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Alles zu viel

Fuchs98

Neues Mitglied
Hallo.

Also, ich weiß nicht so genau wie ich das in Worte fassen soll. In meinem Kopf spuken tausend Gedanken rum, die ich irgendwie nicht ordnen kann. Mal sind sie greifbar, dann wieder nur so eine Art Stimmen (aber versteht mich nicht falsch. Es sind keine 'echten' Stimmen, nur Gedankenfetzen). Sie ziehen mich permanent runter.

Okay, ich drücke es mal so aus: Mein Leben ist bescheiden.
Ich lebe nicht. Ich schaue anderen dabei zu, wie sie leben. Ich hab nicht die Möglichkeiten, vielleicht auch nicht die Kraft, aber vorallem nicht den Mut zu leben. In den letzten Wochen sind Erinnerungen an die Vergangenheit zurückgekommen.
Ich bin seit einem Jahr mit meiner Schule fertig. Ich hab Abitur. Bin 18 Jahre alt. Jetzt warte ich bis die Uni anfängt... und jeder Tag fühlt sich an wie die Besteigung des Mount Everest. Ich hab kaum Kraft aufzustehen. Am liebsten würde ich nur daliegen und schlafen. Sobald ich einen Gedanken habe, was ich machen kann, kommt der Widerwille und ich ringe mit den Tränen. Klingt irgendwie dämlich. Ich weine schon, sobald ich versuche irgendwas zu machen, von dem ich weiß, dass es schief gehen könnte. Ihr könnt mich auslachen.
Seit Monaten sehe ich die immer selben Gesichter, es passiert nichts. Egal, was ich versuche. Nichts geht vorwärts. Ich habe in den letzten Jahren eine steigende Abneigung gegen die Stadt, in der ich lebe, entwickelt. Gegen die Leute, weil sie mich oft genug verletzt haben. Ich hab quasi die ganze Welt gehasst. Tue ich jetzt zwar nicht mehr, aber es passiert immer noch nichts. Um mich innerlich nicht tot zu fühlen, hab ich mich selbst verletzt. Um nicht vollkommen kontrollos zu sein, zähle ich jede Kalorie.. und wehe es sind zu viele, dann bekomme ich Schuldgefühle.

Leute sagen mir immer wieder 'Och, das wird schon.' Diese Worte klingen wie ein Witz in meinem Kopf. Nichts wird. Seit 10 Jahren wird nichts. Alles läuft in einer Abwärtsspirale. Ich verliere jedes Jahr immer mehr Bezugspersonen und weiß nicht wieso. Am Ende bin ich immer der Böse. Ich habe kein Selbstvertrauen. Ich bin ein Waschlappen... und das zieht nur noch mehr runter. Ich denke, dass es an der Uni nur so wie an der Schule weitergehen wird. Ich werde ignoriert, ausgeschlossen, belächelt. Wie immer.
Und es geht nur um's Lernen. 'Du musst funktionieren.' Das ist alles, was ich derzeit noch zu hören bekomme. Von meinen einzelnen Bezugspersonen, von mir selbst.
Kennt ihr das 'Denk nicht an einen rosanen Elefanten'? So ist das bei mir mit den negativen Gedanken. Indem ich versuche nicht daran zu denken, werden es immer mehr.

Obwohl ich mich gegen diesen wehre, kehrt der Gedanke an Selbstmord mit jedem voranschreitenden Tag zurück. Und er kommt immer häufiger. Neulich war ich kurz davor. Kurz danach fühlte ich mich als könnte ich die ganze Welt umarmen und alles schaffen. Jetzt steh ich wieder kurz davor. Ich kann das nicht mehr.

Ich habe Schwierigkeiten ein konkretes Problem zu schildern, weil es sich anfühlt wie eine Lawine von vielen kleinen Dingen, die geballt auf mich zurollen. Wie der Tornardo, der erst ein Schmetterlings-Flügelschlag war.

