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Angst sich mit Auto zu verfahren

Cyberfox

Mitglied
Hallo,

heute ist es wieder passiert: Es regnet in Strömen, die Autolichter blenden mich, die Ampeln spiegeln sich auf der nassen Straße und die weißen Straßenlinien sind kaum mehr zu erkennen. Die Hinfahrt klappte problemlos (da war es noch hell und trocken), aber auf der Rückfahrt muss ich wohl die eine Straße übersehen haben, in der ich hätte einbiegen müssen. Ich fahre an Schilder und Gebäude vorbei und denke mir, momentmal daran kannst du dich nicht erinnern, daran bist du bei der Hinfahrt nicht vorbei gekommen. Ich wende und fahre zurück, drehe wieder und fahr dort lang. Doch in solchen Moment weiß ich schon längst: Ich hab die Orientierung verloren.

Ich versuche immer ruhig zu bleiben, aber irgendwann ließ sich auch die aufkeimende Panik nicht mehr unterdrücken und ich fahr völlig aufgelöst und heulend umher.

Keiner kann das nachvollziehen. Könnt ihr das? Ich bin jemand, der immer Kontrolle über das haben muss, was er gerade macht. Verliere ich sie, bekomme ich Panik & Angst. Und zwar nicht so eine Angst die man vielleicht Spinnen gegenüber spürt. Sondern so eine, wie wenn man Höhenangst hat. Es ist eine richtige Angst, die ich nicht abstellen kann. Diese Angst und die Panik bleiben auch noch Stunden danach tief in den Knochen sitzen.

Auch Autobahnen meide ich. Einmal wollten eine Freundin und ich einfach die Autobahn in die Stadt nehmen (sie fuhr) und wir verpassten die Ausfahrt. Wir mussten also durch ein Autobahnkreuz, auf dem gerade Baustelle war und alles ziemlich verwirrend war. Wie es kommen musste nahmen wir die falsche Spur und fuhren Kilometer lang ohne Orientierung. Seit dem hat sich dieses Erlebnis wie ein Trauma in mein Gedächtnis eingebrannt. Ich habe höllische Panik davor, dass es wieder passiert, sobald ich die Autobahn nehme. Denn ich WEIß, wenn es passiert, dann verlier ich die Kontrolle. Dann schaltet die Angst alles ab.

Wege die ich kenne und auch schon oft gefahren bin sind in Ordnung. Da kenne ich mich aus. Da weiß ich wo ich bin. Alles andere ist für mich eine furchtbare Belastung 🙁

Mein Vater hat ein Navi, ich wollte es auch schonmal benutzen, aber das Ding würde mich glaube ich nur auf die Autobahn schicken, was ich ja unter allen Umständen vermeiden will. Ich habe auch eine Karte im Auto, aber unter Panik könnte ich da kaum draus lesen.

Deswegen muss bei neuen Strecken immer jemand neben mir sitzen, wenn ich sie zum ersten Mal fahre. So fühle ich mich sicher und bin vor allem nicht alleine, wenn wir uns verfahren. Danach fahre ich die Strecke allein wieder. So baut sich bei mir eine Sicherheit auf, oder auch ein Schutz gegen diesen Verlust der Kontrolle...

Danke fürs Durchlesen. Vielleicht geht es jmd auch so. Und vielleicht wisst ihr was um mir die Angst ein wenig zu nehmen. Denn ganz wird sie nie weggehen.
 
Hi,

die Angst sich zu verfahren kann wahrscheinlich viele erreichen und
viele vermeiden ggf deshalb Fahrten. Besonders im Dunkeln und bei
schlechter Sicht wie bei Regen.

Lass dich doch wegen eines Navi beraten, es gibt bestimmt welche
wo du die Route mitbestimmen kannst.
Wenn du nichts siehst ist es vielleicht klüger erstmal anzuhalten. Auch aus Sicherheitsgründen wäre das ratsam.
Du könntest einen heftigen Regen abwarten und dich neu orientieren.
Wenn du deine Fahrten vorbereitest, nimmt dir das die Angst weil
du ja weißt wo du hinwillst.
Die Angst schleicht sich leicht ein, wenn du unsicher bist.
Du könntest einen Augentest machen und dein Sehvermögen prüfen
lassen. Eine Sehschwäche kommt schleichend und wird ggf übersehen.
Eventuell einen Lichttest mit dem Fahrzeug machen, wenn
mehrere Dinge zusammenkommen kann das in der Summen
auch eine Rolle spielen.
Die Angst ist ein schlechter Verbündeter sagt man also die
messbaren Dinge abklären und du fühlst dich viel sicherer.

LG, W.
 
Zwei Ratschläge:
Nimm dir vor der Fahrt eine Karte und präge dir wichtige Straßen ein (Bundesstraßen/Autobahnen). Dann siehst du dir die wichtigen Städte an, die in einem größeren Umkreis um deine Route liegen. So kannst du dich immer an Schildern orientieren - selbst wenn du dich ordentlich verfährst.
Und falls du doch in der tiefsten Provinz landest, kann dir dann jeder weiterhelfen, wenn du zumindest eine bekannte Stadt nennen kannst.

