Alten Job nicht loslassen können

Hallo,
ich habe das Problem, dass ich meinen alten Job nicht loslassen kann. Ich war bis Juli diesen Jahres als Sozialpädagogin in der Schulsozialarbeit einer Berufsschule tätig. Es war mein Traumjob.. Es war wirklich alles top. Die Arbeitszeiten, Kolleginnen, Stundenanzahl und ein eigenes Büro. Ich war knapp 2 Jahre dort. Leider war es eine befristete Stelle, weshalb ich gehen musste. Und seit dem bin ich irgendwie in ein Loch gefallen.. Ich vermisse meinen Job so sehr. Es hört sich komisch an, aber dass ich gehen musste, hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich arbeite jetzt zwar auch wieder in einer Schule, jedoch vergleiche ich immer alles. Ich bin ständig traurig und muss weinen. Zudem habe ich so eine aggressive Seite an mir entdeckt, die ich vorher so nicht kannte. Ich versuche schon, dem neuen eine Chance zu geben und offen zu sein, aber irgendwie funktioniert es nicht. Habt ihr eine Idee, wie es mir damit besser gehen kann? Ich bin dankbar für jeden Tipp.
Liebe Grüße,
Sarah

Hallo Sarah,
ich denke, deine Gefühle sind angemessen und passend. Du hast eine tolle Stelle gehabt, die du so vielleicht nie wieder findest. Das ist ein Verlust, darüber trauert man oder ist aggressiv etc. – die kennst ja sicher die Stufen der Trauer. Die durchläufst du grade.
Stell' dir vor, du hättest 30 Jahre in einer super Beziehung gelebt, und die endet dann. Danach hat "das Neue" kaum eine Chance ... mein Tipp wäre, dass du neben der jetztigen Stelle aktiv nach einer besseren suchst, die ähnliche Qualitäten hat wie die letzte. Das könnte dich in Richtung Zukunft fokussieren. Vorher aber mal alles aufschreiben, was so gut war, dass du es gerne wieder hättest und vielleicht auch die Sachen, die du nicht möchtest und die dich eine mögliche neue Stelle ablehnen lassen würden. Fachlich heißt das "Erfahrungswerte sichern".
Grundsätzlich: das ist eine wichtige Lernerfahrung für dich. Denn ein Teil des Lebens ist es, dass auch gute Dinge enden und dass man manchmal nichts dagegen tun kann. Positiv aber: du hast eine so gute Stelle gehabt und kannst daher besser auswählen. Manche haben so etwas erst nach vielen Berufsjahren oder gar nie. Vielleicht nützt dir hier etwas Dankbarkeit, die anderen Gefühle zurückzuschrauben? Mir würde in deiner Situation helfen, mich auf die täglichen Herausforderungen zu konzentrieren, aber das mag bei dir anders sein. Vielleicht brauchst du eher eine Perspektive in Richtung Zukunft oder auch eine Ablenkung/Herausforderung außerhalb des Jobs?

Alles Gute!
Werner

Du sagst: die Stelle war befristet.

Ist keine Bedarf mehr da? Oder wird die einfach durch eine andere Peron besetzt?
Wenn du dort gute Referenzen hast, ein gutes Zeugnis, dann bewirb dich oder zeige das Du die Stelle willst.

Ist das die einzige Schule? Gibt es Alternativen im Umfeld.

Dann war dir auch durch die Befristung klar: das endet nach 2 Jahren.
Was sagen deine Vorgesetzten? Möchten die dich behalten?
Geht eventuell stundenweise?
Dann setze alle möglichen Hebel in Bewegung wenn Du da bleiben willst.

Die Vergangenheit ist vergangen, hänge ihr nicht hinterher.

ich kenne das, einen schönen Job zu verlieren ist wie ein Beziehung aufgeben zu müssen,
vor allem auch, wenn man nichts dagegen machen kann.
und so musst du auch vorgehen: wie als hättest du eine Beziehung aufgegeben. Wie man damit fertig wird, ist halt individuell.

100101110 meinte:

Was sagen deine Vorgesetzten? Möchten die dich behalten?
Geht eventuell stundenweise?
Dann setze alle möglichen Hebel in Bewegung wenn Du da bleiben willst.

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sie ist schon in einem neuen Job.

dr.superman meinte:

und so musst du auch vorgehen: wie als hättest du eine Beziehung aufgegeben.

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Es ist allerdings ein kleiner Unterschied, ob ich verlasse oder verlassen werde

Wie willst du als Pädagogin arbeiten wenn du mit dir selbst nicht klarkommst?
Man kann immer was machen, aber nicht nur ( versuchen ) sondern es tun!
Wer kommt heute schon mit einem Beruf bis zu Rente, ist aus heutiger Sicht doch nicht unverständlich.