Hallo,
meine alte Mutter macht mir mittlerweile das Leben zur Hölle und bringt mich an meine Grenzen. Ich weiß allmählich nicht mehr weiter.
Vor 3,5 Jahren starb mein Vater. Meine Mutter (damals 80) hat sich erst einmal in die Rolle der trauernden Witwe gestürzt, obwohl sie zu Lebzeiten nicht immer die Sensibelste meinem Vater gegenüber war. Plötzlich stand er wie ein Halbgott auf dem Podest, sie verfiel in Depressionen, vielleicht auch, weil ihr plötzlich die Aufgabe fehlte, nachdem sie sich mehrere Jahre um meinen chronisch kranken Vater gekümmert hatte. Nach einigem Hin und Her kam sie in eine gerontopsychiatrische Tagesklinik, wogegen sie sich erst gewehrt hatte, am Ende bezeichnete sie es als eine der schönsten Zeiten ihres Lebens. Auf jeden Fall war sie danach stabiler.
Aufgrund ihres Alters mußten wir darüber nachdenken, welche Lebensform für sie am geeignetsten wäre. Es gab 3 Möglichkeiten: 1) Sie bliebe allein in ihrer etwas zu großen Wohnung; 2) sie zöge in eine Seniorenwohnung in ihrer Heimatstadt; 3) sie zöge in eine Seniorenwohnung in meine Stadt (ich lebe mit meinem Mann seit über 20 Jahren gute 2 Stunden von meiner Geburtsstadt). Ich habe ihr die Alternativen ergebnisneutral vorgelegt. Die Seniorenwohnung in ihrer Stadt hat ihr eine „gute Freundin“ ausgeredet, sie hat sich bequatschen lassen. Am Ende hat sie sich für den Umzug in unsere Stadt entschieden. Direkt danach begann das Hin und Her. Sie haderte ständig mit der Entscheidung, lag mir permanent damit in den Ohren. Bis zur letzten Minute habe ich ihr Brücken gebaut, daß wir alles noch rückgängig machen können. Sie ist dann doch vor 2,5 Jahren umgezogen.
Seitdem ist sie permanent unzufrieden, egozentrisch, beleidigend, verletzend. Ich bin ihr Prellbock und muß Tag für Tag ihre Launen ertragen. Ich verbringe jede freie Minute mit ihr, weil ich mich ja irgendwie für sie verantwortlich fühle. Mein Mann, der ohne zu Murren dabei ist, wird von ihr ständig heruntergemacht und beleidigt. Dazu kommt, daß ihre kognitiven Leistungen in den letzten Jahren ziemlich nachgelassen haben. Sie ist unorganisiert geworden, hat Probleme mit Datum und Zeit, vergißt vieles, vor allem neue Informationen. Ein Gedächtnistest, den wir vor Kurzem gemacht haben, fiel sehr mau aus. Es sieht also alles auch nach beginnender Demenz aus. Meine Mutter hält sich aber für das Maß aller Dinge, sitzt auf dem hohen Roß, ist komplett beratungsresistent. Die Fehler machen immer nur die anderen, sie doch nicht!
Ich organisiere ihren Terminplan, kümmere mich um ihre Medikamente, ernte aber nur Mißtrauen. Ein freundliches Wort höre ich von ihr nicht. Für meine Belange interessiert sie sich nicht; wenn ich Arzttermine habe, fragte sie nicht einmal, wie es war. Daher erzähle ich ihr auch nichts mehr von mir. Zu irgendwelchen Festen, Weihnachten, Ostern, Geburtstag, werde ich, wenn überhaupt, kam noch bedacht. Sie muß mich nicht ständig hochleben lassen, aber ein wenig Respekt wäre schon angebracht. Sie liegt mir nur täglich in den Ohren, wie bescheiden alles ist, daß es ihr größter Fehler war, umzuziehen. Dazu kommt noch, daß eine nette Dame, mit der sie sich in ihrer Wohnanlage angefreundet hatte (das war eine große Erleichterung für mich), plötzlich verstorben ist, so daß sie nun keine weiteren Bezugspersonen außer mir hat.
Mittlerweile bin ich so weit, daß ich sie lieber heute als morgen in ihre Heimatstadt zurückschicken würde, auch wenn es klar ist, daß sie es eigentlich gar nicht mehr kann.
Mir ist klar, daß ihr Verhalten damit zusammenhängen dürfte, daß sie merkt, wie sie langsam nachläßt. Ich versuche auch immer wieder, ihr mit Empathie zu begegnen und kein Öl ins Feuer zu gießen, aber ihre boshafte, beleidigende Art treibt mich immer wieder zur Weißglut.
Ich bin wirklich ein Mensch mit großer Resilienz, aber meine Kräfte sind allmählich aufgebraucht.
Würde mich freuen, wenn ich mich hier austauschen und ggf. von Erfahrungen anderer profitieren könnte.