Zusätzlich besorgst du dir noch ein aktuelles Navi. Die kosten nicht viel und du kannst die normalerweise auch so konfigurieren, dass du bestimmte Routenoptionen (z.B. Autobahnen) ausschließen kannst. Wobei ich dir gerade in deinem Fall unbeding empfehlen würde, das Navi vor dem Kauf auszuprobieren.
 
Würde es eventuell etwas nutzen sich bewusst und "kontrolliert" zu verfahren.

Wenn man wirklich Panik vor so etwas hat sollte man ja auch etwas dagegen tun, zu deinem eigenen besten. Ängste bekämpft man doch oft damit das man sich mit ihnen konfrontiert.

Mfg
 
Hallo,

ich denke auch daß da vor allem ein psychologisches Problem vorliegt.

Wahrscheinlich eine direkte Traumafolge, wobei es immer ratsam ist zu versuchen das "Urtrauma" aufzudecken. Dazu würde ich Dir eine Brainscannertherapie empfehlen Brainscanner Institut Sandel | Berlin siehe das Buch "Brainscanner - die Therapierevolution". Ich erwähne das immer weil herkömmliche Psychotherapie normalerweise nichts bringt, dafür sehr langwierig ist und extrem viel kostet (wenn nicht einen selbst dann die Allgemeinheit).

Abgesehen davon...besorg Dir ein GUTES Navi (es gibt eigene Navi-Foren wo Du sämtliche Fragen im Vorab stellen kannst z. Bsp. Navigationssysteme | PNA | PDA | Blitzer POI | Forum pocketnavigation.de u. geo24.de ich glaube das ist eines der "Fettesten" Navigationsgeräteforen und da sitzen die ganzen Psychos die sich wirklich auskennen). So ziemlich jede Navigationssoftware (wenn nicht überhaupt jede) hat eine eingebaute Funktion "Autobahnen nicht erlaubt" d.h. das Ding wird dich dann NIE auf eine Autobahn leiten. Das kann man global abspeichern und das Ding merkt sich das dann. Zur Zeit habe ich bei den Navis keinen Marktüberblick und kann Dir daher kein Navi empfehlen. Wahrscheinlich wäre es angesichts Deiner Panik gut gleich 2 günstigere Navis (dasselbe Modell) zu besorgen (einen von A nach B leiten können inzwischen alle zuverlässig) falls mal eines verrückt spielen sollte (was selten vorkommt aber nicht ganz ausschließbar ist) plus zwei 12 Volt Adapter. Verdoppelte Kosten, aber doppelte Sicherheit. Einfach ein Mal die ganzen Orte und Wegpunkte die Du brauchst einprogrammieren und vermutlich reicht es dann einfach eine Kopie der Flash Karte (mit Flashkartenleser am PC) anzufertigen. Dann haben beide Geräte deine ganzen Daten und WEgpunkte drinnen. Frag das einfach im Pocketnavi Forum die beantworten das sicherlich alles ausführlich. Oh und pass auf daß das Ding einen guten Empfang hat manche Autoscheiben sind mit so einem Metallzeug beschichtet da kommt dann das Signal schlecht durch d.h. eine Außenantenne wäre in so einem Fall wohl ratsam.
Du kannst dann Routen im Vorhinein planen und wie angedeutet auch Wegpunkte festlegen. Solltest Du mal vom Weg abkommen berechnet das Gerät eine neue Route und du wirst trotzdem wenn du weiter dem Navi folgst am Ziel ankommen. Wenn Dir das unangenehm ist (genau das willst Du wohl nicht), dann kann man das (die automatische Streckenberechnung) soweit ich weiß bei den meisten Navis deaktivieren und das Navi leitet dich dann zu dem Punkt zurück wo du vom Weg abgekommen bist. Dann berechnet das Gerät die kürzeste Umkehrmöglichkeit zum letzten Punkt zurück (z. Bsp. einmal um den Block fahren) oder verlangt überhaupt "Wenn möglich bitte wenden" d.h. direkt auf der Straße umdrehen und dann dirigert es einen dorthin zurück. Oder Du sagst dem Navi separat ich will zu meinem letzten Wegpunkt zurückfahren die ganzen Wegpunkte kann man ja einspeichern.

Und wie schon geraten wurde laß mal Deine Augen überprüfen. Und kauf eine Nachtfahrbrille die nimmt die Spiegelungen und Reflexionen weg. Nachts ist es normal daß es viel schwieriger ist irgendwas zu finden, deswegen sind Navis ja so populär geworden weil ganz wurscht wo man ist das Navi findet den Weg immer.

Inzwischen gibts auch schon Handies mit Navifunktion. Das wär wohl was für Dich. Besorg Dir dazu einen 12 Volt Adapter, einen AA Zellenadapter (ca. 5 EUR) (plus AA Standardbatterien natürlich) und ein DynamoNotlader (5 EUR). Dann kannst das Ding so oder so mit Strom versorgen.

