caramelchocolate
Mitglied
Hallo liebe Community,
derzeit gibt es etwas das mich ziemlich beschäftigt, ich möchte mir gerne meine aktuellen Gedanken von der Seele schreiben und freue mich auf die ein oder andere Meinung dazu.
Mein Traum war es von klein auf, in der Eventbranche zu arbeiten, 2016 damals mit 21 Jahren habe ich schließlich eine einjährige Ausbildung zur Eventmanagerin begonnen und mich damals auf eine Stelle im Marketing/Eventbereich bei meiner jetztigen Firma (eine kleine Kinogruppe) beworben, die ich schließlich Anfang 2017 begonnen habe.
Die ersten 1-3 Jahre war es mein Traumjob, ich wollte den Job unbedingt, hatte Freude am Arbeiten auch wenn mein Job nicht direkt das ist was ich mir vorgestellt habe, hab mich immer für die Firma eingesetzt und bin irgendwie auch emotional mit der Firma zusammengewachsen. Mit meinen 3 Chefs (Herbert, Konrad die Gründer und Udo der Prokurist/Corporate Communications, Namen geändert) war ich von Anfang an per DU, ich habe immer viele Freiheiten genossen: Ich bekomme immer Urlaub wann ich möchte, darf mein Firmennotebook privat nutzen, darf früher gehen oder später kommen wenn ein Termin ansteht, darf hin und da Homeoffice zuhause oder bei meinem Partner in der Schweiz machen (Fernbeziehung) und durfte auch einige Fortbildungen machen, die von der Firma bezahlt wurden. Der Job gefällt mir gut, dennoch war mir innerlich immer klar, dass es nicht der Job meines Lebens ist, ich wollte eigentlich immer beruflich eher etwas Richtung Festivals und Musik machen, das war immer so meine Vorstellung von „Traumjob“.
Wie in jeder Firma gibt es natürlich auch Dinge, die nicht passen: Udo ruft mich teilweise oft in der Freizeit an wegen Sachen die nicht dringend sind bzw. da ich ein Firmennotebook habe wird oft von mir verlangt, dass ich auch in meiner Freizeit erreichbar bin, wenn Not am Mann ist, obwohl auch ich mal Freizeit haben und nicht 24/7 für die Firma erreichbar sein möchte. Meine Stelle war damals neu und gab es vorher nicht, ich bin für viele Sachen als einzige von der Firma eingeschult und bin sozusagen "meine eigene Abteilung". Wenn ich Urlaub habe ist es kein Problem, da ich das meiste Vorarbeiten kann - wenn ich krank bin, habe ich immer das Gefühl, wie wenn ich trotzdem erreichbar sein muss da mich niemand vertreten kann, ich habe deswegen schon viele Krankheiten "übertaucht" anstatt mich auszukurieren. Mit Herbert und Konrad hatte ich nie ein Problem und mich immer sehr gut mit ihnen verstanden, sie sind beide sehr bodenständige Menschen. Mit Udo kriege ich mich öfters mal in die Haare, er ist der beste Freund von Herbert, Udo ist irgendwo ein lieber Mensch aber auch jemand der oft hinter dem Rücken über andere lästert, selbstverliebt und muss immer im Mittelpunkt stehen. Ich habe bei Mitarbeitergesprächen immer direkt gesagt, was ich mir wünsche und erwarte, mir wurden immer Dinge versprochen zB. dass ich mehr auf Events mitarbeiten und mehr im Eventbereich machen möchte etc. die dann letztendlich nie wirklich gehalten wurden, da Udo eine "wichtigere" Person in der Firma ist. Ich musste bei Personalmangel oft spontan einspringen am Kinobuffet, grundsätzlich kein Problem, trotzdem nervig da dies eigentlich garnicht mein Aufgabengebiet ist.
Als Corona dann Anfang 2020 kam und ich viele Monate zuhause war, da wir geschlossen hatten, hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Ich habe damals bereits in Erwägung gezogen, ins Ausland zu gehen um zu Studieren. Viele große Eventfirmen setzen einen Bachelor voraus, ich bin nun 26 Jahre alt und wäre noch "jung genug" um zu Studieren, mit 30-40 werde ich vermutlich eher kein Studium mehr beginnen. Und auch wenns nach dem Studium nicht klappen sollte mit einem Job in der Festivalbranche, dann weiß ich zumindest dass ich es probiert und alles gegeben habe. Außerdem wollte ich immer die Erfahrung machen, im Ausland zu wohnen - in den Niederlanden gibt es ein Eventmanagement Studium, das genau meins wäre. In der Lockdown-Zeit habe ich meine Firma irgendwo schon vermisst, trotzdem habe ich es sehr genossen zuhause zu sein und als ich zwischen den Lockdowns wieder in der Arbeit war, habe ich bemerkt, dass sich mittlerweile ein gewisser Alltag eingeschlichen hat: Ich muss mich morgens dazu aufraffen, in die Arbeit zu fahren, schaue Videos in der Arbeitszeit nebenbei da ich jede Woche dasselbe mache und nicht mehr groß nachdenken muss und nach der Arbeit bin ich froh, wieder zuhause zu sein. Als mir letztes Jahr dann gedroht wurde, ich soll mich impfen ansonsten werde ich gekündigt (siehe Thread: https://www.hilferuf.de/thema/arbeitgeber-setzt-mich-wegen-impfung-unter-druck.248802/) habe ich mich irgendwo emotional etwas distanziert von der Firma und war mir sicher, dass ich nach NL studieren gehen möchte.
