Hi,
Ich schreibe gerade meine Diplomarbeit im Bereich Derivate, und finde das gesamte Thema faszinierend. Ich würde nach dem Studium liebend gerne in diesem Bereich arbeiten, muss aber damit rechnen, auf Grund meines Alters nichts zu finden.
Wenn Du Dich für dieses Thema entscheiden solltest, kann ich Dir nur empfehlen, so viel wie möglich an Mathe zu lernen, bevor Du Deine Abschlussarbeit schreibst: Stochastische Analysis, Ökonometrie, Laplace- und Fourier Transformationen. Vor allem, daß ich letztere nie gelernt habe, schränkt mich gerade ziemlich ein -- kann man zwar jederzeit nachholen, braucht aber seine Zeit.
Wenn Dich das Thema nicht interessiert, würde ich aber die Finger davon lassen. Es gibt auch andere Bereiche, in denen man sich mathematisch austoben kann -- Spieltheorie und Versicherungslehre z.B.
Das mit dem Analysieren der Vergangenheit sehe ich so: Was willst Du sonst analysieren? "Zukunftschancen"? Wenn die auf nichts außer Intuition beruhen, kann man sich das Studium schenken. Zu viel Wissen schränkt einen beim Phantasieren nur ein. Lieber ein paar Managermagazine lesen, und versuchen, die gleichen sinnentleerten Schlagwörter zu verwenden. Oh, sorry. Das kam so negativ -- zurück zur Kernaussage:
Der Bereich Derivatebewertung wird nie langweilig, weil es ein schier unerschöpfliches Thema ist. Aber vielleicht interessiert es Dich nicht. Das ist legitim. Orientiere Dich einzig an Deinen Interessen. Wenn Du Dich für das was Du machst nicht interessierst, wirst Du nachher kaum die dicke Kohle damit machen. Und was Deine Freundin davon hält, ist in dieser Entscheidung irrelevant.
Viele Grüße,
Roland