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Angst vor erbrechen!!!!

Chrissi85

Neues Mitglied
hallo ihr lieben,
als erstes muss ich mal loswerden das ich so froh bin das ich nicht alleine bin mit meinem problem.auch wenn ich euch allen natürlich wünsche das es euch besser geht...aber bisher dachte ich immer ich spinne bis ich das alles gelesen habe seither weis ich ich bin nicht allein...irgendwie aber doch weil es keiner nachvollziehen kann der nicht unter der scheiss angst leidet.Vor ca einem monat hab ich das forum entdeckt und bin so schnell es geht zur psychologin weil ich dann erst richtig angst bekommen habe. es gibt viele denén geht es mit sicherheit noch viel schlechter wie mir, trotzdem bestimmt diese scheiss angst mein leben! ich will das es aufhört!!!!BITTE habt ihr irgendwelche tips für mich wie ich das problem in den griff bekomme? Bücher oder ähnliches?? Ich würde mich sehr über antwort freuen ganz liebe Grüsse
Chrissi85
 
D

Dr. Rock

Gast
Niemand ist mit seiner Angst und seinen Gefühlen alleine, man muss nur diejenigen finden, die ebenfalls daran zu knabbern haben - die verstehen einen das meist wesentlich besser, weil sie das Ganze eben nachvollziehen können. Ich kann dir zwar keine Bücher anbieten, aber es gibt ein eigenes Forum für diese spezielle Erkrankung:

GetTogether: Emetophobie - Emetophobie
 

sinaw

Neues Mitglied
hallo chrissi

ich heisse sina und bin 23 jahre alt und lebe mit diesem scheiss schon 8 jahre.
viele raten mir in eine klinik zu gehen aber ich weiss nicht ob ich das kann ist eine schwere entscheidung.
hast du denn auch zwischendurch panikattacken??
wenn ja würde gerne mal wissen wie du dann damit umgehst weil ich manchmal nicht mehr weiss was ich dann machen soll:confused:

lg Sina
 

puckigelb

Mitglied
Hallo crissi85,

ich leide selbst auch schon seit ein paar Jahren an einer Angst- und Panikstörung.
Und warte heute noch auf "den Rat". Den Tipp, dass Du mal in die Klinik gehen sollst,
finde ich sehr gut. Ich war auch 2008 und 2009 in einer Klinik für psychosomatische
Erkrankungen und vom 11.10. - 28.12.2010 in einer Klinik für psychiatrische Erkran-
kungen. Ich möchte Dir nur Mut in eine Klinik zu gehen. Mache Dir Dein eigenes Bild,
lass Dich nicht verrückt machen. Es lohnt sich.

Als Trick, den man anwenden kann ist, wenn die Angst da ist und es droht zu einer
Panikattacke zu werden, geht man hin und nimmt ein ganz kleines Stück Chilichote
in den Mund. Damit kann man den Kreislauf unterbrechen. Es gibt auch so einfache
Mittel wie, ein dünnes Gummi ums Handgelenk gestreift. Und immer wenn man merkt,
dass eine Angst- und Panikattacke kommt, kräftig an dem Gummib ziehen und wieder
los lassen, so das es weh tut. Das A und O ist Ablenkung.

Ich weiß natürlich auch, dass das leichter gesagt ist, als getan. Aber wenn man es nicht
versucht, wird man nicht wissen ob es hilft.
Für Dich wäre wirklich ein Klinikaufenthalt wichtig; dort bekommst Du gaaanz vieles an
die Hand gegeben, wie man es schaffen kann.

LG puckigelb
 

Nemo

Aktives Mitglied
Hallo Sina,
Konnte Dir keine PN schicken, weil Du noch nicht ausreichend Beiträge verfasst hast.
Ich hab desshalb jetzt mal Deine Pinnwand mit Tips geflutet, die ich kenne...
 

Nemo

Aktives Mitglied
Hallo Leute,
Da sich in diesem Thread scheinbar mehrere Emetophobiker gemeldet haben, habe ich beschlossen das, was ich bei sinaw als Profilnachrichten geschrieben habe hier in den Thread reinzustellen.
Ich hoffe, irgendjemandem ist damit geholfen.