Nach vielen Gesprächen mit meinem Partner (der mich immer unterstützt und es toll findet, dass ich mich weiterbilden möchte), habe ich mich schließlich für das Studium in NL beworben, mit Beginn im September 2022 und habe vor einigen Tagen eine Zusage bekommen. Aber irgendwie kann ich mich garnicht freuen, ich habe eher Angst vor dem Schritt und vorallem vorm Kündigen. Ich habe 3 Monate Kündigungsfrist, deshalb muss ich spätestens mit Ende Mai kündigen. Ich habe Angst vor dem Gespräch, da ich vor 1 Monat noch eine Fortbildung gemacht habe die die Firma bezahlt hat und vor einigen Tagen die Mutter von Herbert und Konrad gestorben ist und deshalb momentan alle etwas traurig und schlecht drauf sind. Mir ist klar, dass ich auf mich selbst schauen muss und ich nicht mit der Firma verheiratet bin. Trotzdem bin ich seit der Zusage vom Studium extrem nachdenklich. Klar ich werde nie wissen wie es ist wenn ich es nicht ausprobiere, dennoch habe ich Angst dass ich es bereuen könnte, dass ich von meiner Firma gegangen bin da ja der Job grundsätzlich passt und es der erste Job ist in dem ich je glücklich war, mir aber bewusst ist dass ich nicht mehr zurück kann. Vor einigen Monaten war ich mir so sicher, dass das Studium das richtige für mich ist, nun bin ich am Zweifeln, Nachdenken und habe irgendwie doch Angst, meine „Komfortzone“ zu verlassen.
derzeit gibt es etwas das mich ziemlich beschäftigt, ich möchte mir gerne meine aktuellen Gedanken von der Seele schreiben und freue mich auf die ein oder andere Meinung dazu.
Mein Traum war es von klein auf, in der Eventbranche zu arbeiten, 2016 damals mit 21 Jahren habe ich schließlich eine einjährige Ausbildung zur Eventmanagerin begonnen und mich damals auf eine Stelle im Marketing/Eventbereich bei meiner jetztigen Firma (eine kleine Kinogruppe) beworben, die ich schließlich Anfang 2017 begonnen habe.
Die ersten 1-3 Jahre war es mein Traumjob, ich wollte den Job unbedingt, hatte Freude am Arbeiten auch wenn mein Job nicht direkt das ist was ich mir vorgestellt habe, hab mich immer für die Firma eingesetzt und bin irgendwie auch emotional mit der Firma zusammengewachsen. Mit meinen 3 Chefs (Herbert, Konrad die Gründer und Udo der Prokurist/Corporate Communications, Namen geändert) war ich von Anfang an per DU, ich habe immer viele Freiheiten genossen: Ich bekomme immer Urlaub wann ich möchte, darf mein Firmennotebook privat nutzen, darf früher gehen oder später kommen wenn ein Termin ansteht, darf hin und da Homeoffice zuhause oder bei meinem Partner in der Schweiz machen (Fernbeziehung) und durfte auch einige Fortbildungen machen, die von der Firma bezahlt wurden. Der Job gefällt mir gut, dennoch war mir innerlich immer klar, dass es nicht der Job meines Lebens ist, ich wollte eigentlich immer beruflich eher etwas Richtung Festivals und Musik machen, das war immer so meine Vorstellung von „Traumjob“.