'Das wird schon' glaube ich momentan einfach nur sehr, sehr schwer. Meine derzeitige Situation verändert sich seit Jahren nicht. Ich werde auch die nächsten Jahre noch in diesem Ort bleiben, der mich an meine Vergangenheit erinnert und ich werde weiterhin Bezugspersonen verlieren, weil es immer so war. Vielleicht passe ich einfach nicht in diese Welt.
Ich weiß es einfach nicht.

Ich habe nur langsam keine Kraft mehr...
 

Mast3r

Mitglied
Guten Abend.

Hmm klingt ein bischen nach mir vor ein paar Jahren^^

Du scheinst dich da in einer art Teufelskreis verstrickt zu haben, und das dumme an solchen
Sachen ist, es wird sich nichts ändern solange du nicht aktiv dagegen arbeitest.
Man kann nicht immer alles richtig machen im Leben, jeder macht mal Fehler und bei jedem
geht mal was schief. Es kann aber auch nichts richtig laufen wenn du nichts versuchst.
Am besten ist du Suchst dir ein Hobby das dich interessiert und dass du womöglich noch mit
anderen Interessierten teilen kannst. Hat den vorteil du kommst raus, lernst neue Leute kennen
und hast nicht die Zeit für negative Gedanken. Dein Selbstvertrauen stärkst du damit auch.

Wenn es dir dort wo du wohnst so schlecht geht und du so viel negatives damit verbindest,
hast du schonmal darüber nachgedacht von dort weg zu ziehen? Müssen ja nicht gleich 1000nde
kilometer sein, aber ein Umzug ist eine gute Möglichkeit einen Strich unter sein "altes Leben" zu ziehen
und gewissermaßen neu anzufangen.

Ansonsten kann ich dir nur noch empfehlen mit deinen Problemen zu einem Fachmann
zu gehen. (psychologe oder ähnliches)
Hab ich damals auch gemacht, obwohl ich davon ausging dass es nix bringt und im Nachhinein
bin ich doch froh den Schritt gemacht zu haben.

Liebe Grüße und viel Glück bei deinem Problem
 

Fuchs98

Neues Mitglied
Hallo.

Danke erstmal für deine Antwort.

Versteh mich nicht falsch, aber es gibt kaum Hobbies, die man grundsätzlich mit anderen ausübt.
Vereinssport lohnt sich für 4 Monate leider nicht. Und danach werd ich Uni um die Ohren haben. Zudem sind meine Eltern nicht bereit es zu finanzieren.

Und Umziehen...
Ich bin 18, gerade mit dem Abitur fertig. Ich wohne zuhause eigentlich ideal zur Universität. Ich hab kein Geld umzuziehen und kenne niemanden, der mit mir in eine WG ziehen würde. Es würde keinen Sinn machen genau jetzt umzuziehen. Diese Stadt werd ich wohl noch 5 Jahre mindestens ertragen müssen.

Dennoch danke, dass du überhaupt auf meinen Thread geantwortet hast. :)
 

Rainer-JGS

Aktives Mitglied
Mit dieser Einstellung sehe ich schwarz für Dein Studium!


Hallo, lieber bedrückter Schwarz-Fuchs,
die Frage ist doch, ob Du wirklich etwas ändern willst und bereit bist dafür erst einmal harte Mühsal und Plage auf Dich zu nehmen, die Du zwar jetzt auch schon hast, aber es gibt sinnvollere Art des Leidens, die sich über kurz oder lang dann zu Glückserlebnissen entwickeln, wenn man sie mit gutem Willen auf sich nimmt!

Warum beschäftigst Du Dich nicht schon mal mit der Studienplanung, dem Lehrstoff der Grundsemester und dem Freizeitangebot des Studentenwerkes?

Deine Aussagen klingen für mich sehr nach einem ertrinken in Selbstmitleid, weil es Dir einfach zu gut geht, Du rundum von Deinen Eltern versorgt wirst und Dich weder um die Organisation Deines eigenen Lebens, noch um Geldbeschaffung bemühen mußt.