Erstmals solltest Du schauen, dass Du Dir über Deine Angstsymptome im Klaren wirst.
Herzrasen, schneller Atmen, vllt das Gefühl nicht richtig atmen zu können, Schweißausbruch..... Die Liste ist lang, und Du solltest sie möglichst gut auswendig wissen.
Denn: Es ist nur eine Angst.
Deine Bedenken bezüglich des Erbrechens sind irrational. "Angst" ist eine Möglichkeit, wie der Körper Gefahr meldet. Du weißt aber, dass da keine Gefahr besteht... Also betrachte Deine Angst als eine (wenn auch gut gemeinte!) Fehlleistung Deines Körpers.

Häufig kommt das Gefühl "ich muss hier weg!" dazu. Das ist eines der Knackpunkte, an denen Du arbeiten solltest.
Kommt eine Angst auf, dann finde Dich damit ab, dass Du Angst hast. Der Körper meldet Gefahr, und es ist ja auch nichtmal so abwegig zu sagen, dass Flucht angebracht wäre. Tus trotzdem nicht, sondern finde Dich damit ab, dass Du nunmal grade im Moment Angst empfindest, und dass Du weder vor ihr davonlaufen kannst, noch sie mit irgendeinem Schalter ausknipsen.
Denn wenn Du das geschafft hast - dass Du dieses "ich muss hier weg"-Gefühl unter Kontroll bringst, indem Du Direingestehst Angst zu empfinden, dann fällt der emotionale Teil der Angst größtenteils weg. Dann ist es nicht mehr quälend. Du merkst halt, dass Dein Herz schneller geht, dass Schweiß kommt, wie sich vielleicht ein paar Muskeln verspannen... aber das sind nur körperliche Reatkionen, die vollkommen ungefärhlich sind.
Was ist im Endeffekt schon so schlimm daran, Herzklopfen zu erleben? Im Grunde garnichts, wenn man sich davon nicht erschrecken lässt, und sich denkt "ich muss hier weg!"

Noch ein paar Sachen zu Angst generell:
Das, was man während einer Angst erlebt, sind recht heftige körperliche Reatkionen. Aber sie sind ungefärhlich. Evolutionär waren sie dazu gedacht, dem Individuum bei der Flucht die bestmögliche Ausgangssituation zu geben. Sich "zu Tode ängstigen" oder sowas - völliger Humbug.

Zu dem Verdauungssystem allgemein:
"Ungesunde Lebensmittel" sind ungesund, wenn man sich nur davon ernährt.
Unser Verdauungssystem ist eine Art Fließbandverarbeitung. Oben kommt die Nahrung rein, und unten kommt das raus, was der Körper nicht verwerten konnte.

Nur, weil Du fettige Pommes ist, musst Du nicht erbrechen. Fett führt im Schlimmsten Fall dazu, dass die Nahrung von den Verdauungssäften nicht ausreichend aufgeschlossen werden kann, und dass es dadurch zu Durchfall kommt. Unten kommt eben raus, was der Körper nicht verwerten kann - und mit zu viel Fett machst Du es ihm schwerer, die Nahrung effektiv zu verwerten.

Schonmal einen Magen gesehen?
Oder eine Speiseröhre?
Der Magen ist ein recht großer Muskelschlauch, mit einer oberen und unteren Begrenzung. Und er ist mit Salzsäure gefüllt. Diese Salzsäure lässt er auch nur sehr ungern heraus - evolutionär hatten die Individuen schlechtere Karten, deren Magen nicht "abgedichtet" war.
Das heißt auch: Dein Magen steht am Ende einer mehrere millionen Jahre dauernden Entwicklung!
Bereits Fische haben einen Magen.

