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Androgyn oder was anderes?

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zwinker

Neues Mitglied
Hallo! Ich bin neu hier, bin 16 und weiblich. und ich brauche Hilfe

Ich mache mir im Moment sehr viele Gedanken darüber wer ich eigentlich bin.. Ich weiß dass ich anders bin als andere, ich wusste bis jetzt nur nie inwiefern ich anders bin. Ich habe das Gefühl ich empfinde andere Dinge attraktiv als die Meisten, und ich habe eine andere Vorstellung von Körpern, ich denke irgendwie anders über das alles. Bin vor kurzem über einen Begriff gestolpert der es meiner Meinung ganz gut beschreibt: androgyn. Nur könnte man das jetzt auf 2 Arten erstehen. Das was ich nicht meine ist sich als eine Mischung von beidem, Mann und Frau, zu fühlen. Zum Beispiel einen sehr weiblichen Körper aber mit Bart etc - das ist genau das was ich nicht meine. Die Art von Androgynität (wenn man das so sagen kann) die ich meine, ist wenn man sich weder als Mann noch als Frau fühlt. man fühlt sich wie ein drittes Geschlecht. Ein wenig wie ein Kind. So wie man zum Beispiel nicht der oder die, sondern das Baby sagt weil es da ja fast keine Unterschiede zwischen Babymädchen und Babyjungs gibt. Auch sagt man das Mädchen. Und das ist genau das wie ich mich fühle. Ich empfinde sowohl an mir als auch an anderen Menschen sehr 'gerade' Körper schön. Keine starken Rundungen, keine breiten Hüften etc, nicht viele Muskeln, nicht knochig, so etwas eben. Auch interessiere ich mich kein bisschen für Sexualität, es ist etwas dass ich einfach vergessen würde - wenn mich nicht immer mein Umfeld daran erinnert dass es das überhaupt gibt. Wenn ich mich verliebe dann schon in Jungs, aber es sind immer Jungs die eine sehr unmännliche Statur haben und eine sehr 'gender-gemischte' Persönlichkeit.

Und bevor mir jetzt jemand sagen will dass das nur eine Phase ist und vorbei geht - nein, ich fühle mich schon mein ganzes Leben lang so! Ich habe mich wie ich klein war einmal gewundert weshalb Menschen meinen sie könnten niemals das andere Geschlecht sein. Ich dachte mir immer: Mir ist eigentlich egal ob ich Junge oder Mädchen bin. Irgendwie habe ich mich sowieso dazwischen gefühlt. früher was das weniger ein Problem, ich habe eben sehr durchschnittliche Sachen angezogen, keine Kleider etc aber auch keine Jungenklamotten, war immer so dazwischen (hatte zwar auch Puppen, habe aber auch gerne über Fußball etc geredet). Inzwischen denke ich dass es immer schwieriger wird mich nicht abnormal zu fühlen. Ich bin 16 und dadurch natürlich mitten drinnen in der Entwicklung zu einer Frau - womit ich nicht wirklich zurecht komme. Ich wünsche mir meine alten Proportionen wieder, habe mich im Kinderkörper viel wohler gefühlt. Das Gefühl dass ich bereits Kinder bekommen könnte macht mir unglaubliche Angst. Ich empfinde mich als unglaublich hässlich wie ich gerade jetzt bin, vorallem die Form meines Körpers..sie wirkt irgendwie falsch auf mich. Ich habe außerdem Anorexie (bin bereits seit Monaten in Behandlung) und glaube dass das sehr viel damit zu tun hat. Doch sagen kann ich es meinen Ärzten etc nicht, ich traue mich einfach nicht, immerhin ist das ein sehr sehr intimes Thema und ich habe Angst dass sie es nicht Ernst nehmen bzw mich für verrückt halten

Ich frage mich nun also: Nennt man das was ich hier beschrieben habe Androgyn? Oder ist das etwas anderes? Ist das meine Identität, ist das meine sexuelle Orientierung oder besser gesagt nicht-sexuelle Orientierung? Oder ist es etwas, gegen das ich 'etwas tun' muss? Denkt ihr ich sollte jemand davon erzählen oder kann man damit leben wenn man es einfach für sich behält? ich bin sehr verwirrt, das ganze spielt eine so große Rolle im meinem Leben und ich weiß noch nicht einmal welches Wort 'es' am Besten beschreibt...
 