Wie in jeder Firma gibt es natürlich auch Dinge, die nicht passen: Udo ruft mich teilweise oft in der Freizeit an wegen Sachen die nicht dringend sind bzw. da ich ein Firmennotebook habe wird oft von mir verlangt, dass ich auch in meiner Freizeit erreichbar bin, wenn Not am Mann ist, obwohl auch ich mal Freizeit haben und nicht 24/7 für die Firma erreichbar sein möchte. Meine Stelle war damals neu und gab es vorher nicht, ich bin für viele Sachen als einzige von der Firma eingeschult und bin sozusagen "meine eigene Abteilung". Wenn ich Urlaub habe ist es kein Problem, da ich das meiste Vorarbeiten kann - wenn ich krank bin, habe ich immer das Gefühl, wie wenn ich trotzdem erreichbar sein muss da mich niemand vertreten kann, ich habe deswegen schon viele Krankheiten "übertaucht" anstatt mich auszukurieren. Mit Herbert und Konrad hatte ich nie ein Problem und mich immer sehr gut mit ihnen verstanden, sie sind beide sehr bodenständige Menschen. Mit Udo kriege ich mich öfters mal in die Haare, er ist der beste Freund von Herbert, Udo ist irgendwo ein lieber Mensch aber auch jemand der oft hinter dem Rücken über andere lästert, selbstverliebt und muss immer im Mittelpunkt stehen. Ich habe bei Mitarbeitergesprächen immer direkt gesagt, was ich mir wünsche und erwarte, mir wurden immer Dinge versprochen zB. dass ich mehr auf Events mitarbeiten und mehr im Eventbereich machen möchte etc. die dann letztendlich nie wirklich gehalten wurden, da Udo eine "wichtigere" Person in der Firma ist. Ich musste bei Personalmangel oft spontan einspringen am Kinobuffet, grundsätzlich kein Problem, trotzdem nervig da dies eigentlich garnicht mein Aufgabengebiet ist.
Als Corona dann Anfang 2020 kam und ich viele Monate zuhause war, da wir geschlossen hatten, hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Ich habe damals bereits in Erwägung gezogen, ins Ausland zu gehen um zu Studieren. Viele große Eventfirmen setzen einen Bachelor voraus, ich bin nun 26 Jahre alt und wäre noch "jung genug" um zu Studieren, mit 30-40 werde ich vermutlich eher kein Studium mehr beginnen. Und auch wenns nach dem Studium nicht klappen sollte mit einem Job in der Festivalbranche, dann weiß ich zumindest dass ich es probiert und alles gegeben habe. Außerdem wollte ich immer die Erfahrung machen, im Ausland zu wohnen - in den Niederlanden gibt es ein Eventmanagement Studium, das genau meins wäre. In der Lockdown-Zeit habe ich meine Firma irgendwo schon vermisst, trotzdem habe ich es sehr genossen zuhause zu sein und als ich zwischen den Lockdowns wieder in der Arbeit war, habe ich bemerkt, dass sich mittlerweile ein gewisser Alltag eingeschlichen hat: Ich muss mich morgens dazu aufraffen, in die Arbeit zu fahren, schaue Videos in der Arbeitszeit nebenbei da ich jede Woche dasselbe mache und nicht mehr groß nachdenken muss und nach der Arbeit bin ich froh, wieder zuhause zu sein. Als mir letztes Jahr dann gedroht wurde, ich soll mich impfen ansonsten werde ich gekündigt (siehe Thread: https://www.hilferuf.de/thema/arbeitgeber-setzt-mich-wegen-impfung-unter-druck.248802/) habe ich mich irgendwo emotional etwas distanziert von der Firma und war mir sicher, dass ich nach NL studieren gehen möchte.
Nach vielen Gesprächen mit meinem Partner (der mich immer unterstützt und es toll findet, dass ich mich weiterbilden möchte), habe ich mich schließlich für das Studium in NL beworben, mit Beginn im September 2022 und habe vor einigen Tagen eine Zusage bekommen. Aber irgendwie kann ich mich garnicht freuen, ich habe eher Angst vor dem Schritt und vorallem vorm Kündigen. Ich habe 3 Monate Kündigungsfrist, deshalb muss ich spätestens mit Ende Mai kündigen. Ich habe Angst vor dem Gespräch, da ich vor 1 Monat noch eine Fortbildung gemacht habe die die Firma bezahlt hat und vor einigen Tagen die Mutter von Herbert und Konrad gestorben ist und deshalb momentan alle etwas traurig und schlecht drauf sind. Mir ist klar, dass ich auf mich selbst schauen muss und ich nicht mit der Firma verheiratet bin. Trotzdem bin ich seit der Zusage vom Studium extrem nachdenklich. Klar ich werde nie wissen wie es ist wenn ich es nicht ausprobiere, dennoch habe ich Angst dass ich es bereuen könnte, dass ich von meiner Firma gegangen bin da ja der Job grundsätzlich passt und es der erste Job ist in dem ich je glücklich war, mir aber bewusst ist dass ich nicht mehr zurück kann. Vor einigen Monaten war ich mir so sicher, dass das Studium das richtige für mich ist, nun bin ich am Zweifeln, Nachdenken und habe irgendwie doch Angst, meine „Komfortzone“ zu verlassen.