Erbrechen als Reaktion kommt nur vor, wenn man unter einem akkuten Vergiftungszustand leidet.
Entweder durch Giftstoffe wie Alkohol, oder durch die Stoffwechselendprodukte von Bakterien - das nennt sich dann Magen-Darm-Grippe.
Aber solange Du Dich nicht sonderlich krank fühlst, und keine Unmengen an Alk getrunken hast, passiert Dir in der Hinsicht garnichts.
Wie gesagt: Dein Magen hat sich Millionen von Jahre über entwickelt. Sogar Plattwürmer haben nen Magen, und die Stehen nicht grade am Ende der Nahrungskette ;)

Die Entwicklung Deines Körpers dauerte sehr lange. Und er ist sehr gut auf das abgestimmt, was er tun soll.
Verstehst Du... An sich hält das Verdauungssystem noch viel mehr aus, wie wir ihm in unserer zivilisierten Gesellschaft zumuten!
Wir sind dazu fähig, aus Maden und Würmern Nährstoffe aufzuschließen - oder die Inuid essen rohes Waalfett... Das macht unser Körper alles mit!

Dein Verdauungssystem hat sich vielleicht etwas abgestellt, wenn Du wenig isst. Insofern wäre es angebracht, nicht gleich voll mit allem loszulegen.
Aber wenn Du alles ruhig angehen lässt, kannst Du wieder zu einem normalen Essverhalten zurückkehren. Auch Dein Körper kriegt das hin.

Jetzt noch zu zwei sehr tückischen Angstsymptomen, die Du auch erkennen lernen solltest. Denn wenn Du ein Angstsymptom erkennst, und feststellst dass es "nur" ein Angstsymptom ist - dann erschrickt es Dich nicht mehr, und Du kannst damit umgehen...

Das erste: Fatalisierende Gedanken.
Das ist, dass man beginnt über den Worst Case nachzudenken. Wenn man ne Pommes auch nur anfasst, malt man sich schon mit dem inneren Auge aus, wie schlimm das alles enden könnte, und sieht sich gleich erbrechend auf dem Boden liegen oder sowas....
Das sind fatalisierende Gedanken. Der Gedanke kommt, aber er ist FALSCH! Das ist auch nur eine Fehlleistung Deines Unterbewusstseins, das meint Dich vor Schaden bewahren zu müssen.
Rational gesehen: Essen ist gesund und wichtig. Nahrung wird beim Mund aufgenommen, und beim After ausgeschieden - so läuft das seit Millionen von Jahren. Erkenne Deine fatalisierenden Gedanken, und lass Dich nicht so sehr von ihnen erschrecken. Nimm sie als Angstsymptom hin; ein Warnblinker am Armaturenbrett, von dem Du weißt dass es unbegründet angegangen ist..

Das zweite Angstsymptom, auf das ich eingehen wollte:
Die Gedankensperre.
Um "unnötiges Nachdenken" und daraus folgich ein Zögern zu verhindern, und Deine Reflexe bei einer möglichen Flucht schneller werden zu lassen, verlagert Dein Körper Blut vom Groß- ins Kleinhirn.
Das Kleinhirn ist unter anderem für Reflexe zuständig. Mit dem Großhirn denkst Du aber!
Während einer Panik hast Du oft nicht die Fähigkeit, so klar zu denken wie Du das willst. Desshalb schreib Dir Dinge, die ich Dir hier gesagt habe auf Zettel auf.
Deine Angstsymptome vielleicht, oder ein "ich lass mich von fatalisierenden Symptomen nicht irritieren und erkenne sie als Angstsymptom".
An den rettenden Zettel in der Hosentasche denkt man eher, als an die Gedanken die einem helfen sollen, mit der Angst umzugehen.


Okay, jetzt nochmal die Kurzzusammenfassung:

Deine Angst ist eine Fehlleistung. Erkenne sie als solche, und lass Dich von Deiner Angst nicht erschrecken. Ab dann ist es nur noch Herzklopfen und Schweißausbrüche - und kein kleiner Horror der Alltages.

Dein Körper funktioniert super. Er hat sich sehr, sehr lange darauf spezialisiert, super zu funktionieren. Du kannst Deinem Körper vertrauen.

Schreib Dir Zettel auf, die Dich dabei unterstützen, dass Dir die hilfreichen Gedanken während einer Angstreaktion auch einfallen.
 

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