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Angst vor Krankheiten

G

Gelöscht 52161

Gast
Hallo liebes Forum,

ich muss mal ein paar Sorgen aufschreiben, weil ich niemand spezielles nerven will.

Ganz ehrlich: Ich hab furchtbare Angst vor Krankheiten. Dabei bin ich junge 18 Jahre und sollte eigentlich bis auf ein paar eher unwichtige Dinge völlig gesund sein. Aber ich hab natürlich trotzdem Schiss!
Meine Oma stirbt z.B. gerade an Krebs. Erst war es irgendwas am Hals, dann war dieser Krebs fast weg, hatte sie plötzlich den ganzen Magen voll. Jetzt hat sie nur noch ein paar Tage... und ist aufgebläht wie ein Hefekuchen, obwohl sie die Diagnose Freitag bekam und am Donnerstag wohl noch ganz entspannt durch ihren Schrebergarten lief.

Ich finde all dies so grausam. Und denk mir: Du kriegst das auch noch. Alle haben's in deiner Familie gehabt. Und in letzter Zeit musste ich mir auch andere Krebs-Schicksale ansehen... Das triggert.

Jetzt bild ich mir immer sofort irgendwo irgendeinen Krebs ein. Darm, wenn ich mal selber einen dicken Bauch habe, Brust, Hals... und wenn mein Herz mal was Komisches macht, sterb' ich bestimmt an einem Herzinfakt oder anderes. Leber- oder Nierenversagen, nur weil's zwickt...

Ich will das nicht immer denken, weil ich weiß, dass das Schwachsinn ist. Aber diese Erkenntnis bringt mir nichts. Zum Arzt will ich aber auch nicht, weil ich Angst vor einer tatsächlichen Krankheit hätte. Und mit Freunden, Freund oder Familie drüber reden will ich auch nicht, weil ich bestimmt nicht ernst genommen werde. Meine Mom macht sich sowieso schon manchmal ein bisschen lustig über meine ständige Fragerei... "Ist das normal? Hattest du das schon mal?" Blablabla...

Hat jemand ähnliche Ängste? Oder die gleichen? Was kann ich machen, damit es besser wird mit diesen Gedanken? :(
 

Wandel

Aktives Mitglied
Wenn du ständig daran denkst, Krebs zu kriegen kriegst du es schlussendlich auch. Das hat die Wissenschaft sogar bewiesen. Das sollte Ansporn genug sein, nicht immer daran zu denken.
 
G

Gast

Gast
Du sagst es ja selbst: "junge 18 Jahre". Eigentlich sind Dinge wie Krankheiten oder der Tod noch weit weg für jemand in Deinem Alter. Leider erlebst Du nun gerade mit Deiner Oma, daß das Leben endlich ist und daß man nichts dagegen tun kann. Einen Menschen zu verlieren tut weh, und es macht einem Angst. Damit geht jeder anders um.

Du weißt ja im Grunde selbst, daß Du diese Angst nicht haben "mußt". Sprich über Deine Gefühle, die Dich bezüglich Deiner Oma bewegen. Fasse das in Worte, was Dich bewegt. Ich persönlich finde immer, daß es hilft, wenn man etwas ausspricht. Das macht es irgendwie "greifbarer".
 

Trashs

Mitglied
Du MUSST aufhören dran zu denken. Glaub mir, wenn du dich weiter reinsteigerst kommst du schwer raus und deine Lebensqualität ist auch nicht mehr die beste, wenn das ganze zeit an deinem Kopf nagt.. das macht einen kaputt.

Du hast mehrere Möglichkeiten:
1. Du erkundigst dich besser drüber was dich sicherer machen kann.
2. Du trittst dir selbst in den A**** und gehst trotzdem zum Arzt zum testen lassen.
3. Du setzt dich mit der ganzen Situation auseinander.
 

Nemo

Aktives Mitglied
Wenn du ständig daran denkst, Krebs zu kriegen kriegst du es schlussendlich auch. Das hat die Wissenschaft sogar bewiesen. Das sollte Ansporn genug sein, nicht immer daran zu denken.
Das wird die TE jetzt sicher beruhigen!
Nebenbei erwähnt ist das vollkommener Unfug.

@Asleep:

Du solltest herausfinden, wo deine Ängste her kommen, z.B. auch mit einem Therapeuten. Evtl ist es einfach eine mangelde selbst-Sicherheit..?