Wäscht Du wenigstens Deine eigene Wäsche selbst und Hilfst im Haushalt und im Garten. Auch gibt es für verschiedene, auch kurzfristige Hilfstätigkeiten, wo man sich was dazu verdienen kann. Hast Du Dich schon darum bemüht?

Du bist - wie heute so viele andere junge Leute - in die böse, Trübsinn erzeugende Wohlstandsfalle gerutscht und schraubst Dich - bar eines angemessenen Wertkanons, guter Lebensziele und gesunder Begeisterungsfähigkeit immer tiefer in einen erschreckend, selbstzerstörerischen Teufelskreis hinein!

Wenn es Dir schon 10 Jahre so geht, dann sehe ich total schwarz für Dein Studium und würde Dir raten erst einmal als Hilfsarbeiter das pünktliche Aufstehen, gewissenhaftes Arbeiten, Teamfähigkeit und einen gesunden Leistungswillen zu erlernen!
 

Querdenker

Aktives Mitglied
Hallo,

du gibst deine Gedanken zu Raum und dein Geist ist so frei und bedient sich rotzfrech bis dir die Schädeldecke weg fliegt. Ich hätte da spontan gleich mehrere Ideen, wie du das eventuell eindämmen könntest: Sport, ehrenamtliche Tätigkeit und/oder Praktikums. Nichts davon soll dich irgendwie weiterbringen oder wichtig für deinen Lebenslauf sein. Es geht schlicht und einfach darum neue Erlebnisse zu spüren.

Wenn das noch nicht reicht, kannst du die Zeit nutzen und dich mit dem erlebten auseinandersetzen. Aber nicht was wie war und was das alles bedeutet, sondern einfach was das mit dir macht und was das für dich persönlich bedeutet. Darüber kannst du dich selbst besser kennenlernen und das könnte schon reichen, dass sich dein Leben ändert. Probiere es doch einfach mal aus.
 

Fuchs98

Neues Mitglied
Okay.

Ich war hier jetzt eine Weile nicht mehr.
Ja, ich bin in Selbstmitleid versunken. Aber ich finde es schon ein wenig forsch sich so pauschal über mein Leben zu äußern. Es ging nicht darum, wie oder, dass ich etwas mache.

Ich habe rausgefunden, dass ich seit Jahren ein Problem verdränge, bei dem ich mir sehr alleingelassen fühle. Ich habe nie versucht mich im Wohlstand auszuruhen. Aber es kam wie es kam.

Keine Sorge, mein Studium werde ich schon hinbekommen. Mich selbst zu organisieren ist mir nämlich möglich im Gegensatz zu vielen anderen meines Alters.

Sport mache ich auch. Praktikum habe ich auch schon gemacht. Darum geht es gar nicht. Es geht darum, dass mein Geist und Körper nicht im Einklang sind und ich deshalb immer wieder in depressive Episoden verfalle.
Bisher habe ich noch keine Möglichkeit gefunden dagegen vorzugehen, weil unsere versicherungstechnische Lage zuhause etwas kompliziert ist. Daher stieg ich durch diesen ganzen Bürokratiekram nicht durch.
Ich weiß um mein Problem und nun suche ich Möglichkeiten und Hilfe, um es in Angriff zu nehmen und etwas zu ändern.
Dadurch enstanden nämlich andere Probleme wie eine Sozialphobie und Essstörung.

Ich glaube das, was ich in meinen vorherigen Beiträgen geschrieben habe, hatte nicht viel damit zu tun. Möglicherweise war es eine Art 'Folgeerscheinung' von meinem verdrängten Problem.
Es geht nämlich um Transsexualität. Und mit diesem Problem werd ich seit Jahren allein gelassen. Meine Eltern haben dafür nämlich kein Verständnis.

Und ja, ich helfe zuhause mit, versuche mich selbstständig zu machen, suche nach Nebenjobs. Ich liege nicht wie andere meines Alters auf der faulen Haut und verbitte mir solche Unterstellungen. Sowas ist nicht wirklich hilfreich. Sowas ist anmaßend!
 

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