Hallo Sommerkind!
Ich hab mir mal Deine Themen alle angeschaut, und es sieht so aus, dass Du erst mal „gelernt“ hast, Dich nur gut zu fühlen, wenn Du von anderen geliebt wirst. Also versuchst Du es den anderen recht zu machen, und schenkst Dir selbst, also Deinen eigenen Bedürfnissen und Wünschen, zu wenig Beachtung.
Dein Selbstbewusstsein hat sich nicht so entwickelt, wie es gesund für Dich wäre. Und wenn solche Situationen auftreten, in denen Du Dich behaupten solltest, machst Du innerlich einen Rückzieher, was Dir natürlich das Leben nicht leichter macht.
Ich denke, das hast Du aus der Kindheit behalten und wenn Du Dir dessen bewusst wirst, kannst Du es verändern.
Eltern sollten ihre Kinder so viel wie möglich selbst machen lassen, damit sie Selbstvertrauen lernen. Und Liebesentzug bei schlechten Leistungen setzt das Kind sehr unter Druck, so dass dann gar nichts mehr rauskommen kann.
Niemand hat das Recht, Dich schlecht oder herablassend zu behandeln. Und wer das tut, ist keine große Persönlichkeit und hat auch keinen besonderen Respekt verdient.
Indem Du Dich „vor ihnen auf die Knie wirfst“, gibst Du von Deiner Energie ab, die Du selbst dringend brauchst.
(Menschen, die die Aura sehen können, würden diesen Energiefluß auch sehen)
Aber ich denke, dass diese „autoritären“ Menschen gar nicht so autoritär sind, wie Du es empfindest.
Nach meiner Erfahrung findet bei einer Begegnung von zwei Menschen immer eine unbewusste Rolleneinteilung statt.
Z.B. hab ich mit jemandem zu tun, der sehr unterwürfig ist, dann rutsche ich automatisch in die „Autoritätsrolle“, weil ich dazu quasi genötigt werde. Und umgekehrt genauso.
Oder wenn jemand sehr viel redet und Unruhe verbreitet, dann komme ich mir als die Ruhe in Person vor, während ich mich zappelig und unruhig fühle, wenn ich es mit einem leisen und fast apathischen Menschen zu tun hab.
Allerdings finden „gesunde“ Kommunikationen immer auf der gleichen Ebene statt, was auch oft vorkommt.
Wenn Du lernst, Dich selbst als genauso wertvoll und liebenswert zu betrachten, wie andere, und Dir grundsätzlich Respekt und Liebe entgegenbringst, auch wenn Du mal Fehler machst, was ja dazu gehört, dann verlierst Du auch Deine Unsicherheit und Angst in Situationen mit autoritären Menschen.
Es kann sein, dass Du jedes Mal Deinen Vater vor Dir siehst, bzw ein Automatismus in gang gesetzt wird, wenn Du jemandem begegnest, der sich ähnlich wie er verhält.
Wie gesagt, erst durch das Bewusstwerden dieser Dinge kannst Du sie verändern.
Da diese Erfahrungen in Dir drin sind, träumst Du wahrscheinlich auch solche Situationen, in denen Du Dir schuldig vor kommst, obwohl Du weißt, das Dich keine Schuld trifft.
Kinder fühlen sich oft schuldig, wenn in der Familie was danebengeht. Und wenn das zur Gewohnheit wird, prägt sich das ein und kommt beim Erwachsenen dann in den unmöglichsten Situationen wieder zum Vorschein.
Ich denke, dass auch Deine Probleme mit Freundschafen auf die selbe Ursache zurückzuführen sind, nämlich Deine „falsche“ Einstellung Dir selbst gegenüber und somit auch anderen gegenüber.
Es ist sehr hilfreich, wenn Du Dir ein paar Leitgedanken zurecht legst. Schreibe sie auf, und halte sie Dir immer vor Augen.
Z.B.: „ Jeder Mensch macht Fehler, und ich darf das auch. Deswegen bin ich nicht weniger wert.“
Oder: „ Wer mich schlecht behandelt kann nur ein Schwachkopf sein.“
So was in der Art. Wirst sehen, dass Dir das schon weiterhilft.
Viele Grüße
Marcus