Sterben, und meistens durch eine Krankheit ist im Leben leider eine unumgängliche Sache.
Versuchs aber mal so zu sehen: Wieso werden die Leute alt? Wieso denken sie nicht ständig über ihren Tod nach?
Ich vermute mal, weil die Wahrscheinlichkeit eines plötzlichen Todes so unwahrscheinlich ist, dass man sie als nichtig betrachten kann.
Weil das Sterben im Leben einen so kleinen (und tatsächlich unbedeutenden) Teil einnimmt, dass man sich nicht damit befassen muss.

Grade in deinem Alter ist eine krebsartige Erkrankung eigentlich vollkommen ausgeschlossen.
Und auf dem Gebiet der Krenserkrankungen gibt es derzeit riesige Fortschritte z.B. "umprogrammierte" T-Killerzellen, die Blutkrebs im Endstatium innerhalb von 180 Tagen vollständig heilen konnten.

Und ja, irgendwann wirst du auch sterben müssen. Wie jeder von uns.
Aber da kann ich nur sagen: Kommt Zeit, kommt rat.
Jetzt bist du noch zu jung und hast noch zu vieles vor dir.
Im Krankenhaus bin ich einmal einer alten Dame begegnet, die mir dann sagte "Jetzt ist mein Krebs inoperabel. Aber das ist nicht weiter schlimm. Ich habe den Krieg überlebt, geheiratet, und ein glückliches Leben gehabt. Es ist okay wenn ich bald gehen muss, ich hätte mir nicht mehr für mein Leben wünschen können".
Dabei sagte die Frau das mit einer derartigen Selbstverständlichkeit.... Ich glaube, wenn man alt ist, sieht man das Thema "Sterben" anders.
Und solange man alt ist, muss es einen nicht kümmern.
 

weltenwanderin

Aktives Mitglied
Ich kann deine Ängste verstehen. Manchmal merke ich selber, dass ich nicht zu viel über Krankheit und Tod nachdenken darf, sonst werde ich ähnlich besorgt. Aber was dahinter steckt, ist eigentlich ganz simpel. Die Angst vor dem Tod. Ich bin davon überzeugt, dass man sie am besten besiegt, indem man das Leben führt, das man führen möchte. Na ja, vielleicht ist das jetzt zu trivial.
Davon abgesehen hilft es mir sehr zu wissen, dass man selbst bis zu einem gewissen Grad Einfluss auf seine Gesundheit ausüben kann. Mit einer gesunden Lebensweise und dem achtsamen Umgang mit sich selbst kann man schon einiges rumreißen, denke ich. Du bist also keiner Krankheit schutzlos ausgeliefert. Zwinge dich, deine Gedanken zu stoppen wenn du merkst, dass sie Überhand nehmen. Sie bringen dich nicht weiter.
 
P

Panthi

Gast
Hallo,

auch ich habe gerade so etwas bei einer sehr nahen Angehörigen mitmachen müsse. Ich sah hilflos dabei zu, wie meine Mutter an Krebs starb. Sie ist letzten Monat verstorben. In den Armen meines Vaters und der meinigen. So wie es richtig ist. Du wirst sicherlich auch bei deiner Oma sein.

Weißt du, was ich machte kurz nachdem ich erfuhr, wie krank meine Mutter war? - ich hatte zeitnah sehr starke Brustschmerzen und dachte dann auch irgendwie: scheiße, hoffentlich ereilt mich nicht das gleiche Schicksal wie meine Mutter. Deshalb ging ich direkt zum Gynäkologen damit. Ich hatte absolut nichts. Diese eigenen Schmerzen, die ich hatte, waren eine sehr starke psychosomatische Reaktion auf die Krankheit meiner Mutter.

Weißt, Menschen werden alt... manche Menschen leben nicht sehr gesund (das ist leider bei einigen so - Rauchen z.B., zu viel Sonneneinwirkung, Chemikalien, was weiß ich). Menschen haben, wenn sie älter werden, ein erhöhtes Risiko, diese Krankheit zu bekommen. Das ist jetzt vielleicht kein grandioser Trost - aber es gibt auch genügend Menschen, die gesund alt werden. Ich habe im Zuge meiner eigenen Angst gelesen, dass irgendwie auf 100.000 Menschen ca. 25 Erkrankte kommen. Das ist keine besonders hohe Zahl. Warum wir nun den Eindruck haben, dass es so viele Kranke gibt: nun, es gibt immer mehr alte Menschen. Krebs ist tendenziell eine Alterserkrankung. Es gibt zwar auch einige Jüngere, aber die sind nicht in der Mehrheit.

