Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Angst vor Rückfall in Depression

Drobi

Neues Mitglied
Vor etwa einem Monate beendete ich meine psychotherapeutische Behandlung gegen eine "mittelschwere" Depression, angeblich mit Erfolg. Ich war insgesamt über ein einhalb Jahre lang alle zwei Wochen beim Therapeuten, eine Behandlung durch Medikamente wurde durch einen Psychiater parallel bereits zu Anfang ausgeschlossen. Ich war in dieser Zeit sehr niedergeschlagen und bin lustlos und faul geworden.

Ca. 4 Monate vor Therapieende kam es dann zu einem, wie es mein Therapeut nannte, Durchbruch: Ich erkannte woher diese negative Laune stammte und in wie weit sie angebracht war.
Später konnte besserte sich meine Laune fast täglich und ich lernte an vielen Dingen mehr Gutes als Schlechtes zu sehen. Ich fing sogar an zu Joggen und regelmäßig gemütliche Spaziergänge zu machen, zwei Dinge die ich davor nie oder nur selten tat. Ich traf mich wieder mit meinen Freunden, was ich in meiner depressiven Zeit vermied um nicht die schlechte Laune an andere weiterzuverbreiten.


Doch dann kam ein Umzug, den ich nicht vermeiden konnte. Man könnte meinen, dass der 7. Umzug innerhalb meines 20-jährigen Lebens schon reine Routine ist, aber die Realität sieht anders aus. Eine fremde Umgebung, fremde Menschen und noch dazu Probleme über Probleme die durch den Umzug verursacht wurden. So ist z.B. aufgrund des Wechsels des Bundeslandes sogar meine Fachhochschulreife fraglich, zeitgleich darf ich sie aber nicht in diesem Bundesland wiederholen, da es bundesweit nur einmal möglich ist diesen Abschluss zu erwerben. Eine Information die das Kultusministerium meines Landes bislang noch nicht erreicht hatte.
Wie dem auch sei, aufgrund dessen ist meine ganze Zukunftsplanung nun ebenfalls sehr fraglich und ich weiß nicht was ich jetzt machen soll. Besser gesagt, ich weiß es schon, bin aber zu sehr mit meiner im Keller liegenden Laune beschäftigt, die mich nicht mehr von diesem PC los lassen will. Dabei hätte ich viel zu erledigen.

Doch wie sich aufrappeln? Wie aus dieser Phase wieder rauskommen? Was kann ich tun und wie kann ich mich dazu motivieren?

Bin für jeden Vorschlag dankbar
 
G

Gast

Gast
Hallo,
ich kenne das Gefühl und bin mit meinen Gedanken bei Dir. Was Dir jetzt hilft, ist das Suchen nach anderen Menschen. Wenn Du kirchlich eingebunden bist, dann suche dort einen Kreis, eine Gruppe auf. Wenn nicht, dann versuche über die VHS einen Kurs zu belegen (gut kochen, Sport treiben, o.ä.). Suche den Kontakt zu anderen Menschen, geh aus Deiner Höhle raus, weg vom Computer!

Mein Mann ist 2009 gestorben und ich dachte, es geht nun nicht mehr weiter, denn wir sind auch von einem in ein anderes Bundesland gezogen. Hier kannte ich nun niemand! Mir hat die Kirche mit ihren Kreisen sehr geholfen.

Ich wünsche Dir Glück!
 
G

Gelöscht 28362

Gast
Kommt eine Nachbehandlung beim Psychater in Frage? Normalerweise kann man ein paar Stunden als Nachsorge bekommen.

Inwiefern sind Medikamente ausgeschlossen worden?
 

Drobi

Neues Mitglied
Ich würde mir schon wünschen nicht wieder zum Therapeuten gehen zu müssen und es diesmal alleine, also ohne ärztliche Betreuung, zu schaffen. Außerdem bin ich, wie schon geschrieben, umgezogen und würde wenn dann zu meinem alten Therapeuten gehen.


Der zuständige Psychater meinte nach zwei Sitzungen, dass es sich nur um eine "mittelschwere" Depression handle, bei der eine medikamentöse Behandlung unter Umständen zu radikal wäre und ich als Therapie nur zum Therapeuten gehen zu brauche.
 
E

eisblume90

Gast
hallo drobi,

ich leide auch unter einer mittelschweren depression und nehme täglich antidepressiva und 1x die woche bekomme ich ein psychopharmakum gespritzt.
ich weiß nicht, ob ich ohne durch den tag kommen würde.
das alleine zu schaffen, ist schwer.
ich würde an deiner stelle nochmal zur therapeutischen nachbehandlung gehen.
wenns nicht geht, dann gehts nicht.
nützt ja nichts.
und frag vllt nochmal nach den medikamenten.
natürlich nur, wenn du der annahme bist, dass sie dir helfen könnten.
ein antidepressivum ist keine kopfschmerztablette.
dieser schritt sollte schon gut überlegt sein.
aber wenn es ohne nicht geht, muss man sich ja nicht unnötig quälen.
ich wünsche dir auf jeden fall viel kraft und alles gute.

LG Eisblume
 
G

Gelöscht 28362

Gast
Kann mich der Eisblume nur anschliessen.

Erstens: Sieh' die Krankheit nicht als persönliche Schwäche. Andere Leute bekommen Magengeschwüre, und hadern auch nicht mit sich selbst, "dieses eine mal" ohne Arztbesuch auskommen zu müssen. Im Kern ist die Depression immer eine Stoffwechselkrankheit, ausgelöst durch Stress (den Stressor hast Du ja erfreulicherweise gefunden in der Theraphie).

Zweitens: Hol' eine zweite Meinung bezüglich der Medikamente ein. Ein SSRI z.B. regelt den Stoffwechsel wieder ein, und ändert nicht Deine Persönlichkeit oder ähnliches. Ich nehme lange Jahre ein SSRI, weil mein Körper auf Stress aller Art einfach zu stark und zu schnell reagiert - ansonsten würde ich von einer Depression in die nächste Depression stolpern.

Ich würde es auch gerne nicht nehmen müssen, aber nach drei Theraphien und Rückfällen in den verschiedensten Lebenssituationen weiss ich (sozusagen empirisch belegt ;-)), dass ich keinen an der Klatsche habe oder ein Weichei bin, sondern mein Gehirn in der heutigen Zeit einfach überreizt wird.

Mit SSRI kann ich ein normales Leben führen, ohne habe ich null Lebensqualität. Halte Die die Option auf jeden Fall offen.

Dein Therapheut hat natürlich recht, wenn er es in erster Instanz ohne Medikamente versucht (wäre Ideal), wenn es nicht klappt, wird er die Depression anders einstufen.
 
C

ClausFDieterle

Gast
Hallo Drobi, ich möchte Dir zwei Vorschläge unterbreiten:

Du hast viel zu erledigen. Mach dazu eine Liste und schreibe Dir für jeden Tag auf, was Du erledigen willst. Aber nur soviel, wie Du auch realistisch durchführen kannst.
Hast Du die Studienberatung wegen der Fachhochschulreife in Anspruch genommen. Vieleicht kann man Dir dort sagen, wer Dir weiterhelfen kann. Du mußt Dich doch nicht nur auf die Aussage des Immatrikulationsbüros verlassen.

Treibe jeden Tag eine halbe Stunde Sport in frischer Luft. Das hat die gleiche Wirkung wie Antidepressiva.

Ich wünsche Dir Energie und gutes Gelingen. Timotheus

 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben