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Angst

Secretly

Neues Mitglied
Hallo,
Ich bin neu hier und um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung warum. Es war mehr oder weniger Zufall, dass ich auf diese Seite gestoßen bin. Ich habe lediglich in die Suchleiste keine lust zu reden eingetippt. Zunächst einmal, ich bin fünfzehn Jahre alt und besuche noch die Schule. Ich denke dies Info ist wichtig.

Nun es ist so, das ich wegen Depression in Therapie bin. Zurzeit habe ich das Gefühl, dass es mir nichts bringt. Ich komme einfach nicht voran. Um ehrlich zu sein, fällt es mir sehr schwer, das hier zu schreiben. Ich ringe nach Worten und doch ist es nicht leicht zu beschreiben was in meinem inneren vorgeht. Wenn mir etwas durch den Kopf geht, dann versuche ich dies zu Papier zu bringen. Dabei kommen dann die unterschiedlichsten Dinge raus. Es ist nicht immer unbedingt das was ich fühle, sondern etwas, woran ich gerade denken musste. So wie im folgenden Beispiel, welches ich vor kurzem geschrieben habe. Ich würde gerne Wissen, was andere Mensche davon halten oder wie sie das sehen.

Ich sehe diese ganzen Menschen aus den verschiedensten Generationen von einem Neugeborenen bis hin zum Greis und ich frage mich. wie haben all diese Menschen es geschafft? Wie haben sie es geschafft zu leben? Wie haben sie es geschafft solange zu bleiben ohne die Nerven zu verlieren, wenn doch so viele an dem selben Leiden wie ich? Mit all diesen Ängsten. Wie konnten sie soweit kommen? Wie haben sie es geschafft ihre Ängste zu überwinden? Wie konnten sie einfach erwachsen werden, wo ich Angst habe, vor Dingen auf die ich keinerlei Einfluss habe. Ich kann nicht einmal mehr atmen, habe das Gefühl, dass mich jede Nichtigkeit stresst und sei sie noch so winzig. Sag mir wie soll ich meinen Lebenswillen beibehalten, wie soll ich glücklich werden, wenn ich an Hoffnung kaum mehr verfüge? Was ist diese Welt wert? Ich bin eine Marionette des Lebens, wie alles Lebendige auf diesem Planeten. Nur fehlen mir die Fäden. Also liege ich auf dem Boden, habe keine Bewegungsfreiheit, keine Stimmung und keine Ahnung. Sag mir was ist diese Welt noch wert, wenn wir nicht aufeinander achten können, weil wir an unseren eigenen Problemen scheitern? Und so sehr wie uns auch bemühen, die eigenen Probleme in den Hintergrund zu stellen um den, uns nahe stehenden Personen eine Stütze zu sein, so wird es schwieriger sie zu ignorieren und nicht an ihnen zu Grunde zu gehen. Doch wie kann dir dein Freund zur Seite stehen, wenn er dein innerstes nicht verstehen kann? Wenn er nicht verstehen kann, weswegen es dich so belastet? Wenn er es nicht kann, dein engster Vertrauter, wie kann es dann ein anderer jemals? Ohne Verständnis wird diese Welt untergehen, es werden leben genommen. Ein Niemand kann verstehen, das du dich verloren fühlst, indem du dich die Hälfte deines Lebens fürchtest, vor Dingen die niemals ein Mensch je kontrollieren kann. Du kannst dein Schicksal nicht voraussehen. Du weißt nicht wie lange dein Leben dir gewährt ist. Wie lange du die Ehre hast es zu leben. das Schicksal entscheidet völlig alleine, was mit dir geschieht und wann du diese Welt zu verlassen hast. Dabei hat niemand ein Mitspracherecht, niemand kann es auch nur ansatzweise verändern oder kontrollieren. Und wenn du denkst du hast die Kontrolle darüber, dann liegst du falsch. Das kannst du nicht. Das kann niemand. So sage mir wenn es niemand kontrollieren kann, ist diese Angst dann berechtigt?