Vor allem solltest Du aber an der psychologischen Seite des Ganzen arbeiten. Sich zu verfahren bedeutet gar nichts, dann stehst halt irgendwo in der Pampa. Dort gibts genauso Sauerstoff wie anderswo, ebenso sind überall nette Leute (und einige A*********), so wie überall halt. Dann fragst halt nach dem WEg zurück. ISt überall alles mit Schildern zugepflastert, wir leben in der Neuzeit, alles gehört irgendjemandem und überall ist ein Schild drauf. Zum Kotzen (lol).

Liebe Grüße

Medizinmann
 
Sieh die Angst einfach als wachsamen Begleiter, der Dich vor zu grosser Nachlässigkeit schützt. Wenn Du sie positiv siehst, wird sie Dich kompetent beraten, Du darfst ihr vertrauen.

Danke, der war gut 😀

Und bitte knutsche und umarme die Angst und schlabbere sie von oben bis unten kräftig ab (gut einspeicheln!).

Angst ist dann sinnvoll, wenn sie einen vor Schaden bewahrt. Hier gibt es keinen Schaden, weil verfahren tut sich jeder immer mal wieder in kürzeren oder längeren Zeitabständen und das macht bis auf den Zeitverlust gar nichts, also ist die Angst sinnlos.
 
mehr fahren!

Der Rat von Goby ist gar nicht so verkehrt!

Klar könnte man Navi kaufen--damit wird aber das eigentliche Problem nicht gelöst--im Gegenteil.

Man wird NOCH ABHÄNGIGER vom perfekten Funktionieren.

gut ist:
öfter mal tagsüber "querfeldein" zu fahren--ich kutschiere immer mal durch irgendwelche Umlanddörfchen -das war jahrelang unsere einzig bezahlbare "Ferienersatzgestaltung".

Ohne Zeitdruck ,eine Landkarte u.genug Wasser+Kekse dabei --vielleicht noch Taschenlampe und Decke und das Ganze an einem Sonnabend--- dann hast Du keinen Druck...
Wenn Du plötzlich ein Ortsschild siehst---und nach überraschenden Ackerwegen wieder in der "bekannten Zivilisation" ankommst,wirst Du irgendwann gelassener und die Angst verlieren.

Das ist mein Tip.
und---der würde klappen,wenn Du ihn ausprobieren würdest.*grins*

Prüfen würde ich unbedingt,ob Du im Dunkeln überhaupt "orientierungsfähig" bist!
Im schlimmsten Fall gefährdest Du nicht nur Dich und Beifahrer,sondern verursachst in der PANIK-Attacke noch Unfälle mit Unbeteiligten.

Dann lieber konsequent Nachtfahrten sein lassen!

Besser "hat" als "hätte" !
Niemand kann die Zeit zurückdrehen,wenn Dir doch mal ein Unglück passiert deshalb.

Es gibt auch Erkrankungen,wo ZEITWEISE das Sehvermögen schwindet! Jeder "Sehtest" ergibt "100% Sehschärfe"--trotzdem passieren "vernebelte Stunden". (Borreliose,Diabetes...)
wenn dann kein Beifahrer da ist oder keine gute Taschenlampe+Karte---lieber warten,bis es hell wird!

Es gibt KEINE Angelegenheiten,die wichtiger sind als Dein Leben.
 
Tut mir sehr Leid für die späte Antwort, aber ich hab den Thread nicht vergessen!

Danke für eure vielen Antworten und Tipps.

An meiner Sehfähigkeit liegt es aber nicht, bei den Test habe ich keine Fehler gemacht, also 100% Sehfähigkeit sagte man mir.

Ich denke, für ein eigenes Navi muss ich noch bisschen sparen aber ich werd mir eins zu legen.

Wie gesagt, diese Angst vor dem Verfahren rührt daher, dass es mir 2x passiert ist, auch wenn ich wieder zurückgefunden habe - es war halt der Schock, der mir seither in den Knochen sitzt.

gut ist:
öfter mal tagsüber "querfeldein" zu fahren--ich kutschiere immer mal durch irgendwelche Umlanddörfchen -das war jahrelang unsere einzig bezahlbare "Ferienersatzgestaltung".

Ohne Zeitdruck ,eine Landkarte u.genug Wasser+Kekse dabei --vielleicht noch Taschenlampe und Decke und das Ganze an einem Sonnabend--- dann hast Du keinen Druck...
Wenn Du plötzlich ein Ortsschild siehst---und nach überraschenden Ackerwegen wieder in der "bekannten Zivilisation" ankommst,wirst Du irgendwann gelassener und die Angst verlieren.
Ich verstehe zwar den Sinn darin, aber leider ist das nicht so einfach für mich 🙁 Ich fühle mich eher sicherer, wenn ich vorher mir die Routen zurechtgelegt habe und ich genau weiß wie ich fahren muss.

Aber sobald ich mich auskenne, fahre ich sehr gern Auto. Es ist halt wirklich nur die Angst vor den Straßen, die ich noch nicht kenne.
 

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