutter ihn nicht mehr versorgen kann und da habe ich ehrlich gesagt schon oft genug Leute gesehen, die das dann entsprechend mit Alkohol, Drogen oder einer Ersatz -Mutter gedeckelt haben.

Schau lieber auf dich - was kannst du für dich tun? Tut dir der Kontakt überhaupt gut? Wie läuft dein Leben jetzt?
 
Hallo ,

Meine Mutter muss natürlich einen Entzug wollen, kann ihr nur sagen das ich es weiß und hoffe das die einen Entzug macht. Ihr Partner und alle wissen es nicht , man merkt es ihr auch nicht an. Aber vielleicht vermuten es doch einige , ich weis es nicht.

Meinem Bruder werde ich raten sich einen Betreuer an die Seite zu nehmen und sich von seiner Psychologin ein entsprechendes Attest aussstellen zu lassen und wenn er Glück hat sitzt er bald in seiner eigenen Wohnung. Hoffe er macht das und wenn nicht kann ich auch nicht mehr viel bewirken.

Naja ich warte mal ab und vor allen Dingen was mir mein Therapeut dazu raten wird wie ich mich weiter verhalten soll.
 
Danke für deine Antwort.

Meinem Bruder werde ich raten sich einen Betreuer zu nehmen und hoffe er macht das, soll sich von seiner Psychologin ein Attest ausstellen lassen und den dann beantragen oder ich beantrage den bzw gebe eine Empfehlung und mein Bruder muss dem dann zustimmen. Mal sehen ob er sich drauf einlässt und wenn nicht dann kann ich auch nicht mehr viel bewirken.

Mich stresst es, wenn ich weiß ich muss meine Mutter anrufen , wenn wir dann telefonieren ist es aber ganz gut, geht zwar immer nur um ihre zig Krankheiten und Krankenhausaufenthalte ect aber naja , wenn ich aber merke das während dessen trinkt oder sie anruft und ich schon höre sie ist betrunken bekomme ich Wut und würde am liebsten auflegen. Aber ich traue mich einfach nicht zu sagen, ruf an wenn du nüchtern bist. Ich weiß ja das dort niemanden hat mit dem sie mal quatschen kann. Ihr Partner sitzt nur im Keller vor seinem Pc und Freundinnen hat sie dort auch nicht. Aber alle die ich kenne telefonieren mehrmals die Woche mit ihrer Mutter und ich vielleicht alle 2 Wochen oder so weil ich aber auch einfach keine Lust darauf habe. Dann fragt sie wann ich mal wieder zu Besuch komme und ich denk mir nur , am liebsten gar nicht. Das ist doch auch nicht normal. Und Weihnachten ist es am schlimmsten, da merkt man wie sie und ihr Partner sich Mühe geben sich nicht zu streiten. Die sind beide nämlich immer anderer Meinung über verschiedenste Dinge und meine Mutter läuft dann immer nur genervt durchs Haus und meckert vor sich rum wie ihr ihr Partner auf den Nerv geht ect. Es ist einfach nur anstrengend dort zu sein. Und mein Bruder sitzt immer nur im Zimmer und kommt nur zum Essen an den Tisch und redet aber nicht oder sehr wenig.

Naja also mein Privatleben mit Partner und Freunde ist super aber Familie ist einfach nur anstrengend.
 
Das kann ich gut verstehen, dass du dich das stresst. Aber was hast du zu verlieren, wenn du sagst "Ruf an, wenn du nüchtern bist"?
Das Gespräch ist ja dann sowieso ätzend - wenn das gar nicht statt findet oder sie weniger anruft, dann verlierst du ja nichts.

Die Gesellschaft heuchelt uns vor, dass man seine Familie unbedingt lieben und unterstützten muss, aber in meinen Augen darf das auch keine Einbahnstraße sein.
Da ist es auch legitim zu sagen : den Stress tu ich mir nicht an.
Es bringt eh absolut gar nichts - man verschwendet seine Zeit und Energie mit Menschen, die einem nicht gut tun.
Wofür?

Grenz dich da ruhig mal ab - du bist nicht dafür verantwortlich, das es deiner Mutter gut geht, wenn sie selbst nichts dafür tun möchte.
Wenn du soweit ihr einziger Kontakt bist, wird die dich auch nicht so schnell aufgeben, die wird mit großer Wahrscheinlichkeit aber auch nichts daran ändern.
 

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