Vielen Dank!
meine alte Mutter macht mir mittlerweile das Leben zur Hölle und bringt mich an meine Grenzen. Ich weiß allmählich nicht mehr weiter.
Vor 3,5 Jahren starb mein Vater. Meine Mutter (damals 80) hat sich erst einmal in die Rolle der trauernden Witwe gestürzt, obwohl sie zu Lebzeiten nicht immer die Sensibelste meinem Vater gegenüber war. Plötzlich stand er wie ein Halbgott auf dem Podest, sie verfiel in Depressionen, vielleicht auch, weil ihr plötzlich die Aufgabe fehlte, nachdem sie sich mehrere Jahre um meinen chronisch kranken Vater gekümmert hatte. Nach einigem Hin und Her kam sie in eine gerontopsychiatrische Tagesklinik, wogegen sie sich erst gewehrt hatte, am Ende bezeichnete sie es als eine der schönsten Zeiten ihres Lebens. Auf jeden Fall war sie danach stabiler.
Aufgrund ihres Alters mußten wir darüber nachdenken, welche Lebensform für sie am geeignetsten wäre. Es gab 3 Möglichkeiten: 1) Sie bliebe allein in ihrer etwas zu großen Wohnung; 2) sie zöge in eine Seniorenwohnung in ihrer Heimatstadt; 3) sie zöge in eine Seniorenwohnung in meine Stadt (ich lebe mit meinem Mann seit über 20 Jahren gute 2 Stunden von meiner Geburtsstadt). Ich habe ihr die Alternativen ergebnisneutral vorgelegt. Die Seniorenwohnung in ihrer Stadt hat ihr eine „gute Freundin“ ausgeredet, sie hat sich bequatschen lassen. Am Ende hat sie sich für den Umzug in unsere Stadt entschieden. Direkt danach begann das Hin und Her. Sie haderte ständig mit der Entscheidung, lag mir permanent damit in den Ohren. Bis zur letzten Minute habe ich ihr Brücken gebaut, daß wir alles noch rückgängig machen können. Sie ist dann doch vor 2,5 Jahren umgezogen.
Seitdem ist sie permanent unzufrieden, egozentrisch, beleidigend, verletzend. Ich bin ihr Prellbock und muß Tag für Tag ihre Launen ertragen. Ich verbringe jede freie Minute mit ihr, weil ich mich ja irgendwie für sie verantwortlich fühle. Mein Mann, der ohne zu Murren dabei ist, wird von ihr ständig heruntergemacht und beleidigt. Dazu kommt, daß ihre kognitiven Leistungen in den letzten Jahren ziemlich nachgelassen haben. Sie ist unorganisiert geworden, hat Probleme mit Datum und Zeit, vergißt vieles, vor allem neue Informationen. Ein Gedächtnistest, den wir vor Kurzem gemacht haben, fiel sehr mau aus. Es sieht also alles auch nach beginnender Demenz aus. Meine Mutter hält sich aber für das Maß aller Dinge, sitzt auf dem hohen Roß, ist komplett beratungsresistent. Die Fehler machen immer nur die anderen, sie doch nicht!
Ich organisiere ihren Terminplan, kümmere mich um ihre Medikamente, ernte aber nur Mißtrauen. Ein freundliches Wort höre ich von ihr nicht. Für meine Belange interessiert sie sich nicht; wenn ich Arzttermine habe, fragte sie nicht einmal, wie es war. Daher erzähle ich ihr auch nichts mehr von mir. Zu irgendwelchen Festen, Weihnachten, Ostern, Geburtstag, werde ich, wenn überhaupt, kam noch bedacht. Sie muß mich nicht ständig hochleben lassen, aber ein wenig Respekt wäre schon angebracht. Sie liegt mir nur täglich in den Ohren, wie bescheiden alles ist, daß es ihr größter Fehler war, umzuziehen. Dazu kommt noch, daß eine nette Dame, mit der sie sich in ihrer Wohnanlage angefreundet hatte (das war eine große Erleichterung für mich), plötzlich verstorben ist, so daß sie nun keine weiteren Bezugspersonen außer mir hat.
Mittlerweile bin ich so weit, daß ich sie lieber heute als morgen in ihre Heimatstadt zurückschicken würde, auch wenn es klar ist, daß sie es eigentlich gar nicht mehr kann.
Mir ist klar, daß ihr Verhalten damit zusammenhängen dürfte, daß sie merkt, wie sie langsam nachläßt. Ich versuche auch immer wieder, ihr mit Empathie zu begegnen und kein Öl ins Feuer zu gießen, aber ihre boshafte, beleidigende Art treibt mich immer wieder zur Weißglut.
Ich bin wirklich ein Mensch mit großer Resilienz, aber meine Kräfte sind allmählich aufgebraucht.
Würde mich freuen, wenn ich mich hier austauschen und ggf. von Erfahrungen anderer profitieren könnte.
Vielen Dank!