Mittendurch

Moderator
Teammitglied
Hallo Zwinker,
ich möchte dir erst einmal nur schreiben das es andere Menschen gibt, denen es in dem Alter in dem du jetzt bist genauso ging. Ich schreibe ging, denn auch ich stellte in dem Alter fest, es lässt sich jetzt nicht mehr aufhalten ich werde eine Frau, selbst wenn ich es nicht will. Ich wollte auch kein Mann werden, ich wollte bleiben was ich war, die Jugendliche (vielleicht auch als Erwachsene) ohne irgendwelche Merkmale...
Du bist in Behandlung, hast du Vertrauen? Ich habe das Gefühl, es zum Thema zu machen, ist gar keine so schlechte Idee. Wie gehen deine Eltern damit um, wenn ich fragen darf?
Ich wünsche dir, deinen Körper auch wenn er sich entwickelt annehmen zu können. Die Unterstützung zu bekommen, die du brauchst, damit du dich auf allen Gebieten weiterentwickeln kannst und zu dir stehen kannst.
Ich hatte Unterstützung und mein Körper, dass es ein Frauenkörper geworden ist, habe ich akzeptiert und kann gut damit leben.
GLG
Mittendurch
 
G

Gast

Gast
Ich erkenne diese Symptome wieder, habe zum Teil ähnliche. Das kann was mit der Pubertät zu tun haben, da sich eine richtige sexuelle orientierung erst mit Erwachsenenalter einstellt, aber ich bezweifle es. Ich selbst bin zumindest körperlich Erwachsen, über meinen psychischen Zustand kann ich so recht nichts sagen. Ich stecke wohl in so einer art identitätskrise und das seit ich ungefähr in deinem Alter war. Ich bin männlich aber meine Sexualität ist bestenfalls ungeklärt, deshalb sammle ich Wissen darüber. Ich bin auch über Androgynie gestolpert, und muss sagen, dass ich Physisch und Psychisch mehr weibliche Züge an den Tag leg, als die meisten Männer. Androgynischen Menschen wird nachgesagt aufgrund einer weiteren Bandbreite von Perspektiven analytischer denken zu können und so Probleme besser lösen zu können (insbesondere zwischenmenschliche).
Auch das trifft auf mich zu. Ich hatte nie eine Freundin, habe es nie versucht, hatte nie eine Chance, dennnoch fragen mich Freunde um Rat- mit einigem Erfolg. In der Öffentlichkeit werde ich wegen meines Aussehensregelmäßig (in der regel mindestens 5 mal die Woche) beleidigt beschimpft oder verspottet. Die Leute empfinden mich vermutlich nicht als hässlich aber wohl als fremdartig mit meine 60 cm langen Haaren und einem Körperbau, den man keinem geschlecht wirklich zuordnen kann. Dadurch fühlen sich diese menschen wohl in ihren sexuellen gewohnheiten bedroht.
Wie dem auch sei meine Interessen sind auch eher neutral, ich interessiere mich nicht für Sport (außer Kampfsport) Autos oder "wer den längsten hat" diesen ganzen Klischeehaften pseudomaskulinen Dreck aber Frauensachen interessieren mich nicht mehr. Wie auch immerauch ich leide unter einer Köperlichen Krankheit, die das ganze nochmal verkompliziert: Anorgasmie.
Ich will das nicht weiter breittreten aber über Anorgasmie bei Männern weiß die Medizin fast nichts, ich musste meiner hausärtztin sogar erklären, was das überhaupt ist, stehe also ziemlich allein da und wäre berait meinen rechten Arm zu opfern, um das ein für alle mal loszuwerden.
Alles in allem bin ich genauso orientierungsloß wie du, nicht unwahrscheinlich für uns beide ist, das wir neutral-gender oder neutrois sind, also während androgyn die Kombination weiblicher und männlicher Charakteristika ist, bedeutet neutrois den Wunsch nach Abwesenheit geschlechtlicher Merkmale, nach einem Körper, der so geschlechtsneutral wie möglich ist.
Interesse an Sex habe ich schon, aber das liegt weit außerhalb meiner Möglichkeiten. Tja ich habe zunehmend weniger Lust weiterzuleben, ich halte einiges aus aber wenn dieser Zustand ist mit unerträglcih noch wohlwollend umschrieben.
 
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