Es ist nicht gesagt, dass es sich vererbt. Es spielen da so viele Faktoren mit rein!

Wenn du etwas machen willst, dann such dir Hilfe und gehe regulär zu Vorsorgeuntersuchungen. Lass dich von diesen Ängsten nicht zerstören.

Ich weiß, wie dir momentan zumute ist. Ich habe binnen eines Dreivierteljahrs meine Oma und meine Mutter verloren. Wer wenn nicht ich, sollte verstehen, wie es dir geht. :wein:

Deine Oma hatte sicherlich ein tolles Leben und sie ist sicherlich sehr stolz darauf, dass sie so eine sich sorgende Enkelin wie dich hat. Sie kann dankbar sein, dass sie auf ihren letzten Weg jemand wie du begleitet! :) Sei dankbar für die Zeit, die du mit ihr hattest. :) Sie würde nicht wollen, dass du dich jetzt so sehr quälst.

Weißt, ich bin zwar 10 Jahre älter, aber ich bin gewiss nicht routinierter oder so als du. Wird man darin je routiniert? Ich habe ja vorher noch nie jemand so Nahestehenden verloren. Das ist erst mal ein Schlag. Diese Lücke, die erst einmal bleibt. Irgendwann füllt man diese Lücke mit Dankbarkeit und mit schönen Erinnerungen, mit einem Leben, das vielleicht ein wenig anders ist als vorher, aber das vielleicht auch auf andere Weise und mit den Engeln, die einen begleiten, wieder schön werden kann.

Alles Liebe
von Dragon
 
G

Gelöscht 52161

Gast
Guten Abend! bzw. Nacht...

Vielen Dank für die vielen Antworten! Ich bin froh, dass ihr euch Zeit für eine Antwort genommen habt. Da kommt man sich nicht so doof vor.

Jedenfalls wollte ich noch mal kurz hinzufügen:
Ich hab nicht einmal eine ganz so enge Beziehung zu meiner Oma. Ich bin zwar ein bisschen deprimiert, das aber zum größten Teil, weil ich mit meiner Mom, meiner Tante und meinem Opa mitfühle.
Ich bin mir eher sicher, dass es besser ist, wenn meine Oma es endlich hinter sich hat. Dieser Prozess dauert viel zu lange an... Vor allem weil man irgendwann ein Stadium erreicht hat, wo man sich nicht mehr äußern kann.

Ich weiß leider nicht, woher das kommt.
Ich weiß nur, dass ich damit "aufgewachsen" bin. Damals in der Grundschule wollte ich im Unterricht z.B. nicht wissen, was Aids ist und hab mir die Ohren zugehalten. Dann auf einer Klassenfahrt mochte ich während der Zugfahrt nicht auf Klo, ebenfalls Angst vor Aids. Bei einem Ausflug zu einer Art Vorlesung für Jugendliche (10-12 J.), die von Krankheiten handelte, wurd mir nicht gut und ich wollte am liebsten flüchten. War dann auch bei meinen Lehrern. Dann gab es eine Zeit, in der ich meine eigene Speichel nicht runterschlucken mochte. Ich hab echt geglaubt, in dieser wäre etwas Giftiges drin... keine Ahnung wieso. Manchmal hab ich damit auch nachts meine Eltern wachgehalten, die mir dann das Krankenhaus drohten.

@Wandel: Deinen Beitrag find ich leider ziemlich kontraproduktiv und unsensibel. Vielleicht hast du es nicht so gemeint, aber lass das bitte einfach in Zukunft...

Danke an Nemo und Dragon. :) @Dragon: Aufrichtiges Beileid! Ich weiß, dass es nur banale Worte sind, die nicht viel ausrichten oder verbessern können...

Ich denk mir immer, dass ich für einen Psychologen eine Lachnummer bin. Ich hab zwar Probleme, aber irgendwie bin ich mir sicher... dass die nicht von Bedeutung sind. So nach dem Prinzip: Komm, stell dich nicht so an, es gibt weitaus schlimmeres. Versteht jemand? Bestimmt.

Danke und liebe Grüße!
Asleep
 
P

Panthi

Gast
Ich glaube nicht, dass ein Therapeut das banal finden würde, was du hier beschrieben hast. Man merkt ja schon, dass es dich durchgängig beschäftigt. :( Dass es Schlimmeres gibt, wird von einem guten Therapeuten mit Sicherheit nicht kommen. Jeder bewertet aus seiner Sicht eben Dinge anders.
 

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