Die Sache ist die, ich habe Depressionen und eine soziale Phobie. Dazu noch ein Haufen Ängste wie zum Beispiel vor dem sterben, dem erwachsen werden oder ziemlich große Verlust Angst.


 
Hallo Secretly,

schau mal hier: Angst.
Hier findest du vielleicht was du suchst.

_Tsunami_

Urgestein
Uiuiui, 15 Jahre alt, und schon so schwere Gedanken.

Da ich schon eine ganze Ecke älter bin, weiß ich gar nicht mehr so genau, was ich mit 15 gedacht habe. Vielleicht waren es sogar recht ähnliche Gedanken.

Du scheinst mir sehr reflektiert zu sein. Was könnte ich dir nun sagen, das dir ein bisschen hilft? Was du schreibst bzw. denkst, ist ja keinesfalls verkehrt, sondern etwas, worüber sich viele Menschen wohl erst sehr viel später in ihrem Leben Gedanken machen, wenn überhaupt. Ich selbst würde diese Gedanken als etwas sehen, was dich schon jetzt stärker macht, um den Herausforderungen des Lebens zu begegnen.

Ist das Leben aber wirklich so herausfordernd? Zumindest in deinem Alter und aus meiner Sicht sollte es eigentlich nicht unbedingt so sein.

Die eigene Welt erscheint einem oftmals auch größer, wichtiger und bedrohlicher, als sie oftmals ist. Oftmals scheinen sich die Dinge auch gar nicht zu verändern, was wohl oftmals daran liegt, dass sie es auch nicht tun. Es sind wohl nicht immer, aber oftmals langsam fließende Übergänge. Sehr oft ist es wohl so, dass man grundlegende Veränderungen nur alle fünf oder zehn Jahre bemerkt, wobei das natürlich nur in einer makroskopischen Sichtweise so ist. In einer mikroskopischen Sichtweise verändert sich ständig etwas.

Natürlich kann ich ob deiner durchaus ausführlichen Beschreibung nicht genau sagen, wie du die Welt siehst bzw. sehen möchtest.

Was nun Ängste betrifft, so hat wohl so ziemlich jeder die eine oder andere Angst, oder auch viele. Es wird nur nicht so gerne darüber gesprochen. So ein bisschen dieses Dogma, dass man immer stark sein oder zumindest so erscheinen müsse. Durchaus nachvollziehbar, aber nicht immer sinnvoll.

Ich selbst halte es durchaus für wichtig, sinnvoll und mutig, sich seiner Ängste bewusst zu sein, ob man nun darüber mit anderen spricht oder nicht. Nicht nur, dass Ängste ein integraler Bestandteil des Lebens sind, sie sind auch ein Orientierungsmaßstab und ein Teil des breiten Spektrums der Gefühle, zu denen der Mensch fähig ist.

Es ist auch in keinster Weise verkehrt, Angstgefühle verstehen und durchleben zu können. Man hat ja im Grunde auch keine Wahl. Insofern würde ich dir auch darin zustimmen, dass sehr Vieles in diesem Leben Schicksal ist. Zwar wird sich oftmals viel darauf eingebildet, wie frei und mächtig man ist, aber ich würde nicht unbedingt sagen, dass das ein Fakt bzw. die Wahrheit ist. Erinnere einen mittlerweile verstorbenen Herrn, vor dem ich höchsten Respekt habe, und mit dem ich nächtelang über "Gott und die Welt" diskutiert habe - seines Zeichens Atheist, Mathematiker, Physiker und Astronom. Ziemlich krasser Typ, wenn man so will. Zwar hatte ich die Diskussion am Ende des Tages irgendwie "gewonnen", weil er keine Antwort mehr hatte, aber darum geht es nicht wirklich. Wir sprachen also auch über die "Freiheit des Menschen" und Determinismus. Er war sehr überzeugend darin, dass der Mensch zwar Freiheit habe, dieser Grad aber eher gering sei - vielleicht so bei zwei oder drei Prozent liegend. Darüber kann man natürlich denken, was man will.

Alles Gute für dich.
 
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